Gelungen mit Potenzial nach oben
Gleich vorneweg: Ich habe die ersten beiden Bände aus dieser Reihe nicht gelesen. Zuvor wusste ich gar nicht, dass es die gab. Bis auf 1-2 kleine Anspielungen ist das aber auch nicht aufgefallen bzw war ...
Gleich vorneweg: Ich habe die ersten beiden Bände aus dieser Reihe nicht gelesen. Zuvor wusste ich gar nicht, dass es die gab. Bis auf 1-2 kleine Anspielungen ist das aber auch nicht aufgefallen bzw war es für die Handlung nicht wichtig. Das Buch ist eine Geschichte für sich.
„Nichts ist verziehen“ von Ninni Schulman beginnt mit einem Klassentreffen, zu dem sich eine Schulklasse der 80er Jahre nach 30 Jahren wiedersieht. Nachdem dort einer der ehemaligen Klassenkameraden tot aufgefunden wird, geht es in dem ganzen Buch darum, den Mörder zu finden, wobei die ganzen früheren sowie heutigen Beziehungen und Verbindungen wieder aufgearbeitet werden.
Zu Beginn war ich komplett überfordert mit der Vielzahl an Charakteren, die mit einem Schlag eingeführt wurden. Nach etwa 150 Seiten habe ich mich da aber rein gefunden und konnte die Personen richtig zuordnen. Je mehr ich dann gelesen habe, desto besser hat es mir auch gefallen, wie gut die Personen ausgearbeitet wurden. Es ging nicht nur um den einen Haupthandlungsstrang, sondern man hat als Leser viele Figuren auch in ihrem persönlichen Leben und Alltag begleitet und kannte sie dadurch noch besser. Einige Figuren fand ich aber dennoch unnötig, die haben die Handlung keineswegs vorangebracht und waren somit einfach überflüssig. Da habe ich mich dann manchmal gefragt, wann denn endlich die Verbindung der Person zur Geschichte kommt, doch sie kam nicht.
Die Spannung des Krimis hat sich im Laufe der Handlung immer weiter aufgebaut. Anfangs (besonders durch die unübersichtlichen Figuren) habe ich gar nicht richtig durchgeblickt. Am Ende wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung hat sich durchweg gesteigert.
Das Ende wurde ganz gut gelöst, jedoch bin ich mit dem Täter nicht wirklich zufrieden. Trotzdem gab es Wendungen und Auflösungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Außerdem bleiben ein paar Fragen offen bzw. nicht ausführlich genug geklärt. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.
Dennoch ein gelungenes Buch, das ich mit meinem jetzigen Wissen über den Täter auch nochmal lesen würde.