Wer ist der Fremde?
Karen und Tom sind ein normales Paar in einer schönen Siedlung. Als Karen Hals über Kopf das Haus verlässt, kurz darauf einen schweren Unfall in einer üblen Gegend baut und sich an nichts mehr erinnern ...
Karen und Tom sind ein normales Paar in einer schönen Siedlung. Als Karen Hals über Kopf das Haus verlässt, kurz darauf einen schweren Unfall in einer üblen Gegend baut und sich an nichts mehr erinnern kann, gerät das Leben der Familie Krupps durcheinander.
In der Nähe des Unfallortes wurde eine männliche Leiche gefunden, die wahrscheinlich mit dem Unfall im Zusammenhang steht. Detektiv Rasbach beginnt zu ermitteln, und lässt nicht locker.
Tom ist fassungslos: so kennt er seine Frau nicht und die Zweifel an ihrer Beziehung beginnen zusähen, als auch noch die Nachbarin Brigid ihn etwas Unheimliches über seine Frau erzählt…
Dies ist der 2. Roman der Autorin.
Das Thema des Buches ist sehr interessant und man wird hier vor die Frage gestellt, kennt man seine Bezugspersonen wirklich und kann man allen blind vertrauen? Es regt zum Nachdenken an.
Das Cover gefällt mir ganz gut. Es ist düster gehalten und zeigt eine Person, im Hintergrund ein Fenster. Der Titel hätte nicht besser gewählt sein können und lässt Spielraum für viele Spekulationen.
Der Schreibstil ist angenehm und liest sich flüssig dahin.
Es wird aus verschiedenen Perspektiven (Tom, Karen, Rasbach, Brigid) erzählt, die die Gefühle, Gedanken und einzelnes Geschehen der einzelnen Protagonisten wieder spiegeln. Dadurch lernt man die Personen näher kennen und verstehen.
Es wird meist in Präsens geschrieben, nur die Erinnerungen/ Vergangenheit in Präteritum. Somit kann man wunderbar die Zeitwechsel auseinander halten.
Durch die kurzen Perspektivwechsel und Kapitel wird noch mehr Spannung aufgebaut, und man hat Probleme das Buch aus der Hand zu legen.
Die Protagonisten an sich wirken alle unsympathisch. Jeder hat hier seine Geheimnisse, die nur schrittweise ans Tageslicht kommen. Somit hat man Schwierigkeiten überhaupt mit den Personen mitfiebern zu können.
Der einzige der mir gefallen hat ist Detektiv Rasbach. Er lässt sich nicht in die Irre führen und hat einen scharfen Verstand, den er einsetzt und bis zum Schluss seine Ermittlung durchzieht.
Das Buch ist meiner Meinung nach lesenswert, auch wenn man nicht wirklich mit den Personen warm wird und nicht mit ihnen mitfiebern kann. Dennoch ist es bis zum Ende hin spannend und unterhaltsam geschrieben, und raubt einem den Atem. Man weiß bis zum Schluss nicht, wer hinter was steckt und das macht ein gutes Buch für mich aus. Auch wenn mir persönlich das Ende doch recht abrupt kam und ich mir etwas anderes gewünscht hätte.
Es ist interessant wie man anhand der wenigen Protagonisten so einen schlüssigen Psychothriller schreiben kann.