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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

Durchgehend spannend und kaum vorhersehbar

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Die Masons geben eine Grillparty, danach fehlt von der achtjährigen Tochter Daisy jede Spur. Niemand hat etwas gesehen oder kann Auskunft geben, was mit dem kleinen Mädchen passiert ist. Detective Inspector ...

Die Masons geben eine Grillparty, danach fehlt von der achtjährigen Tochter Daisy jede Spur. Niemand hat etwas gesehen oder kann Auskunft geben, was mit dem kleinen Mädchen passiert ist. Detective Inspector Adam Fawley nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf. Schon bald wird klar, dass in diesem Fall nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Ermittler stoßen auf widersprüchliche Aussagen und müssen weit in die Vergangenheit schauen, um alles richtig zuzuordnen....

Ohne langatmiges Vorgeplänkel landet man sofort mitten im rätselhaften Geschehen. Daisy ist verschwunden, niemand weiß etwas oder hat gesehen, was genau passiert ist. Dadurch gelingt der Einstieg in diesen Krimi mühelos. Man möchte vom ersten Moment an erfahren, was mit dem kleinen Mädchen geschehen ist und verfolgt deshalb gespannt die Ermittlungen. Die Atmosphäre ist relativ düster und bedrohlich, denn von Daisy fehlt jede Spur.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man verfolgt hauptsächlich die aktuellen Ermittlungen, doch gelegentlich gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Hier bekommt man kurze Einblicke, was sich vor Daisys Verschwinden zugetragen hat. Dabei enthüllt sich nach und nach die Familiensituation der Masons. Außerdem erfährt man, was in den sozialen Medien über Daisys Verschwinden gepostet wird.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb ganz auf die Suche nach Daisy einlassen. Zwischen den Zeilen spürt man eine unterschwellige Anspannung, die sich stetig steigert, da die Zeit vergeht, aber keine Spur von dem Mädchen gefunden wird. Man gerät in den Sog der Handlung und möchte unbedingt erfahren, was passiert ist und wo Daisy ist. Man fiebert regelrecht mit und stellt dabei natürlich eigene Überlegungen an. Doch immer wenn man meint, dass man ein Puzzlestück an die richtige Stelle gelegt hat, gibt es neue Erkenntnisse, die dafür sorgen, dass man alles komplett überdenken und aus einem anderen Blickwinkel betrachten muss. Nichts ist hier so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten, denn es gibt immer wieder überraschende Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten. Einmal angefangen, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt erfahren, was es mit Daisys Verschwinden auf sich hat. Da die Handlung kaum vorhersehbar ist und bis zum Schluss spannend bleibt, habe ich das Buch beinahe in einem Rutsch verschlungen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala gibt es deshalb auch alle fünf Sternchen und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.10.2018

Humorvoller Ruhrpott-Krimi

3 Zimmer, Küche, Mord
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Loretta Luchs braucht einen Neuanfang. Sie hat sich fest vorgenommen, ab jetzt ein Leben "mit ohne Morde" zu führen. Die neue Wohnung scheint perfekt zu sein. Kater Baghira fühlt sich äußerst wohl und ...

Loretta Luchs braucht einen Neuanfang. Sie hat sich fest vorgenommen, ab jetzt ein Leben "mit ohne Morde" zu führen. Die neue Wohnung scheint perfekt zu sein. Kater Baghira fühlt sich äußerst wohl und Loretta genießt es, alten Ballast abzuwerfen und ihren Balkon in eine Wohlfühloase zu verwandeln. Doch ausgerechnet von dort sieht Loretta, kaum eine Woche nach ihrem Einzug, einen toten Nachbarn im Hof liegen. Sie wählt den Notruf und schwört, dass sie dieses Mal nicht in die Ermittlungen eingreifen wird, sondern das Feld Kommissarin Küppers überlässt. Doch leider scheint die Kommissarin im Dunklen zu tappen, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Loretta ihre guten Vorsätze schließlich doch über Bord wirft....

"3 Zimmer, Küche, Mord" ist mittlerweile der zehnte Band, in dem Loretta Luchs zufällig in Mordermittlungen gerät und selbst die Initiative ergreift, um bei der Aufklärung zu helfen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe kennt.

Die Ruhrpott-Krimödie wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Loretta Luchs, erzählt. Der Einstieg gelingt mühelos, denn Loretta wirkt vom ersten Moment an sympathisch, sodass man ihren Schilderungen gerne folgt. Der Schreibstil ist locker und sehr flüssig zu lesen. Man hat die beschriebenen Szenen beim Lesen lebhaft vor Augen und kann ganz in Lorettas Erlebnisse eintauchen. Man ist dadurch sofort mitten im Geschehen und neugierig auf den Verlauf der Handlung. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig. Alle haben ihre Eigenheiten, die sie besonders machen. Sie wirken keinesfalls überzogen, sondern durchgehend authentisch. Dabei vergisst man auch nie, dass die Handlung sich im Ruhrpott zuträgt, denn einige Protagonisten verwenden den Dialekt der Gegend.

Der Fall selbst ist durchgehend interessant und lädt zum Miträtseln ein. Die Hintergründe sind nicht so leicht zu durchschauen, sodass es bis zum Ende spannend bleibt. Aufgelockert wird das Ganze durch eine wohldosierte Prise Humor, die dafür sorgt, dass man gelegentlich unverhofft schmunzeln muss.

Für mich war das die erste Begegnung mit der äußerst sympathischen Loretta Luchs. Ich hatte bei meinem Quereinstieg in diese Reihe keinen Moment das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen. Denn wichtige Hintergrundinformationen wurden ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten, sodass ich mich vom ersten Moment an äußerst "wohl" in dieser Krimödie gefühlt habe. Die lebendigen Charaktere, der flüssige Schreibstil, die kleine Prise Humor und die durchgehend interessante Handlung haben dafür gesorgt, dass ich das Buch in Rekordzeit verschlungen habe und mir demnächst einen weiteren Teil der Reihe gönnen werde. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch alle fünf Sternchen und eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Erschreckend wahr!

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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Nach "Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag" ist "Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!" der zweite Band in denen die beiden Spiegel-Online Redakteurinnen ...

Nach "Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag" ist "Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!" der zweite Band in denen die beiden Spiegel-Online Redakteurinnen Lena Greiner und Carola Padtberg skurrile und teilweise schon unglaublich anmutende Episoden aus dem ganz normalen Alltag von Helikopter-Eltern und deren Nachwuchs zum Besten geben. Man mag kaum glauben, was man liest, doch Ärzte, Hebammen, Lehrer, Erzieher, Sporttrainer, Polizisten, andere Eltern und Leute, die mit dem in Watte gepackten Nachwuchs in Kontakt kommen, geben hier Einblicke in alltägliche Situationen, mit denen sie konfrontiert wurden und werden.

Zunächst wird man mit einer lockeren und sehr humorvoll geschriebenen Einleitung auf die dann folgenden Episoden eingestimmt. Diese sind in die Bereiche "Schwangerschaft und Geburt", "Kita", "Vorschule", "Schulzeit", "Freizeit", "Elternchats", "Supermärkte, Cafés, Hotels, Geschäfte und freie Wildbahn", "Polizei" und "Notaufnahme - Rettungsdienst" unterteilt. Doch das ist noch nicht alles. Man mag es kaum glauben, denn selbst Erwachsene werden noch von ihren Helikopter-Eltern verfolgt und in peinliche Situationen gebracht. Nach ein paar skurrilen Einblicken, packen dann noch die Kinder der Helikopter-Eltern aus und gestehen, wie unangenehm diese Situationen sind und waren. Lustige Cartoons lockern das Ganze zusätzlich auf.

Die Episoden sind locker und humorvoll beschrieben und können mit einem Augenzwinkern betrachtet werden. Manchmal mag man kaum glauben, dass tatsächlich solche Anforderungen an andere Leute gestellt werden, um das eigene Kind vor allem zu schützen. Dabei geht ein Helikopter natürlich selbst gerne, wenn es nicht so läuft, wie erhofft, äußerst aggressiv und angriffslustig vor. Darauf entsprechend zu reagieren, ist selbstverständlich undenkbar und kann auch schon mal zu einer Anzeige führen. Manchmal klappt einem beim Lesen spontan die Kinnlade herunter. Doch gelegentlich bekommt man auch einen Spiegel vor Augen gehalten, der zum Nachdenken anregt.

Ich habe mich beim Lesen der teilweise sehr kuriosen Situationen glänzend unterhalten und einiges davon wiedererkannt. Vor Jahren, als meine Kinder noch zur Grundschule gingen, hatte ich mir das Amt der Elternvertreterin aufschwatzen lassen. Ich könnte also selbst etliche Episoden beisteuern und weiß, dass in diesem Buch nicht übertrieben wird. Dass ich nach meiner ersten Elternamtsperiode nicht erneut für dieses Amt zur Verfügung stand, wird nach der Lektüre dieses Buchs gewiss jeder nachvollziehen können. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich, für diesen gnadenlosen Frontbericht, jedenfalls alle fünf Sternchen.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Grandiose Fortsetzung

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Schweden, 1931: Nach dem Tod ihrer Mutter wird die siebzehnjährige Mathilda zur Waise. Der letzte Wille ihrer Mutter bestimmt, dass Mathilda bis zu ihrer Volljährigkeit mit 21 Jahren unter die Vormundschaft ...

Schweden, 1931: Nach dem Tod ihrer Mutter wird die siebzehnjährige Mathilda zur Waise. Der letzte Wille ihrer Mutter bestimmt, dass Mathilda bis zu ihrer Volljährigkeit mit 21 Jahren unter die Vormundschaft von Agneta Lejongård , der Herrin vom Löwenhof, gestellt wird. Mathildas ganzes Leben ändert sich dadurch, denn sie muss ihre Heimatstadt und ihren Freund Paul, mit dem sie ihre Zukunft bereits geplant hat, verlassen und auf dem Löwenhof Fuß fassen. Agneta nimmt Mathilda herzlich auf, doch einer ihrer Söhne macht Mathilda das Leben schwer....

Nach "Agnetas Erbe" ist "Mathildas Geheimnis" der zweite Band der Schweden-Saga von Corina Bomann. In dieser Saga steht die Familie Lejongård , die auf dem Löwenhof, einem prächtigen und hochangesehenen Gestüt, beheimatet ist, im Mittelpunkt. Im ersten Band stand Agneta im Zentrum der Handlung und in dieser Fortsetzung geht es um ihre Nichte Mathilda. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend erforderlich, den ersten Teil zu kennen. Denn die Autorin streut alle wichtigen Hintergrundinformationen in die Erzählung ein. Es lohnt sich aber dennoch, die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da man so auf alte Bekannte aus dem ersten Teil trifft und erfährt, wie sich ihr Leben weiterentwickelt hat.

Mathildas Geschichte wird in der Ich-Form, aus ihrer Sicht, erzählt. Da sie eine sehr sympathische Hautprotagonistin ist, die äußerst lebendig wirkt, kann man mühelos in die Handlung eintauchen. Corina Bomann schafft es wieder hervorragend, den damaligen Zeitgeist einzufangen und zu vermitteln. Die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, ist einzigartig und macht Mathildas Erlebnisse zu einem wahren Lesegenuss. Protagonisten und Handlungsorte werden eindrucksvoll beschrieben, sodass man sie beim Lesen spontan vor Augen hat. Der Schreibstil ist außerdem sehr flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten und mag sich kaum von der Handlung lösen. Obwohl das Buch ziemlich umfangreich ist, liest es sich quasi wie von selbst.

Mathildas Schicksal fesselt, denn sie hat einige Höhen und Tiefen zu durchleben. Auch wenn einiges, zugegebenermaßen, etwas vorhersehbar wirkt, kann man beim wunderbaren Erzähltalent der Autorin, großzügig darüber hinwegsehen und die Handlung einfach genießen und dem Alltag entfliehen. Auch dieser Band hat ein abgeschlossenes, schlüssiges Ende. Dennoch weckt der Titel des nächsten Teils die Neugier auf die Fortsetzung.

Ich habe bereits den ersten Teil der Saga mit großer Begeisterung gelesen und konnte mich auch von dieser Fortsetzung kaum lösen. Denn einmal angefangen, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da der intensive und fesselnde Schreibstil der Autorin mich sofort in den Sog der Ereignisse gerissen hat. Ich vergebe deshalb alle fünf Bewertungssternchen und freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Spannender Pageturner!

Das Haus der Mädchen
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Die schüchterne Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum bei einem Verlag zu absolvieren. Für die Dauer ihres Aufenthaltes hat sie ein WG-Zimmer in einer schönen Villa gemietet. Dort lernt sie die ...

Die schüchterne Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum bei einem Verlag zu absolvieren. Für die Dauer ihres Aufenthaltes hat sie ein WG-Zimmer in einer schönen Villa gemietet. Dort lernt sie die lebenslustige Vivien, die so ganz anders ist als sie selbst, kennen. Da Vivien nicht lockerlässt, freunden sich die beiden an. Doch plötzlich fehlt von Vivien jede Spur. Dass die neue Freundin abgereist ist, ohne sich von ihr zu verabschieden, hält Leni für ausgeschlossen. Deshalb begibt sie sich auf die Suche und gerät dabei selbst in große Gefahr.....

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos. Denn man beobachtet gespannt, wie der Krankenpfleger Oliver zur falschen Zeit am falschen Ort ist und dabei etwas entdeckt, das ihn das Leben kosten wird. Olivers Tod wird von einem Obdachlosen beobachtet, der nun selbst ins Visier von Olivers Mörder gerät. Damit ist der Grundstein für eine spannende Handlung gelegt. Man möchte unbedingt erfahren wie es weitergeht und wie sich der Handlungsstrang, in dem die schüchterne Leni im Mittelpunkt steht, wohl mit dem Ganzen verbinden wird.

Andreas Winkelmann versteht es von Anfang an, das Interesse an der Handlung zu wecken. Durch die ständig wechselnden Perspektiven, die häufig an besonders spannenden Stellen stoppen, hängt man schnell am Haken und wird förmlich durch das Buch getrieben. Auch in diesem Thriller gelingt es dem Autor wieder hervorragend, mit den Ängsten der Leser zu spielen und diese zu schüren.

Die Charaktere wirken authentisch, sodass man mit ihnen mitfiebern und den Thrill der Handlung nachvollziehen kann. Da die Handlungsorte ebenfalls so realistisch beschrieben sind, hat man das Gefühl, selbst am Ort des Geschehens zu sein. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das bereits früh aufgebaute Tempo kann durchgehend gehalten werden und sich zum Schluss sogar noch steigern. Der Drahtzieher ist gar nicht so einfach auszumachen. Es gelingt Andreas Winkelmann hervorragend, Wendungen einzubauen, die dafür sorgen, dass man dem Täter nicht so schnell auf die Schliche kommt und am Ende überrascht wird.

Krimis und Thriller sind meine absoluten Favoriten und die, die aus der Feder von Andreas Winkelmann stammen, lese ich besonders gern. Denn er schafft es immer mich zu überraschen und mit einer temporeichen Handlung durch das Geschehen zu treiben. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch alle fünf Bewertungssternchen und eine klare Leseempfehlung.