Cover-Bild Uns gehört die Nacht
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 25.07.2018
  • ISBN: 9783257300727
Jardine Libaire

Uns gehört die Nacht

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Als Elise Perez an einem trostlosen Winternachmittag in New Haven den Yale-Studenten Jamey Hyde kennenlernt, ahnt keiner, dass hier und jetzt ihrer beider Schicksal besiegelt wird. Was als obsessive Affäre beginnt, wird zu einer alles verändernden Liebe. Doch Elise ist halb Puerto-Ricanerin, ohne Vater und Schulabschluss aufgewachsen, und Jamey der Erbe einer reichen Familie. Wie weit sind sie bereit zu gehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2018

Welchen Preis hat die Liebe?

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In Jardine Libaires Roman “Uns gehört die Nacht“ begegnen sich in New Haven zwei sehr verschiedene junge Menschen Anfang 20. Der Yale-Student Jamie Hyde ist der Nachkomme einer reichen Banker-Dynastie, ...

In Jardine Libaires Roman “Uns gehört die Nacht“ begegnen sich in New Haven zwei sehr verschiedene junge Menschen Anfang 20. Der Yale-Student Jamie Hyde ist der Nachkomme einer reichen Banker-Dynastie, die Halb-Puerto-Ricanerin Elise Perez stammt aus der South Bronx, hat keinen Schulabschluss und hat ihre Mutter, den kriminellen und gewalttätigen Partner der Mutter und die jüngeren Geschwister verlassen, um diesem von Alkohol, Drogen und Gewalt beherrschten Leben zu entkommen. Die Beiden verlieben sich ineinander, aber die superreiche Familie setzt von Anfang an alles daran, die Beziehung zu stören und zu beenden – sogar Jameys Mutter Tory, die als Schauspielerin ebenfalls keine standesgemäße Partie für Alex Hyde war und nie gesellschaftlich akzeptiert wurde. Jedoch lässt sie es sich auch nach der hässlichen Scheidung von Jameys Vater nicht nehmen, von Reichtum und Privilegien der Hydes zu profitieren.
Der Roman zeichnet die Entwicklung dieser zunächst nur obsessiven sexuellen Beziehung nach, die sich allmählich zu einer tiefen Liebe entwickelt. Die sexuell erfahrene Elise verführt den naiven, schüchternen Jamey, stellt aber fest, dass dieser sie nach dem Sex zu hassen scheint. Ihr Defizit an Bildung und ihre typischen Verhaltensweisen eines Mitglieds der unkultivierten Unterschicht stoßen ihn ab. “Uns gehört die Nacht“ beschreibt die Entwicklung dieser problematischen Liebe über einen Zeitraum von 1 ½ Jahren, von Januar 1986 bis Juni 1987. Es ist spannend zu lesen, wie Jamey versucht, sich aus dem Klammergriff seiner Familie zu befreien und schließlich mit Elises Hilfe um sein Überleben kämpft. Ist er willens und in der Lage, alle Brücken hinter sich abzubrechen und mit Elise einen Neuanfang zu wagen?
Teilweise berührt diese Geschichte, sie ist aber streckenweise auch brutal und grausam, die Sprache mal poetisch, dann wieder überaus derb, zum Beispiel in der expliziten Beschreibung von Sexszenen. Das Buch ist nicht uninteressant, aber insgesamt bin ich doch ein bisschen enttäuscht.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Zwei Welten treffen aufeinander und kommen nicht mehr voneinander los

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Elise Perez und Jamey Hyde sind Nachbarn in New Haven, stammen jedoch aus zwei ganz unterschiedlichen Welten. Elise hat keinen Highschool-Abschluss und ist mit zwanzig von zu Hause weggegangen, ohne sich ...

Elise Perez und Jamey Hyde sind Nachbarn in New Haven, stammen jedoch aus zwei ganz unterschiedlichen Welten. Elise hat keinen Highschool-Abschluss und ist mit zwanzig von zu Hause weggegangen, ohne sich zu verabschieden. Jetzt hält sie sich jetzt mit einem Job in einem Fischgeschäft über Wasser. Jamey studiert in Yale, er stammt aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. An einem Tag im Januar 1986, Elise wohnt schon drei Monate neben der WG von Jamey und Matt, wird sie von den beiden hereingebeten. Von da an treffen sie und Jamey sich regelmäßig. Während Elise sich Hoffnungen auf mehr macht ist Jamey sich sicher, dass sie für ihn nur jemand ist, mit dem er eine Weile Sex haben kann. Doch die beiden kommen nicht mehr voneinander los. Das missfällt bald nicht nur Matt, sondern auch Jameys Familie.

Das Buch beginnt mit einer Szene im Juni 1987. Elise und Jamey befinden sich in einem Motel in Wyoming und sie drückt seit über zwei Stunden ein Gewehr gegen seine Brust. Was sind die Hintergründe dieser Szene? Um diese Frage zu beantworten springt die Geschichte zurück in den Januar 1986 und nimmt den Leser ab dort mit von Monat zu Monat.

Elise lebt in der heruntergekommenen Wohnung des schwulen Robbie, seit der sie schlafend im Auto seines Lovers aufgelesen hat. Sie hat ohne Plan ihre Familie hinter sich gelassen, wollte nur weg. Das weiße Townhouse nebenan hat sie immer im Blick, bis sie beschließt, mit einem kleinen Trick von den beiden Yale-Studenten hineingebeten zu werden. Das erste Aufeinandertreffen ist kurz und hinterlässt trotzdem Eindruck. Elise nimmt kein Blatt vor dem Mund und beleidigt Matt, der ihr das übel nimmt. Robbie kann nicht verstehen, was sie bei den reichen Jungs will. Doch Jamey hat keine Lust mehr, mit dem Strom zu schwimmen und das zu tun, was von ihm verlangt wird. Er ist fasziniert von der unvornehmen Elise, der auch er nicht mehr aus dem Kopf geht.

Die Autorin zeichnet mit ihren Worten Bilder von den dreckigen Seiten der Stadt und des Lebens. In kurzen Szenen werden oft Dinge wie dampfende Taubenkacke beschrieben genauso wie Sex-Einladungen von Fremden im Waschsalon per Griff an den Schwanz. Vor dieser trostlosen Kulisse kommen sich Jamey und Elise näher. Jamey handelt aus einer Mischung von Perspektivlosigkeit und Rebellion heraus, während Elise weiß, dass er nicht in ihrer Liga spielt und sich trotzdem wünscht, dass da mehr ist. Deswegen und vielleicht auch, weil das ihre Vorstellung einer Liebschaft ist, erniedrigt sie sich beim Sex, den die beiden ständig haben und der vor allem zu Beginn auch immer wieder geschildert wird. Mir persönlich waren das zu viele zu vulgäre Szenen, ohne dass die Handlung vorankam.

Die beiden sind nicht gut füreinander, das merkt der Leser und das spiegelt das Umfeld den beiden auch wieder. Doch während vor allem Jamey noch glaubt, dass er das Ganze jederzeit beenden kann ist klar, dass das nicht so einfach funktionieren wird. Dafür ist die emotionale Abhängigkeit zu schnell zu groß geworden. Und warum sollten die beiden auch nicht zusammen sein, wenn das ist, was sie wollen? Sie sperren sich gegen gut gemeinte und zunehmend energische Ratschläge, getrennte Wege zu gehen. Das wiederholt sich in ähnlicher Art und Weise mit zunehmend scharfen Konsequenzen. Zum Schluss hin gibt es eine besonders dramatische Entwicklung, auf die schon die Anfangsszene hindeutete. Auf mich machte das den Eindruck, als hätte die Autorin irgendwie noch etwas Spannung in die sonst dahinplätschernde Handlung bringen wollen.

Unterschicht trifft Oberschicht: In „Uns gehört die Nacht“ finden Elise und Jamey trotz gänzlich verschiedener Hintergründe zueinander und kommen nicht mehr voneinander los trotz aller Konsequenzen, die das hat. Eine Beziehung gegen alle Widerstände wird geschildert, für mich jedoch mit zu viel Sex und zu wenig Tempo.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Der Kampf einer jungen Liebe

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Elise Perez halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin schlägt sich ohne Schulabschluss in New Haven mit Gelegenheitsjobs durch. Sie lebt mit ihrem besten Freund Robbie in einem Wohnkomplex. An einem eisigen ...

Elise Perez halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin schlägt sich ohne Schulabschluss in New Haven mit Gelegenheitsjobs durch. Sie lebt mit ihrem besten Freund Robbie in einem Wohnkomplex. An einem eisigen Wintertag lernt sie ihre Nachbarn Jamey und Matt kennen. Sie sind reich und Yale Studenten. Zu Jamey entwickelt sie eine besondere Beziehung. Sie stürzen sich in eine heiße Affäre - die in Liebe endet. Doch wird ihre Liebe bestand haben? Denn unterschiedlicher könnten beide nicht sein...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Elise und Jamey erzählt. Immer wieder hat man dadurch Einblicke in ihre Selbstzweifel und Ängste was die Beziehung betrifft. Überhaupt sind die Charaktere wunderbar ausgearbeitet und die Kluft zwischen Arm und Reich könnte nicht größer sein. Der ständige Kampf in der Welt des jeweils anderen klarzukommen wird sehr gut beschrieben. Auch die Reaktionen von Familie und Freunden wird wunderbar dargestellt. Insgesamt ist das Buch sehr ernst und düster gehalten. Der Schreibstil ist sehr lebhaft und die Autorin versucht die Gefühle und Emotionen sehr bildhaft darzustellen. Die Sprache ist an manchen Stellen sehr anrüchig, besonders wenn Elise und Jamey ihre Affäre ausleben oder Drogenmissbrauch eine Rolle spielen. Es gibt aber auch viele Stellen im Buch, die langatmig sind oder wo der Absatz nur aus einem Satz besteht und für den Verlauf der Geschichte irrelevant ist.

Uns gehört die Nacht, ist ein moderner Romeo und Julia Roman. Es zeigt den Kampf einer jungen Liebe gegen alle Widerstände und dem Leser, was am Ende wirklich zählt.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Eine außergewöhnliche Liebe.....

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Jamey und Elise. Ein paar das unterschiedlicher nicht sein könnte. Elise, halb Puerto-Ricanerin, mit weißer Haut aus armen Verhältnissen. Von Kind an auf sich gestellt weil die Mutter den Drogen und gewalttätigen ...

Jamey und Elise. Ein paar das unterschiedlicher nicht sein könnte. Elise, halb Puerto-Ricanerin, mit weißer Haut aus armen Verhältnissen. Von Kind an auf sich gestellt weil die Mutter den Drogen und gewalttätigen Männern verfallen war. Elise hat eine wilde Vergangenheit, hat sich aber gefangen und lebt ihr Leben ohne Drogen und den Kontakt zu ihrer Familie.
Jamey, das Kind einer bekannten Schauspielerin & einem stinkreichen Vater. Geld wie Heu aber wahnsinnig unglücklich. Die Ehe seiner Eltern war gescheitert und er war immer nur das Stiefkind. Seine Eltern nahmen sich beide keine Zeit, er wurde von anderen großgezogen. Aber trotzdem wollten beide über Jamey’s Leben bestimmen, es in gewisse Bahnen lenken um das Erbe weiterzugeben.
Jamey und Elise haben erst eine kurze Affäre bevor mehr daraus wird. Viel mehr. Sie sind über beide Ohren verliebt. Sie wollen ihr Leben gemeinsam verbringen und Jamey ändert sein ganzes Leben, er will mit seiner Familie nichts mehr zu tun haben und entschließt sich zu einem großen Schritt.
Sie leben ihr Leben und lieben sich aufrichtig, führen ein glückliches Leben. Sie sind wie füreinander geschaffen. Heiraten. Haben etliche Hürden zu meistern und immer wieder holt sie das Leben auf den Boden der Tatsache. Eine neue Hürde stellt sich in den Weg, Elise ist schwanger und als Jamey Drogen untergejubelt bekommt steht das Glück der beiden auf der Kippe. Jamey bleibt Wochenlang darauf hängen und wird von seiner Familie in eine Spezialklinik verlegt ohne das Einverständnis von Elise, obwohl die beiden mittlerweile verheiratet sind. Jamey‘s Familie versucht Elise so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen aber sie schafft es Jamey daraus zu holen als es ihm wesentlich besser geht.
Sie flüchten und starten mit falschen Namen ein komplett neues Leben......

Ein gutes Buch aber ich habe mir mehr darunter vorgestellt und erwartet. Dennoch grandioser Schreibstil, sehr wortgewaltig und sprachgewandt. Viele detailreiche & genaue Beschreibungen.
Eine wirklich schöne Geschichte. Schonungslose Wahrheit, viel Sex, viel Ghetto, viele Gefühle, viel Hass, viel Liebe und viele Hürden!

Veröffentlicht am 29.07.2018

So nahrhaft wie Zuckerwatte

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Inhalt: Ja was ist eigentlich der Inhalt dieses Romans? Jamey und Elise treffen sich, haben Sex, essen was, entfernen sich von einander und erkennen dann doch immer wieder, dass sie ohne einander nicht ...

Inhalt: Ja was ist eigentlich der Inhalt dieses Romans? Jamey und Elise treffen sich, haben Sex, essen was, entfernen sich von einander und erkennen dann doch immer wieder, dass sie ohne einander nicht leben können. Und das ganze wieder und wieder über 450 Seiten.
Jamey entwickelt sich währenddessen von einem reichen, verwöhnten, innerlich leeren Erben zu einem arbeitenden, sich sorgenden, desillusionierten, später vielleicht glücklichen jungen Mann.
Elise von einer unabhängigen, selbstständigen jungen Frau aus komplizierten Familienverhältnissen, der es immer irgendwie gelungen ist zu (über)leben, zu einer selbstbewussten Frau, die sich von niemandem sagen lässt, wie sie sein soll oder was sie zu tun hat.
Ihr einziger Schwachpunkt ist dabei Jamey, beide lieben sich auf fast schon zerstörerische Art und Weise.

Der größte Vorzug des Buches ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche, die Sprache anfangs noch neu, aufregend und interessant wirkt irgendwann nervig, wiederholend und anstrengend. Der erste Teil des Romans liest sich wie ein Musikvideo mit lauter, schriller Popmusik und hat den Nährwert von Zuckerwatte und Cola. Er hätte locker auf die Hälfte gekürzt werden können, ich fühlte mich wie als würde ich eine riesige bunte Torte essen und essen und essen und sie würde einfach nicht weniger werden.
Nach dem Umzug nach New York ändert sich das, neue Figuren werden eingeführt, wenn auch nur kurz und die Handlung entwickelt sich weiter. Die Geschichte bleibt jedoch weitgehend oberflächlich, die Nebenfiguren erhalten in ein, zwei Sätzen angedeutet ebensoviel Tiefe wie die Hauptfiguren auf über 400 Seiten.
Elise und Jamey werden nur beschrieben, die Autorin vermeidet es in die Tiefe zu gehen und beide Charaktere fassbar zu gestalten. Die Figuren berühren mich nicht und nach der Lektüre habe ich sie sofort wieder vergessen.

Als Sammlung von Kurzgeschichten hätte dieser Roman vermutlich besser funktioniert, weil die Nebenfiguren streckenweise interessanter zu lesen sind als die Hauptfiguren und wir nicht 400 Seiten ausschließlich mit Elise und Jamey verbringen müssten.
Das Ende ist unnötig rausgezögert, aber dadurch erklärt sich vielleicht, warum es in den 1980ern spielt, was ansonsten eher willkürlich erscheint.

Ich finde weder das Cover noch den Titel besonders passend, ein buntes, knallrotes, leuchtend blaues, neongelbes Cover wäre der Sprache des Buches angemessen. Und der englische Titel „White Fur“ - Weißer Pelz passt auch deutlich besser.

Ich gebe 2,5 Sterne, so nichtssagend wie dieses Buch und seine Charaktere.