Kuriose Geschichte über eine Freundschaft von Lee und Bruno & ihre Suche nach dem Glück - für mich zu kurz, um den Sinn dahinter zu erfassen
Das Glück von Frau PfeifferLee belauscht zufällig ein Telefonat aus dem sie heraushört, dass eine ältere Frau vernachlässigt wird. Sie versteht den Namen "Frau Fizer" nur phonetisch, kann die fast hundertjährige Dame aber doch in ...
Lee belauscht zufällig ein Telefonat aus dem sie heraushört, dass eine ältere Frau vernachlässigt wird. Sie versteht den Namen "Frau Fizer" nur phonetisch, kann die fast hundertjährige Dame aber doch in London zusammen mit ihrem besten Freund Bruno ausfindig machen.
Es stellt sich heraus, dass Frau Pfeiffer Lee schon länger von ihrem Fenster aus beobachtet hat, wenn diese in ihrem Stammcafé war und das Telefonat fingieren ließ, um sie bewusst zu sich zu locken. Frau Pfeiffer wird weder von ihrer Haushälterin und Pflegekraft Emma vernachlässigt, noch fühlt sie sich bedroht, sondern hat - nicht nur sprichwörtlich - eine Leiche im Keller, die so kurz vor ihrem Umzug in ein betreutes Wohnen weggeschafft werden muss...
"Das Glück von Frau Pfeiffer" ist eine recht kuriose Geschichte, wobei der Roman nicht nur von der Freundschaft zwischen Lee und Bruno handelt und ihrer Begegnung mit Aurora Pfeiffer, deren Bitte sie gemeinsam - aus welchen Gründen auch immer - sang- und klanglos erfüllen möchten. Beide sind mit ihrem Leben nicht ganz im Reinen: Lee ist frisch geschieden von Herold und im ständigen Clinch mit ihren Eltern; Bruno ist Künstler, der unfähig ist, sich zu binden, und gerade aus Amerika nach London zurückgekehrt.
Der Roman ist Vielmehr ein Konglomerat aus vielen Personen, die durch Gespräche und Gedanken von Lee und Bruno in Erscheinung treten.
Mir fiel es schwer, die unzähligen Geschichten und Anekdoten, den Wechsel in Vergangenheit und Gegenwart, neben dem Anliegen von Frau Pfeiffer sinnvoll zusammenzuführen.
Auch wenn ein roter Faden in der Sinnsuche der Großstädter und der Altersweisheit der 99-jährigen Frau Pfeiffer, die sowohl Lee als auch Bruno wie beiläufig Ratschläge erteilt, zu erkennen ist, habe ich durch die vielen Nebencharaktere, die keine aktive Rolle einnehmen und die Vielfalt der Probleme, mit denen die Stadtneurotiker in Zeiten der Finanzkrise zu kämpfen haben, leicht den Überblick verloren.
Mir war der Roman insgesamt zu kurz, um den tieferen Sinn hinter den einzelnen Charakteren und ihren eigentlich interessanten Vorgeschichten erkennen zu können. So habe ich mich bis zum Ende treiben lassen, ohne das ich den Hauptfiguren näher gekommen bin, weshalb mich der Roman leider nicht fesseln konnte.