Das Leben ist voller Geheimnisse...
Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.
In der Geschichte geht es um die junge ...
Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.
In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?
Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.
Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.
Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.
Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.
Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.
Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.
Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!