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Veröffentlicht am 06.09.2018

Harlan Coben weiß zu unterhalten

In deinem Namen
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INHALT:
Fünfzehn Jahre ist es her, dass Detective Nap Dumas seinen Zwillingsbruder Leo verlor. Damals wurden Leo und dessen Freundin Diana unter mysteriösen Umständen tot auf den Eisenbahngleisen ihrer ...

INHALT:
Fünfzehn Jahre ist es her, dass Detective Nap Dumas seinen Zwillingsbruder Leo verlor. Damals wurden Leo und dessen Freundin Diana unter mysteriösen Umständen tot auf den Eisenbahngleisen ihrer Heimatstadt in New Jersey gefunden. Damals verschwand auch Maura, Naps große Liebe, ohne ein Wort des Abschieds. Als jetzt im Wagen eines Mordverdächtigen Mauras Fingerabdrücke auftauchen, hofft Nap, endlich Antworten zu bekommen. Doch stattdessen stößt er nur auf immer neue Fragen: über die Frau, die er einst liebte, über eine verlassene Militärbasis und vor allem über Leo und Diana. Denn die Gründe, warum sie sterben mussten, sind dunkel und gefährlich ...

MEINUNG:
Seitdem mir In ewiger Schuld so gut gefallen hatte, habe ich mich auf diesen neuen Harlan Coben sehr gefreut. Es gefällt mir, dass hier immer wieder völlig anderen Themen behandelt und Charaktere ausgewählt werden.

In deinem Namen wird aus der Sicht von Nap erzählt. Ich habe etwas gebraucht, um mich mit seiner Erzählweise vertraut zu machen, aber nach ein paar Seiten war es dann kein Problem mehr. Harlan Coben schreibt genauso, wie Nap auch reden würde. Nap erzählt die Geschichte seinem toten Bruder Leo. Es ist als ob der Leser hier lediglich Zuhörer von der Seitenlinie ist. Leo, war Naps Zwillingsbruder und kam vor 15 Jahren zusammen mit seiner Freundin Diana ums Leben. Nap beginnt den Fall wieder aufzurollen als an einem Tatort die Fingerabdrücke von seiner Jugendliebe Maura gefunden werden.

Nap ist Polizist und auch recht speziell, was man aber nachdem, was geschehen ist, auch nachvollziehen kann. Nap hat nie überwunden, dass Maura sowohl ihn als die Stadt von heute auf morgen ohne Grunde verlassen hat. Er hat auch mit der ganzen Geschichte nicht abgeschlossen, weil er auch glaubt, dass damals etwas ganz anderes passiert sein könnte.

Im Laufe der Geschichte stellt er fest, dass es auch noch andere Personen gibt, die irgendwie mit Leo und Diana geheimnisvolle Sachen gemacht haben. Alles führt zu einer alten Militärbasis. Hier erwähnt der Autor, dass es sich sogar um wahre Begebenheiten handelt, die er hier für seinen Roman verwendet hat. Wie üblich bei Harlan Coben gibt es ganz viele Spuren und man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Es war von der ersten Seite an spannend und ließ sich wahnsinnig schnell lesen, was auch durch die vielen Dialoge zustande kam. Mit der Auflösung bin ich fast zufrieden. Ein paar Fragen blieben für mich irgendwie noch offen. Das Buch war dann relativ abrupt zu Ende.

FAZIT:
Harlan Coben mausert sich zu einem meiner Lieblingsautoren, wenn das so weiter geht. In deinem Namen war wieder absolute Spitzenunterhaltung, die sich wie im Rausch gelesen hat. Ich freue mich sehr auf das nächste Buch! ?

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Kein schlechter Start!

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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MEINUNG:
Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe, zumindest gibt es auf Englisch bereits drei erschienene Teile. Ich muss sagen, dass mich hier zunächst das Cover ...

MEINUNG:
Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe, zumindest gibt es auf Englisch bereits drei erschienene Teile. Ich muss sagen, dass mich hier zunächst das Cover angesprochen hat, was wirklich großartig gelungen ist und genau die Düsternis vermittelt, die der Geschichte auch innewohnt. Auch die gewählten Personen strahlen Stärke und Macht aus, zwei Eigenschaften, die ebenfalls gut zu den Charakteren passen.

Schon nach ein paar Kapiteln hatte mich das Buch gefangen genommen, weil die Idee mit der zehnjährigen Sklavenzeit in (fast) jedermanns Leben mal etwas wirklich Neues war und gleichzeitig auch etwas, woran man sich natürlich ordentlich reiben kann und wo Konflikte vorprogrammiert sind. Als Leser verbindet man damit sofort etwas Negatives und fragt sich natürlich, warum das so ist bzw. wie es soweit kommen konnte. 10 Jahren ist eine lange Zeit und man erfährt auch, dass diese Zeit an einigen weder geistig noch körperlich spurlos vorüber gegangen ist.
Gleich auf den ersten Seiten lernen wir die Jardines kennen, bei denen vor allem die drei Brüder, Gava, Silyen und Jenner eine tragende Rolle in der Geschichte spielen und die Familie von Luke, bestehend aus Lukes Eltern, seiner großen Schwester Abi(gail) und seiner kleiner Schwester Daisy. Die Familie beschließt ihre Sklavenzeit gleich nach Daisys Geburtstag gemeinsam zu absolvieren und zwar in Kyneston, dem Herrensitz der Familie Jardine. Dann kommt aber alles ganz anders und Luke wird anstatt dessen nach Millmoor, einer Fabrikstadt, geschickt.
Die Jardine sind Ebenbürtige und der Lukes Familie sind sogenannte Gewöhnliche. Ebenbürtige sind quasi die Herrschenden und müssen keine zehnjährige Sklavenzeit verrichten. Die Geschichte wird zu großen Teilen abwechselnd aus Luke und Abis Sicht erzählt, aber es gibt auch mal Kapitel von Ebenbürtigen und so bekommt man auch mal einen Eindruck, wie sie ticken und was so ihre Absichten sind. Die ganze Geschichte ist auch hochpolitisch und jeder verfolgt eigene Absichten, die nicht immer ganz erkennbar sind. Eigentlich kann man kaum jemanden über den Weg trauen. Die Autorin lässt sich viel Zeit, das System und die Welt zu beschreiben. Das fand ich einerseits gut, weil man sich so gut reindenken kann, aber manchmal las sich das Buch auch, wie eine einzige große Einleitung. Wo der Anfang relativ stark war, schwächelt der Mittelteil etwas und erforderte auf Grund der Fülle an Infos eine hohe Konzentration. Das Ende dagegen war wieder sehr viel versprechend.

Es las sich durch die vielen Perspektiv- und Ortswechsel auch stellenweise etwas fragmentarisch und weniger als Handlung aus einem Guss, blieb aber zu keiner Zeit uninteressant.

Es gibt sehr viele Charaktere. Die Autorin bemüht sich aber, nur eine gute Handvoll richtig auszuprägen. Alles andere wäre auch zu viel. Abi erschien mir ziemlich naiv und verliebt sich natürlich in einer der Jardinebrüder, was ich ziemlich klischeebehaftet fand. Luke entwickelt sich zu einem richtigen Rebellen und reift auch während seiner Zeit in Millmoor zu einem Erwachsenen heran. Viel spannender sind die Jardinebrüder. Vor allem Silyen ist ein äußerst spannender Charakter, weil seine Absichten sehr undurchsichtig sind und auch bis zum Ende dieses ersten Bandes verborgen bleiben.

FAZIT:
Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern beginnt sehr stark und überzeugt mit einer völlig neuen Idee. In der Mitte schwächelt das Buch etwas, was an den vielen Informationen zu der Welt und den Personen liegt. Das kann ich verschmerzen, denn es ist schließlich der erste Band. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf Band 2!

Veröffentlicht am 10.08.2018

Süße Geschichte mit tollen Wendungen

Wo mein Herz dich findet
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INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: ...

INHALT:
Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: Warum lebt der attraktive Mann so zurückgezogen? Ihr wird schnell klar, dass seine raue Schale nur Fassade ist. Sie verliebt sich leidenschaftlich in den Außenseiter. Aber Liam kann ihr keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machen - denn sein dunkelstes Geheimnis droht ihre Familie zu zerstören ...

MEINUNG:
Kathryn Taylor ist eine Autorin, von der ich schon viel gehört habe und unbedingt mal etwas lesen wollte. Die Autorin ist besonders für ihre Daringham Hall Reihe bekannt. Mir war gar nicht bewusst, dass die Geschichte in Irland spielt. Ich musste dabei sofort an die Romane von Cecelia Ahern denken, die auch meistens dort angesiedelt sind.

Die Begegnung von Cara und Liam ist gleich der Auftakt der Geschichte. Liam lebt sehr zurück gezogen und es ist schnell klar, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Die Wege der beiden trennen sich aber schnell wieder und Cara wird von ihm aufgefordert ihn zu vergessen und nichts von ihm zu erzählen.

Cara ist die Tochter einer Hoteliersfamilie. Diese besucht sie in den Semesterferien und man ist gleich mittendrin im Hotelleben, was mir sehr gefallen hat, denn so bekam die Geschichte deutlich Mehrdimensionalität als wenn es „nur“ eine Liebesgeschichte wäre. Cara ist so ganz das typische, liebe Mädchen von nebenan und sehr eifrig, wenn es darum geht jemanden zu helfen. Es ist kein Charaktertyp, den ich sehr mag, aber für die Geschichte war es stimmig. Mir fehlten etwas die Ecken und Kanten an ihr.

Viel interessanter aber ist Caras Bruder Patrick, der das Hotel leitet und demnächst heiraten soll. Das Ganze wird gehörig auf den Kopf gestellt als eine ehemalige Kindheitsfreundin der beiden mit ihrem Sohn auftaucht, die Patrick noch nie ganz egal war. Patrick und Cara haben noch eine ältere Schwester, die bei einem Brand ums Leben gekommen ist. Das wird auf den ersten Seiten ziemlich schnell klar.

Neben der Annäherung zwischen Cara und Liam (sie konnte ihn natürlich nicht vergessen) schweben immer so ein paar Ungereimtheiten. Man ahnt, dass die Familie der beiden vielleicht miteinander verbunden sein könnten auf irgendeine Art und Weise. Das ist auch der Grund, warum Liam so distanziert ist. Es kommen noch so einige Geheimnisse ans Tageslicht, die der Geschichte immer wieder eine neue Richtung geben.

FAZIT:
Eine schöne irische Sommergeschichte mit liebevollen Charakteren in einem Hotel auf dem Land. Auch wenn hier das Fahrrad nicht neu erfunden wurde, flog ich leicht durch die Seiten und einige gut gemachte Wendungen geben der Geschichte Spannung und einen guten Lesefluss.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Schöne Unterhaltung

Eine unbeugsame Braut
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INHALT:
Illiana Henriksdotter ist entsetzt, als sie gezwungen wird, den berüchtigten Ritter Markus Järv zu ehelichen. Markus ist ein Mann des Krieges, vom Leben gezeichnet, weithin gefürchtet und das genaue ...

INHALT:
Illiana Henriksdotter ist entsetzt, als sie gezwungen wird, den berüchtigten Ritter Markus Järv zu ehelichen. Markus ist ein Mann des Krieges, vom Leben gezeichnet, weithin gefürchtet und das genaue Gegenteil des freundlichen Bauernsohnes, den die junge Heilerin heiraten wollte. Doch sosehr sie ihn auch verabscheut - das Schicksal hat seine eigenen Pläne. An der Seite des düsteren Ritters beginnt für Illiana eine abenteuerliche Reise, während der sie sich nicht nur einem tödlichen Feind stellen müssen, sondern auch der Tatsache, dass Hass und Liebe manchmal sehr nah beieinander liegen ...

MEINUNG:
Ich habe von Simona Ahrnstedt bereits Die Erbin gelesen und war gespannt, wie sie Liebesgeschichte in ein historisches Setting einbaut. Eine unbeugsame Braut kann man als zweite Teil einer Reihe betrachten, aber es geht hier immer um eine andere Frau und eine andere Zeit. Zumindest die wunderschönen Covers deuten darauf hin, dass man die Bücher miteinander verbinden kann.

Ich muss sagen, dass ich am Anfang wirklich skeptisch war und auch erstmal ein bisschen brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Man findet sich auf jeden Fall in einem mittelalterlichen Setting in Schweden wieder, wobei die ganzen Personen frei erfunden sind und es keinen historisch-realen Bezug gibt. Man könnte dies als Kritikpunkt aufwerfen, aber da tut man in meinen Augen dem Genre unrecht, denn der Fokus liegt ganz eindeutig auf den handelnden Personen und der sich entwickelnden Liebe zwischen Markus und Illiana.

Markus und Illiana kommen unter kuriosen Umständen zusammen. Anfangs erschien mir alles ein wenig wie eine Komödie, weil es so viele skurrile Vorkommnisse gab. Illiana hat es nicht leicht, weil sie keinen Man findet, der sie heiraten möchte, sehr zum Verdruss ihrer Familie. Ich war froh für Illiana, dass sie durch die Heirat mit Markus ihr Elternhaus verlassen konnte. Markus ist sehr verschlossen, aber auch sehr loyal seinem König und dann auch Illiana gegenüber. Mir gefiel sehr, dass er Illiana nicht komplett untergräbt und auch auf ihre Bedürfnisse eingeht, auch wenn er ein Mann des Krieges ist und sich schwer damit tut seine Gefühle zu zeigen.

Um Markus‘ Herkunft wurde parallel zur der Entwicklung der Beziehung der beiden noch ein Handlungsstrang entworfen, der dem ganzen noch ein wenig Spannung gegeben hat, wenn es auch relativ vorhersehbar blieb. Dennoch gab es mir das Gefühl, dass es in dem Buch auch eine richtige Handlung gibt und das Buch ein Ziel verfolgt. Leider fehlt so etwas oft in diesem Genre.

FAZIT:
Eine schöne Liebesgeschichte mit historischem Flair, die ich nach anfänglichen Schwierigkeiten gerne gelesen habe und die mich emotional auch mitreißen konnte. Ein ideales Buch für zwischendurch, um dem Alltag zu entfliehen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.07.2018

Anders als erwartet, aber trotzdem toll

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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INHALT:
Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie ...

INHALT:
Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?

MEINUNG:
Spinster Girls – Was ist schon normal? ist der erste Teil einer bisher dreiteiligen geplanten Reihe und erscheint heute. Ich habe das Buch vom Verlag vorab zugeschickt bekommen und kann euch also pünktlich zum Erscheinungstag meine Meinung dazu veröffentlichen. Um das Buch bzw. die Reihe wurde bereits vorab eine große Marketing-Kampagne gestartet, so dass man sich dem Buch eigentlich nur schwer entziehen kann.
Die Eindrücke, die zuvor bekommen haben, ließen darauf schließen, dass es eine Jugendbuchreihe ist, in der es vorrangig um feministische Themen geht. Mich sprechen solchen Themen immer an und lese dazu gerne etwas. Ich würde auch behaupten, dass es ein Thema ist, welches mir bisher in Jugendbüchern noch nicht so häufig über den Weg gelaufen ist. Mit dem Start des Buches musste ich aber feststellen, dass es hier ein ganz anderes Thema gibt, welches meiner Meinung viel stärker im Vordergrund steht und zwar ist es die psychische Erkrankung der Zwangsstörung bzw. Zwangsgedanken. Protagonistin Evie leidet nämlich unter einem Wasch- und Reinigungszwang. Das Buch beginnt damit, dass Evie nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie auf dem College neu anfängt und außer ihren besten Freundin Jane, weiß niemand von ihrer Krankheit.

Der Einfluss der Erkrankung ist in meinen Augen ein zentrales Thema in diesem Buch. So gibt es z.B. ein Genesungstagebuch von Evie, es gibt immer wieder Einschübe von ihren unguten Gedanken und es gibt immer wieder Rückblicke zu ganz speziellen Themen, wie Evie mit eigentlich normalen Situationen umgegangen ist in der Vergangenheit, z.B. das Eintreten ihrer ersten Periode. Es hat mir gut gefallen, dass Buch so aufgebaut war. Trotz aller Ernsthaftigkeit, verschaffte es eine gewisse Leichtigkeit. Evie lässt den Leser an ihrer Erkrankung im vollem Umfang teilhaben und reflektiert für ihr Alter von 16 Jahren auch schon sehr gut, wie die Allgemeinheit damit umgeht. Man spürt deutlich, dass auch ihre Eltern damit nicht so richtig umgehen können und immer Angst haben, dass sie einen Rückfall erleidet. Nur ihre kleine Schwester Rose, die ich sehr mochte als Charakter, findet einen guten Zugang zu Evie und ist auch sehr aufmerksam. Evies Gedankenkarusell ist aber nicht immer leicht zu ertragen. Die Autorin verschont den Leser hier nicht, besonders als Evie Rückfälle erleidet.

Aber natürlich geht es nicht nur um Evies Erkrankung, sondern auch um ganz normale Teenager-Probleme, wie die erste Liebe und natürlich die Spinster Girls, wobei die erst nach den Jungs kommen. Es ist deutlich spürbar, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die in Europa (England) angesiedelt ist, denn der Umgang mit Sex, Drogen und Alkohol ist hier deutlich entspannter als man es von amerikanischen Geschichte gewöhnt ist. Manchmal hätte man auch denken können, sie wären schon Anfang 20, so hemmungslos, wie es da auf mancher Party zuging, aber vielleicht bin ich einfach schon zu alt und kenne mich mit der heutigen Jugend nicht mehr aus. ?
Evie findet Lottie und Amber zwei neue Freundinnen, die beide wirklich auf Zack sind und gründet mit ihnen die Spinster Girls. Bei jedem Treffen erarbeitet eine von ihnen ein feministisches Thema, worüber diskutiert wird. Hier kann man als Leser auf jeden Fall noch dazu lernen. Es wird sich auch kritisch damit auseinandergesetzt, wie diese Themen mit dem Drang Jungs zu daten in Einklang zu bringen ist, ohne dass man seine ganze Ideale über Bord wirft oder auch Konflikte im Club heraufbeschwört. Man merkt, dass sie die Autorin hier viele Gedanken gemacht und viel Recherche betrieben hat.

Teil 2, Spinster Girls- Was ist schon typisch Mädchen?, erscheint bereits am 31. August 2018.

FAZIT:
Ich muss sagen, dass hier ein bisschen etwas anderes erwartet hatte, aber das was ich bekommen habe, hat mich auch begeistert. Da es sich hier um einen ersten Band handelt, kann verschmerzen, dass die Spinster Girls erst auf der Hälfte gegründet worden sind. Das Buch ist gleichzeitig ein typisches Jugendbuch, aber birgt andererseits auch ein wirklich ernstes Thema, welches wenig beschönigt wird. Ich freue mich auf den zweiten Teil! ?