Moondust
Klappentext
Aggie hat sich mit ihrem neuen Zuhause arrangiert: Die 17-Jährige arbeitet auf der Mondstation von Lunar Inc. Hier wird Lumite gewonnen, eine Energie, die Licht und Hoffnung spendet, die ...
Klappentext
Aggie hat sich mit ihrem neuen Zuhause arrangiert: Die 17-Jährige arbeitet auf der Mondstation von Lunar Inc. Hier wird Lumite gewonnen, eine Energie, die Licht und Hoffnung spendet, die das Ende von Krieg und knappen Ressourcen bedeutet. Davon ist Aggie fest überzeugt und deshalb lässt sie sich auch überreden, Botschafterin von Lunar Inc. zu werden. Doch eine zufällige Begegnung mit Danny ändert alles. Der attraktive Rebell zeigt ihr eine Seite des Monds, von deren Existenz sie keine Ahnung hatte und die sie zutiefst erschüttert. Jetzt ist nicht nur Aggies Zuhause in Gefahr …
Eine atemberaubende Sci-Fi-Dystopie!
Meinung
Da mir das Cover und der Klappentext von "Moondust" so gut gefallen haben, habe ich mir dieses Buch als mein erstes Rezensionsexemplar zum Blog-start von Carlsen ausgesucht.
Ich mag Dystopien und habe schon eine Weile keine mehr gelesen. Es klang aber sehr vielversprechend, auch wenn ich skeptisch war, wie weit die Geschichte gehen kann bei der eher geringen Seitenzahl von 299 Seiten.
Es ist eine Geschichte über Korruption und Ausbeutung, darüber wie Menschen erst mit ihrem eigenen Planeten und dann mit dem Mond umgehen. Über Machtgier und die Ausnutzung von Menschen. Alles in allem eine Geschichte wie es sich für eine Dystopie gehört.
Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, der Schreibstil war in der dritten Person und mit Augenmerk auf die Protagonistin Aggie, locker und gut zu lesen und ich wurde als Leser direkt mitten in die Geschichte geworfen. Ohne großen Vorlauf war man also direkt in der Handlung, mitten im derzeitigen Leben von Aggie, in dem sie gerade ein Mondbeben erlebte.
Die erste Hälfte des Buches las ich direkt als ich das Buch in Händen hielt und hörte nur auf, weil ich wirklich Müde war. Am Morgen las ich dann direkt die restlichen 150 Seiten.
Es fiel mir schwer das Buch überhaupt bei Seite zu legen, denn für mich herrschte tatsächlich durchgehend eine Art von Spannung. Ich wollte wissen wie es weiter geht, wie sich alles entwickelt. Ich habe mitgedacht, überlegt was hinter den Motiven einzelner Personen stecken könnte, überlegt wer ein falsches Spiel spielen könnte, wer nicht so ist, wie er zu sein scheint und lag am Ende doch falsch und bekam trotzdem ein zufriedenstellendes Ende.
Man hätte sich vielleicht einen anderen Ausgang gewünscht für manchen Charakter, aber so wie es war, war das Buch richtig.
Zwar ist viel in diesem Buch der Alltag von Aggie, der sich gerade in extremer Veränderung befindet, aber trotzdem macht es Spaß es zu lesen.
Auch die Charaktere haben mir gefallen. Aggie als Hauptperson war mir gleich sympathisch, ich konnte sie verstehen und Gedanken, Gefühle und Handlungen von ihr sehr gut nachvollziehen. Sie ist alles andere als Perfekt, sie hat Schwächen, Ängste und die offenbaren sich auch sehr schnell. Vor allem haben aber ihre Ängste einen guten Grund und sind so noch nachvollziehbarer.
An sich kann ich gut mit ihr mitdenken und mit "gehen" - ich verstehe z.B. die Abneigung gegen Menschenmassen. Sie ist einfach ein ganz normaler Mensch. Ein Mädchen.
Vielleicht etwas fehl am Platz in ihrem Beruf, aber auch das ist ihr selber klar. Trotzdem hat sie sich bewusst ihren Platz ausgesucht.
Sie ist teilweise zwar etwas Naiv, aber was erwartet man von einem 17-Jährigen Mädchen? Sie darf Naiv sein und ihre Erfahrungen machen.
Auch die anderen Personen, wie ihr bester und bis dahin einziger Freund Seb und der für sie sehr interessante Danny gefielen mir gut. Danny entwickelte sich vor allem am Ende zu einem lebendigen Charakter. Aber auch die KI Celeste war ein toller Charakter, mit mehr tiefe als man glaubt.
Eine Liebesgeschichte wurde aber nur leicht angerissen und hätte es aus meiner Sicht auch nicht mehr als in diesem Ausmaß, das es hatte, gebraucht. Das Hauptaugenmerk lag auf der allgemeinen Handlung.
Meine einzigen Kritikpunkte waren, dass in dieser Geschichte das Wort "Kosmisch" als ein Ersatz für Worte wie "Fantastisch", für positive, wie für negative Situationen, verwendet wird. An sich nicht schlimm, in vielen Büchern werden die Wörter in andere Varianten geändert, aber ich bin jedes mal wenn dieses Wort in einem Satz vor kam, darüber gestolpert, sodass ich nicht fließend weiter kam und den Satz oft noch ein zweites mal lesen musste. Mein Gehirn hat dieses Wort jedes mal in "Komisch" umgewandelt, da Kosmisch im Normalfall ja nicht so häufig vor kommt.
Andererseits ist die Verwendung von dem Begriff natürlich sehr nahe liegend und passend, sogar ziemlich logisch, wenn man das Thema des Buches beachtet. Schließlich befinden wir uns in dieser Geschichte auf dem Mond.
Außerdem hat mir der Name "Mir", in dieser Schreibweise, vor allem am Anfang regelmäßig Probleme gemacht, kennt man das Wort doch eigentlich im anderen Zusammenhang und nicht als Namen. Aber daran konnte ich mich gut gewöhnen, so das der Lesefluss schnell wieder da war und ich die Sätze bald nicht mehr erneut lesen musste.
Auch hätte mir gut gefallen, wenn etwas mehr Hintergrund zu der Geschichte gekommen wäre, wie es überhaupt so kam, andererseits kann man sich vieles selber denken mit Blick auf unsere Welt. Es kamen natürlich auch hier Rückblicke in Form von Aggies Erinnerungen vor, aber ich hätte gern mehr über die "Dunkle Ära" erfahren und darüber wie es überhaupt zur Entdeckung von Lumite kam, wie dann der Mond bebaut wurde usw. Andererseits hätte das vermutlich den Rahmen gesprengt und könnte eher genug Material für eine weitere Geschichte, eine Vorgeschichte hergeben.
Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar irgendwann so ein Buch?
Kurz und knapp
Im Gesamten gesehen kann ich das Buch jedem empfehlen, der Bücher für jüngere Leser mag und keine Probleme mit Dystopien hat. Wenn man keine Liebesgeschichte braucht, oder einfach mal etwas ohne dieses ganze Liebes-tam-tam lesen möchte, oder höchstens Andeutungen/Anfänge davon in Ordnung findet, um so besser.
Es ist ein Buch, dass man durch die nur 299 Seiten sehr gut mal zwischendurch lesen kann und von dem man trotzdem gut Unterhalten wird. Es hat mir sehr gut gefallen.