Sie suchen einen Arzt, dem sie vertrauen können? Dann darf ich Ihnen wärmstens Dr. Knox empfehlen. Wo er sitzt? Na ja, die Gegend ist nicht ganz so toll, aber sein Team und er sind wirklich gut.
So oder so ähnlich würde ich wohl versuchen, jemanden für die Klinik von Dr. Knox zu begeistern, wobei ich wüsste, das Derjenige sie nicht aufsuchen würde. Dabei hat es Dr. Knox wirklich drauf und hat dabei nur eine wirkliche Schwäche. Seine Gutherzigkeit. Denn entgegen seiner Umgebung ist der gute Doktor die Liebenswürdigkeit in Person und genau das war es auch, was mich störte.
Wir finden uns in L.A. wieder, welches nicht nur nobel sein kann, sondern auch eine Kehrseite hat, in welcher Gewalt, Drogen und Prostitution an der Tagesordnung stehen. Klingt nicht gerade herzlich, aber hier hat Dr. Knox seine Klinik, welche er gerade so mit ach und Krach führt. Seine Kundschaft ist nicht gerade vermögend, aber die Verletzungen um so heftiger. Als eines Tages eine Frau mit Kind in die Klinik kommt, steht der so schon turbulente Alttag des Arztes Kopf, denn die Frau verschwindet und der kleine Junge bleibt zurück. Als gute Seele des Hauses, kann Knox nicht anders als die Mutter zu finden und gerät dabei in mehr als gefährliche Machenschaften und Organisationen.
Auch wenn dies alles sehr hart klingt, so ist das Verhalten von Adam Knox alles andere als das. Im Gegenteil er wirkte auf mich viel zu schwach, um zum einen die Klinik zu führen und sich dann auch noch mit dubiosen Größen der Unterwelt einzulassen. Doch genau da zog es einen hin und ich fragte mich stets, wie er das bitte bewerkstelligen soll. Die Antwort kam schnell, denn es sind seine Mitarbeiter, die dem guten Doktor das Leben enorm erleichtern und dafür sorgen, das in der Klinik alles rechtens abläuft. Gerade sein Kumpel Sutter hatte es dabei faustdick hinter Ohren und zeigte einen Charakter, der genau richtig in das Szenario des Buches passte.
Neben finanziellen Problemen in der Gegenwart, darf man ebenfalls erlesen, wie es Adam Knox früher erging und wie es dazu kam, das er der Arzt wurde, der er nun war. Diese Geschichte fand ich um einiges spannender, als die eigentliche Story, da sie nicht nur realistischer wirkte, sondern auch eine Emotionalität an den Tag legte, die ich einfach nicht erwartet hätte. Die Suche nach der Mutter fand ich dabei sehr gut umgesetzt, da gerade die Nebencharaktere unglaublich tolle Persönlichkeiten hatten. Noch immer habe ich den schmierigen Rezeptionist im Kopf, der eine wahre Ekelflut bei mir auslöste. Doch er passte einfach und vervollständigte das Bild eines heruntergekommenen Hotels.
Nachdem ich ca. 1/3 des Buches gelesen hatte, merkte, dass es jetzt wirklich richtig losging. Die Spannung nahm enorm zu und auch die Story, wurde nicht nur rasanter, sondern eröffnete ganz neue Einsichten in diese Welt. Das Ende haute mich dann komplett aus den Fugen, da ich es so einfach nicht erwartet hätte. Ok, es fiel für meine Erwartungen einen Hauch zu gut aus, aber hier möchte ich wirklich nicht pingelig sein, denn ich fühlte mich sehr wohl damit. Und so soll es ja schließlich sein.
Mein Fazit
Dr. Knox war ein interessantes Buch, welches nach und nach an Spannung gewann, leider aber auch einen Hauptprotagonist bot, der nicht so ganz in das Szenario passen wollte. Dabei waren Nebenpersonen und Details zu Stadtgebieten oder Gebäuden mehr als passend, nur Adam Knox selbst wollte nicht so recht passen. Ich nahm dies hin und hatte eine Menge Spaß im Buch.