Ende des 19. Jahrhunderts war die Zeit der großen bahnbrechenden Erfindungen. Es war eine Zeit in der Namen wie Edison, Bell und Tesla die Welt mit Neuerungen überhäuften und die durch die Erfindungen von Telefon, Glühbirne und großräumige Elektrifizierungen den Weg in unseren heutigen Alltag voll moderner Wunder wie Handy, Computer und Co ebneten. Diese Zeit hat sie Graham Moore für seine Geschichte ausgesucht. Es ist ein fiktiver Roman, auch wenn es sicher vorstellbar ist, das es sich genau so zugetragen hat.
Die Geschichte von der Elektrifizierung der Welt wird erzählt aus der Sicht eines jungen und noch unbedeutenden Anwalts, der in den bis dahin vermutlich größten und bis heute vermutlich wichtigen Wirtschaftskampf geriet. Dieser Anwalt war Paul Cravath, seines Zeichens ebenfalls ein Pionier seiner Zunft. Als junger und idealistischer Anwalt wird er in den vermutlich größten Patentstreit aller Zeiten hineingezogen. Er begegnet Menschen wie Thomas Edison, Alexander G. Bell und Nikola Tesla und wird fast aufgerieben zwischen unbedingten Willen der den eigenen Namen aufzudrücken. Dabei muss er bald erkennen, das es in der Geschichte keine Unschuld gibt und das jedes Schlachtfeld Opfer hinterlässt. Selbst wenn man mit noch so guten Abschichten in den Kampf zieht.
Die Geschichte um die Vorherrschaft der wirtschaftlichen Macht und der, in die Geschichtsbücher der Welt ist eine über weite Strecken sehr spannende und überaus interessante Reise voller Ideale, Vertrauen, Verrat und Verluste. In einer spannenden Zeit erlebt er „kleiner“ Mann Niederlagen und Erfolge und wird zum Rädchen im Getriebe der Zeit, immer auf der Hut nicht zwischen den Ränkespielen der Mächtigen zerrieben zu werden.
Paul Cravath ist eine sehr vielseitige Persönlichkeit oder zumindest der Paul Cravath, den Graham Moore in dieser Geschichte skizziert. Er verdient sich seine Sporen in einer aufregenden zeit un in der Gesellschaft noch aufregendender Männer. Er verkehrt mit George Westinghouse, J.P. Morgan, Alexander Bell, Thomas Edison und Nikola Tesla. Menschen, die nicht nur ihre Zeit gepärägt haben, sondern deren Errungenschaften bis heute nachhallen und die heute daher noch genauso präsent sind. Auch wenn einen die literarische Begegnung mit so vielen bedeutenden Männern und imposanten Geschichten fesseln,so kommt die Geschichte doch nicht ganz ohne Längen aus. Manchmal fragte ich mich schon, ob es nochmal weitergeht oder ob schon alles vorbei ist. Doch dann kommt wieder ein Ereignis, das einen als Leser in den Bahn zieht. Bis es in einen regelrechten Showdown gipfelt und einen fast atemlos zurücklässt. spätestens da ist man dann froh, das der Autor die Spannung nicht über die ganze Geschichte hoch halten konnte, den sonst wäre man vermutlich auf Grund von Sauerstoffmangel umgekippt.
Ich habe in den letzten Jahren nicht viel Historisches gelesen. Im Grund habe ich sogar fast einen Bogen darum gemacht und das, weil es mich einfach nicht mehr begeistern und fesseln konnte. Nach „Die letzten Tage der Nacht“ werde ich mir dieses Genre vielleicht doch wieder genauer ansehen und vielleicht auch für mich wiederentdecken.
Fazit: Graham Moore hat eine faszinierende Geschichte mit großen Persönlichkeiten in einer spannenden Zeit beschrieben, die den Lesen fesselt, ihm aber auch Luft zum atmen lässt.