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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2018

Humorvoller Provinzkrimi aus Franken

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ ist ein äußerst humorvoller Krimi von der Autorin Anja Bogner mit einer Menge fränkischem Lokalkolorit.

Bülent Rambichler - ein Kriminalbeamter aus Nürnberg und ...

„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ ist ein äußerst humorvoller Krimi von der Autorin Anja Bogner mit einer Menge fränkischem Lokalkolorit.

Bülent Rambichler - ein Kriminalbeamter aus Nürnberg und Sohn eines Türken und der Fränkin - verschlägt es gemeinsam mit seiner Kollegin Astrid zum Ermitteln in seinen Heimatort Strunzheim. Nachdem dort die Fleischfachverkäuferin Kerstin tot aufgefunden wurde, ist es vorbei mit der Ruhe in dem idyllischen Dorf.

Der lockere, humorvolle und lebendige Schreibstil von Anja Bogener ist äußerst unterhaltsam. Durch fränkische Redewendungen und einer Menge Wortwitz nimmt sie einen direkt mit in das fränkische Dorf. In dem Glossar „Fränkisch für den Hausgebrauch“ im hinteren Teil des Buches findet man eine Erklärung der wichtigsten Wörter. Auf sehr unterhaltsame Weise werden hier eine Menge Klischees bedient, aber gleichzeitig werden auch gesellschaftskritisch Vorurteile aufgezeigt.

Weder Bülent noch Astrid sind typische Polizisten. Bülent ermittelt am liebsten vom Schreibtisch aus und Astrid ist leicht esoterisch angehaucht.
Auch die Beschreibung der übrigen Charaktere ist einfach einmalig. Jeder für sich ist ein Original und somit ergibt sich eine total skurrile Dorfgemeinschaft in der es eine Menge Geheimnisse gibt und jeder irgendetwas auf dem Kerbholz hat.

Die Gestaltung der Innencover fand ich ebenfalls sehr gelungen und hilfreich. So findet man zu Beginn ein „Who is who in Strunzheim“ und am Ende eine Skizze des Dorfes.

Obwohl mich das Buch zum Ende überrascht hat, stehen der Fall und die Spannung bei diesem Krimi nicht im Vordergrund. Es hat einfach durch seinen Sprachwitz und die liebenswerten abgedrehten Charaktere großen Unterhaltungswert.

Ein wirklich toller Serienauftakt mit viel Potential für Bülent und Astrid. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Spaß mit Tante Rotz

Tante Rotz legt los
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„Tante Rotz legt los“ ist der erste Band der neuen Kinderbuchreihe von Andrea Schütze um die Zwillinge Kassandra und Zacharias und ihre Tante Rotzinda. Das Buch richtet sich an junge Leser zwischen 8 und ...

„Tante Rotz legt los“ ist der erste Band der neuen Kinderbuchreihe von Andrea Schütze um die Zwillinge Kassandra und Zacharias und ihre Tante Rotzinda. Das Buch richtet sich an junge Leser zwischen 8 und 10 Jahren, was man schon an der fröhlich bunten Covergestaltung gut erkennen kann. In dem Buch gibt es zahlreiche passende und detaillierte Illustration von Larisa Lauber, die beim Lesen einfach Spaß machen. Sowohl der eingängige leichte Schreibstil als auch die kurzen Kapitel eignen sich wunderbar zu Vorlesen, sind auch zum Selberlesen für Kinder, die nicht so gerne lesen, gut geeignet.

Endlich sind Sommerferien und Die Eltern von den Zwillingen Kassandra und Zacharias Wohlleben haben für ihre Kinder ein straff durchorganisiertes Programm geplant, da sie beruflich zeitlich stark eingespannt sind. Als sich herausstellt, dass dieses ins Wasser fällt, muss eine andere Lösung her. Tante Rotzinda wird auf die Zwillinge aufpassen. Schnell wird Kassandra und Zacharias klar, dass es sich dabei um einen echten Glücksfall handelt und ihnen unvergessliche Sommerferien bevorstehen.

Schon die Erscheinung von Gräfin Rotzinda macht einfach Spaß und durch die detaillierte Beschreibung hat man direkt ein skurriles Bild von ihr im Kopf. Schnell ist klar, dass sie der Liebling der Kinder ist und mit ihren Einfällen bei den Eltern eher weniger gut ankommt.

Durch die humorvollen Dialoge ist das Buch lebendig und auch über die lustigen Begriffe von Tante Rotz mussten wir einfach lachen. Sie ist eine Protagonistin, die man einfach mögen muss – kreativ und unkonventionell - und die deutlich macht wie wichtig es ist, Spaß zu haben.

Wir – meine Kinder und ich – haben bei dem Buch eine Menge gelacht und wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Tante Rotz.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein magischer Kochclub

Scarlett (Scarlett 1)
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„Scarlett: Ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie“ ist ein ganz zauberhaftes Kinderbuch für Leser ab 10 Jahren der Autorin Laurel Remington, an dem nicht nur junge Leser Gefallen finden.

Scarletts ...

„Scarlett: Ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie“ ist ein ganz zauberhaftes Kinderbuch für Leser ab 10 Jahren der Autorin Laurel Remington, an dem nicht nur junge Leser Gefallen finden.

Scarletts Mutter schreibt einem Blog im Internet, in dem sie ihre 12-jährige Tochter zum Star macht. Scarlett findet das sehr unangenehm und geht nach jedem neuen Eintrag nur noch ungern in die Schule, da sie den Eindruck hat, dass sich alle über sie lustig machen und zieht sich nach und nach immer mehr von allen zurück.
Als ihre Nachbarin Mrs. Simpson ins Krankenhaus kommt, versorgt sie heimlich ihre Katze und entdeckt dabei ein handgeschriebenes und mit viel Liebe gestaltetes Koch- und Backbuch. Neugierig beginnt sie die Rezepte auszuprobieren und gründet einen geheimen Kochclub, in dem sie gemeinsam mit ihren Freundinnen und der wiederkehrenden Mrs. Simpson die Rezepte ausprobiert. Als ihr Neffe sie ins Pflegeheim stecken möchte, beginnt Scarlett mit ihren Freundinnen für sie zu kämpfen.

Durch die lockere und leichte Sprache der Autorin fliegen die Seiten nur so dahin. Da Scarlett aus der Ich-Perspektive berichtet, kann man sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle - die im Verlauf der Geschichte die volle Bandbreite von Wut, Ärger, Trauer, Hoffnung, Glück und Zufriedenheit einnehmen - nachvollziehen. Scarlett ist eine ganz zauberhafte Protagonistin.

Die 41 kurzen Kapitel auf 250 Seiten lassen sich auch von ungeübten Lesern einfach häppchenweise lesen. Dabei machen die Überschriften immer direkt so neugierig, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht.

Neben guter Unterhaltung werden aktuelle Themen angesprochen, wie weit eine Mutter beim Bloggen gehen darf und der Trend etwas mit guten Zutaten und Liebe selbst herzustellen und dabei zu merken, wie sehr diese Erfahrungen verbinden.

Das gesamte Buch ist einfach ein wundervolles Leseerlebnis, das unterhält und berührt.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Ein wundervoller Sommerroman

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
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„Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten ist der dritte Roman von der Autorin Jo Platt.

Seit der Scheidung von ihrem Mann Aiden hat die erfolgreiche Liebesromanautorin Grace eine Schreibblockade ...

„Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten ist der dritte Roman von der Autorin Jo Platt.

Seit der Scheidung von ihrem Mann Aiden hat die erfolgreiche Liebesromanautorin Grace eine Schreibblockade für Happy Ends und ihre Liebesromane enden anders als von ihrem Agenten Neil gewünscht. Deshalb verordnet ihr dieser eine Auszeit. Zunächst weiß Grace nichts mit sich anzufangen und als ihre Haushaltshilfe Rose zu ihrer Schwester nach Spanien will, springt Grace kurzerhand für sie ein und reinigt das Haus des gutaussehenden Rechtsanwalts James. Dieser erscheint ihr zunächst recht arrogant und sie hält ihn auf Distanz …

Grace ist eine großartige Protagonistin, die man einfach mögen muss. Sie ist liebenswert, ein wenig chaotisch, witzig und keineswegs fehlerlos. Dadurch wirkt sie ausgesprochen authentisch und lebendig. Auch die übrigen sehr unterschiedlichen Charaktere werden detailliert, warmherzig und nachvollziehbar beschrieben.

Der Schreibstil von Jo Platt ist auch in diesem Buch wunderbar leicht zu lesen und die Art und Weise, wie sie Missverständnisse, Tratsch und eine Folge von unglücklichen Umständen zu Papier bringt, ist einfach brillant. Sie transportiert die Emotionen ihrer Charaktere so lebendig, dass man einen direkten Bezug zu ihnen bekommt und fast das Gefühl hat sie zu kennen.

Mich hat der Roman wirklich verzaubert und ich habe gespannt die Entwicklung von Grace verfolgt. Es wird sehr deutlich wieviel einfacher das Leben sein kann, wenn man einfach mal miteinander offen redet.

Insgesamt ist das Buch ein wundervoller Sommerroman, mit liebenswerten Charakteren, der durch seine humorvolle Art gute Laune verbreitet, viel Gefühl enthält und wunderbar zum Abschalten geeignet ist.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Spannend und meisterhaft erzählt

Ein unvergänglicher Sommer
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„Ein unvergänglicher Sommer“ ist ein spannender Roman der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabell Allende von drei Menschen die nichts gemeinsam haben und zufällig zusammentreffen.

Durch ...

„Ein unvergänglicher Sommer“ ist ein spannender Roman der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabell Allende von drei Menschen die nichts gemeinsam haben und zufällig zusammentreffen.

Durch einen Schneesturm kommt es in Brooklyn zu einem Auffahrunfall. Richard - ein ansonsten sehr kontrollierter Professor - hat Alkohol getrunken und Tabletten genommen und schlittert in einem unachtsamen Moment mit seinem Wagen in ein anderes Auto. Aus diesem steigt eine junge Frau, die lediglich panisch auf den sich nicht mehr schließenden Kofferraumdeckel einschlägt und anschließend wortlos verschwindet. Richard gelingt es gerade noch ihr seine Visitenkarte in das Auto zu werfen. Diese nutzt die Autofahrerin und taucht mitten in der Nacht bei Richard auf. Wieder bleibt sie stumm und Richard vermutet, dass sie ihn nicht verstehe. Seine chilenische Untermieterin Lucia kann helfen und es kommt raus, dass sich in dem Kofferraum des Wagens eine Leiche befindet. Da sie sich illegal in den USA befindet und das Auto ungefragt von ihrem Arbeitgeber ausgeliehen hat, kann sie nicht zur Polizei. Für Lucia ist sofort klar, die Leiche muss verschwinden.

Da in den Kapitelüberschriften jeweils der bzw. die Protagonisten um den/die es geht und der Ort der Handlung genannt wird, findet man sich einfach in der Handlung zurecht. Der Schreibstil der Autorin ist – wie auch in ihren vorherigen Büchern – angenehm und mühelos zu lesen. Mir gefällt ihre bildhafte und lebendige Sprache. Dabei versteht sie es ausgezeichnet Spannung und Humor miteinander zu vereinen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch und nachvollziehbar und die Entwicklung und Balance der Beziehung zwischen den drei vollkommen unterschiedlichen Charakteren ist ausgesprochen interessant.

Sehr einfühlsam schreibt Isabell Allende über die Probleme der Migration aus Mittelamerika in die USA. Die Lebensumstände den Herkunftsländern sind untragbar und den Menschen bleibt nichts anderes als die Flucht. Die Handlung ist spannend und die Erzählweise mitreißend. Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich schon jetzt auf weitere Werke von Isabell Allende.