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Veröffentlicht am 24.07.2018

Auch der zweite Teil hat mich voll in seinen Bann geschlagen

Fire (Die Elite 2)
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"Spark", den ersten Teil der Tetralogie, habe ich bereits verschlungen und auch der zweite Teil hat mich voll in seinen Bann geschlagen. Er setzt direkt da ein, wo der erste Teil aufhört und hat ...

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"Spark", den ersten Teil der Tetralogie, habe ich bereits verschlungen und auch der zweite Teil hat mich voll in seinen Bann geschlagen. Er setzt direkt da ein, wo der erste Teil aufhört und hat mich auf eine wahre Gefühlsachterbahn geschickt.

Der Konflikt zwischen New America und New Asia wird immer kritischer und nimmt auch im Buch einen wichtigeren und größeren Stellenwert ein. Das hat mir gut gefallen, denn dadurch werden auch einige Dinge und besonders einige Verhaltensweisen von Chris klarer und verständlicher.
Das ist aber auch der einzige Aspekt, der Chris' Verhaltensweisen etwas erklärt, ansonsten ist der Kerl immer noch ein Buch mit 7 Siegeln. Ach, was sag ich... eher mit 77 Siegeln!
Hätte ich nicht ein so großes Herz für Bad Boys, so wäre ich wahrscheinlich wahnsinnig geworden! Chris hat definitiv etwas von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Einerseits kann er (für sehr kurze Zeitspannen) liebevoll, zärtlich und fürsorglich sein, andererseits ist er schlicht und einfach ein Arsch. Anders kann ich das jetzt auch nicht beschreiben. Er spielt mit Malia, er lügt sie an, er macht sich über sie lustig, reißt ihr das Herz heraus und trampelt noch ein bisschen drauf herum, nur für den Fall, dass es noch nicht genug weh getan hat. Das Schlimme an der Sache ist: ich mag den Kerl trotzdem. Und ich bin mir immer noch sicher, dass mehr hinter ihm steckt. Bereits jetzt ist sein Panzer an einigen Stellen zerbröckelt und ich hoffe, dass im nächsten Teil ein bisschen mehr enthüllt wird.
Generell gefällt es mir aber sehr, dass Chris bisher weiterhin so ein Kotzbrocken ist. Zu oft kommt es in Büchern vor, dass genau solche Kerle wie Chris innerhalb von 10 Seiten zum zahmen Schoßhündchen werden. Hier ist es nicht so und das finde ich sehr gut. (Er treibt mich allerdings trotzdem in den Wahnsinn!)

Malia hat sich bisher toll entwickelt, was ich auch nach dem ersten Teil gehofft hatte. Sie ist mutiger geworden, vertraut mehr in sich und gibt ab und zu sogar mal Kontra, wenn ihr etwas nicht gefällt. Das klappt zwar meistens nicht, wenn es um Chris geht, aber gegenüber anderen Personen kann sie sich behaupten. Ihr Element trainiert sie weiterhin, ich hätte mir jedoch gewünscht, dass sie dort mehr Fortschritte macht. Wenn man bedenkt, dass es ja zum großen Teil um diese Elemente geht, hoffe ich, dass sie im folgenden Band noch mehr dazu lernt und ihr Element auch mehr einsetzt.
Wenn sie mit Chris interagiert, hätte ich ihr zwischendurch gerne mal ins Ohr geschrien, dass sie sich nicht alles gefallen lassen soll. Prinzipiell weiß sie, dass es nicht ok ist, wie er sie behandelt, aber sobald er in ihrer Nähe ist, wird sie Wachs in seinen Händen und das nutzt er natürlich schamlos aus. Normalerweise würde mich so ein Verhalten stören, aber weil Chris mir selbst so gut gefällt, kann ich Malias Verhalten voll und ganz verstehen.

Die Szenen zwischen Malia und Chris, von denen es im zweiten Band weitaus mehr gibt, als im ersten, sind großartig beschrieben. Wenn sie sich dann zwischendurch näher gekommen sind, hatte ich spontan zusammen mit Malia Herzklopfen, denn gerade in diesen Momenten kommt ein anderer Chris durch. Der, von dem ich unbedingt mehr lesen will und von dem ich wissen will, warum er sich normalerweise hinter der mehr als harten Schale versteckt.

Besonders gut haben mir in diesem Teil auch die Nebencharaktere gefallen. Allen voran Kay, die mit ihrer schnodderigen und sarkastischen Art regelmäßig für ein Grinsen auf meinem Gesicht gesorgt hat. Ich finde sie besonders als Gegenpart zu Malia perfekt, weil sie genau davon ein bisschen zu viel hat, was Malia fehlt.
Was mir aber wirklich einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat, ist die Rolle, die Sara, Malia beste Freundin, in all dem spielt. Ich hatte sie erst gar nicht mehr auf dem Schirm, bis sie dann vollkommen unerwartet wieder auftauchte. Da bin ich wirklich gespannt.

FAZIT


Eine spannende und Herzklopfen verursachende Fortsetzung, die mir noch besser als der erste Teil gefallen hat. Ich freue mich auf den 3. Teil!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein großartiges Buch!

Wie ich dich sehe
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Ich L I E B E dieses Cover! Allein schon, weil es so perfekt zum Buch passt und man merkt, dass es extra für das Buch hergestellt wurde und kein 08/15-Foto ist, das mal eben schnell aus dem Archiv ...

MEINUNG


Ich L I E B E dieses Cover! Allein schon, weil es so perfekt zum Buch passt und man merkt, dass es extra für das Buch hergestellt wurde und kein 08/15-Foto ist, das mal eben schnell aus dem Archiv geholt wurde. Ich bin hin und weg von diesem Cover! (Bin ich übrigens die Einzige, die findet, dass das Mädchen aussieht, wie Emilia Clark?)

Doch nicht nur das Cover hat es mir angetan, auch die Geschichte hat mich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Das fing schon damit an, dass alle Kapitelüberschriften auch in Brailleschrift im Buch standen. Ich liebe solch kleine Details, denn die machen das Buch noch ein kleines bisschen besonderer.

Parker ist eine wunderbare Protagonistin. Nachdem das Leben es alles andere als gut mit ihr meinte und sie schon mehrere tragische Verluste erleiden musste, versteckt sie sich mehr und mehr hinter einer extrem harten Schale. Mit Ironie, Sarkasmus und manchmal auch Bösartigkeit geht sie durchs Leben und lässt niemanden an sich heran. dabei lässt sie sich auch von ihrer Blindheit nicht bremsen. Und gerade das hat mir gut gefallen. Anstatt in Selbstmitleid zu zergehen (wozu sie eindeutig Grund hätte), stürzt sie sich mitten ins Leben. Und auch wenn ich natürlich nicht aus Erfahrung sprechen kann, so finde ich doch die Beschreibungen des Blind-Seins extrem gelungen und überzeugend. Ich konnte mich in Parkers Welt hineinversetzen und das hat einen großen Teil dazu beigetragen, warum mir dieses Buch so gefallen hat. Über vieles macht man sich als Sehende gar keine Gedanken, weil es für uns selbstverständlich ist. Doch für einen blinden Menschen kann schon ein anders parkendes Auto zu einem gefährlichen Problem werden.
Hierbei ging es dem Autor nicht darum, sämtliche Klischees zu bedienen, die man so finden kann, wenn es um blinde Menschen geht, sondern um ein sensibles Bild dieses einen Mädchens.
Gut gefallen haben mir auch die anderen Charaktere, die allesamt mit ihren kleinen Ecken und Kanten daherkommen und alle auf ihre Art besonders sind. Allen voran dabei Scott und Jason, die beide von Parker eingenommen und begeistert sind und ebenso liebenswert sind wie Parker selbst.

Und auch wenn mir dieser Teil des Buches auch sehr gut gefallen hat, so geht es doch weniger um die Liebesgeschichte und mehr darum, wie Parker ihr Leben meistert und selbst wächst. Ein großer Teil dabei ist der Tod ihres Vaters, den sie verarbeitet. Gerade dieses Teil fand ich wunderbar beschrieben und absolut nachvollziehbar. Parker macht im Laufe des Buches eine sehr große Entwicklung durch und es war eine wahre Freude, sie dabei zu begleiten.

LIEBLINGSZITAT


Alles, was Tante Celia kocht, kommt mir irgendwie immer vor wie etwas, was Außerirdische an Menschen im Zoo verfüttern würden, weil sie es so in Zeichentricktrickfilmen gesehen haben.
Seite 20 (laut E-Reader)

FAZIT


Ein wundervolles Buch, das mir viele neue Eindrücke beschert hat und mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Jeder sollte Eleanor und ihre Geschichte kennen!

Ich, Eleanor Oliphant
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Dieses Buch hat mich durch ein wahres Gefühlschaos geschickt. Liefen mir anfangs die Tränen vor lauter Lachen die Wange herunter, wo wurde ich später mehr und mehr zu einem schluchzenden Haufen ...

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Dieses Buch hat mich durch ein wahres Gefühlschaos geschickt. Liefen mir anfangs die Tränen vor lauter Lachen die Wange herunter, wo wurde ich später mehr und mehr zu einem schluchzenden Haufen Elend. Dieses Buch ist weitaus mehr als "nur" eine leicht-lockere Lektüre.

Eleanor ist hochintelligent, besitzt allerdings so gut wie keine Sozialkompetenzen und ist auch generell eher weltfremd, was gerade zu Beginn des Buches zu einigen kuriosen Situationen führt. Da wird schon das Bestellen einer Pizza zu einer Herausforderung für sie, über die man nur amüsiert den Kopf schütteln kann, wobei ich vom Brazilian Waxing hier gar nicht erst anfangen will. Soziale Kontakte hat sie praktisch nur auf der Arbeit und auch dort geht sie so ziemlich jedem aus dem Weg, der ihr zu nahe kommt, was anders herum aber auch der Fall ist, denn Eleanor ist einfach seltsam. Ihre Ansichten und auch ihre Ausdrucksweisen könnten direkt aus dem 19. Jahrhundert entsprungen sein und gerade dieser Widerspruch ist so groß, denn einerseits ist sie so wortgewandt und intelligent, andererseits ist sie so naiv wie ein Kind. Kommt dieses Anfangs noch sehr lustig herüber (wobei die Autorin auch sehr geschickt viele lustige Passagen in die ersten Kapitel eingebaut hat) so ändert sich der Ton doch nach und nach.

Denn, wie man sich schon denken kann, ist Eleanor nicht so geboren, sie wurde erst zu der (gemacht), die sie ist. Nach und nach wird enthüllt, was passiert ist und wie sie zu ihren körperlichen und seelischen Narben gekommen ist und warum sie so einsam ist. Und diese kleinen Enthüllungen, die häppchenweise eingestreut werden, haben mir mehr als einmal die Tränen in die Augen getrieben. Eleanor trägt ein riesiges Päckchen mit sich herum und tat mir einfach nur unendlich leid. Hier habe ich mich auch selbst dabei ertappt, dass ich, obwohl ich es nicht möchte, doch dazu tendiere, Menschen in Schubladen zu stecken. Und in einer dieser Schubladen ist auch Eleanor zu Beginn des Buches gewandert. Man "bewertet" Menschen viel zu schnell, ohne sich die Mühe zu machen, hinter die Fassade zu sehen.

Und gerade das macht Raymond, der eigentlich nur Eleanors Arbeitscomputer reparieren sollte, sich dann aber still und leise in ihr Leben schleicht und dort dann tatsächlich beginnt, hinter die Fassade zu sehen. Die Beziehung der Beiden zueinander ist wunderbar beschrieben und kommt dabei ganz ohne großen Pathos oder Klischees aus.

Der Schreibstil hat mir großartig gefallen. Eleanor war absolut glaubhaft als Ich-Erzählerin und gerade das hat dazu beigetragen, dass ich erst mit ihr gelacht und dann mit ihr und für sie geweint habe.

FAZIT


Dieses Buch hat mich auf so ziemlich jeder emotionalen Eben berührt. Jeder sollte Eleanor und ihre Geschichte kennen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein Roadtrip der besonderen Art!

Überleben ist ein guter Anfang
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Schon das Cover gefällt mir ganz besonders, speziell das Lettering hat es dabei angetan, und nach der Lektüre kann ich definitiv sagen: dieses Buch ist von innen genauso schön wie von außen! Was ...

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Schon das Cover gefällt mir ganz besonders, speziell das Lettering hat es dabei angetan, und nach der Lektüre kann ich definitiv sagen: dieses Buch ist von innen genauso schön wie von außen! Was für ein großartiges, lustiges, besonderes Buch, das rührt, ohne dabei auch nur ansatzweise rührselig zu sein.

Protagonistin Anja ist ein wunderbarer Charakter. Sie nimmt ihre Diagnose mit Humor und will sich nicht unterkriegen lassen. Gerade deshalb ist sie auch eher skeptisch, als sie zum ersten Mal die Selbsthilfegruppe besucht, erwartet sie doch etwas ganz anderes als das, was sie erwartet. 5 Frauen, die nicht lebenslustiger sein könnten und eine Beziehung zueinander haben, die einfach nur besonders ist. Sieglinde, Hertha, Marion, Sabine und Gret lassen sich vom Krebs nicht das Leben verderben und strotzen nur so vor lauter Lebenslust.
Jede von ihnen ist wunderbar beschrieben worden und kommt mit ihrer eigenen, speziellen Geschichte daher. Auch wenn mir alle Frauen sehr gut gefallen habe, habe ich doch besonders Gret ins Herz geschlossen, die einfach zum Brüllen komisch ist. Prinzipiell erst mal allem Neuen und Unbekannten abgeneigt und Anfangs auch eher ein bisschen einfältig dargestellt, macht sie im Buch die größte und vor allem lustigste Veränderung durch.

Und Veränderungen gibt es viele, denn als Sieglinde stirbt, hinterlässt sie den anderen Geld, damit sie an ihrer Stelle eine von Sieglinde geplante Weltreise angehen können. Und das machen sie dann auch und bereisen jeden Kontinent. Was sie dort erleben ist eindeutig der lustigste, herzerwärmenste und einmaligste Roadtrip, über den ich je gelesen habe. Die Autorin beschreibt die Abenteuer der fünf Frauen mit so viel Einfallsreichtum und Situationskomik, dass nicht nur die Frauen ihre Krankheit zwischenzeitlich vergessen, sondern auch ich zwischendurch nicht mehr daran dachte, dass ich ja ein "Krebsbuch" lese. Umso eindrucksvoller und nachhallender sind dann die Momente, wenn Anja oder auch die anderen merken, dass doch etwas nicht stimmt, dass ihr Körper nicht so will wie sie und sie spüren, was der Krebs in und mit ihrem Körper anrichtet.
Dennoch bleiben alle positiv und geben ihr Bestes, um Sieglindes Traum zu erfüllen.

Doch abgesehen von den fünf Frauen, sind auch die daheim gebliebenen Männer wunderbar beschrieben, die ihre eigenen Schlachten zu kämpfen haben. Ohne zu viel zu verraten geht es dabei auch teils extrem lustig und dann wieder sehr dramatisch zu. Dieses ist auch einer der Aspekte, die mir so gefallen, denn es ist ein extrem gelungener Mix aus Komik und Tragik, den Andrea Ulmer hier erschaffen hat.

FAZIT


Wer eine lustige, spannende und rührende Geschichte über einen Roadtrip der besonderen Art sucht, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Ein ganz besonderes Highlight!

Bird and Sword
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Meinung
Ich habe bisher noch nichts von Amy Harmon gehört, geschweige denn überhaupt eines ihrer Bücher gelesen, weswegen ich mit einer Dann-lass-ich-mich-mal-überraschen-Haltung an das Buch herangegangen ...

Meinung


Ich habe bisher noch nichts von Amy Harmon gehört, geschweige denn überhaupt eines ihrer Bücher gelesen, weswegen ich mit einer Dann-lass-ich-mich-mal-überraschen-Haltung an das Buch herangegangen bin. Und ich kann definitiv sagen, dass die Überraschung kaum größer hätte sein können! Bei diesem Buch stimmt einfach alles. Angefangen beim großartigen Cover, das perfekt zum Buch passt, über den bezaubernden Schreibstil und die Charaktere. Ich bin hin und weg von "Bird and Sword" und wäre am liebsten ewig mit Lark in Jeru geblieben.

Lark ist ein außergewöhnlicher Charakter. Durch den frühen Tod ihrer Mutter, einer Weissagerin, und die ablehnende Haltung ihres Vaters, war sie von Kindheit an fast auf sich allein gestellt. Lediglich Boojohni, ein Zwerg und ehemaliger Diener ihrer Mutter, ist ihr ein Vertrauter. Doch nicht nur das macht ihr das Leben schwer. Weitaus schwerer ist, dass Lark nicht mehr sprechen kann, seit ihre Mutter starb. Sie macht sich mit Gesten verständlich, lesen und schreiben hat sie nie gelernt. So wird sie von vielen ignoriert oder gar als Idiotin abgestempelt. Doch in Lark schlummert weitaus mehr als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Amy Harmon hat mit Lark eine Protagonistin erschaffen, die trotz (oder gerade wegen) ihres Nicht-perfekt-seins einfach nur perfekt und großartig ist. Ich hatte schon lange keinen so großen Spaß mehr dabei, eine Protagonistin auf ihrer Reise zu begleiten. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und so hat sich Lark bald schon wie eine Freundin angefühlt.
Besonders ihre Verbindung zu Tiras hat mich dabei total begeistert. Das Knistern zwischen den Beiden war merklich spürbar und gerade zu Anfang hab ich mich viele Male seufzen hören, einfach weil ihre Beziehung mit so viel Spaß, Bauchkribbeln und auch einem Schuß Dramatik erzählt wurde.

Doch nicht nur Lark hat mich überzeugt. Jeder Charakter in diesem Buch ist liebevoll ausgearbeitet und hat seine eigenen Eigenarten und Besonderheiten. Das ist auch einer der Punkte, der mich so begeistert hat. Selbst kleine Nebencharaktere wurden großartig beschrieben und geben dem Buch das besondere Etwas.

Gleich zu Beginn lernt man Lark und ihre Mutter Meshara kennen und sofort liegt eine besondere Magie in der Luft. Augenblicklich merkt man, dass Wörter in diesem Buch etwas besonderes sind und das ist ein weiterer Punkt, der dieses Buch für mich so besonders macht. Es geht nicht nur einfach so um Wörter. Nein. Wörter haben in "Bird and Sword" eine Macht, die Anfangs gar nicht abzusehen ist. Und das finde ich großartig, denn Wörter sind hier mächtiger als Waffen.
Das Wort als solches kann verletzen, heilen, Dingen Leben einhauchen und noch so vieles mehr, wenn man nur weiß, wie man es benutzen muss.
Es sind aber nicht nur die Wörter voller Magie in diesem Buch, sondern auch die Welt, in der "Bird and Sword" spielt. Die Autorin hat ihre eigene Welt erschaffen und mit ihr einen eigenen Schöpfungsmythos. Viele Kreaturen bevölkern Jeru, gute und böse, und auch wenn Magie verboten ist, so ist sie doch überall spürbar.

Dass Amy Harmon weiß, wie man Wörter benutzen muss, kann nach diesem Buch niemand mehr anzweifeln, denn auch sie versteht es auf großartige Weise, mit Wörtern umzugehen. Beim Lesen entsteht eine Sogwirkung, die mich nicht mehr losgelassen hat. Besonders der teils schon poetische Schreibstil hat es mir dabei angetan, was man auch gut an der großen Zitateauswahl weiter unten merken kann.

Besonders gut hat mir gefallen, dass am Ende alles zusammen kommt. Ich könnte auch sagen: der Kreis schließt sich. Alles wird aufgelöst und selbst Dinge, an die ich schon gar nicht mehr gedacht hatte, wurden in sehr überraschender und unvorhersehbarer Weise wieder eingebracht und zu einem Ende geführt.
Dabei hat mich vor allem der Epilog dann doch noch emotional komplett unerwartet erwischt und in ein heulendes Häuflein Elend verwandelt. Ganz klar der perfekte Abschluss für ein perfektes Buch!

Lieblingszitate:


Sie war meine kleine Lerche. Lark - der Name schoss mir sofort in den Kopf, als ich sie sah, und ich akzeptierte ihn, nahm ihn vom Vater aller Wörter an und vertraute darauf, dass das Schicksal ihn für sie bestimmt hatte.
Seite 9

Jemand schrie und der Schrei gellte durch die Luft, als ob der König den Himmel in zwei Hälften geteilt und das Grauen freigelassen hätte.
Seite 16

Meine Farben waren so zurückhaltend und unscheinbar wie ich. Fahl und fade. Und so hauchzart, dass sie sich nie ganz herauskristallisiert hatten. Ich kam mir vor wie ein kleiner, grauer Geist.
Seite 33

Der Hof würde eine Weile über mich tratschen und mich dann ganz vergessen. Diese Wirkung hatte ich auf Menschen. Stille war ein naher Verwandter der Unsichtbarkeit.
Seite 62

Ich errichtete eine frostige Schutzschicht in meinem Herzen und der Feuersbrunst in meinem Inneren, damit ich nicht in Panik geriet, weil ich plötzlich ein Pfand in einem sehr gefährlichen Spiel geworden war.
Seite 154

Ich lachte frustriert auf und hätte meinen Ärger am liebsten zu dem dicken Mond hinaufgeschrien, der uns träge beobachtete wie ein betrunkener Zuschauer, der seine Neugier nicht verbergen konnte.
Seite 204

Die Verzweiflung, die sich auch in seiner Miene spiegelte, bauschte sich um ihn und kräuselte die Dunkelheit wie ein Stein im Wasser.
Seite 297

Sogar die Wände weinten. Farbe tropfte in langen traurigen Streifen herunter und zerstörte, was einst gewesen war.
Seite 324

Fazit


Von der ersten Seite an, hat mich "Bird and Sword" gefesselt und das in allen Aspekten. Der Schreibstil ist großartig, teilweise fast schon poetisch und hat mich zutiefst berührt. Gepaart mit einer spannenden Geschichte und einer überzeugenden Welt hat sich dieses Buch zu einem meiner Lieblinge entwickelt.

Und nun bleibt mir nur noch zu sagen: "Geht und tut Gutes!"