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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2018

Spannend, aber zu viel Abschweiferei

Rachgier
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Val McDermid schickt mit "Rachgier" Tony Hill und Carol Jordan wieder auf eine Berg- und Talfahrt.

Der "Wedding-Killer". Er sucht sich einsame Frauen auf Hochzeiten aus, bezirzt sie und anschließend ...

Val McDermid schickt mit "Rachgier" Tony Hill und Carol Jordan wieder auf eine Berg- und Talfahrt.

Der "Wedding-Killer". Er sucht sich einsame Frauen auf Hochzeiten aus, bezirzt sie und anschließend tötet er sie. Spuren? Keine! Keine Zeugen, denn er schleicht sich als angeblicher Freund des Brautpaares auf die Feierlichkeit und ist absolut inkognito. Während Carol Jordan noch immer durch ihren vorherigen Fall verfolgt wird, ist ihr Ansporn den Wedding-Killer zu schnappen gerade zu pathologisch. Gerade Tony ist hier in einer sehr zwiegespaltenen Position. Einerseits will er ihr helfen, andererseits sieht er Probleme die er als nahe stehende Person nicht lösen kann.

Mein Fazit:
Ich fand dieses Hörbuch sehr spannend: Der Sprecher ist gut, ich musste mich anfangs an seinen monotonen Stil gewöhnen, aber nach einiger Zeit ist das kein Problem mehr.
Die parallelen Geschichten fand ich sehr gut eingearbeitet, auch wenn diese manchmal dazu führten, dass der Wedding-Killer etwas zu kurz kam. Und der Hörer auch ein wenig abschweift. Eine Portion Privatleben finde ich total interessant und wenn es gut eingearbeitet wird, dann ist hier auch gar nicht dagegen einzuwenden, aber hier an McDermid leider zu viel gewollt und auch Jordans PTBS ist gelegentlich zu ausgeprägt, so dass beim Hören Langeweile aufkommt, à la "Wenn sie das jetzt nochmal sagt, raste ich aus!"

Alles in Allem ein Hörbuch, das ich guten Gewissens empfehlen kann! Gut ausgearbeitet, sehr spannend, guter Sprecher!

Veröffentlicht am 06.09.2018

Ein Thema, das uns alle angeht! Dieses Buch in die Hand nehmen um zu verstehen!

Der Platz an der Sonne
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In "Der Platz an der Sonne" von Christian Torkler, begleitet der Leser den jungen Protagonisten auf eine unglaubliche Reise zum vermeintlichen Glück.

Wir schreiben das Jahr 1978 in Berlin, der Hauptstadt ...

In "Der Platz an der Sonne" von Christian Torkler, begleitet der Leser den jungen Protagonisten auf eine unglaubliche Reise zum vermeintlichen Glück.

Wir schreiben das Jahr 1978 in Berlin, der Hauptstadt der Neuen Preußischen Republik, einer Stadt in Trümmern. Wer sich über Wasser halten möchte, der stiehlt oder ist in irgendeiner anderen Art und Weise kriminell. Die Politiker und Kriminellen sind ebenfalls meist schwer voneinander zu trennen. In dieser Welt versucht der junge Josua Brenner sein Glück zu finden. Als Taxifahrer verdient er sich zunächst sein Geld, doch das reicht ihm einfach nicht. Nach und nach manifestiert sich der Gedanke eine eigene Bar zu öffnen, auf eigenen Beinen zu stehen und so seine Familie zu ernähren. Während er sich immer mehr mit diesem Projekt beschäftigt, vernachlässigt er immer mehr die die er liebt und das Loch, das er sich gräbt wird immer tiefer, bis er sich nicht mehr retten kann. Die Schicksalsschläge prasseln nur so auf ihn ein und schon bald wird ihm klar, dass Afrika die letzte Hoffnung für ihn ist. Ein neues Leben in Reichtum und Sicherheit. Und so begibt er sich auf den beschwerlichen Weg eines Flüchtlings.

Dieser Roman ist ein sehr interessantes Konstrukt, der einfach mal alles umdreht. Während man es sich ja nur schwer vorstellen kann, selber zu flüchten, so schreibt Torkler hier sehr detailliert und realistisch den Weg eines Flüchtlings zu Papier. So dass sich der Leser mal ein Bild dieser unglaublichen Strapazen machen kann.
Es wird zudem deutlich, dass aus der Not der Menschen noch Profit geschlagen wird und das nicht zu knapp und dies geschieht nicht nur in diesem fiktiven Roman, sondern ist Gang und Gebe. Jeder kennt die Artikel aus der Zeitung, in denen es um die sogenannten "Schlepper" geht.

Der beschwerliche Weg wird sehr deutlich, wenn auch manchmal zu lang gezogen. Die Schwere der Flucht wären auch mit weniger Seiten verständlich gewesen. Die Charaktere sind sehr kühl gehalten. Die emotionale Ebene des Protagonisten bleibt so gut wie unangetastet, weshalb es mir sehr schwer viel, mich in Josua reinzudenken. Es fehlt mir hier einfach die Gedankenwelt um Empathie zu entwickeln. Die weiblichen Charaktere sind ebenfalls sehr flach gehalten. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Dieser ist angepasst an Zeit und Milieu. Man gewöhnt sich aber während des Lesens daran.

Die Quintessenz des Romans ist für mich, dass ein Flüchtling , um sein Glück zu finden unglaublich viele Strapazen über sich ergehen lassen muss. Er hinterlässt Familie, Heimat und alles was er sich aufgebaut hat, um sich in einem besseren Land neu zu finden und zu erfinden. Flucht ist etwas furchtbares und mit sehr viel Glück, ist das Leben dann besser...aber auch das ist nicht sicher.

Fazit:

Mich hat dieser Roman sehr mitgenommen und hinterlässt mich mit einem sehr flauen Gefühl. Ich denke, gerade zu dieser Zeit, wo AFD und Co. So viel TamTam machen, sollte sich jeder, der interessiert ist, mal einen Blick in Torklers Roman werfen, denn das hier ist vllt. eine fiktive Welt, aber die Fluchtgeschehenisse, die sind wahr!

Also ran an diesen Roman!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Manchmal etwas langatmig, aber schöne Athmosphäre

Das Gesetz der Lagune
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" Das Gesetz der Lagune" von Donna Leon, ist ein sehr langsam erzählter Krimi in italienischem Ambiente.

Zwei Muschelfischer werden tot in einem kleinem Fischerdorf in Pellestrina aufgefunden.
Doch ...


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" Das Gesetz der Lagune" von Donna Leon, ist ein sehr langsam erzählter Krimi in italienischem Ambiente.

Zwei Muschelfischer werden tot in einem kleinem Fischerdorf in Pellestrina aufgefunden.
Doch die Aufklärung ist schwieriger, als Commissario Brunetti schwieriger, als er zunächst vermutet. Die Bewohner halten wie Pech und Schwefel zusammen.
Als sich Seniora Elettra, Kollegin des Commissario anbietet sich in Zivil unter die Bevölkerung im Dorf zu mischen, ist der Commissario hin und her gerissen. Soll er die Kollegin der Gefahr aussetzen? Niemand ist begeistert, vor allem nicht der Chef, doch eine andere Möglichkeit scheint es nicht zu geben.

Die Geschichte ist für mich total interessant gewesen. Der Commissario ist total entspannt und ein sehr sympathischer Charakter. Der Flair, in dem die Geschichte voran schreitet, ist ganz besonders. Manchmal war es mir etwas zu langatmig.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Manchmal bekommt man Angst, ob der Feigheit der Jugend

Der Reiniger
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"Der Reiniger" ist der 6. Teil von der Autorin Inger G. Madsen. In diesem von Ulrike Folkerts gelesenen Hörbuch geht es um eine Reihe von scheinbaren Selbstmorden und Unfällen, die jedoch alle nicht das ...

"Der Reiniger" ist der 6. Teil von der Autorin Inger G. Madsen. In diesem von Ulrike Folkerts gelesenen Hörbuch geht es um eine Reihe von scheinbaren Selbstmorden und Unfällen, die jedoch alle nicht das sind, was sie zu sein scheinen!

Bertram Karlsen, 17 Jahre alt und Kleinkrimineller, klaut aus dem Café seiner Mutter eine Jacke in der sich ein USB-Stick befindet. Auf diesem befindet sich ein Link zu einer Seite mit einem Netzwerk, auf welchem sich eine Todesliste befindet. Zunächst hält er alles nur für ein Spiel, doch als auch sein Name und der seiner Mutter auftauchen, beginnt die Jagd....

Neben dem genannten Handlungsstrang versucht der Polizist Roland Benito mit der Journalistin Anne Larsen den Reiniger zu finden.

Alles in allem ist dies ein relativ spannendes Hörbuch. Warum nur relativ? Naja... ich war manchmal etwas schockiert, wie wenig Eigeninitiative Bertram aufwies, um seine Mutter und sich zu retten. Er schafft es nicht einmal der Polizei bescheid zu geben. Das sind so Sachen, die ich einfach nicht realistisch finde. Vielleicht mein jugendlicher Leichtsinn...Aber ich glaube nicht, dass es jemanden gibt der einfach nur zuguckt... Die Handlungsstränge die nebeneinander existieren verknüpfen sich leider nur peripher, was ich nicht so gut gelungen fand. Es wirkt alles sehr gefühllos, kalt und als hätte das Buch schnell geschrieben werden müssen. Sehr schade, da war sicherlich noch Potenzial nach oben.

Alles in allem ein spannendes Hörbuch, welches durch die wunderbar rauchige Stimme von Ulrike Folkerts seinen eigenen Flair bekommt und mich von Anfang bis Ende mitgenommen hat!

Veröffentlicht am 15.07.2018

Ich werde einfach nicht warm mit Grimms Märchen

Grimms Märchen
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Jeder kennt Grimms Märchen, daher erzähle ich nichts mehr zum Inhalt!

Die Idee mit den verschiedenen Stimmen ist sehr schön! Aber ich persönlich werde einfach nicht warm mit Grimms Märchen :( Ich kenne ...

Jeder kennt Grimms Märchen, daher erzähle ich nichts mehr zum Inhalt!

Die Idee mit den verschiedenen Stimmen ist sehr schön! Aber ich persönlich werde einfach nicht warm mit Grimms Märchen :( Ich kenne sie mittlerweile fast alle und finde sie einfach immer gleich. Aber die Hörbuch Umsetzung ist wunderbar!