Bauernopfer
Veilchens ShowIm 5. Band der „Veilchen“-Serie führt Autor Joe Fischler Valerie Mauser und den Kollegen Manfred Stolwerk hinter die Kulissen einer erfolgreichen Fernsehshow. Die „Bauerlorette“ ist eine Kuppelshow, in ...
Im 5. Band der „Veilchen“-Serie führt Autor Joe Fischler Valerie Mauser und den Kollegen Manfred Stolwerk hinter die Kulissen einer erfolgreichen Fernsehshow. Die „Bauerlorette“ ist eine Kuppelshow, in der 5 Jungbauern um die attraktive Jackie buhlen sollen. Im Gegensatz zu Veilchen ist Stolwerk durchaus ein Fan dieser Show und lässt sich die Folgen nicht entgehen. So wird er live per Sendung Zeuge eines Todesfalls. Ohne einen offiziellen Einsatz abzuwarten, fahren er und Veilchen zum Sendeort, wo der Bauer Hans die erste Nacht mit Jackie nicht überlebte. Der Todesfall, der schnell als natürlich abgetan wird, erhöht natürlich die Einschaltquoten, auch die kostenpflichtigen Anrufe schnellen in die Höhe. Als der zweite Bewerber seinen Einsatz auch nicht überlebt, willigt Vorgesetzter Geyer ein, dass Mauser und Stolwerk ermitteln und gleichzeitig als Personenschützer für die Stars des Senders tätig werden.
Joe Fischler hat sich dieses Mal als Hintergrund die unsäglichen Machenschaften des Reality TV’s ausgesucht. Das bietet jede Menge Stoff für ironische Beobachtungen und Seitenhiebe auf die Macher und Zuschauer. Hinter den Kulissen ist nichts so, wie es dem arglosen Zuschauer dargeboten wird. Die angeblichen Live Sendungen sind nichts als Fake. Semi-Live – wie so schön euphemistisch heißt. Valerie ermittelt mit Abscheu während ihre Kollegen, darunter auch Fast-Schwiegersohn Schmatz, fasziniert von der ganzen TV-Atmosphäre sind. Ein typischer Plot für Joe Fischler, man merkt mit viel Spaß er die Handlung ausgearbeitet hat und wie er genussvoll seine Pointen setzt und das Showgewerbe seziert.
Das führt allerdings auch dazu, dass die Krimihandlung und die Ermittlungsarbeit in wenig in den Hintergrund geraten. Ich hätte da gerne mehr konventionellen Krimi gehabt. Aber das trübt nicht den Lesespaß des Tiroler Schmunzelkrimis. Gerade bei den Figuren Valerie „Veilchen“ Mauser und Stolwerk gibt es eine gelungene Kontinuität zu den vorgehenden Büchern.
Wieder ein gelungener Band aus der Reihe, mit erfrischenden und frechen Dialogen, viel Wortwitz und österreichischem Schmäh.