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Veröffentlicht am 15.09.2016

Während die Kriegsatmosphäre toll dargestellt ist, ist der Fall "ganz nett"

Der Angstmann
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Mitten in den Kriegswirren 1944/45 treibt ein Frauenmörder in Dresden sein Unwesen. Polizist Max Heller versucht ihn zu finden, trotzt dem Widerstand seines Vorgesetzten und einiger Kollegen und den kriegsbedingt ...

Mitten in den Kriegswirren 1944/45 treibt ein Frauenmörder in Dresden sein Unwesen. Polizist Max Heller versucht ihn zu finden, trotzt dem Widerstand seines Vorgesetzten und einiger Kollegen und den kriegsbedingt erschwerten Ermittlungen. Wem kann er, der kein Nazi ist, überhaupt trauen? Wird es weitere Opfer geben und wird Dresden angegriffen werden? Wenn ja, was kommt dann?
Dieser Krimi war mir eine willkommene Abwechslung von den „gewöhnlichen“, neuzeitlichen Krimis. Statt irgendwelcher komplizierten Spuren im Labor und/oder PC zu verfolgen, muss hier noch „herkömmlich“, ursprünglich ermittelt werden. Zusätzlich sind die Ermittlungen durch den Krieg besonders erschwert. Schon vor der Bombardierung Dresdens musste sich Heller, der sich nicht der Partei anschloss, mit dem Misstrauen des Vorgesetzten und von Kollegen zurechtkommen. Zusätzlich waren fast alle Kräfte auf den Krieg konzentriert, sodass Heller meist auf sich allein gestellt war. Durch eine Verletzung aus dem ersten Weltkrieg, der Ungewissheit gebeutelt, geschwächt durch die ständigen, nächtlichen Alarme und zu wenig Nahrung, wird es dem hartnäckigen Max schwer gemacht und dann kommt es noch dicker...
Das Gerücht des Angstmannes geht um. Es besagt, dass während der Bombenalarme ein Dämon umgeht, der alle holen wird. Heller glaubt nicht daran, weiß aber, dass die Frauen immer während der Bombenalarme bestialisch getötet werden. Nach der Bombardierung und völligen Zerstörung Dresdens scheint das Problem gelöst, stattdessen bereiten die sowjetischen Besatzer, die Zerstörung als solche und der Nahrungsmangel Probleme. Im zweiten Teil wird jedoch schnell deutlich, dass der Frauenmörder noch immer aktiv ist und so wagt Heller es mit einem Russen gemeinsam erneut zu ermitteln.
Der Schreibstil ist über weite Strecken ansprechend. Gerade die Kriegsatmosphäre finde ich sehr gut dargestellt. Es wird auf jeden wichtigen Aspekt eingegangen und die damalige Flüchtlingssituation finde ich aus heutiger Sicht sehr interessant! Der Fall als solcher hingegen hinkt ein bisschen hinterher. Er ist an sich interessant, doch nimmt er nur langsam Fahrt auf, steigert sich dann aber im zweiten Teil deutlich.
Abraten würde ich Lesern, die keine Kriegsgeschichten mögen, denn das Thema ist, wie zu erwarten war, auch extrem präsent und auch nur dort brilliert der Autor, während der Kriminalfall als solcher eher unter dem Prädikat „ganz nett“ zu verzeichnen ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührender Weg zurück ins Leben

Lebensgeister
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Das Buch beginnt schon dramatisch. Sayoko ist mit ihrem Freund Yoichi, einem Künstler unterwegs. Die beiden haben einen Autounfall, bei dem Sayoko lebensgefährlich verletzt wird und Yoichi sogar stirbt. ...

Das Buch beginnt schon dramatisch. Sayoko ist mit ihrem Freund Yoichi, einem Künstler unterwegs. Die beiden haben einen Autounfall, bei dem Sayoko lebensgefährlich verletzt wird und Yoichi sogar stirbt. Nach dem Unfall ist die junge Frau nicht mehr sie selbst, denn sie hatte eine ganz besondere Nahtoderfahrung gemacht, die sie grundlegend verändert.
Als ich las, dass Geister eine Rolle spielen, war ich zunächst voller Zweifel, denn ich stecke sowas in die Kategorie „Hokuspokus“, doch zum Glück war ich offen genug die wahre Geschichte dahinter zu erkennen. Im Fokus stehen nämlich die Bewältigung des schweren Schicksalsschlags und die Liebe. Wie kann man wieder auf die Beine kommen, wenn der geliebte Partner verstorben ist? Wie und wo findet man das Glück(wieder) und vergeht nicht in der Trauer?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr berührend, an sich leicht zu lesen, aber trotzdem nicht mal eben schnell weggelesen, denn es wird reichlich harte Kost, wenn auch in ansprechender, einfühlsamer und sanfter Art, verarbeitet. Die Protagonistin ist trotz ihrer Erscheinungen in keiner Weise seltsam, sondern wächst dem Leser schnell ans Herz. Auch die anderen Charaktere sind schön dargestellt.

Bisher hatte ich noch kein Buch der Autorin gelesen, obwohl sie mir immer wieder mal ans Herz gelegt wurde. Das werde ich nachholen, denn trotz anfänglicher Zweifel, konnte mich das Buch schnell fesseln und letztlich überzeugen, da es auch gänzlich ohne Kitsch auskommt. Selbst die ungewöhnlichen Namen und unbekannten Orte, Speisen und ähnliches stellten, auch dank der Anmerkungen der Übersetzer kein Problem dar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leckere Rezepte - doch das Prinzip ist mir zu aufwändig

Life changing Food
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Mit gesunden, nährstoffreichen Lebensmitteln zum Wohlfühlgewicht zu kommen, statt auf Diäten zu setzen, ist das Ziel des LCF-Prinzips. Das allein finde ich schon sehr begrüßenswert und das hochwertige ...

Mit gesunden, nährstoffreichen Lebensmitteln zum Wohlfühlgewicht zu kommen, statt auf Diäten zu setzen, ist das Ziel des LCF-Prinzips. Das allein finde ich schon sehr begrüßenswert und das hochwertige Buch, mit unterschiedlichsten Rezeptideen macht die Sache rund!

Zunächst wird LCF vorgestellt, also das „Life changing food“ Prinzip – das 21 Tage Programm. Neben allgemeinen Informationen zum Prinzip, Wochenplänen, Tipps zur Umstellung auf gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel, ebenfalls mit Informationen sind Grundlagen wie der Energiebedarf des Menschen den Rezepten vorangestellt.

Nach dem Konzept werde ich künftig nicht leben, da bei mir einfach die vorhandenen Muster zu eingefahren sind (ich esse zwischendurch nun mal auch gerne „ungesund“ und kann mich nicht von diesen Lebensmitteln trennen). Manches ist mir auch einfach zu umständlich, um nur nach dem LCF-Prinzip zu kochen, weil ich beispielsweise exotischere Zutaten in sehr großen Mengen kaufen, bzw. über das Internet bestellen müsste, weil ich recht abgelegen lebe. Zusätzlich ist es mir einiges zu zeitaufwändig, sodass ich bestimmt immer wieder mal Rezepte 1:1 nachgekocht werden, aber sicher nicht der gesamte Lebens-Essstil geändert wird – selbst wenn dies gesundheitlich betrachtet sicherlich der bessere Weg wäre. Das 21-Tage Programm werde ich auch deshalb nicht nachmachen können/wollen. Das klingt zwar recht negativ, soll aber nur erklären, warum das Programm durchzuziehen schwer fällt (auch wenn die ausführliche und sehr informative Einleitung zum Thema die Lust dazu eigentlich weckt).

Positiv ist, dass statt des Diät(mager)-Wahns das Wohlbefinden des Konsumenten im Fokus steht und eher nebenbei das Wohlfühlgewicht erreicht bzw. gehalten werden soll, denn die meisten Rezepte haben einen hohen Nährstoffgehalt, jedoch nicht mehr Kalorien im Vergleich zu anderen Speisen. Es handelt sich also nicht um ein Diätbuch, sondern um eines, welches helfen kann abzunehmen, aber den Fokus auf den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und der Gesundheit legt. Die Rezepte reichen vom Frühstück über das Mittagessen und Abendessen bis zu Zwischendurchmahlzeiten und z.B. die Energieriegel kann ich nur empfehlen. Auch leckere Shakes und Smoothies, sowie die kleinen Sünden, die den Alltag versüßen, sind enthalten.

Das Buch ist extrem hochwertig, u.a. mit Lesebändchen gestaltet. Die Fotos sind aussagekräftig und machen definitiv Appetit. Hier ist es jedoch schade, dass nicht alle Rezepte mit wenigstens einem kleinen Foto versehen sind. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, ob die Rezepte glutenfrei, laktosefrei uns/oder vegan sind. Häufig sind auch kurze Anmerkungen vorhanden, wie ein Rezept durch Austausch einer Zutat vegan wird.

Auffällig oft wird im Übrigen Kokos in allen nur denkbaren Varianten verwendet, was mir persönlich sehr gut gefällt, aber 2/3 der hier zu bekochenden Mitbewohner gar nicht. Jedoch kann man da häufig Alternativen finden, sodass dies auch kein größeres Problem darstellt. Überhaupt habe ich schon abgewandelt, denn ich anstelle von Mandelmilch verwende ich gewöhnliche laktosefreie Milch, die es (zumindest für mich) genauso tut.

Unter dem Strich hätte ich jedoch an mancher Stelle etwas mehr erwartet (Angaben zu Vitamingehalt, Kalorien etc. fehlen bei den Rezepten komplett), sodass ich zwar ziemlich zufrieden bin, aber nicht auf ganzer Linie, denn gerade bei einer Ernährungsexpertin hätte ich diese Angaben doch erwartet.

Wer die Zeit, Lust und Gelegenheit das Programm durchzuziehen wird bestimmt begeistert sein (und immer wieder zwischen den Rezepten Tipps zur langfristigen Umsetzung, sowie kurze Erfahrungen von LCF-Probanden finden), aber auch wer einfach mal zwischendurch das Gutes für sich und seine Familie tun will, wird mit diesem Buch etwas anfangen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig und unterhaltsam

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
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Abi wird kurz vor ihrem einjährigen Jubiläum überraschend von ihrem Freund Joseph verlassen. Er hält sie für zu unterschiedlich und verlässt sie, während für Abi eine Welt zusammenbricht, bringt er einen ...

Abi wird kurz vor ihrem einjährigen Jubiläum überraschend von ihrem Freund Joseph verlassen. Er hält sie für zu unterschiedlich und verlässt sie, während für Abi eine Welt zusammenbricht, bringt er einen Karton mit ihren letzten Habseligkeiten aus seiner Wohnung. Ein Leben ohne ihren Freund kann sich Abi nicht richtig vorstellen und der Zufall spielt ihr eine Liste in die Hände. Abi schmiedet einen Plan, um Joseph zurückzugewinnen.
Der Schreibstil ist wunderbar locker, leicht verständlich und einfach nur schön. Der Witz lag mir und die Beschreibungen der Überwindungen fand ich total gelungen. Ich war regelrecht fesselt von dem Buch und habe es genossen die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen.
Die Geschichte ist nicht so romantisch und kitschig wie ich befürchtet hatte, sondern konzentriert sich vor allem auf die Bearbeitung der Liste und den damit verbundenen Herausforderungen. Trotzdem ist es ein typischer Frauenroman, der mit einem Augenzwinkern zu lesen ist und trotzdem Nachdenkpotential birgt. Was wagt man selbst? Was möchte man mal unbedingt ausprobieren und schiebt es auf die lange Bank. Sollte man mal eine solche Liste aufstellen und auch versuchen tatsächlich waghalsige Aktionen „durchzuziehen“?
Für Fans des Genres fast ein Muss und für andere, die nicht so recht wissen, ob es passt ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weitgehend spannend

Die Betrogene
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Kate Linvilles Vater und ehemaliger Polizist wurde brutal ermordet. Kate ist selbst Polizistin, wenn auch scheinbar wenig erfolgreich und vor allem ohne Selbstvertrauen. Nach dem Tod ihres Vaters verliert ...

Kate Linvilles Vater und ehemaliger Polizist wurde brutal ermordet. Kate ist selbst Polizistin, wenn auch scheinbar wenig erfolgreich und vor allem ohne Selbstvertrauen. Nach dem Tod ihres Vaters verliert sie auch den letzten Halt. Sie kehrt in ihr Elternhaus zurück und recherchiert auch selbst… Parallel lernen wir die Familie Crane kennen. Der Familienvater steht kurz vor dem Burnout und er beschließt mit seiner Frau und dem Adoptivsohn ohne Kontakt zur Außenwelt eine Auszeit zu nehmen. Dieser Plan droht zu scheitern.

Das Buch beginnt schon spannend und dramatisch und genauso geht es auch nach einem Zeitsprung weiter. Direkt ist man in der Geschichte drin und möchte erfahren, was da noch kommen wird und das ist einiges…Toll sind einige überraschende Wendungen, das Erzählen der Geschichte aus den verschiedensten Perspektiven und das Link es wirklich geschafft hat mich lange an der Nase herumzuführen. Die Charaktere sind extrem ausgearbeitet (s.u.) und nicht aalglatt, die Ermittlungen spannend und die beiden parallel verlaufenden Geschichten sind gekonnt verbunden worden. Besonders die Geschichte um die Familie Crane überzeugte mich, denn sie weckte Emotionen, war spannend und einfach nur interessant. Der andere Strang war solide, fiel aber ein wenig dahinter zurück. Fast nur positive Aspekte, die nach 5 Sternen klingen, aber es gab auch etliche der 640 Seiten, die mich schlicht langweilten.

Negativ aufgefallen ist mir die detaillierte Ausarbeitung einzelner Aspekte der Charaktere, die mich wirklich teils nervten, teils anödete. Die geschilderten Probleme an sich sind nicht das Problem, sondern das ständige im Kreise drehen, immer wieder reitet die Autorin auf Unzulänglichkeiten rum, wo es nicht mehr nötig wäre. Dafür fielen die anderen Aspekte der Geschichte umso besser aus, sodass man wusste, es lohnt sich durch so eine langweilige Phase durchzulesen. Weiterhin störte mich die Auflösung eines der beiden Handlungsstränge, weil es für meinen Geschmack einfach zu wenig raffiniert war für den Verlauf der Geschichte.

Unter dem Strich bin ich aber zufrieden, wenn auch nicht hellauf begeistert von meinem ersten Buch der Autorin.