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SofieWalden

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Veröffentlicht am 10.10.2018

Eine Ermittlerin, ziemlich am Mainstream vorbei und hier in ganz speziellen Mafiakreisen

Mexikoring
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Ermittlerin Chastity Riley, als Staatsanwältin in Hamburg unterwegs ermittelt in ihrem neuesten Fall in ganz speziellen Mafiakreisen,denn der in einem brennenden Fahrzeug umgekommene Nouri Saroukhan stammte ...

Ermittlerin Chastity Riley, als Staatsanwältin in Hamburg unterwegs ermittelt in ihrem neuesten Fall in ganz speziellen Mafiakreisen,denn der in einem brennenden Fahrzeug umgekommene Nouri Saroukhan stammte aus dem Mhallamiye-Clan, kurdischen Libanesen, die vor allem in Bremen agieren. Nouri wurde von ihnen verstoßen und lebte jetzt zusammen mit seiner Freundin Aliza, die einem verfeindeten Clan angehörte, in Hamburg. Zuerst sieht alles nach einer Racheakt aus, doch dann bringen die Ermittlungen von Riley und ihrem Polizeiteam einige sehr interessante Dinge ans Licht.
Das Besondere an diesem Buch ist neben einem spannenden Fall und seinem keinesfalls offensichtlichem Abschluss Chastity Riley selbst, denn diese Frau ist weit weg von dem, was man sich so unter einer Staatsanwältin vorstellt. Die Nächte durchmachend, sexuell sehr aktiv, derb und so gar nicht Mainstream, sowohl in ihrer Ausdrucksweise wie auch darüber hinaus, bewegt sie sich durch diese Geschichte. Und auch die anderen Figuren tragen entsprechend zu diesem Spezialkrimi bei. Dabei ist das Stilmittel der Wahl für das besondere Flair, sicher der gesamten Krimireihe, denn dies ist schon Fall Nr. 8, die Sprache, die die Autorin hier für seine Leser kreiert. Sehr kunstvoll, sehr elementar in seinen Beschreibungen und ganz nah dran. Man braucht schon etwas Zeit, bis man sich eingefunden hat, in die Ausdrucksweise, mit der hier kommuniziert wird, aber dann ist es einfach nur erstaunlich und ein großer Spaß. Irgendwie kommt das 'Kult' ziemlich nah. Ich finde es klasse und bin bestimmt auch beim nächsten Riley-Roman wieder dabei.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Ein verzweifelter Weggegangener und sein suchender Freund im Geiste.

Der Narr und seine Maschine
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Tabor Süden, der ehemalige Polizist von der Vermisstenstelle, der Privatdetektiv, der sich immer wieder von Neuem auf die Suche macht, dieser Süden steht am Bahnhof und will eigentlich gehen, irgendwohin, ...

Tabor Süden, der ehemalige Polizist von der Vermisstenstelle, der Privatdetektiv, der sich immer wieder von Neuem auf die Suche macht, dieser Süden steht am Bahnhof und will eigentlich gehen, irgendwohin, einfach davon. Doch seine Chefin hat ihn aufgestöbert und ihm von einem neuen Fall erzählt, seinem Fall, wenn er denn bereit ist, ihn anzunehmen und Tabor Süden sagt ja und bleibt. Ein früher recht bekannter Krimiautor, von dem Süden selbst einiges gelesen hat, ist aus dem Hotel, in dem er seit vielen Jahren lebt und dass zu seinem Zuhause geworden ist, weggegangen und nicht wieder aufgetaucht. Die Angestellten, allesamt mit der Zeit zu ihn verehrenden Freunden geworden, sind entsetzt und verzweifelt. Ihre Hoffnung, Tabor Süden, der Privatdetektiv, der jeden findet.
Das dünne Büchlein, mehr Novelle als Krimi, trägt eine Geschichte zwischen seinen Buchdeckeln, die Geschichte eines Vermissten und seines ihn Suchenden. Zwei Menschen, die sich in ihren Gedanken sehr nahe sind und die sich immer näher kommen, bis sie schließlich aufeinander treffen und ein kurzes pas de deux erleben. Und dann ist der Tanz zu Ende.
Das Buch ist außergewöhnlich, in seiner Erzählstruktur, seinen Charakteren, den tiefen Einblicken in deren Seelen, die der Autor uns Lesern bietet. Aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen.und es ist eine Geschichte, die nachwirkt, in einem selbst.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Eine zufällige Zweckfreundschaft, die zwei sehr ungleichen Frauen zu Hilfe kommt.

Zwei unter einem Schirm
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Zwei Frauen, zwei sehr unterschiedliche Leben. Da ist einmal Lotta. Mitte 20, beruflich nicht sehr glücklich, spielt sie jeden Donnerstag Lotto, hofft auf den großen Gewinn und schwärmt nebenbei insgeheim ...

Zwei Frauen, zwei sehr unterschiedliche Leben. Da ist einmal Lotta. Mitte 20, beruflich nicht sehr glücklich, spielt sie jeden Donnerstag Lotto, hofft auf den großen Gewinn und schwärmt nebenbei insgeheim für den Mann, der ihr die Lose verkauft. Und tatsächlich, ein Lottogewinn macht sie zur Millionärin und nun würde einem Leben, das sie wirklich erfüllt, eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Doch die unsichere Frau wendet sich von ihren bisherigen Freunden ab, kündigt ihren Job und umgibt sich mit Menschen, die nur ihre Nähe suchen, weil sie ja nun reich ist. Langsam rinnt ihr das gewonnene Geld durch die Finger und endlich merkt sie, das sie von ihrer Umgebung nur ausgenutzt wird. Glück kann man sich nicht kaufen und das einzige, was bleibt, ist der Alkohol.
Und dann gibt es da Gülcan. Sie lebt in Istanbul, liebt ihren Job als Fremdenführerin und ist eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Leben. Aber ihre Eltern drängen sie zu heiraten. Sie wird mehr oder weniger gezwungen, Cemil zu ehelichen und zu ihm nach Salzburg zu ziehen. Dort erwartet sie, entgegen Cemils Versprechungen, nur eine kleine Wohnung, in der sie nun mit ihrem Mann, dessen traditioneller Mutter und dem dementen Vater leben muss. Statt der erhofften Ausbildung muss Gülcan im Schnellimbiss ihres Mannes mitarbeiten und schon bald kommt es auch zu ehelicher Gewalt. Gülcan beschließt, dieses Leben zu verlassen, steigt in einen Zug,der nach Wien fährt und trifft dort auf Lotta, genau so verzweifelt wie sie selbst und auf der Suche.
Lange braucht die Handlung dieses Romans, bis die Frauen dann aufeinander treffen. Zuvor pendelt die Geschichte zwischen den schon sehr interessant und durchaus Empathie erzeugenden Leben der beiden Hauptpersonen, wobei gerade Gülcans Geschichte doch etwas ins Hintertreffen gerät.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Gerade die gegen die allgemeinen Klischees herausgearbeiteten Charaktere der beiden Frauen waren sehr gut und mit viel schriftstellerischen Können herausgearbeitet und auch die Zweckfreundschaft, die da aus der Not heraus entstanden ist, hat mich in ihrer Authentizität überzeugt. Ein kleiner Minuspunkt ist sicherlich, das die durch den Titel und die inhaltlichen Vorgaben erzielten Erwartungen der Leser, so nur sehr bedingt dem Inhalt der Geschichte entsprach. Warum dies so angelegt wurde, weiß ich nicht. Die tatsächliche Handlung muss sich keinesfalls verstecken.

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Veröffentlicht am 05.08.2018

Die Zweisamkeit einer harmonischen Ehe und der Einbruch schlechthin.

A Stranger in the House
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Karen und Tom führen eine gute Ehe. Seit einem guten Jahr sind sie verheiratet und sehr glücklich miteinander. Auch heute Abend freut Tom sich auf das Nachhausekommen, auf die freudige Begrüßung und ein ...

Karen und Tom führen eine gute Ehe. Seit einem guten Jahr sind sie verheiratet und sehr glücklich miteinander. Auch heute Abend freut Tom sich auf das Nachhausekommen, auf die freudige Begrüßung und ein harmonisches gemeinsames Abendessen. Doch als er die Türe öffnet, ist Karen nicht da. Sie scheint hastig aufgebrochen zu sein, das Essen ist zum Teil vorbereitet, sie hat ihre Tasche vergessen und auch das Handy liegt hier. Stunde um Stunde vergeht und Tom wird schon fast panisch. Gerade als er die Nummer der Polizei wählt, hält ein Streifenwagen vor der Tür und die beiden Beamten klingeln an der Tür. Er lässt sie ein und rechnet mit dem Schlimmsten. Karen hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Sie ist nicht tot! Tom ist so unheimlich erleichtert, denn nun wird alles wieder gut.
Doch das ist ein Irrtum, denn dies ist nur der Anfang einer sich Schritt für Schritt anbahnenden Katastrophe, des Zusammenbruchs ihrer so wunderbaren Ehe, des Aufbruchs eines unfassbaren Geheimnisses, denn seine Frau hat eine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die zu genau diesem Jetzt und Hier führt, in dem ein Mord geschieht und Gefängnis und lebenslange Haft im Raum stehen. Und dann ist da noch die Nachbarin, die auf der anderen Straßenseite wohnt bzw. lauert, eine Freundin eigentlich, deren geistige Gesundheit eine ganz eigene Stufe an Aktivität erreicht.
Ein psychologischer Horrorthriller, der einem einen kontinuierlichen Schauer den Rücken hinunterlaufen lässt, so ungeheuer real und möglich, vielleicht auch bei einem selbst zuhaus. Und das Ende, das erste und das zweite danach, lässt einen mit einem verdammt unguten Gefühl zurück.
Ein Psychodrama mit mörderischen Anklängen. Am Ende ist erst mal durchatmen angesagt.

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Veröffentlicht am 30.07.2018

Überraschendes 'Amore' nach langer Zeit

Nie wieder Amore!
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Monika hat ihre Apotheke an ihre Tochter übergeben und sich zudem von ihr überreden lassen, ihr Haus zu verkaufen und in eine Art Seniorenresidenz zu ziehen, und das ist so gar nicht ihr Ding. Einst hatte ...

Monika hat ihre Apotheke an ihre Tochter übergeben und sich zudem von ihr überreden lassen, ihr Haus zu verkaufen und in eine Art Seniorenresidenz zu ziehen, und das ist so gar nicht ihr Ding. Einst hatte sie den Italiener Vinzenzo kennengelernt und sich in ihn verliebt. Doch als sie endlich bereit war, ihm nach Italien zu folgen, erhielt sie die Nachricht, das er tot sei. Und so führt sie, gezwungenermaßen sozusagen, ihr freudloses Leben an der Seite ihres Mannes weiter. Doch dann, so viele Jahre später, kommt die große Überraschung. Die Nachricht einer jungen Deutschen, die in Italien lebt, bricht in ihr Leben ein. Vinzenzo soll leben. Sofort packt sie ihre Koffer und macht sich, zusammen mit ihrem Enkel, auf den Weg nach Italien, um 'ihren Vinzenzo' in einer Mischung aus Freude und Empörung aufzusuchen und ihn zur Rede zu stellen. Doch ganz so einfach ist das dann doch nicht. Herrliche Landschaften, neue Freunde, eine lang ersehnte Lebendigkeit in Monis Leben und dann natürlich die Mafiosi. Dies und noch das ein oder andere mehr wartet auf dem Weg zum vielleicht neuen alten Glück, oder kommt doch alles ganz anders, wie gedacht. Das Geheimnis soll sich der zukünftige Leser selbst 'erlesen', aber soviel steht fest, dieser Roman bietet wunderbare Unterhaltung, eingebunden in das herrliche Flair von Bella Italia, ein Traum für alle Zuhausegebliebenen und noch Verreiser inmitten dieses einmaligen Sommers.