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Veröffentlicht am 29.08.2018

Erst zäh, dann spannend

Slow Horses
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Gebundene Ausgabe: 472 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (29. August 2018)
ISBN-13: 978-3257070187
Originaltitel: Slow Horses
Übersetzung: Stefanie Schäfer
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Erst ...

Gebundene Ausgabe: 472 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (29. August 2018)
ISBN-13: 978-3257070187
Originaltitel: Slow Horses
Übersetzung: Stefanie Schäfer
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Erst zäh, dann spannend

Inhalt:
Slow Horses werden die ausgemusterten MI5-Agenten genannt, die im Slough House ein tristes Dasein fristen, Müll durchstöbern, Telefonate transkribieren und sonstige unnötige Aufträge erledigen müssen. Als ein junger Mann entführt ist, wittern die „lahmen Gäule“ ihre Chance, sich zu beweisen …

Meine Meinung:
Nach einem spannenden Anfang, in dem man den jungen Agenten River Cartwright dabei beobachten kann, wie er einen Auftrag gnadenlos vermasselt, bricht die Spannungskurve leider abrupt wieder ab. Auf den folgenden ca. hundert Seiten werden erst mal alle involvierten Personen in einer überbordenden Ausführlichkeit beschrieben, ohne dass etwas Großartiges passiert. Nach etwa einem Viertel des Romans ist erstmals von dem im Klappentext angekündigten Fall, der Entführung eines jungen Mannes, die Rede. Doch läuft das weiterhin nur ganz entfernt im Hintergrund ab, während im Vordergrund immer noch die Agenten beschrieben werden. Das war mir viel zu ausführlich und hätte es für das Verständnis der Story auch nicht gebraucht.

Nachdem ich das halbe Buch durchgehalten hatte, wurde ich endlich belohnt. Nun nimmt der Fall immer mehr Fahrt auf, steigert sich quasi von Seite zu Seite, wird immer spannender und undurchsichtiger, um sich schließlich überraschend zu klären.

Auf Englisch sind bereits sechs Bände der Jackson Lamb-Reihe erschienen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass die nächsten Bände nun gleich mit mehr Tempo losgehen, da man die Charaktere jetzt ja schon zur Genüge kennt.

Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Er steckt voller Sarkasmus und schöner Formulierungen. Manche Dialoge sind richtig spritzig und witzig, sodass man beim Lesen auch immer wieder mal grinsen und schmunzeln muss.

Fazit:
Mein Eindruck von „Slow Horses“ ist also ziemlich gespalten. Nach einem sehr zähen Anfang wird es spannend. Der Schreibstil ist gut. Aber ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, ist noch ungewiss.

★★★☆☆

Ich bedanke mich beim Diogenes Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Gemischte Gefühle

Der Abgrund in dir
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Gebundene Ausgabe: 527 Seiten
Verlag: Diogenes (29. August 2018)
ISBN-13: 978-3257070392
Originaltitel: Since we fell
Übersetzung: Steffen Jacobs und Peter Torberg
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als ...

Gebundene Ausgabe: 527 Seiten
Verlag: Diogenes (29. August 2018)
ISBN-13: 978-3257070392
Originaltitel: Since we fell
Übersetzung: Steffen Jacobs und Peter Torberg
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Gemischte Gefühle

Inhalt:
Elizabeth Childs hat ihrer Tochter Rachel nie den Namen ihres Vaters verraten. Als Elizabeth stirbt, heuert Rachel einen Privatdetektiv an, um ihren Vater zu finden. Doch die Informationen, die sie über ihn hat, sind dürftig.

Rachel macht sich einen Namen als Reporterin. Nach einem traumatischen Erlebnis auf Haiti ist sie psychisch am Ende. Da tritt nach vielen Jahren ein alter Bekannter wieder in ihr Leben und krempelt es von Grund auf um …

Meine Meinung:
Ich war mir nicht sicher, was ich bei diesem Roman erwarten durfte. Sollte es ein biografischer Roman sein, eine Liebesgeschichte oder ein Thriller?

Auf den ersten ca. 300 Seiten lernen wir Rachel kennen, in aller Tiefe und von allen Seiten. Das ist ganz interessant, aber leider nicht besonders spannend. Man hätte hier gut 200 Seiten kürzen können, ohne dass wesentliche Teile fehlen würden. Allein der tolle Schreibstil Dennis Lehanes hat mich zum Weiterlesen animiert. Und der erste Satz, der noch eine spannende Handlung verheißen hatte:

„An einem Dienstag im Mai, im Alter von sechsunddreißig Jahren, erschoss Rachel ihren Mann.“ (S. 7)

Nach über der Hälfte des Buches ist es dann endlich so weit und es kommt Schwung in die Handlung. Rachel macht eine Entdeckung, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt und in deren Folge sie ihren Mann erschießt. Warum und wieso, will ich hier nicht verraten. Die Spannung steigt nun kontinuierlich an. Die Handlung wird actionreich und rasant. Eine Wendung folgt der anderen, sodass man bald nicht mehr weiß, wem man noch vertrauen kann und wem besser nicht.

Vieles, was anfangs über Rachels Psyche geschrieben wurde, ist nur schmückendes Beiwerk, einiges spielt nun im Thrillerteil eine Rolle. Etliche ihrer Handlungsweisen konnte ich aber trotzdem nicht nachvollziehen.

Fazit:
Insgesamt war mir dieser Roman zu gespalten bzw. beinhaltete zu viele Längen gerade in der ersten Hälfte. Der Teil, den man wirklich als Psychothriller bezeichnen kann, hat mir recht gut gefallen, da er unheimlich spannend und immer wieder überraschend ist.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Viel Geschmachte, wenig fundierte Handlung

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag (26. August 2018)
ISBN-13: 978-3473401697
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 17,99 €
auch als E-Book erhältlich

Viel Geschmachte, wenig ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag (26. August 2018)
ISBN-13: 978-3473401697
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 17,99 €
auch als E-Book erhältlich

Viel Geschmachte, wenig fundierte Handlung

Inhalt:
June verbringt das letzte Schuljahr als Austauschschülerin bei ihrem Onkel Edgar in Cornwall, der sie freundlich aufnimmt. Ganz anders seine Söhne Blake und Preston, die June einerseits den Kopf verdrehen, andererseits sehr abweisend sind. Dann entdeckt June auch noch eine ganz neue Fähigkeit an sich, die sie sich nicht erklären kann …

Meine Meinung:
Hinter dem Pseudonym Rose Snow verbergen sich die Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. „Ein Augenblick für immer“ ist das erste Buch der Autorinnen, das ich gelesen habe. Obwohl ich sehr gerne Jugendbücher lese, kam ich mir hier aber leider zu alt vor. Mit dieser oberflächlichen teeniehaften Schwärmerei, die einem praktisch auf jeder Seite begegnet, kann ich einfach nichts mehr anfangen. Blaue Augen, blaue Augen und noch mal blaue Augen machen einfach noch keine gute Geschichte, auch nicht gepaart mit durchtrainierten Muskeln. Schon gar nicht, wenn der Typ das Mädchen wie den letzten Dreck behandelt und ständig nur rumkommandiert.

Klar, Bad Boy Blake wirkt durch sein widersprüchliches Verhalten mysteriös und interessant, aber eben auch ein bisschen, um nicht zu sagen total, daneben. Sein Zwillingsbruder Preston scheint auf den ersten Blick schon sympathischer, aber irgendwie dann doch auch nicht so richtig. Und June fühlt sich mal zum einen, dann wieder zum anderen hingezogen, je nachdem, wer gerade neben ihr steht. Da hätte ich schon ein wenig mehr Rückgrat von dieser Protagonistin erwartet, denn eigentlich wirkt sie recht tough. Aber sie hat nicht viel anderes im Sinn, als sich über das hammermäßige Aussehen ihrer Cousins Gedanken zu machen, über ihre Muskeln und ihren Duft.

In der zweiten Hälfte des Buches wird es dann ein wenig aufregender. June entdeckt eine Gabe an sich, die ihr eine gewisse Macht über andere Personen gibt. Das fand ich ganz interessant und deshalb hätte ich darüber auch noch gerne mehr gelesen. Doch bevor es so weit kommt, hört das Buch einfach auf. Quasi mitten in der Geschichte. Und nun soll ich warten, bis im Mai 2019 der 2. Band der Reihe erscheint? Bis dahin habe ich garantiert die ganze Handlung schon wieder vergessen. Obwohl - so viel Handlung ist es ja gar nicht.

Was mir aber ganz gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Er ist sehr lebendig und setzt das Kopfkino in Gang. Man kann sich zum Beispiel die beschriebene Landschaft sehr gut vorstellen. Das Buch lässt sich flott lesen, und so konnte es mich doch einigermaßen unterhalten.

Die Reihe:
Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit
Ein Augenblick für immer. Das zweite Buch der Lügenwahrheit (ET voraussichtlich 1. Mai 2019)
Ein Augenblick für immer. Das dritte Buch der Lügenwahrheit (ET voraussichtlich 1. Oktober 2019)

★★★☆☆

Ich bedanke mich beim Ravensburger Buchverlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 04.08.2018

Schwarzer Humor - nicht jedermanns Sache

Ed ist tot
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Broschiertes Taschenbuch: 309 Seiten
Verlag: Golkonda Verlag (3. August 2018)
ISBN-13: 978-3946503477
Originaltitel: Ed’s Dead
Übersetzung: Claudia Feldmann
Preis: 12,90 €
auch als E-Book erhältlich

Schwarzer ...

Broschiertes Taschenbuch: 309 Seiten
Verlag: Golkonda Verlag (3. August 2018)
ISBN-13: 978-3946503477
Originaltitel: Ed’s Dead
Übersetzung: Claudia Feldmann
Preis: 12,90 €
auch als E-Book erhältlich

Schwarzer Humor - nicht jedermanns Sache

Inhalt:
Die Buchhändlerin Jen Carter hat sich von ihrem Freund Ed getrennt. Als er trotzdem zurückkommt, hält sie ihn für einen Einbrecher und ersticht ihn mit dem Brotmesser. Was tun? Sie wendet sich an Eds Mitbewohner Dave. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf …

Meine Meinung:
Das Buch beginnt ganz witzig und ich freute mich auf eine sehr unterhaltsame Lektüre. Die Ausgangssituation ist einfach herrlich schräg und der Schreibstil super locker-flockig. So blättern sich die Seiten fast von allein um.

Die Protagonistin Jen schlittert immer weiter in eine böse Geschichte, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt. Leider erschienen mir einige Dinge nicht wirklich logisch. Sicher sollte man bei einem humorvollen schwarzen Krimi nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber manchmal störte mich das eben schon ein wenig.

Was mich auch störte, war die Entwicklung von Jen. Zu Beginn fand ich sie recht sympathisch, doch dann entwickelt sie sich ziemlich ungut. Das hat mir nicht gefallen und wäre für den Fortgang der Geschichte auch nicht nötig gewesen.

Fazit:
Insgesamt ein unterhaltsamer schwarzhumoriger Krimi, den man mal zwischendurch lesen kann. Wenn man auf die Lektüre verzichtet, verpasst man aber nichts Wesentliches.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 25.07.2018

Sehr vorhersehbar

Helle Tage, helle Nächte
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (25. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3810530387
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr vorhersehbar

Inhalt:
Anna Albinger quält sich ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (25. Juli 2018)
ISBN-13: 978-3810530387
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr vorhersehbar

Inhalt:
Anna Albinger quält sich mit einer fast lebenslangen Lüge. Nun ist die 72-Jährige an Krebs erkrankt und will endlich reinen Tisch machen. Sie bittet ihre Nichte Frederike, nach Lappland zu reisen, um einen Brief persönlich zu überbringen.

Die 51-jährige Frederike hat selbst gerade etliche Baustellen in ihrem Leben offen, tut der Tante aber den Gefallen und begibt sich auf eine lange Reise mit Hindernissen …

Meine Meinung:
Was recht interessant beginnt, wird leider sehr schnell vorhersehbar. In Grundzügen habe ich die Geschichte schon nach wenigen Seiten bis zum Ende weitergesponnen und lag damit fast komplett richtig. Das war natürlich schon etwas enttäuschend.

Als Leser ist man einmal bei Anna im schwäbischen Beuren und dann wieder bei Frederike auf dem Weg nach bzw. später dann in Lappland. In Annas Kapiteln erfährt man viel über ihr vergangenes Leben, angefangen bei der Kindheit. Nach und nach kristallisiert sich heraus, was diese Frau so plagt und ihr Schuldgefühle verursacht. Ich konnte ihre Gefühle zwar gut verstehen, fand es aber nicht so schön zu lesen. Mir war das einfach zu negativ. Anna suhlt sich über weite Strecken in Selbstmitleid, was mich auf Dauer doch ein wenig runterzog. Kurz vor Schluss denkt sie dann selbst genau das, was mir durch den Kopf ging:

„Was jammerte sie hier eigentlich die ganze Zeit herum?“ (bei 97 % im E-Book)

Auch Frederike findet fast alles negativ. Klar, so wie ihr Leben verlaufen ist, ist es nicht wirklich toll, aber als Lektüre mag ich das einfach nicht. Ein bisschen mehr Hoffnung und Lebensfreude hätte dem Roman gutgetan.

Was mich aber hundertprozentig begeistern konnte, sind die Beschreibungen von Lappland. Die Menschen und die Landschaft wirken richtig plastisch, und die Erzählung entfachte in dieser Hinsicht ein starkes Fernweh in mir. Die Weite und die Stille würde ich selbst gerne erleben.

Fazit:
Hiltrud Baier wartet mit tollen Beschreibungen von Lappland auf, die Handlung konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Dafür war sie einfach zu vorhersehbar und zu negativ.

★★★☆☆

Ich bedanke mich beim Fischer Verlag und netgalley für das Rezensionsexemplar.