Gott und der alltägliche Wahnsinn
Kleine Sequenzen zum Alltag mit Gott - klang vortrefflich, denn ich glaube durchaus, wenn auch auf eine ziemlich pragmatische Weise, mit wenig Kirche und bewussten Gebeten. Aber ich weiß Gott an meiner ...
Kleine Sequenzen zum Alltag mit Gott - klang vortrefflich, denn ich glaube durchaus, wenn auch auf eine ziemlich pragmatische Weise, mit wenig Kirche und bewussten Gebeten. Aber ich weiß Gott an meiner Seite und habe meinen eigenen Stil entwickelt, um mit ihm zu kommunizieren.
Da dachte ich mir, dass neunzig Sekunden mit Gott genau das Richtige für mich sein könnten - Alltagssituationen wie Gedrängel an der Kasse, ein Tete-á-tete mit dem Bademeister, oder sogar das Teilen der Toilette mit anderen an öffentlichen Orten (letzteres für mich eine sich täglich wiederholende Problematik am Arbeitsplatz. Da ich - obwohl Kölnerin und somit mitten im Einzugsbereich lebend - keine 1Live-Hörerin bin, sagte mir der Name Florian Sobetzko nix.
Und wie sich nun herausstellte, habe ich auch nix verpasst. Denn diese stillen Wörtchen tragen - nun, jedenfalls für mich und meine Bedürfnisse - nicht den Hauch einer Botschaft in sich. Jedenfalls keiner, die aus meiner Sicht mit dem Glauben zu tun hat - jedenfalls nicht mit dem, den ich lebe- und mit allem, was mich diesbezüglich in irgendeiner Form weiterbringt. Sie sind eher so im Stil von "die Moral von der Geschicht'" und mit so etwas kann ich nicht viel anfangen. Sie sind noch nicht einmal witzig (naja, fast nie) und auch wenig originell. Manche Bücher schenke ich bei Nichtgefallen einfach weiter, an jemanden, zu dem es vielleicht besser passt, aber dieses hier will ich niemandem antun und kloppe es in bester Dennis-Scheck-Manier in die Tonne. Gut, dass diese Sequenzen in der Regel übers Radio kommuniziert werden. Denn das hat einen entscheidenen Vorteil - man muss einfach nur aufs Knöpchen drücken und dann sind die stillen Wörtchen weg. Gott sei's gepriesen!