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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ab heute heiße ich Margo

Ab heute heiße ich Margo
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Inhalt (übernommen):

Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen ...

Inhalt (übernommen):

Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur "Kundschafterin des Friedens" ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch eine Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.

Charaktere

Die Geschichte der beiden Frauen wird abwechselnd aus ihrer Sicht erzählt, wobei die gleiche Geschichte nicht aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, sondern sich chronologisch ergänzen. Allerdings ist Margo für mich die heimliche Hauptprotagonistin. Sie nimmt die meisten Seiten im Buch ein und überzeugte durch menschliche Charakterzüge: Eine toughe Frau für die damalige Zeit, das sich bis ins Heute gezogen hat, wobei sie manchesmal zu naiv oder zu bequem war. Und für mich war sie zu emotionslos.
Helene, eine ebenfalls toughe Frau, in frühester Jugend schon von Gewalt und Krieg geprägt, lernt auch im späteren Leben nichts anderes als Gewalt, Hunger und Verrat kennen. Sie verlässt sich nur auf sich und lebt ein einsames Leben.
Henri - Margos Ehemann - überlebt zwar den Krieg, hinterlässt aber seine Spuren: Er vergöttert Margo, aber kann nicht aus seiner Haut.

Schreibstil

Cora Stephan hat einen fesselnden Schreibstil und die Gabe, nach den Kapiteln mit Cliffhängern aufzuhören - dann die andere "erzählen zu lassen" , sodass man das Buch fast nicht zur Seite legen konnte. Eine klare, manchmal anspruchsvolle Sprache, haben das Buch gut abgerundet.
Leider muss ich auch sagen, dass mir manche Stellen zu lange waren und es mir bei anderen zu schnell ging. Außerdem hatte ich mit den vielen speziellen Abkürzungen zu kämpfen, die in der DDR- und Stasi-Zeit im Buch vorkamen. Das hat leider meinen Lesefluss gehemmt.

Fazit

Ein toller Roman über die deutsche Geschichte und über zwei außergewöhnliche Frauen, in dem - für mich - die Liebesgeschichte ein klein wenig zu kurz und der Schluss zu schnell kam.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kreuzfahrt

Kreuzfahrt
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Inhalt (übernommen)

"Es war, als hätten wir schon immer gewusst, dass wir uns treffen würden."

Ein Sommer in Ligurien, Meret und Jan begegnen sich zum ersten Mal, beide sind verheiratet und haben kleine ...

Inhalt (übernommen)

"Es war, als hätten wir schon immer gewusst, dass wir uns treffen würden."

Ein Sommer in Ligurien, Meret und Jan begegnen sich zum ersten Mal, beide sind verheiratet und haben kleine Kinder, beide haben ihre Familien am Strand zurückgelassen, um allein zu sein, da tun sich plötzlich neue Möglichkeiten auf. Als Jans gelangweilte Frau Romy dafür sorgt, dass sie immer mehr Zeit zu viert verbringen und, zurück in ihrer Heimatstadt, sogar Nachbarn werden, wird die gegenseitige Anziehung zwischen Meret und Jan zu einer Liebesgeschichte.
Hat sich Romy das gewünscht, um Jan durch Merets Augen wieder begehren zu können? Hat Dres seine Frau unwiderruflich verloren? Was ist es, wonach die vier wirklich suchen? In einem langen Brief an Jan schreibt Meret ihre ganze Geschichte auf, die nicht länger als ein Jahr gedauert hat und beginnt diese dabei immer besser zu verstehen.

Charaktere

Das Buch hat genau 4 Charaktere (die Kinder nicht mitgerechnet, da sie - für mich - kaum eine Rolle spielen): Meret & Dres und Jan & Romy. Wir lernen Dres, Jan und Romy nur die Augen Merets kennen, da das Buch in Briefform an Jan geschrieben ist.
Meret ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie fühlt sich als "nur" Mutter und Hausfrau in ihren Freiheiten eingeschränkt, die sie vor ihrer Heirat hatte. Auch ihr Mann Dres, der sie wirklich zu lieben scheint, kann sie nicht aus ihrem Stimmungstief holen. In dieser Phase trifft sie auf Jan: sportlich, aufregend, schön.
Die beiden beginnen eine Affäre, die schon fast von Romy, Jans Frau, fokusiert wird.

Dres hat mir einfach nur leid getan, so von seiner Frau hintergangen worden zu sein und Romy war mir in ihrer chaotischen Art und Weise nicht wirklich sympathisch. Wieso will sie, dass Meret mit Jan schläft? Wieso steht sie nicht zu Jan? Wieso legt sie keinen Wert auf eine gemeinsame Zeit mit ihrem Mann?
Jan war für mich am schwersten einzuschätzen, weil er die passivste Rolle in der Geschichte hatte. Ein Mann, der sein ganzes Leben vor etwas davongerannt ist.

Schreibstil

Mir hat die Erzählperspektive gefallen: Zwar haben wir alles durch Merets Augen gesehen, aber dafür durften wir sehr intensiv an ihren Gedanken und Gefühlen teilnehmen. Ich konnte ihre Zerrissenheit, ihr Streben nach Glück richtig spüren. Ja, ich konnte sie auch teilweise verstehen in ihrem Handeln. Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert, wie alles ausgeht. Allerdings hat der Schluss dann dazu geführt, dass ich einen Stern abgezogen habe: Mit dem war ich nicht einverstanden. (Leider kann ich an dieser Stelle nichts dazu verraten, da ich sonst spoilern würde).
Aber Mireille Zindel hat mich mit ihrer Sprache und ihrem Erzählstil verzaubert und zum Nachdenken angeregt. Wie hätte ich an Merets Stelle gehandelt? Hätte ich für ein kleines bisschen Glück auch alles aufs Spiel gesetzt?

Fazit

Ein toller Roman, der durch seine Erzählperspektive und seinen Schreibstil heraussticht.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Netter Lokal-Krimi

Mordkapelle
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Autorin: Carla Berling
Erscheinungstag: 10. April 2017
Verlag: Heyne (Taschenbuch)
Seiten: 400

Inhalt (übernommen)
Ein malerischer Sommerabend auf dem Land. Als die Lokalreporterin Ira Wittekind zur ...

Autorin: Carla Berling
Erscheinungstag: 10. April 2017
Verlag: Heyne (Taschenbuch)
Seiten: 400

Inhalt (übernommen)
Ein malerischer Sommerabend auf dem Land. Als die Lokalreporterin Ira Wittekind zur brennenden Friedhofskapelle in Rehme gerufen wird, findet sie ein schauriges Szenario vor: In der Ruine steht ein Rollstuhl vor dem Altar, der Mann darin ist tot. Es handelt sich um den angesehenen Apotheker Ludwig Hahnwald, allen bekannt als der schöne Ludwig. Ira Wittekind beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf ein dichtes Geflecht aus Lügen, Intrigen und verratener Liebe. Und auf ein grauenhaftes Unrecht, das vor vielen Jahren begangen und nie gerächt wurde.

Charaktere
Mit Ira Wittekind habe ich eine äußerst sympathische "Ermittlerin" kennen gelernt, die eigentlich Journalistin für die hiesige Tageszeitung ist. Sie war quirlig, spontan, selbstreflektiert und was mir besonders gefallen hat - sie hatte als Journalistin einen Respekt vor der Geschichte und vor den Opfern.
Auch ihr Freund Andy war für mich als Leserin ein kleiner Gewinn: sich selbst zurücknehmend und verständnisvoll war er für Ira immer ein Fels in der Brandung.
Ein kleines Wort noch zu den Tanten von Andy: Die Schwestern seiner Mutter haben der Geschichte gutgetan. Positiv schrullig haben sie den Fall aufgelockert.

Schreibstil
Leider muss ich sagen, dass dieser mir nicht richtig zugesagt hat. Er war mir zu einfach (und das meine ich nicht negativ), aber dadruch wurde keine Spannung aufgebaut, ich wurde nicht dazu gebracht, unbedingt weiterlesen zu wollen. Auch die ständingen Wiederholungen, wenn Ira ihre neuesten Ermittlungsergebnisse mit Andy, dann mit dem Tanten und vielleicht noch mit ihrer Freundin Coco ausgetauscht hat, waren zuviel.
Überrascht hat mich dann aber doch die Auflösung. Mit diesem Täter hätte ich nicht gerechnet.

Fazit
Ein netter Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Charkateren. Leider hat mir die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Leider nicht überzeugend!

Der Abgrund in dir
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Autor: Dennis Lehane
Erscheinungstag: 29. August 2018
Verlag: Diogenes (Hardcover)
Seiten: 528

Inhalt (übernommen)

Rachel Childs ist attraktiv, glücklich verheiratet und dank ihrer erfolgreichen Karriere ...

Autor: Dennis Lehane
Erscheinungstag: 29. August 2018
Verlag: Diogenes (Hardcover)
Seiten: 528

Inhalt (übernommen)

Rachel Childs ist attraktiv, glücklich verheiratet und dank ihrer erfolgreichen Karriere als Fernsehjournalistin finaziell unabhängig. Als man sie nach einem verheerenden Erdbeben nach Haiti schickt, um live über die Verwüstungen zu berichten, erleidet Rachel vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch. Das ist nicht nur das Ende ihrer Karriere, sondern das Ende ihres Lebens, wie sie es bisher kannte. Zuermürbt von Panickattacken verlässt sie kaum noch das Haus, ihre Ehe zerbricht. An diesem Tiefpunkt angekommen trifft sie Brian Delacroix. Der smarte Unternehmer fängt sie auf, liebevoll und mit unendlicher Geduld holt er sie aus ihrem Schneckenhaus. Für Rachel beginnt eine zweite Liebe und ein zweites Leben. Bis sie Brian eines Tages zufällig in der Stadt sieht, zu einer Zeit, zu der er tausende Kilometer weit weg auf einem anderen Kontinent sein sollte. Rachels journalistische Instinkte sind geweckt, und es beginnt eine atemlose Jagd, bei der es für sie um alles geht.

Charaktere

Rachel und Brian sind zweifelslos die Hauptcharaktere des Buches. Zu beiden hab ich mich schwer getan, eine Beziehung aufzubauen. Bzw. wenn es dem Leser gelungen war, dies zu tun, passierte etwas, das smich meine Meinung wieder hat revidieren lassen. So war es bis zum Schluss schwer zu sagen, wie bzw. wer sind die beiden wirklich.
Rachel lernen wir zu Beginn als eine verunsicherte Frau kennen, ohne Selbstbewusstsein und mit einer schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter. Die Frage nach der Identität ihres Vater beherrscht ihr Leben.
Danach stürzt sie in ihr Panickattacken und zieht sich immer mehr zurück, nimmt nicht mehr am Leben teil, bis sie Brian kennen lernt. Zu Ende hin macht sie eine Entwicklung durch, die für mich zu schnell, zu problemlos abgelaufen ist.

Bei Brian hingegen hat man sich ständig überlegt: Ist der gut? Ist er böse? Ist er beides? Geht das überhaupt? Leider kann ich hier nicht so viel verraten, da ich sonst spoilern würde.

Schreibstil

Das Buch ist für mich zwei Teile aufgebaut. Der erste Teil besticht durch eine Tiefe, die viel verspricht und einer unterschwelligen Spannung, die einen weiterlesen lassen möchte. Auch schafft es Dennis Lehane Gefühle zu transportieren, sodass man eine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann.
Leider ändert sich das im zweiten Teil. Das Buch wurde von einem literarischen Roman zu einem Krimi, der für mich nicht zum ersten Teil gepasst hat. Vieles Nebensächliche wurde in die Länge gezogen, manches ging zu schnell. Und dieser Teil wirkte zu glatt, zu konstruiert und es gab zu viele Wendungen und keine Brücke mehr zum ersten Teil. Schade!

Fazit
Einem literarischen Roman folgt ein konstruierter Krimi mit Wirrungen und Längen. Schade!

Veröffentlicht am 30.07.2018

Ohne große Spannung

Krokodilwächter
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Autorin: Katrine Engberg
Erscheinungstag: 28. März 2018
Verlag: Diogenes (Hardcover)
Seiten: 512

Inhalt (übernommen)

Gerade erst war Julie nach Kopenhagen gezogen, um Literatur zu studieren. Warum musste ...

Autorin: Katrine Engberg
Erscheinungstag: 28. März 2018
Verlag: Diogenes (Hardcover)
Seiten: 512

Inhalt (übernommen)

Gerade erst war Julie nach Kopenhagen gezogen, um Literatur zu studieren. Warum musste sie so jung sterben? Erstochen und von Schnitten gezeichnet? Es ist ein schockierender Fall, in dem Jeppe Kørner und Anette Werner ermitteln. Als bei Julies Vermieterin ein Manuskript auftaucht, in dem ein ähnlicher Mord geschildert wird, glauben die beiden, der Aufklärung nahe zu sein. Aber der Täter spielt weiter.

Charaktere

Jeppe und Anette spielen hier das ermittelnde Kommissarenpaar, das mich nicht überzeugen konnte. Auf zuviele Klischees wurde hier zurückgegriffen: Geschiedener Kommissar mit pysischen und psychischen Problemen versus glückliche, noch familienintakte Beziehungen besitzende Kommissarin. Auch ihr soziales Verhalten und ihr gegenseitiger Umgang war geprägt von einer Nüchternheit, die es mir schwer machte, eine Beziehung zu den beiden aufzubauen.

Ins Herz geschlossen habe ich die "schrullige" Eshter, die zwar etwas viel Alkohol zu sich himmt, aber das Herz am rechten Fleck hat.

Schreibstil

Durch die vielen dänischen Bezeichnungen der Straßen und Stadtviertel ist es mir schwer gefallen, in die Geschichte zu finden. Auch hat mir der Spannungsbogen gefehlt, der mich hat weiterlesen lassen wollen.
Und leider haben mich die Beschreibungen der sexuellen Szenen von Joppe gestört: Ich habe nichts gegen Sexszenen in einem Buch, aber hier war das abstoßend eingeflochten und Joppes eigene Gedanken zu seiner Sexualität hat wiederholt einen Stellenwert eingenommen, der nicht zum Plot passte.
Überraschend war für mich die Auflösung. Ich konnte als Leser lange selber miträtseln und war doch immer auf der falschen Fährte.

Fazit

Leider kann ich mich den überwiegend lobenden Stimmen nicht anschließen: wenig sympathische Kommissare und eine düstere, emotionslose Stimmung ließen mich etwas enttäuscht zurück - leider!