Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Böse ist überall

Zarenblut
0

Langsam kommt Julia ihren Gegnern immer näher und damit wird es gefährlicher für sie, denn ihre Gegner scheinen ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Seit den Vorgängen in Wittenrode ist Julia auf der ...

Langsam kommt Julia ihren Gegnern immer näher und damit wird es gefährlicher für sie, denn ihre Gegner scheinen ihr immer einen Schritt voraus zu sein. Seit den Vorgängen in Wittenrode ist Julia auf der Jagd. Dabei weiß sie nicht einmal, was sie am Ende erwartet; sie weiß nur, dass da etwas Böses ist, das mächtiger wird und das sie bekämpfen muss. Aber eigentlich reicht die Geschichte zurück in ihre Kindheit. Doch Julia erinnert sich nicht. Immer wieder gibt es da bedrohliche Stimmen und Bilder; je häufiger sie die Anfälle hat, umso mehr Erinnerungsschnipsel gibt es aber auch. Da ist es gut, dass Eva, ihre Freundin, ihr zur Seite steht. Hoffentlich finden sie Julias ehemaligen Kollegen Zander rechtzeitig, der von den „Kranichen“ entführt wurde.
Aber auch Susanne, die Julia in der Psychiatrie „Mönchshof“ kennenlernte, macht sich auf, gegen das Böse zu kämpfen. Sie wurde von ihr Unbekannten zum Werkzeug gemacht und schwankt nun immer zwischen sich Verstecken wollen und kämpfen. Karl Dickfeld, der auch „Professor“ genannt wird und eigentlich Journalist ist, steht sich selbst im Weg, weil er dem Alkohol zugeneigt ist. Der Zufall bringt ihn mit Susanne zusammen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche.
Auch Charlotte Gärtner ist wieder mit im Spiel. Mit ihrer sehr gewöhnungsbedürftigen Art ist sie der zuständigen Staatsanwältin Diana Venczel ein Dorn im Auge.
Obwohl man dieses Buch auch lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen, ist es sehr empfehlenswert, die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, denn der darüber gelagerte Erzählstrang erschließt sich nur richtig, wenn man die gesamte Geschichte kennenlernt.
Die Kraniche wollen die absolute Macht und haben ihren Einfluss in Wirtschaft und Politik schon ausgebaut. Sie sind ihrem Ziel sehr nahe. Nur Julia kann sie noch daran hindern. Ein Plan wurde vor vielen Jahren erarbeitet, der sich nun bewähren muss. Er sieht vor, dass sobald Julia ein Puzzleteilchen findet, sich daraus der nächste Schritt für sie ergibt. Aber auch die Funktion von Anderen, die ins Spiel geworfen werden, ist vorausgeplant. So erfährt Julia nun auch, was ihr Vater getan hat, um sie zu schützen. Es ist erschreckend und schwer zu verstehen.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd und die Geschichte sehr spannend. Die Charaktere sind detailliert und authentisch beschrieben, alle haben ihre ganz speziellen Eigenarten.
Viele Fragen sind inzwischen beantwortet, aber ebenso viele sind noch offen. Daher warte ich nun sehr gespannt auf den letzten Band.

Veröffentlicht am 14.10.2024

Die Vergangenheit wirkt nach

Blutbuße
0

Die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind ist mit großen Plänen ins verschneite Åre gekommen. Ein verlassenes Berghotel in Storlien soll abgerissen und durch ein modernes Luxushotel ersetzt werden. ...

Die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind ist mit großen Plänen ins verschneite Åre gekommen. Ein verlassenes Berghotel in Storlien soll abgerissen und durch ein modernes Luxushotel ersetzt werden. Doch das gefällt den Bewohnern des kleinen Bergdorfes nicht. Dann wird Charlotte in ihrem Hotelzimmer ermordet aufgefunden. Hanna Ahlander und ihr Kollegen Daniel Lindskog übernehmen die Ermittlungen und bald schon gibt es einen weiteren Mord.
Dies ist der zweite Band der Polarkreis-Reihe. Die Atmosphäre um den Skiort Åre am Polarkreis ist gut dargestellt. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und immer wieder gibt es Rückblenden ins Jahr 1973. Was hat das mit dem brutalen Mord an der Immobilienentwicklerin zu tun? Der Schreibstil der Autorin Viveca Sten gefällt mir gut, ist aber auch oft recht ausführlich.
Hanna Ahlander hat sich inzwischen in Åre gut eingelebt. Sie ist eine engagierte Polizistin, die auch auf ihr Bauchgefühl hört. Mit ihren Kollegen arbeitet sie gut zusammen. Sie fühlt sich zu ihrem Kollegen Daniel Lindskog hingezogen, obwohl er verheiratet ist und ein Kind hat. Auch Daniel ist engagiert, was seiner Frau nicht gefällt. Nicht immer bekommt er seine Gefühle unter Kontrolle. Aber auch Raffe und Anton passen gut ins Team.
Die Tote kennt das verlassene Hotel aus Ihrer Kindheit. Mit ihren Plänen hat sie sich nicht gerade beliebt gemacht. Auf mich wirkte sie nicht besonders sympathisch, was aber natürlich kein Grund ist, sie so brutal zu erstechen.
Es gibt einige Verdächtige und auch unterschiedliche mögliche Motive. So bleibt es bis zum dramatischen Ende spannend.
Mir hat dieser spannende Kriminalfall vom Polarkreis wieder gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2024

Madame Valentina und die Mode

Die Modeschöpferin von Manhattan
0

Die amerikanische Prominenz ist begierig nach Valentinas Mode. Aber Valentina Schlee nimmt nur zweihundert Kundinnen in ihre Kartei auf, dazu gehören Marlene Dietrich, Katharine Hepburn und Greta Garbo. ...

Die amerikanische Prominenz ist begierig nach Valentinas Mode. Aber Valentina Schlee nimmt nur zweihundert Kundinnen in ihre Kartei auf, dazu gehören Marlene Dietrich, Katharine Hepburn und Greta Garbo. Daisy Goldenblatt arbeitet schon zwei Jahre als Saleslady für die Modedesignerin. Nach dem Plan ihrer Familie soll sie möglichst bald Alistair Fraser heiraten, dabei schlägt ihr Herz für Christopher Flanagan.
Dieses Mal führt uns die Autorin Joan Weng über den großen Teich nach New York. In Europa droht ein Krieg, aber in Amerika glaubt man noch, dass es schon nicht so schlimm werden wird.
Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. Geschickt verbindet sie die Geschichte der Valentina Schlee, die mir bisher nicht bekannt war, mit fiktiven Elementen. Interessant ist dazu auch das Nachwort.
Valentina Schlee exaltierte Person, die die Wünsche ihrer Kundinnen ignoriert und ihnen die Garderobe nach ihrer eigenen Vorstellung auf den Leib schneidert. Ihre Mode holt das Beste aus den Frauen heraus. Präsidentengattin Eleonor Roosevelt ist sicherlich über den Ablauf im Modesalon überrascht, muss sich aber Madames Wünschen fügen. Dass Valentina aber mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat, versteckt sie hinter einem Lächeln. Eigentlich hätte ich gerne noch mehr über sie erfahren, aber über ihr Privatleben ist wenig bekannt.
Daisy und Katej arbeiten beide für Madame Valentina und sind befreundet, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Kreisen stammen. Katej ist lebenslustig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Daisy ahnt, dass ihr Alistair einen Antrag machen wird, und greift zu speziellen Mitteln, um ihn davon abzuhalten. Sie fühlt sich zu dem Iren Christopher hingezogen, doch der ist mittellos und will als Reporter nach Spanien. Eigentlich will sie ihre Familie nicht enttäuschen, aber sie möchte ihr Leben auch selbst gestalten.
Mir hat dieser unterhaltsame Roman gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.02.2024

Abteilung für hoffnungslose Fälle

Stille Falle
0

Während der Ermittlungen zu einem spektakulären Entführungsfall wird Kriminalinspektorin Leonore Asker in eine ihr völlig unbekannte Dienststelle versetzt. Ihre neuen Kollegen sind etwas speziell und nennen ...

Während der Ermittlungen zu einem spektakulären Entführungsfall wird Kriminalinspektorin Leonore Asker in eine ihr völlig unbekannte Dienststelle versetzt. Ihre neuen Kollegen sind etwas speziell und nennen das Dezernat „Abteilung für hoffnungslose Fälle“. Hier landen die unlösbaren Fälle der Polizei. Als Leo ein Foto erhält, sieht sie Zusammenhänge zu dem Entführungsfall, von dem sie abgezogen wurde. Doch ihr ehemaliger Vorgesetzter ist anderer Meinung. Daher schaltet Leo ihren Jugendfreund Martin Hill ein und bringt ihn damit in Gefahr.

Dies ist der erste Band aus der Reihe um Leo Asker und dem Dezernat für die hoffnungslosen Fälle. Perspektivwechsel und Zeitsprünge sorgen für Spannung. Dieser Krimi liest sich sehr flüssig und hat mich von Anfang an gepackt. Dabei geht es durchaus auch mal humorvoll zu.

Leonore Asker ist etwas introvertiert, aber eine fähige Ermittlerin. Doch sie stand einem ehrgeizigen Kollegen im Weg und ist daher in dieser Abteilung im Keller gelandet. Ihre neuen Kollegen haben alle ihre Eigenarten, doch Leo stellt schnell fest, dass auch sie fähig sind. Mit der Zeit erfährt man mehr über Leo Asker und kann ihre Art besser nachvollziehen. Ich mag sie und finde auch die neuen Kollegen interessant. Da man ihr in der alten Abteilung nicht zuhört, ermittelt sie auf eigene Faust in der Sache und verfolgt ganz andere Ansätze als die ehemaligen Kollegen. Sie gibt nicht auf, wenn sie sich erst einmal in einen Fall verbissen hat. Aber auch Hill ist eine interessante Person. Er ist ein Spezialist für „Lost Places“.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Informationen zum Täter und seiner erschreckend kranken Psyche.

Immer wieder dachte ich, auf der richtigen Spur zu sein, doch am Ende gab es dann eine überraschende Auflösung.

Mir hat dieser packende Kriminalroman sehr gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Fall mit Leo Asker und ihren etwas speziellen Kollegen gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2023

Eine bedrohliche Atmosphäre

Der flüsternde Abgrund
0

Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder nach Granite Creek zurückkehren. Doch nachdem er von einem Vermissten hört, den er für seinen Sohn hält, macht er sich auf die Suche nach dem vermissten ...

Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder nach Granite Creek zurückkehren. Doch nachdem er von einem Vermissten hört, den er für seinen Sohn hält, macht er sich auf die Suche nach dem vermissten Mann. Es wird keine leichte Sache für ihn, denn nicht nur die Natur macht es ihm schwer, sondern er muss sich auch seiner Vergangenheit stellen. In The Boulders haben schon einige Menschen den Tod gefunden, die durch ein unheimliches Flüstern gelockt wurden. Die Menschen in der Gegend machen sich verdächtig, denn jeder scheint etwas zu verbergen.
Ich mag Krimis und Thriller, die in Australien spielen, denn der Kontinent hat für mich schon etwas Besonderes. Auch dieser Roman hat mich daher gleich angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der Erzählstil mit sehr kurzen Sätzen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die abweisende Natur sowie die Legenden der Gegend machen die Geschichte spannend. Dabei zeigt sich die Atmosphäre ziemlich düster und bedrohlich. Das alles mag manchmal recht verwirrend wirken und Nebensächliches zu ausführlich beschrieben sein, doch mich hat die Geschichte gepackt.
Dreißig Jahre war Callum nicht mehr in seinem Heimatort, doch nun will er nach dem vermissten Mann suchen. Aber die Menschen haben ihre Geheimnisse, die sie für sich behalten wollen, daher zeigt sich niemand zugänglich und auskunftsfreudig. Das Hält Haffenden jedoch nicht ab, sondern bringt ihn eher noch dazu, die Sache weiter zu verfolgen. Auch wenn man es ihm nicht leicht macht, kommt er der Wahrheit näher. Dabei kommen aber auch immer wieder Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend hoch.
Es gibt immer wieder Wendungen, die einen nie sicher sein lassen, worauf die Geschichte hinausläuft.
Für mich ist es weniger Thriller, als eine dramatische Geschichte, welche die menschlichen Abgründe in der eingeschworenen Gemeinschaft eines kleinen Ortes aufdecken. Wem kann man da trauen?
Ein interessantes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere