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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Wundervoll, tiefgründig und herzzereißend

Second Chance
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Second Chance ist der erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es wird definitiv nicht das Letzte bleiben. Rose Bloom hat einen unglaublich emotionalen und berührenden Schreibstil, der einem ...

Second Chance ist der erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es wird definitiv nicht das Letzte bleiben. Rose Bloom hat einen unglaublich emotionalen und berührenden Schreibstil, der einem beim Lesen unter die Haut geht.

Die Geschichte von Cassie (Star) und Tanner (Trip) wird aus der Vergangenheit und der Gegenwart und aus Sicht beider erzählt. Dadurch bekommt man wirklich das Gefühl, beide schon lange auf ihrem Weg zu begleiten und sie besser zu kennen. Man ist bei ihrem ersten Aufeinandertreffen dabei, ebenso wie bei den Malen die folgen. Man ist dabei, wie sich ihre Wege trennen und wie sie sich nach 7 Jahren wieder kreuzen. Und genau das sorgt für ein ganz tolles Leseerlebnis.

An diesem Buch so besonders ist, dass man beide Charaktere zweimal kennenlernt - ihr früheres Ich und das Ich, zu dem sie sich in den sieben Jahren entwickelt haben.

Cassie lernt man zu Beginn als ruhiges und eher schüchternes Mädchen kennen, dessen Lebensweg von ihrem Vater vorgegeben ist. Ihr Leben ist komplett durchstrukturiert und verläuft nach einem festen Plan. Freizeit hat sie wegen dem Druck, den sie von ihrem Vater bekommt, kaum, aber sie schafft es auch nicht, den Mut aufzubringen und sich ihm zu widersetzen. Obwohl Cassie zum Kreis der Reichen und Beliebten gehört, ist sie jemand ohne Vorurteile. Sie hat ein sehr großes Herz und sieht das gute in jedem Menschen - und somit auch in Tanner.

Tanner ist am Anfang ein Drogendealer mit einer verkorksten Vergangenheit, der sich in Kreisen der untersten Schicht bewegt. Das ist zumindest das, was die meisten in ihm sehen. Was sie nicht sehen, ist all das Gute in ihm. Sie sehen nicht, dass der Grund, weswegen er mit Drogen dealt, seine Brüder sind, die versorgt werden müssen. Sie erkennen sein gutes Herz ebenso wenig wie seinen klugen Kopf und verurteilen ihn für Gerüchte, die sie über ihn gehört haben, seine Herkunft und sein Aussehen. Das tun sie alle - bis auf Cassie. Sie sieht nämlich den Menschen hinter den Gerüchten und Vorurteilen, sie sieht den wahren Tanner.

Als man die ersten Kapitel aus Sichten der beiden liest, nachdem sieben Jahre vergangen sind, merkt man schnell, wie stark sich die Leben beider, aber vor allem wie sie selbst sich verändert haben.
Denn aus der Cassie von früher ist jemand geworden, der kühl und abweisend ist und niemanden mehr an sich heranlässt. Sie scheint die meisten ihrer Gefühle vollkommen abgestellt zu haben und führt ein Leben wie ein Roboter.

Tanner hingegen hat sich absolut zum Positiven entwickelt. Er hat an seinen Träumen festgehalten und es sich hart erkämpft, dass sie sich erfüllen. Nur seinen größten Traum, nämlich die Liebe seines Lebens zurückzubekommen, hat er noch nicht verwirklichen können.

Wir zerstörten uns mehr, als dass wir uns heilten. Und trotzdem würde ich lieber mit ihr sterben, als ohne sie weiterzuleben.

Die Liebesgeschichte von Cassie und Tanner ist eine von der Sorte, die einem als Leser / Leserin viel Herzschmerz bereitet. Man erlebt den Anfang ihrer Beziehung, bei dem alles so gut zu laufen scheint, ebenso wie den Absturz, der daraufhin folgt. Dadurch, dass man die Gedanken und Gefühle beider erfährt, kann man während des Lesens voll und ganz mit ihnen mitfühlen - ihre Angst, ihren Schmerz, die Trauer, die Wut und die Sehnsucht.

Die komplette Geschichte der beiden ist emotional, intensiv und tiefgründig. Die Autorin beschreibt die Gefühle der beiden füreinander so stark und authentisch, dass man beim Lesen fast selbst davon überrumpelt wird.
Beide haben eine Vergangenheit, die sie auf unterschiedliche Art und Weise geprägt hat. Sie beide haben nie aufgehört, einander zu lieben - nur dass Cassie sich dies nicht eingestehen will und Tanner eben genau daran die ganze Zeit über festgehalten hat.

Zum Ende hin passiert noch einmal etwas, mit dem man definitiv nicht gerechnet hätte und das einem fast das Herz bricht. Hierbei hätte ich mir aber gewünscht, dass dieses Thema nicht so schnell abgearbeitet wird. Es hat zur Geschichte der beiden gepasst und konnte mich auch berühren, war aber meiner Meinung nach viel zu schnell wieder abgehakt. Das fand ich sehr schade, aber das ist auch der einzig wirkliche Kritikpunkt den ich habe.
Denn alles in allem hat mir das Buch wirklich super gefallen. Es konnte mich berühren und beim Lesen Emotionen bei mir auslösen - und genau darauf lege ich immer sehr viel Wert.

Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem weiterempfehlen, der auf tiefgründige Liebesgeschichten mit Herzschmerz steht und ich freue mich darauf, auch die anderen beiden Teile - Third Chance und Fourth Chance - bald zu lesen und die Geschichten von Tanner's Brüdern zu erfahren.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Schöne und gefühlvolle Geschichte!

Hot English - verboten wild
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Man kann nicht den ersten Jungen hassen, den man je geliebt hat.

Dieses Zitat beschreibt die Geschichte von Remi und Dax eigentlich echt gut, nur dass das längst nicht alles ist. "Hot English" ist das ...

Man kann nicht den ersten Jungen hassen, den man je geliebt hat.

Dieses Zitat beschreibt die Geschichte von Remi und Dax eigentlich echt gut, nur dass das längst nicht alles ist. "Hot English" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, das ich mich sofort in ihren Schreibstil verliebt habe. Er ist locker leicht, gefühl- und humorvoll und sorgt dafür, dass sich das Buch extrem schnell lesen lässt. Zudem fand ich es super, dass die Geschichte aus der Sicht beider beschrieben worden ist, da man dann, wie ich finde, einen viel besseren Einblick ins das Ganze bekommt und die Chance hat, selbst ein Teil davon zu werden.

»Zu lieben tut weh, aber jemanden zu verlieren … zerstört einen. Es verändert einen.«

Remi ist ein Charakter, der mir sehr gut gefallen hat, zu dem ich aber keine richtige Bindung aufbauen konnte. Das war in diesem Fall aber auch gar nicht schlimm, da mich ihr Denken und Handeln trotzdem überzeugen konnte. Sie ist ein sehr impulsiver Mensch, der oftmals aus dem Bauch heraus handelt, sich aber trotzdem über zu viele Dinge den Kopf zerbricht. Sie ist sehr selbstbewusst, aber auf eine gesunde Art und Weise und nicht auf eine, die überheblich wirkt. Sie hat in der Vergangenheit einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren und ist seitdem auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit. Dafür hat sie einen genauen Plan für ihr Leben, an den sie sich strikt hält. Nur ein einziges Mal hat sie gehandelt ohne auf ihren Plan zu achten und dabei hat ihr Herz einen Schaden davongetragen.

Sein Herz war verschlossen, eingesperrt in einer uneinnehmbaren Burg.

Dax ist auf den ersten Blick eigentlich ein ziemlicher Klischee-Charakter. Er ist unglaublich gutaussehend, super charmant und absolut beliebt. Trotzdem bemerkt man schnell, dass er ein Mensch ist, der enorm viele Gefühle in sich trägt, die er sich aber oft nicht zu fühlen erlaubt. Auch er musste früh lernen, Abschied von einem Menschen zu nehmen, den er über alles geliebt hat. Dabei ist etwas in ihm kaputt gegangen und er hat angefangen, sich zu verschließen. Beziehungen und besonders "sich Verlieben" sind für ihn ein Tabu-Thema. Nur ein einziges Mal hat er es sich erlaubt, etwas für einen anderen Menschen zu fühlen, der nicht zu seiner Familie gehört, und dabei ist das passiert, wovor er am meisten Angst hatte - diese Person hat ihn verlassen.

»Du warst das Einzige, was nicht Teil meines Plans war, und so hättest du beinahe mein Leben zerstört.«

Die Liebesgeschichte von Remi und Dax ist definitiv etwas Besonderes, auch wenn man sowas in der Art vielleicht schon öfter gelesen hat. Was mir bei den beiden aber so gut gefallen hat war, dass sie früher bereits etwas miteinander hatten, dies aber keine Beziehung war, sondern "nur" 72 Stunden die sie miteinander verbracht haben. Allerdings 72 Stunden, die für beide unvergesslich waren und die Leben beider gebrandmarkt haben.

Vom ersten Moment an, in dem sich Remi und Dax das erste Mal wiedersehen, weiß man, dass diese beiden einfach zusammengehören. Du merkst es an den Blicken der beiden, an ihrem Verhalten und besonders an ihren Gedanken und Gefühlen. Doch zwischen ihnen steht so viel Unausgesprochenes - Schmerz, Wut, Verständnislosigkeit und vor allem Angst - weswegen es für beide unmöglich ist, eine Beziehung mit dem anderen einzugehen. Die sexuelle Spannung zwischen ihnen ist extrem stark - manchmal für meinen Geschmack etwas zu stark - und so schieben beide ihre Gefühle auf die Lust, die ihnen ihnen brodelt.
Doch wenn man sein Herz einmal verschenkt hat, dann bekommt man es nicht einfach so wieder zurück. Das hätte beiden klar sein müssen.

»Ich kann dich nicht noch einmal verlieren. Ohne dich sterbe ich.«

Remi und Dax auf ihrem Weg zu begleiten, hat mich beim Lesen manchmal fast zerrissen. Die Gefühle zwischen den beiden waren ebenso deutlich zu spüren wie die Kraft die sie aufbringen mussten, um sich voneinander fernzuhalten. Ich selbst wollte manchmal beide wachrütteln und ihnen sagen, dass sie sich endlich zusammenreißen und dem anderen ihre Gefühle gestehen sollen.
Ihre Liebesgeschichte ist auf jeden Fall eine der impulsivsten und verwirrendsten, die ich bis jetzt gelesen habe.
Es gab einen Punkt, an dem ich selbst verzweifelt war und die beiden einfach nicht mehr verstanden habe. Aber genau dieses Mitfühlen und Mitfiebern ist es ja, was das Lesen so schön macht.

Für mich auf jeden Fall ein Buch, das ich weiterempfehlen werde. Eine Liebesgeschichte die überzeugen kann, viel Tiefgang und genau die richtige Portion Humor. Nur manchmal hat mich der Fokus auf das Sexuelle etwas gestört - da wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.
Ansonsten aber ein wirklich tolles Buch!

Veröffentlicht am 02.08.2018

Liebe, Liebe und noch mehr Liebe

My First Love
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"My First Love" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass mir ihr Schreibstil auf Anhieb super gut gefallen hat. Sie schreibt locker, leicht und humorvoll, sodass ...

"My First Love" ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass mir ihr Schreibstil auf Anhieb super gut gefallen hat. Sie schreibt locker, leicht und humorvoll, sodass ich beim Lesen immer wieder Schmunzeln musste. Dabei achtet sie aber darauf, dass das Tiefgründige nicht zu kurz kommt und stellt so das perfekte Gleichgewicht her.

Wer sich seinen Problemen stellte, konnte darüber hinauswachsen.

Anfangs hat es etwas gedauert, bis ich so wirklich in den Lesefluss hineingekommen bin, da man zunächst eine ganze Menge an Informationen über Cassidy ( die Protagonistin ), ihre Schlussmach-Service, ihre Familie und generell ihr Leben bekommt. Hinzu kommt, dass Cassidy eine unglaubliche Denkerin ist und sich über alles und jeden den Kopf zerbricht. Davon habe ich mich am Anfang etwas überrumpelt gefühlt, aber dieses Gefühl hat sich schnell wieder gelegt und von da an konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Cassidy habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, was weniger mit ihrem Charakter an sich und viel mehr damit zu tun hat, dass ich mich selbst in ihr wiedererkannt habe. Sie hat nicht viele Freunde, weil es ihr schwer fällt, Leuten zu vertrauen. Ihr ist die Meinung anderer egal und sie zieht ihr Ding durch. Cassidy ist mehr cool als mädchenhaft und zieht sich dementsprechend auch so an. Außerdem hält sie nichts vom Verliebtsein oder der Liebe allgemein.

Ganz oft konnte ich mich 1:1 in ihre Situation hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen und sogar nachempfinden. Das ist etwas, das mir sehr gut gefallen und beim Lesen noch mehr Freude bereitet hat.
Aber so cool sie auch nach außen hin zu sein scheint - innerlich sieht es anders aus. Und nach und nach lernt man dieses "anders" kennen.

»Sie hat immer gesagt, das Leben wäre en Labyrinth, und man müsse seine Spuren hinterlassen, damit man am Ende aus seinem eigenen Chaos herausfindet.«

Was mir in diesem Buch besonders gut gefallen hat, war die Freundschaft zwischen Cassidy und Lorn. Gleich zu Beginn wird einem klar, wie wichtig den beiden ihre Freundschaft ist und dass sie sich immer aufeinander verlassen können. Die beiden kennen sich seit Ewigkeiten, haben die schönsten und schlimmsten Erlebnisse miteinander geteilt und sind eigentlich mehr Schwestern als beste Freundinnen. Was ich hierbei so toll fand war, dass diese Freundschaft während der gesamten Geschichte nicht an Wichtigkeit verloren hat. Sie war immer präsent, wurde oft zusammen mit ihrer Wichtigkeit erwähnt und war fester Bestandteil des Ganzen. Daher ist natürlich klar, dass ich Lorn ebenfalls total ins Herz geschlossen habe.

Auch Colton fand ich direkt sympathisch, obwohl er eigentlich zunächst, vor allem Cassidy gegenüber, einen wirklich unfreundlichen und arroganten Eindruck macht. Ich finde aber, dass man beim ihm sofort merkt, dass er ein weiches Herz hat und nicht so ist, wie er zu sein scheint. So wie seine Blicke, seine Haltung oder sein Handeln beschrieben werden, kann man sich als Leser / Leserin denken, dass bei ihm viel mehr dahinter steckt.

Trotzdem fand ich's super, wie er und Cassidy sich anfänglich gestichelt und gegenseitig einen Spruch nach dem anderen rein gedrückt haben, während man deutlich gespürt hat, dass es zwischen ihnen heftig knistert.

»Ein gebrochenes Herz ist ein Herz, das geliebt wurde.«

Die Liebesgeschichte im Buch stand für mich im Mittelpunkt und irgendwie auch wieder nicht. Für mich persönlich stand eigentlich die Liebe im allgemeinem im Vordergrund und die Liebesgeschichte zwischen Cassidy und Colton weil ein Teil davon. Natürlich geht es darum, wie sich zwischen den beiden Gefühle entwickeln, welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden und wie beide mit dieser Entwicklung und den äußeren problematischen Einflüssen umgehen. Aber es geht eben auch besonders viel darum, welche Erfahrungen die beiden bisher mit dem Thema Liebe gemacht haben, wie sie der Liebe gegenüberstehen / welche Einstellung sie zum Verliebtsein haben und wie sich dieses Denken vielleicht durch verschiedene Ereignisse verändert oder verändert hat.

Außerdem geht es um all die Dinge, die mit der Liebe in Verbindung stehen - Schmerz, Verlust, Angst, Hoffnung, Vertrauen, Enttäuschung, Verwirrung - und wie man mit all diesen Empfindungen umgehen und die Liebe gleichzeitig genießen soll. Es geht um die erste große Liebe, das erste Mal verliebt sein. Es geht um widersprüchliche Gefühle und die Unterdrückung von Gefühlen, die diese Gefühle nur noch verstärkt. Ja, in diesem Buch dreht es sich hauptsächlich um die Liebe. Egal ob die erste Liebe, die Liebe zwischen Freunden oder die Liebe in der Familie. Die Liebe wird hier mit allem in Verbindung gebracht und es wird vieles hinterfragt. Vielleicht findet man während des Lesens Fragen, die bei einem selbst auch schon einmal aufgekommen sind. Vielleicht werden diese Fragen auch beantwortet und man kann sich diese Antworten für seinen eigenen Lebensweg mitnehmen.

Wenn man wartet, verpasst man Chancen, die alles verändern könnten.

Auf jeden Fall nimmt meiner Meinung nach jeder, der dieses Buch liest, irgendeine Sache für sich selbst, für sein Leben mit. Und sowas liebe ich. Wenn man von oder aus Büchern lernt, wenn man sich während des Lesens von einem Buch, von dem Geschriebenen verstanden fühlt, sich damit identifizieren kann. Für mich war das hierbei der Fall. Aber trotz meiner Schwärmereien hier muss ich sagen, dass mich dieses Buch nicht vollkommen fesseln konnte. Es ist eine schöne und leichte Geschichte mit einer guten Menge an tiefgründigen Momenten und mit wichtigen Themen, die gut behandelt worden sind. Aber in seinen Bann ziehen konnte es mich einfach nicht so wirklich.
Sehr gut gefallen hat mir die Geschichte trotzdem und weiterempfehlen kann und werde ich sie auch auf jeden Fall jedem.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Genau das Richtige für Fantasy-Fans!

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Dieses wunderschöne Cover hat gleich auf den ersten Blick mein Interesse geweckt und als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch auf jeden Fall lesen möchte. ...

Dieses wunderschöne Cover hat gleich auf den ersten Blick mein Interesse geweckt und als ich mir dann den Klappentext durchgelesen habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch auf jeden Fall lesen möchte.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lira und Elian erzählt, sodass man einen Einblick in die Gedanken und Gefühle beider bekommt und somit die Chance hat, ganz in das Geschehen mit hineingezogen zu werden.
Lira war mir zu Beginn wirklich unsympathisch, weil man als Leser / Leserin beschrieben bekommt, was für ein Monster sie ist - doch da sie selbst über sich berichtet, wird das Ganze so dargestellt, als wären die Menschen die Monster und die Taten der Sirenen deshalb gerechtfertigt.
Das hat mich anfänglich wirklich skeptisch gemacht und zweifeln lassen.

Nach und nach wird einem dann aber bewusst, dass Lira nur so ist wie sie ist und die Dinge tut, die sie tut, weil sie unter dem Zwang ihrer Mutter steht. Sie hat Lira herzlos und grausam erzogen und genau diese Erziehung spiegelt sich zunächst in Lira's Charakter wieder. Ihre menschliche Seite, die sich sonst nur dann gezeigt hat, wenn es um ihre Cousine ging, wird immer mehr zum Leben erweckt als sie - durch ihre Mutter in einen Menschen verwandelt - von Elian aus dem Wasser gefischt wird und zu ihm und seiner Mannschaft an Bord kommt.

Während der Zeit, die sie mit ihnen - vor allem mit Elian - verbringt, kann man als Leser / Leserin eine unglaubliche starke Entwicklung bei ihr mitansehen. Und diese Entwicklung zeigt sich nicht nur durch ihr Handeln, sondern vor allem durch ihre Gedanken und Gefühle die unkontrolliert in ihr zum Vorschein kommen und sie selbst verwundern.

Elian hingegen habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Dass er nicht der typische arrogante Prinz ist, der Ruhm und Reichtum genießt, sondern lieber um die Welt segelt mit einer Mannschaft, die ihn nicht wie einen Menschen aus Königshause, sondern wie einen Freund behandelt, fand ich einfach klasse.

Die Beziehung zwischen ihm und Lira ist von Anfang an sehr neckend. Beide behandeln den jeweils anderen von oben herab, sie drücken sich gegenseitig einen Spruch nach dem anderen rein und drohen sich fast in jedem zweiten Satz damit, sich gegenseitig umzubringen. Dass währenddessen bei beiden innerlich eine Veränderung stattfindet und wie genau diese sich bemerkbar macht, hat mir sehr gut gefallen. Sie regen sich gegenseitig zum Nachdenken an und beide beginnen damit, vieles aus anderen Augen / aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

»Du gewinnst keinen Krieg«, belehre ich sie. »Jemand anderes verliert ihn.«

Für mich stand bei diesem Buch aber nicht die Liebesgeschichte im Mittelpunkte, sondern verschiedene tiefgründigere Themen.
Kann es sein, dass ein Krieg nur geführt wird, weil keiner der Beteiligten überhaupt daran gedacht hat, das Frieden eine Option wäre?
Ist es richtig, sich vollkommen zu verbiegen und entgegen seiner eigenen Morale zu handeln, nur um jemand anderem zu gefallen?
Sind es nicht oft Vorurteile und Unwissen, die den meisten Schaden anrichten?
Und muss man sein eigenes Leben für etwas aufgeben, das so sein soll, wie es schon immer war, weil es eben schon IMMER so war?

Das und vieles mehr wird, wenn man genau hinguckt, hinhört und aufpasst, in diesem Buch angesprochen und meiner Meinung nach wirklich gut behandelt.

Anstatt sein Herz zu rauben, hoffe ich, dass er meines raubt.

Was mir jedoch nicht so gut gefallen hat, war die Liebesgeschichte zwischen Elian und Lira. Für mich gab es zu wenig Gefühl, das Bauchkribbeln und die sprühenden Funken haben gefehlt und mich konnte die sich entwickelnde Liebe der beiden leider überhaupt nicht überzeugen. Vielmehr haben die beiden wie Freunde auf mich gewirkt, was ich ehrlich gesagt sogar auch besser gefunden hätte.

Alles in allem hat mir die Geschichte aber wirklich gut gefallen. Die magische Welt, die die Autorin erschaffen hat, konnte mich in ihren Bann ziehen und die dort beschriebenen Orte wurden zu Bildern in meinem Kopf, die ich gerne einmal mit eigenen Augen gesehen hätte. Auch die Idee mit den verschiedenen Königreichen, Meereskreaturen und deren jeweilige "Gabe", haben mir super gut gefallen.

Was soll ich sagen?
Ich kann dieses Buch jedem, der Fantasy liebt und nicht unbedingt auf der Suche nach einer wahnsinnigen Liebesgeschichte ist, auf jeden Fall weiterempfehlen! Ihr werdet nicht bereuen, es gelesen zu haben ;)

Veröffentlicht am 10.07.2018

Unglaublich fesselnd, intensiv und emotional

Fuck you, Hope
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Ich habe dieses Buch in letzter Zeit sehr oft auf Bookstagram gesehen und muss sagen, dass ich mich absolut in dieses wunderschöne Cover verliebt habe. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, da war ...

Ich habe dieses Buch in letzter Zeit sehr oft auf Bookstagram gesehen und muss sagen, dass ich mich absolut in dieses wunderschöne Cover verliebt habe. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, da war für mich klar, dass ich dieses Buch auf jeden Fall lesen muss. An dieser Stelle möchte ich mich einmal herzlich bei der Autorin für das Rezensionsexemplar bedanken! Ich habe mich wirklich unglaublich darüber gefreut.

Anfänglich hatte ich ein paar Schwierigkeiten dabei, in die Geschichte hineinzukommen und das Ganze hat sich etwas gezogen. Später ist mir dann klar geworden, dass dieser Anfang aber sein muss, damit man den Protagonisten, Floyd, versteht und sich in ihn und seine Situation hineinversetzen kann. Trotzdem konnte ich auch da das Buch schon kaum aus der Hand legen.

Dieses Buch behandelt ein unglaublich schwieriges Thema und ich muss sagen, dass die Autorin dieses super behandelt hat. Jedes Wort, jede Emotion in dieser Geschichte haben auf mich zu 100% echt gewirkt. Die Gedanken und Gefühle von Floyd und Storm sind nicht weit hergeholt oder übertrieben - sie sind vollkommen authentisch. Vieles von dem, was die beiden denken, fühlen oder sagen ist nicht schön, sondern die bittere Wahrheit. Es ist das, was beide beschäftigt, ihnen auf dem Herzen liegt. Und oftmals hat mich das als Leserin sogar selbst innerlich aufgewühlt und ein völliges Gefühlschaos bei mir ausgelöst.

Floyd und Storm verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die zugleich schöner und unschöner nicht sein könnte. Floyd hat etwas getan, was ihn sein Leben lang verfolgen wird. Er erlaubt sich nicht mehr glücklich zu sein und er überlebt anstatt zu leben. Das was vor Jahren geschehen ist, lässt ihn nicht los, ebenso wenig wie die Frau, bei der er sein Herz gelassen hat, ohne dass sie es überhaupt wollte. Je geordneter und strukturierter sein Leben von außen den Anschein macht, desto mehr Chaos herrscht in ihm drin. Und all seine Gedanken und Gefühle, das ganze Chaos, haben sich beim Lesen auf mich übertragen, haben mir das Gefühl gegeben, dass ich mittendrin bin, weil sie so realistisch dargestellt worden sind.

Storm wirkt auf den ersten Blick wie ein Wirbelsturm. Sie ist das genaue Gegenteil von zurückhaltend und auf den Mund gefallen. Sie sagt gerade heraus was sie denkt und achtet dabei weder auf ihre Ausdrucksweise, noch auf die Auswirkungen der Dinge, die sie ausspricht. Aber genau das fand ich an ihr so faszinierend. Trotz dessen, dass ihr früher etwas Schlimmes widerfahren ist, macht sie den Eindruck einer starken und absolut selbstbewussten Frau, die weiß was sie will und wie sie es bekommt. Aber auch hier trügt der Schein.
Im Laufe der Geschichte bekommt man immer öfter einen Einblick in ihre wahren Gefühle und erfährt wie es wirklich in ihr aussieht.

"Kann es sein, dass man einen Menschen so sehr liebt, dass verzeihen so einfach gehen kann?"

Die Liebesgeschichte der beiden, sofern man sie denn als solche bezeichnen kann, ist vollkommen anders als die, von denen man sonst so liest. Auf ihr liegt der Schatten der Vergangenheit schwer und der Weg zum Glück scheint nicht voller Steine, sondern voller Berge zu sein. Vom ersten Aufeinandertreffen der beiden nach Jahren über Beschimpfungen, Streitereien und Zusammenbrüchen bis hin zu dem, was sich am Ende daraus ergibt habe ich mitgefiebert, mitgelitten und mitgelacht. Ich habe selten etwas gelesen, das so fesselnd, intensiv und emotional ist wie die Geschichte von Storm und Floyd.

Es hört sich jetzt wahrscheinlich so an, als wäre dieses Buch perfekt, aber das ist es nicht. Es ist eher perfekt unperfekt. Während des Lesens gab es immer mal wieder Kleinigkeiten, die mich gestört haben, aber kurz darauf hat mich die Geschichte schon wieder so in ihren Bann gezogen, dass diese Kleinigkeiten überhaupt keine Rolle mehr gespielt haben.

Zum Ende hin gab es einen Moment, in dem mein Herz kurzzeitig stehengeblieben ist und die Tränen ungehindert flossen. Und jetzt, nachdem ich dieses Buch beendet habe, hängen meine Gedanken immer noch bei diesen beiden Menschen, die unglaublich viel durchgemacht, aber auch durchgestanden haben und deren Liebe sowohl das Chaotischste als auch das Stärkste ist, von dem ich seit Langem gelesen habe.