Meine Meinung
Die Chroniken der Fallenden Stadt haben es mir bereits in Band eins nicht gerade leicht gemacht. Auch hier war ich nicht ganz zufrieden mit der Handlung und der Charakteren. Diese Mängel konnten leider nicht im 2. Teil ausgeglichen werden
Doch zunächst einmal das positive: Das Cover ist wie auch beim Vorgänger dezent, aber dennoch auffällig. Durch den schwarzen Hintergrund sticht die Darstellung der Feder und der Titel deutlich hervor, und es entsteht das Gefühl, das Cover würde "leuchten". Was nebenbei gesagt eigentlich ein guter Hinweis auf die Handlung ist.
Gut ist auch der Schreibstil der Autorin. Die 360 Seiten lassen sich schnell und flüssig lesen, wenn auch die Handlung manchmal etwas spannender sein könnte. Ich habe aber die einleitenden Zitate am Kapitelanfang vermisst, da diese im 1. Band wunderbar tiefgängig waren und bei Eindruck hinterließen.
Inhaltlich schafft es die Autorin immer, eine schöne Botschaft zu vermitteln. Diesmal hat Lauren DeStefano es geschafft, den Wahnsinn eines Krieges um Rohstoffe sehr treffend darzustellen. Die Bombenanschläge und besonders das Unverständnis der Kinder darüber waren herzergreifend. Beim Lesen schüttelt man so manches Mal unverständlich den Kopf und ist in einer Art dunklen Faszination von den Taten der Erdenkönige gefesselt. Was Krieg bedeutet und das er sinnlos ist, konnte DeStefano zumindest im Ansatz vermitteln.
Mein größter Kritikpunkt sind weiterhin die Charaktere. Ich war sehr froh, dass Morgan gegen Ende des Buches endlich versteht, dass ihr Verlobter eben nicht die wahre Liebe ist, jedoch wirken ihre Gefühle zu Judas auch unglaublich erzwungen und unecht. Man baut zu keinem der Protagonisten wirklich eine Bindung auf, weil ihre Gefühle fast gar nicht beschrieben werden und sie auch nie darüber sprechen. Einzig und allein Pen hat es mir angetan, allerdings wurde mir bei ihr auch etwas zu tief in die Kiste der Traumatischen Kindheit gegriffen. Man muss nicht direkt jedes Klischee einer kaputten Familie erfüllen.
Ich fragte mich auch regelmäßig, was Morgan nun zu großen Heldin des Ganzen macht, denn sie steht eigentlich nur am Rand, kritisiert die Erdenbewohner für alles, was ihr nicht normal erscheint und sorgt für ziemlich viel Ärger anstatt Probleme zu lösen. Vernunft scheint ihr ein Fremdwort zu sein und auf die Menschen in ihrer neuen Heimat geht sie eigentlich gar nicht zu.
Fazit
Diesem Buch fehlt Spannung und markante Charaktere. Es handelt sich hier um einen klassischen zweiten Band, der ein reines Bindungsglied zwischen den Bücher ist und viele unnötige Passagen enthält. Die Message der Autorin ist erkennbar, aber nicht gut genug umgesetzt und es mangelt dem Buch insgesamt an Emotionen.
3/5 Sternen