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Veröffentlicht am 15.08.2018

Ein witziges Waldabenteuer

Hektor
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Ein Wolfsleben ist nicht leicht und schon gar nicht das, eines jungen Wolfes. Den lieben langen Tag muss beim Wolfstraining mitmachen und lernen,wie man sich anschleicht, wie man richtig knurrt und wie ...

Ein Wolfsleben ist nicht leicht und schon gar nicht das, eines jungen Wolfes. Den lieben langen Tag muss beim Wolfstraining mitmachen und lernen,wie man sich anschleicht, wie man richtig knurrt und wie man in einem Rudel rennt. Hektor ist froh, dass er heute einen Tag Pause hat und endlich wieder mit seinen Freunden den Wald unsicher machen kann. Doch als er sich zu seinen Freunden gesellt, erzählen diese im plötzlich, dass sie sich zu einer Bande zusammengetan haben und er erst einmal eine Mutprobe bestehen muss, um auch dazuzugehören.

Freundschaft, Mutproben und Vorurteile

In dem Kinderbuch „Hektor ist kein Schisser!“ welches von dem uns bekannten Autorenduo Anne Ameling und Günther Jakobs entwickelt wurde, lernen wir vier ungleiche Freunde – einen Igel, eine Eule, ein Eichhorn und einen Wolf – kennen, die trotz der offensichtlichen Unterschiede fest zusammenhalten. Doch wie das unter Freunden manchmal so ist, gibt es manchmal eben auch ein paar Unstimmigkeiten und die Freundschaft steht auf dem Prüfstand. In dieser Geschichte ist es Hektor, der mit einer Mutprobe geprüft wird. Er soll für alle Brombeeren klauen, jedoch nicht irgendwelche. Sie wachsen im Garten von BB. BB steht für Böser Bär. Hektor macht sich etwas verhalten an die ihm gestellte Aufgabe und lernt, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Als Kind hat man ja einige Hürden und Mutproben zu bestehen. Aus diesem Grund sind Bücher wie „Hektor ist kein Schisser!“ so wichtig. Denn sie vermitteln auf spielerische und humorvolle Weise, wie man solche Mutproben meistern kann. Und, dass man auch zu seinen Ängsten stehen sollte, denn diese begleiten uns nicht ohne Grund.

Hatte ich schon erwähnt, dass wir riesige Fans von Günther Jakobs sind? Auch aus diesem Grund zog das Bilderbuch bei uns ein. Günther Jakobs unverkennbarer Zeichenstil begeistert uns jedes Mal aufs Neue. Denn seine Illustrationen sprühen vor Kreativität und Humor und geben der Geschichte die nötige Leichtigkeit.

Ein Waldabenteuer mit gewichtigen Botschaften

„Hektor ist kein Schisser!“ von Anne Ameling und Günther Jakos ist nicht nur ein witziges Waldabenteuer über kleine Helden und echte Freunde. Es enthält gewichtige Botschaften, die Bedeutung von Freundschaft vermitteln und zeigen, wie hinderlich Vorurteile sein können. Alle sind so verpackt worden, dass sie für ein Kind nachvollziehbar sind. Ein Detail auf der Verlagsseite lässt uns hoffen, dass dieses tierische Abenteuer nicht das letzte sein wird.

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Veröffentlicht am 08.08.2018

Ein wahrer Kinderbuchschatz

Der höchste Bücherberg der Welt
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Kennt ihr das? Ihr schlagt ein Buch auf und es entfesselt einen Sog, der euch buchstäblich ins Innere zieht. Und es scheint fasst so, als würdet ihr all das, was dort geschieht, auch selbst erleben. Plötzlich ...

Kennt ihr das? Ihr schlagt ein Buch auf und es entfesselt einen Sog, der euch buchstäblich ins Innere zieht. Und es scheint fasst so, als würdet ihr all das, was dort geschieht, auch selbst erleben. Plötzlich erlebt ihr Dinge, die ihr nie für möglich gehalten habt und reist in ferne Länder oder fantastische Welten. Von diesem Phänomen berichtet das Bilderbuch „Der höchste Bücherberg der Welt“ von Rocio Bonilla. Dieses besondere Kinderbuch beinhaltet die wohl schönste Botschaft der Welt: Mit Büchern gehen alle Wünsche und Träume in Erfüllung, weil du durch die Kraft deiner Gedanken alles machen und schaffen kannst, was du willst.

Geboren, um zu fliegen
Lukas glaubt fest daran, dass er geboren wurde, um zu fliegen. Jedes Jahr aufs Neue wünscht er sich Flügel vom Weihnachtsmann. Die bekommt er auch. Nur funktionieren diese leider nie. Sein Wunsch fliegen zu lernen bleibt ungebrochen und eines Tages bekommt er ein Buch von seiner Mutter geschenkt mit den Worten: Man kann auch anders fliegen. Lukas beginnt mit dem Lesen und kann nicht mehr damit aufhören. Er verschlingt ein Exemplar nach dem anderen und türmt sie aufeinander – bis der höchste Bücherberg der Welt entsteht. Und plötzlich versteht er den Sinn der Worte seiner Mutter.

Lesen – die wohl schönste Beschäftigung, die es im Leben geben kann

Für mich persönlich ist sie das und die Vorstellung, dass ich meine Leidenschaft für Bücher an mein Kind weitergeben kann, war ein Hauptgrund, warum ich zu diesem Buch gegriffen habe. Als ich „Der höchste Bücherberg der Welt“ das erste Mal in meinen Händen hielt, ahnte ich nicht, mit welchem Bilderbuchschatz ich hier zu tun hatte. Obgleich das Cover schon sehr vielversprechend anmutete.

Bevor dieses Buch in die Hände meines Sohnes wandert, musste ich es erst selbst einmal lesen. Denn oft fehlt mir einfach die Ruhe, mich dem Geschehen im Inneren hinzugeben. Eine richtige Entscheidung, denn es ist ein wunderschönes Bilderbuch, das man wirklich mit allen Sinnen genießen sollte. Der Text, die grazilen Illustrationen und die ganze Geschichte sind so einzigartig schön gestaltet worden und ich bin buchstäblich in dieses Buch versunken.

„Der höchste Bücherberg der Welt“ von Rocio Bonilla ist ein Bilderbuch für jedermann. Vor allem bücheraffine Menschen werden sich in diesen Kinderbuchschatz verlieben. Ich werde es jetzt an meinen Sohn weiterreichen und bin gespannt auf seine Reaktion. Und wer weiß – vielleicht gibt er es eines Tages an seine Kinder weiter. Was für eine wunderbare Vorstellung …

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Veröffentlicht am 08.08.2018

Großartig!

Die Duftapotheke (1). Ein Geheimnis liegt in der Luft
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In den letzten Monaten hatte ich eine miese Begleiterin: Eine ausgewachsene Leseflaute, die sich hartnäckig an meiner Seite aufhielt. Las ich abends eine Seite, so schlief ich danach sofort ein. Selbst ...

In den letzten Monaten hatte ich eine miese Begleiterin: Eine ausgewachsene Leseflaute, die sich hartnäckig an meiner Seite aufhielt. Las ich abends eine Seite, so schlief ich danach sofort ein. Selbst sehr dünne Bücher mit vielversprechenden Geschichten konnte ich nicht komplett lesen. Zum einen, weil sie wirklich tödlich langweilig waren, und zum anderen, weil sie mich nicht wirklich erreichten. Buch für Buch – spätestens nach 100 Seiten wurde das Lesen für mich zur reinsten Qual. Ich befürchtete schon, dass diese Begleiterin womöglich dauerhaft an meiner Seite sein würde, und hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Doch dann griff ich zu dem Kinderbuch „Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe, von dem alle sagen, dass es mich sicher begeistern würde. Trotz dieser Mut machenden Worte begann ich skeptisch die ersten Seiten zu lesen. Und tatsächlich: Meine Leseflaute verflog so schnell, wie sie aufgekommen war.

Gebrauchte Dinge hüten Geschichten
Diese Worte kann Luzie nicht mehr hören, denn ihre Mutter hat sie aufgrund ihrer Leidenschaft für Dinge, die Geschichten behüten, in eine alte Villa verschleppt. Die Begeisterung für ihr neues Zuhause hält sich, im Gegensatz zu ihrer Mutter, bei Luzie in Grenzen. Denn dort ist nicht nur alles verstaubt – es riecht auch irgendwie seltsam. Nicht direkt unangenehm, aber nach tausend Dingen gleichzeitig. Tausend Dinge gibt es auch in der alten Villa zu entdecken und als Luzie einen Schlüssel unter einer knarzenden Bodendiele findet, wächst ihre Neugier ins unermessliche und sie macht sich auf die Suche nach dem passenden Schloss. Sie ahnt jedoch nicht, welch gefährliches Abenteuer dort auf sie wartet.

Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft
Als ich mit dem Lesen begann, stellte sich sofort ein wohliges Gefühl bei mir ein. Ein Gefühl, das ich längst verloren geglaubt habe und das ich mit Worten nur sehr schlecht beschreiben kann. Und wer weiß, vielleicht wurde diese besondere Empfindung von den Düften, die scheinbar zwischen den Zeilen hervor strömen, ausgelöst. Denn Anna Ruhe beschreibt alles in ihrer Geschichte so, dass man es buchstäblich riechen, schmecken und fühlen kann. So erlebt man als Leser die wunderbare Handlung auf eine ganz besondere Weise. Fast, als würde man zusammen mit Luzie über knarzende Dielen schreiten – auf der Suche nach den zahlreichen Geheimnissen, die in der alten Villa verborgen sind.

„Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft“ von Anna Ruhe ist ein Kinderbuch, das ganz nach meinem Geschmack ist. Es beherbergt nicht nur überaus interessante Themen und eine stimmige und abwechslungsreiche Handlung. Auch die Protagonisten haben jeder ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen – obgleich sie nicht alle sympathisch sind. Für mich war es ein absolutes Leseerlebnis und ich freue mich, dass diese Geschichte fortgesetzt wird.

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Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein bemerkenswertes Bilderbuch

Der einsamste Wal der Welt
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Eine wahre Geschichte

Es gibt einen Wal, der stets allein durch die weiten Weltmeere schwimmt und einsam seine Lieder singt. Lieder, die er von Geburt an auf einer viel höheren Frequenz singt, als seine ...

Eine wahre Geschichte

Es gibt einen Wal, der stets allein durch die weiten Weltmeere schwimmt und einsam seine Lieder singt. Lieder, die er von Geburt an auf einer viel höheren Frequenz singt, als seine Artgenossen. Deshalb wird er von anderen Walen weder gehört noch verstanden. Doch viele Menschen begleiten das Schicksal dieses Wales und lassen sich von seinem Schicksal inspirieren. Ähnlich wie den Schriftsteller Martin Baltscheit, der sich in seinem neuen Kinderbuch „Der einsamste Wal der Welt“ diesem ganz besonderen Thema widmet.

Ursprung und Inspiration

Eingeleitet wird dieses atmosphärische Bilderbuch von einem Vorwort, welches den Ursprung und die Inspiration zu dieser Geschichte erwähnt. Hier macht Martin Baltscheit sehr deutlich, wie persönlich dieses Buch und das Schicksal des Wales für ihn, aber auch für alle Leser sind. Denn jeder von uns wird dieses Buch mit anderen Augen betrachten.

„Und darum ist jede Geschichte, die wir über andere Tiere erzählen, immer auch nur eine Geschichte von uns selbst.“

Nach einem ergreifenden Vorwort nimmt Martin Baltscheit uns Leser mit auf das weite Meer zu einem Boot, auf dem sich ein alter Mann befindet. Dieser Mann kennt alle Lieder, die die riesigen Meeresbewohner singen. Besonders ein Gesang hat es ihm angetan und er ist fasziniert von dem Leben des Wales, dessen Lieder in höheren Tonlagen erklingen, als üblich. Das Schicksal des vermeintlich einsamen Wales beschäftigt ihn schon sehr lange Zeit. Er berichtet davon, wie er sich das Leben des Wales ausmalt, und taucht ab in die Tiefen des Ozeans.

„Meere kennen keine Mauern. Unter Wasser wohnt kein Zaun. Und jeder Besucher ist willkommen …“

Und wir Leser dürfen in „Der einsamste Wal der Welt“ mit abtauchen und eine faszinierende Welt und ein ungewöhnliches Schicksal erleben. Wir erfahren vieles über das Leben des Wales und dürfen wunderbaren und berührenden Momenten und Begegnungen beiwohnen. Gleichzeitig wird der Leser immer wieder mit der unterschwellig mitklingenden Frage konfrontiert: Ist der Wal wirklich einsam, weil er von seinen Artgenossen nicht gehört wird? Oder ist er es nur aus unserer Betrachtungsweise?

Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint …

Vor allem ist das immer das Besondere an Martin Baltscheits Geschichten. Denn man kann seine Bücher immer und immer wieder lesen und entdeckt je nach Stimmung und Betrachtungsweise ganz neue Aspekte und Botschaften. Zwischen seinen poetischen Zeilen gibt es viel Raum für eigene Gedanken.

Wir schätzen Martin Baltscheits Bücher aber nicht nur wegen der tiefgründigen Themen. Darüber hinaus sind es auch die sehr divergenten Illustrationen, die Martin Baltscheit für seine Geschichten zeichnet. In „Der einsamste Wal der Welt“ wählte Martin Baltscheit etwas weniger rauen Stil und präzisere Linien, die in Kombinationen mit einigen Farbspektakeln für eine besonders eindringliche Atmosphäre sorgen.

„Der einsamste Wal der Welt“ von Martin Baltscheit ist ein sehr bemerkenswertes und sprachlich aufwendiges Bilderbuch, das sich mit einem ganz besonderen Thema beschäftigt und viele wertvolle Botschaften für Groß und Klein mitbringt.

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Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein gelungenes Mut-Mach-Buch

Klingeling
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Emil Ente und Henry Schwan haben uns in „Schnabbeldiplapp – Ein wasserscheues Bilderbuch“ auf humorvolle Weise deutlich gemacht, dass sich Ängste mit guten Freunden schnell überwinden lassen. Da bei uns ...

Emil Ente und Henry Schwan haben uns in „Schnabbeldiplapp – Ein wasserscheues Bilderbuch“ auf humorvolle Weise deutlich gemacht, dass sich Ängste mit guten Freunden schnell überwinden lassen. Da bei uns auch immer wieder große und kleine Veränderungen anstehen, die nicht nur unseren Nachwuchs verunsichern, greifen wir gerne zu Mut machenden Kinderbüchern. Weil Geschichten, wie diese, unser Leben etwas leichter machen, waren wir hocherfreut, dass mit „Klingeling – Fahrradfahren ist entenleicht“ ein neues Bilderbuch von Günther Jakobs erschienen ist, das sich wieder mit einem gewichtigen Thema und den tierischen Helden beschäftigt.

Fahrradfahren ist entenleicht
Emil Ente und Henry Schwan planen einen Ausflug. Henry hat dafür eine großartige Idee: Er findet, dass beide eine ausgedehnte Tour mit dem Fahrrad machen könnten. Doch dieses Mal soll Emil nicht im Anhänger sitzen. Vor ihrem gemeinsamen Ausflug soll Emil das Fahrradfahren erlernen. Doch dieser weigert sich vehement und will nicht aufs Fahrrad steigen, weil er Angst davor hat. Henry Schwan tröstet und macht ihm Mut. Schritt für Schritt zeigt er der kleinen Ente, wie leicht und schön es ist mit dem Fahrrad zu fahren.

Trotzanfälle, Tränen und liebenswerte Momente
Wir Leser begleiten diese beiden so gegensätzliche Freunde durch viele Wutausbrüche, tosende Sturzbäche aus Tränen, aber auch durch viele liebenswerte Momente mit tröstenden Gesten und Worten. Bis am Ende die scheinbar unüberwindbare Angst besiegt ist und dem gemeinsamen Ausflug nichts mehr im Wege steht.

In „Klingeling – Fahrradfahren ist entenleicht“ lernt Emil Ente das Fahrradfahren. Jedoch beschäftigt sich Günther Jakobs in seiner Geschichte nicht nur damit, wie ein Schwan einer Ente das Fahrradfahren beibringt. Er beschreibt kindgerecht, welche Gefühle und Ängste allein beim Gedanken an diese gravierende Veränderung in seinem Leben, bei Emil entstehen. Und wie sie ihn bis in seine Träume begleiten. Der Autor trägt seine Botschaften mit einer großen Leichtigkeit an seine kleinen Leser heran und macht ihnen Mut.

Sehr gelungen sind nicht nur die schönen Illustrationen, die mit vielen humorvollen Details gespickt sind. Sondern auch die großartigen und allgegenwärtigen Botschaften und Kontraste, die diese Geschichte abrunden. Wie zum Beispiel, dass Günther Jakobs eine kleine Ente auf ein Fahrrad setzt, als Symbol, dass nichts unmöglich ist. Man kann über sich hinauswachsen, wenn man seine Ängste überwindet. Und das gelingt viel leichter mit einem guten Freund an seiner Seite.

„Klingeling – Fahrradfahren ist entenleicht“ von Günther Jakobs ist ein liebenswertes Mut-Mach-Buch und das zweite überaus gelungene Abenteuer mit Emil Ente und Henry Schwan, welches in keinem Kinderzimmer fehlen sollte.

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