Mystischer Thriller aus Bayern
RindviehdämmerungKathi Mühlbauer ist eine junge Frau, die sich in Oberbayern mit einem Kellnerjob durchschlägt. Sie leidet unter psychosomatischen Störungen, die sich in Halluzinationen äußern. So hört sie Stimmen, die ...
Kathi Mühlbauer ist eine junge Frau, die sich in Oberbayern mit einem Kellnerjob durchschlägt. Sie leidet unter psychosomatischen Störungen, die sich in Halluzinationen äußern. So hört sie Stimmen, die außer ihr niemand wahrnehmen kann. Nach dem Mord an der Frau des Brezeln-Barons gerät Kathi auch noch in den Fokus der Ermittler, was zu Veränderungen in ihrem Umfeld führt. Gerade ihr bester Freund Joshi erscheint wie ausgewechselt. Was geht plötzlich vor in dem kleinen bayrischen Dorf?
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und es wurde mir angekündigt als ein Mystery-Heimat-Thriller, was in dieser Konstellation mein volles Interesse geweckt hat. Mit großer Spannung und ohne so wirklich zu ahnen, was da auf mich zukommt, habe ich mit "Rindviehdämmerung" begonnen. Zunächst konnte mich der Schreibstil von Alexandra Kolb begeistern, sie erzählt die Geschichte in einer außergewöhnlichen, aber dennoch gut zu lesenden Weise. Immer wieder streut sie geschickt die Gedanken der handelnden Protagonisten mit ein, die das Geschehen komplexer erscheinen lassen. Das Ganze wirkt zu Beginn schon ein wenig verworren und man sollte sich auch nicht zu sehr wundern, wenn man plötzlich sprechenden Kühen begegnet. Der Autorin gelingt es aber in dieser etwas skurrilen Kulisse einen guten Spannungsbogen aufzubauen, der mich dann auch bis zum überraschenden Finale fesseln konnte.
"Rindviehdämmerung" ist sicherlich ein verrücktes Buch, was an dieser Stelle aber ausdrücklich positiv gemeint ist. Die Handlung ist aus meiner Sicht definitiv nicht vorhersehbar und der erfrischend andere Schreibstil lässt das Buch aus der Vielzahl der Thriller herausstechen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Buch polarisieren kann, denn ich denke man mag es, oder man kann so gar nichts damit anfangen. Mich konnte es in seiner Art jedenfalls überzeugen, so dass ich es mit guten vier von fünf Sternen bewerte und gerne weiterempfehle.