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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2019

Idee mit viel Potential

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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„Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.“

Green City in Südwest Asien ist eine moderne High-tech Stadt. Hier wird alles reguliert. Es gibt ...

„Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.“

Green City in Südwest Asien ist eine moderne High-tech Stadt. Hier wird alles reguliert. Es gibt frische Luft, selbstfahrende Autos, Roboter die Türen öffnen. Nur eines fehlt: Frauen. Die meisten Frauen sind an einem Virus verstorben, einer aggressiven Variante des HPV Virus. Um die Gesellschaft zu erhalten, werden gebärfähige Frauen gezwungen, mehrere Ehemänner zu nehmen. Im Gegenzug werden sie vom Staat beschützt. Doch ein paar Frauen widersetzen sich diesem Zustand. In der „Panah“ finden sind Zuflucht. Doch auch dort gibt es Regeln…

Dystopien in denen Frauenrechte eingeschränkt werden scheint es immer häufiger zu geben (u.a. Margaret Atwoods Klassiker, „Der Report der Magd“, und, aktueller, „Vox“ von Christina Dalcher). Das Genre fasziniert mich, weshalb ich auch dieses Buch lesen wollte. Die Idee des Buches ist wirklich gut, und mit Fortschreiten der Erzählung kommen zunehmend neue Details ans Licht, wie es so weit kommen konnte. Leider fand ich die Schreibweise irgendwie monoton und häufig zu beschreibend. Wichtige Szenen werden emotionslos abgehandelt. Häufig hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Die Idee hätte sehr viel Potential gehabt, da hätte die Autorin deutlich mehr rausholen können. Dennoch eine interessante Erzählung und eine Autorin mit Potential.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Beautiful photographs but could have used some editing.

Sky Runner
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Achtung: Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buches.

I have been following Emelie Forsberg and Kilian Jornet for a while. Thus, I got quite excited hearing about her book and preordered ...

Achtung: Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buches.

I have been following Emelie Forsberg and Kilian Jornet for a while. Thus, I got quite excited hearing about her book and preordered it on amazon (English version by Hardie Grant books). The book is beautifully done. I love that it is hard cover, with beautiful photographs and great print quality. However, I was expecting more from this book. I guess this book can be described as Emelie´s life story. For much of the book, it feels like she’s rambling, like we are just reading random thoughts she put together in a blog post, where she sometimes repeats her thoughts a few times over. A lot of the articles also contain grammatical errors and repeated words (eg, “than” instead of “then” and sentences like “So far our acclimatization plan works so far.”). I also felt like she shared some bits and pieces about her background, but not nearly enough. Overall this book feels like a collection of snippets and thoughts from and about Emelies life, but nothing concrete. The photographs are beautiful, and I was inspired by some of her thoughts. I also like the workout tips, yoga poses and the recipes. I guess one could see this as a coffee table book, to flick through from time to time. Overall, I had expected and hoped for more. I feel like some thorough editing could have made so much more out of the book and I hope the editors take this to heart for her next book project. Nevertheless, I will keep this book as a source of inspiration, especially to look at the beautiful photographs of Emelie running in the high places of this beautiful world.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Nette Geschichte, ich kann den Hype jedoch nicht nachvollziehen

Das weibliche Prinzip
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Nach nur wenigen Wochen am College lernt die schüchterne Greer bei einer Veranstaltung Faith Frank kennen, eine berühmte Feministin. Bis kurz zuvor hatte sie sich weder mit Feminismus beschäftigt noch ...

Nach nur wenigen Wochen am College lernt die schüchterne Greer bei einer Veranstaltung Faith Frank kennen, eine berühmte Feministin. Bis kurz zuvor hatte sie sich weder mit Feminismus beschäftigt noch sonst politisch irgendwie engagiert. Mehr zufällig scheint sie, gelenkt von Freundin Zee, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Das Treffen mit Faith beeindruckt sie sehr; sodass sie von nun an neue Pläne schmiedet: sie möchte etwas bewirken; mithelfen, um Frauenrechte zu fördern und zu fordern. Und so begleiten wir Greer durch die Jahre am College und wenige Jahre danach. Schon zu Beginn erfahren wir, dass Greer später berühmt werden wird. Auch Faith Franks Leben und das Leben der besten Freundin Zee und Greers Freund Cory werden in dem Buch über mehrere Kapitel abgehandelt.

Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, da es vor dem Erscheinen ziemlich vom Verlag „ge-hype-t“ wurde. Das Buch wird als Roman zur „Me too“-Ära beschrieben. Dies kann man nach dem Lesen des Buches nicht nachvollziehen. Der Roman behandelt im Prinzip die Lebensgeschichte von Greer, Faith Frank und in kleineren Teilen auch die von Greers Freundin Zee und Freund Cory. Jedoch ist dieser Roman weit entfernt von einer Offenbarung zu Frauenrechten oder zur „Me too“ Bewegung. Greer ist eine eher blande Protagonistin, die bis zum Schluss nie wirklich über sich hinauswächst. Für mich hat Greer fast keine Entscheidung ihres Lebens wirklich selbst getroffen, sie scheint stets das zu machen was sich eben ergibt. Eine blühende Frauenrechtlerin? Fehlanzeige. Der Schreibstil ist nicht schlecht, jedoch passiert gemessen an der Seitenzahl erstaunlich wenig in diesem Roman. Einzig die Geschichte von Cory fand ich wirklich interessant. Dieser muss kurz nach dem College eine furchtbare Tragödie miterleben und braucht Jahre, um damit zurecht zu kommen. Dies war wirklich realistisch und auch interessant zu lesen. Die Szene, in der Greer nach Jahren nach Hause zurückkehrt und plötzlich merkt, dass ihre Eltern klüger sind als gedacht und gute Ratschläge geben können, fand ich ebenfalls sehr aufschlussreich. Fazit: nett zu lesen aber weit entfernt von einem Roman über Frauenrechte der heutigen Zeit.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Interessante Überlegungen, jedoch langatmig mit vielen Wiederholungen

Der emotionale Rucksack
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All unsere bisherigen Erlebnisse, die wir nicht oder nur wenig verarbeitet haben, tragen wir wie in einem Rucksack mit uns herum: der „emotionale Rucksack“. Erstmal ein anschaulicher Gedanke, der irgendwie ...

All unsere bisherigen Erlebnisse, die wir nicht oder nur wenig verarbeitet haben, tragen wir wie in einem Rucksack mit uns herum: der „emotionale Rucksack“. Erstmal ein anschaulicher Gedanke, der irgendwie einleuchtet. Darum geht es in Vivian Dittmars Buch. Der Gedanke an sich ist nicht neu. Wie heißt es doch so schön, „jeder hat sein Päckchen zu tragen“. Dittmar selbst ist „anerkannte Querdenkerin zum Thema emotionale Kompetenz“. Sie scheint eine Art Psychologin zu sein, wobei sie jedoch keine universitäre Ausbildung zu haben scheint, da sie früh erkannt hat, dass sie das, was sie lernen will, nicht an Universitäten reicher Industrienationen lernen kann (gemäß http://viviandittmar.net/person/).

Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil erklärt die Grundlagen: was füllt unseren Rucksack, wie funktioniert emotionale Aktivierung? Hier gibt es einige seltsam anmutende Erklärungen, zum Beispiel definiert Dittmar hier scheinbar willkürlich Emotion als nicht gefühltes Gefühl aus der Vergangenheit („emotionale Altlast“), im Gegensatz zu einem Gefühl. Manche Aussagen leuchten auch ein.

Teil zwei erklärt bzw. lehrt einen bewussten Umgang mit unseren Altlasten und unserem Rucksack. Hier wird erklärt, wie die emotionale Aktivierung als Chance genutzt werden kann, die Altlasten abzubauen und somit den Rucksack zu erleichtern. Es werden verschiedene Übungen erklärt, um eine „bewusste Entladung“ zu praktizieren bzw. emotionale Aktivierungen, die im Alltag auftreten, zu nutzen um diese Gefühle zu verarbeiten. Das mag vielleicht verrückt klingen, wenn man sich mit dem Thema nicht beschäftigt hat, scheint aber nach dem Lesen des Buches tatsächlich einleuchtend.

Im dritten und letzten Teil wird die emotionale Hygiene erklärt. Das Ziel wäre nämlich, den Rucksack regelmäßig über bewusste Entladungen zu „leeren“ und leicht zu halten, so wie wir uns auch regelmäßig um unsere Körperhygiene kümmern. Auch hier bin ich wieder über zum Teil fragwürdige Aussagen gestolpert. Meint Dittmar doch (S.180): „(…) sind die vielen Infektionen, die sich ausbreiten, weil unser Immunsystem durch mangelnde emotionale Hygiene geschwächt ist.“ Für einen Mediziner eine unglückliche Aussage, welche ohne zugehörige Referenz im Buch zu finden ist. Dennoch war dieser Teil bei weitem der hilfreichste. In „Gefühle als Kraft“ wird erklärt, wie man Gefühle auch positiv nutzen kann. Diesen Teil fand ich sehr anschaulich und hilfreich. Auch zum Umgang mit anderen Menschen in „aktiviertem Zuständen“ konnte ich viel für den Alltag lernen.

Insgesamt fand ich den Ansatz interessant. Das Buch war für mich jedoch sehr schwer zu lesen, es gab viele Wiederholungen und insgesamt fehlte mir der rote Faden ein bisschen, obwohl es immer wieder „Merkkästen“ am Seitenrand gibt. Diese erleichtern zwar das Lesen, jedoch war es trotzdem oft schwierig sich zu orientieren. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass sich das Lesen gelohnt hat. Insgesamt gibt es von mir leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Viel Warenkunde und Allgemeines, verhältnismäßig wenige Rezepte

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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In „Naturnahes Kochen“ erklärt Erwin Seitz, wie seiner Meinung nach die heutige Küche aufgebaut sein sollte. Das Buch ist wunderschön liebevoll gestaltet und qualitativ hochwertig verarbeitet. Der farbenfrohe ...

In „Naturnahes Kochen“ erklärt Erwin Seitz, wie seiner Meinung nach die heutige Küche aufgebaut sein sollte. Das Buch ist wunderschön liebevoll gestaltet und qualitativ hochwertig verarbeitet. Der farbenfrohe Einband macht Lust, in das Buch hineinzuschnuppern. In knapp hundert Seiten erläutert Seitz einerseits, was er genau mit „Naturnahem“ Kochen meint, und gibt eine Warenkunde über diverse Produkte. Sein Credo ist „einfach, gut und gesund“. Küche soll überwiegend pflanzlich und regional sein, jedoch unterstützt er Bewegungen wie Vegetarier oder Vegan nicht, ebenso wenig die steinzeitliche Ernährungsweise. Diese sind ihm zu einseitig. Dennoch, und das lese ich gerne, hat gemäß ihm das Fleisch und der Fisch den Vorrang auf dem Teller verloren, „es herrschen eher demokratische Verhältnisse auf dem Teller“. Im Teil „Warenkunde“ wird verschiedenes über Milchprodukte, Obst, Hülsenfrüchte, Getreide, Fleisch und Fisch erläutert. Dieser Teil ist sehr schön aufgebaut und ich konnte einige neue Fakten mitnehmen. Mit manchem war ich allerdings nicht ganz einverstanden. Zum Beispiel wird hier empfohlen, täglich zwei verschiedene Obstsorten zu essen, was meiner Meinung nach ein zu niedrig gestecktes Ziel ist. Dennoch ist dieser Teil sehr gelungen.

Der Rezeptteil umfasst dann knapp 110 Seiten bzw. 24 Rezepte. Auch hier sind viele hochwertige Bilder eingestreut. Mit Zutaten wie Jakobsmuscheln, Weißtannenhonig oder Saibling-Kaviar werden hier durchaus exotische, nicht unbedingt „naturnahe“ Zutaten verwendet. Hier wird das Kocherlebnis etwas geschmälert, da man zu diesen Zutaten nur bedingt Zugriff hat.

Insgesamt eine sehr schöne Idee, mit einer hochqualitativen Umsetzung, jedoch hätte ich mir mehr Rezepte gewünscht, die für den Durchschnittsbürger auch wirklich „naturnah“ oder „näher am Menschen“ sind.