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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Mittelalterroman um eine heruasragende Persönlichkeit!

Ich, Maximilian, Kaiser der Welt
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Ich war im letzten Jahr in der Ausstellung zu Maximilian in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, als ich von diesem Roman hörte. 2 Monate später war ich außerdem auf einer Lesung von Peter Prange zu ...

Ich war im letzten Jahr in der Ausstellung zu Maximilian in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, als ich von diesem Roman hörte. 2 Monate später war ich außerdem auf einer Lesung von Peter Prange zu diesem Buch bei Osiander in Speyer. Danach war mir klar, dass ich dieses Buch schnellstens lesen musste.

Es ist natürlich eigentlich schwer einem historischen Roman über eine historisch so herausragend belegte Person, wie Kaiser Maximilian zu schreiben, welcher nicht einfach die historischen Daten wie in einem Geschichtsbuch herunterbeten will.

Aber genau das ist Peter Prange mit diesem Roman echt sehr gut gelungen. Man hat dabei nie das Gefühl, das einem das Buch nur die geschichtlichen Eckdaten vermitteln will, sondern vielmehr den harten und steinigen Weg von Maximilian vom "Bettelprinzen" zum ruhmreichen "Kaiser" des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Und steinig war dieser wirklich, wenn man den Berater von Frankreichs König Ludwig bedenkt, der vor keiner Intriege zurückschreckt, um dem aufstrebenden Habsburger die größten Brocken in den Weg zu legen. Inklusive persönlicher Schicksäle. Es zeigt aber auch, mit welchem Nachdruck und teilweise schon despotischen Zügen Maximilian seinen Weg zum Thron einschlägt und dabei auch Freundschaften in den Wind schlägt.

Erst fand ich es komisch, dass das Buch mit dem Tod Kaiser Maximilians anfängt, aber nach dem Ende des Buches war es einfach nur logisch, zeigt das Buch doch einen extremen Kampf mit großer Abnutzung an Leib und Seele des Kaisers, um seine Macht zu erreichen und sie auch zu erhalten. Ich habe beim Lesen immer mal in Wikipedia geschaut, was denn da zu den weiteren Protagonisten des Romans geschrieben steht. Alles fast korrekt im Roman verarbeitet. Änderungen, um die Handlung zu gestalten, gibt Peter Prange am Ende des Romans ja auch zu. Nennen wir es dichterische Freiheit.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, war sehr gut recherchiert und hat anschaulich verdeutlicht, das die Kaiser und Könige es nicht immer so leicht hatten, wie es gerne gedeutet wird. Fakt ist aber, das Maximilian es auch den nachkommenden Generationen leicht gemacht hat, gibt es doch von keinem Herrscher dieser Zeit soviel Unterlagen, wie über ihn.

Veröffentlicht am 15.09.2016

....Keiner schreibt Historie so schön wie Ken Follett.

Winter der Welt
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Ken Follett hat in einem Interview mal gesagt, das er 2 Jahre für einen Roman recherchiert und dann den Roman in ca. 2-3 Monaten schreibt. Das kann man in diesem 2. Teil seiner 20. Jahrhundert Saga sich ...

Ken Follett hat in einem Interview mal gesagt, das er 2 Jahre für einen Roman recherchiert und dann den Roman in ca. 2-3 Monaten schreibt. Das kann man in diesem 2. Teil seiner 20. Jahrhundert Saga sich klar vorstellen, denn es leben ja noch Menschen, welche den Aufstieg der Nazis in Deutschland und den 2. Weltkrieg hautnah mit erlebt haben. Es ist etwas anderes einen historischen Roman über das 16. Jahrhundert zu schreiben, wo es Archive gibt, aber die Menschen schon lange tot sind. Um hier bei einenm Roman, welcher vor ca. 70-80 Jahren spielt, muss man mit den Leuten reden, welche die Zeit damals eben mitbekommen haben, um die Leser dann authentisch mit auf die Reise zu nehmen. Meines Erachtens gibt es einen Autor, der das ausgezeichnet hinbekommt: Ken Follett!
"Winter der Welt" ist ein ausgezeichneter Titel für den 2ten Teil der Jahrhundertsaga nach "Fall der Titanen" - ging es im 1ten Teil um den Untergang der Kaiserreiche Deutsches Reich und Österreich im Ersten Weltkrieg und danach, so geht es im 2. Teil um den Aufstieg der Faschisten in Deutschland, England und letzten Endes um deren Untergang, welcher im Zweiten Weltkrieg gipfelte. Wieder sind die historischen Begebenheiten wunderbar mit den Familien Williams, Fitzherbert aus England, von Ullrich aus Deutschland, Peschkov aus Russland und Dewar aus den USA verknüpft, man hat immer das Gefühl, das die Begebenheiten dieser Familien so und nie anders hätten stattfinden können, ja müssen. Eine große Gabe von Ken Follett, diese Romane genau so zu schreiben, das man immer das Gefühl hat, immer am Puls der Zeit zu sein, auch wenn er manches Mal bei seinen Ausführungen zu Begebenheiten etwas ausschweift - kein Wunder das letztendlich immer so 1000 Seiten und mehr rauskommen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

...Nele Neuhaus, as its best!

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Eine alte Dame wird aus dem Hinterhalt erschossen, und das direkt an ihrem Küchenfenster....Es geschehen noch weitere Morde, mit absoluter Präzision durchgeführt und scheinbar ohne jeglichen Zusammenhang. ...

Eine alte Dame wird aus dem Hinterhalt erschossen, und das direkt an ihrem Küchenfenster....Es geschehen noch weitere Morde, mit absoluter Präzision durchgeführt und scheinbar ohne jeglichen Zusammenhang. Also muss Pia Kirchhoff ihre Flitterwochen verschieben und ermitteln. Ich mag die Thriller von Nele Neuhaus sowieso, da ich aus dem Rhein-Main-Gebiet komme und mir vor meinem inneren Auge die Tatorte vorstellen kann und mir vorstelle, was würde wirklich passieren, wenn an dieser Stelle ein Mord geschehen würde, also bin ich eigentlich für eine Rezension schon echt vorbelastet! Aber trotz alledem gefallen mir diese Thriller auch, weil sie einfach eine Idylle "zerreisen". Scheinbar ein ruhiger, beschaulicher Ort - wobei wer in Eschborn neben Rewe in dem Backshop sein Brot kauft, weiß, im Berufsverkehr, alles andere als ein beschaulicher Ort - und auf einmal Bäng, ist alles anders. So auch in diesem Thriller. Was mich sehr fasziniert hat und was ich unglaublich spannend fand, wie am Ende alle Fäden der scheinbar unzusammenhängenden Morde zu einem logischen Ende fanden. Also, wer Frankfurt und Umgebung mal anders kennen lernen möchte....Nur zu, der Roman bekommt von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

....Toller Eschbach - ein Original und gute Fortsetzung von das "Jesus Video"

Das Jesus-Video
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Ein durch und durch Besessener plant mit einem Team Verschworener eine Zeitreise in die Zeit von Jesus Christus!
Wer noch nicht "Das Jesus-Video" kannte, findet die Idee an sich ja schon ziemlich abgefahren ...

Ein durch und durch Besessener plant mit einem Team Verschworener eine Zeitreise in die Zeit von Jesus Christus!
Wer noch nicht "Das Jesus-Video" kannte, findet die Idee an sich ja schon ziemlich abgefahren und unrealistisch. Interessant immer wieder, wie es Andreas Eschbach schafft, auch solch eine unrealistische Idee so wirklichkeitsnah zu beschreiben, ja den ganzen Weg von der Idee bis zur Umsetzung zu beschreiben, das man am Ende meint, direkt in der Zeitmaschine mit drin zu sitzen!

Trotz der durchaus spannenden Grundlage des Buches und immer getrieben von dem Willen, möglichst schnell zu erfahren, wie und ob die Zeitreise überhaupt stattfindet, fand ich den Einstieg in das Buch irgendwie nicht eines Thrillers würdig. Es wurde in den ersten 100 Seiten sehr viel über die religiösen Hintergründe der Evangelikalen und vor allen Dingen über Samuel Barron (der Besessene, falls man Ihn so nennen darf) geschrieben. Wie er zu dem Vermögen gekommen ist, durch die ungewollte Zeitreise der schwedischen Frau von den 90igern in die 50iger Jahre der USA direkt vor das Auto des damals noch jugendlichen Samuel Barron ist schon ziemlich fiktiv (vor allen Dingen überlegt man sich dann, wenn die Frau in den 50igern an Herzschwäche starb, wie konnte sie dann in den 90igern in Schweden verheiratet sein und beim Einsteigen ins Auto in die 50iger Jahre der USA reisen? Gibt es ein Paralleluniversum????). Nun ja das ist dann wohl der Sience Fiction Anteil des Buches.

Als dann aber in der Handlung mit der Planung und Durchführung der Zeitreise die "Katze aus dem Sack" gelassen wurde und Samuel Barron immer mehr sein perfides Spiel mit der Politik und den Medien trieb, um seinen größenwahnsinnigen Plan in die Tat umzusetzen, hat mich das Buch so richtig gefesselt und die Einteilung der Leseabschnitte fand ich extrem hinderlich, möglichst schnell das Buch zu lesen! )

Interessant auch die Deteiltreue mit der Andreas Eschbach die aktibische Vorbereitung der Zeitreise beschreibt - was man alles beachten musste - selbst die Krankheiten, welche es vor 2000 Jahren gab, und welche nicht, war richtig gut alles beschrieben. Auch welche Berufe die Zeitreisenden alles haben würden, welche Sprache sie sprechen würden und und und.
Schön auch, wie er die Umgebung und historischen Hintergründe der Zeit Jesus' beschreibt, das hat einen richtig beim Lesen mit in die Zeit versetzt. Man hatte sozusagen beim Lesen seine eigene Zeitreise und saß doch, im Gegensatz zu der Crew, immer noch auf dem Sofa zu Hause.

Das Ende des Buches war dann allesamt sehr überraschend - ich hatte mir diverse Möglichkeiten ausgemalt - selbst dass die Crew Jesus vor dem Tod durch Kreuzigung gerettet hätte (aber das hätte ja eigentlich nicht passieren dürfen, denn historische Begebenheiten können nicht korrigiert werden).
Das Ende will ich nicht hier verraten, denn es ist, wenn man der Handlung des Buches folgt eigentlich logisch, wenn auch trotzdem überraschend. Ich sage nur soviel, am Ende ist der Sohn eines Protagonisten des Buches älter als der Vater!

Einerseits mich die Erklärungen und Hintergründe zu den Evangelikalen manches Mal zu Beginn langweilten, so fand ich es erschreckend, wie mit Hilfe von viel Geld (natürlich!), der Medien und der Manipulation der Politik ein einzelner Mensch mit einem solchen Willen in der Lage ist, die Welt in Angst und Schrecken zu versetzen und an den Rande eines Weltenbrandes zu bringen! Und das allerschlimmste daran ist es, wenn man sich die Nachrichten jeden Tag anschaut, ist das auch nicht wirklich Sience Fiction mehr!!

Mich hat das Ende des Buches sehr angenehm überrascht, ein echter Abgang a la Andreas Eschbach! Die ersten 100 Seiten hätten etwas gekürzter sein können, aber das tut letztendlich dem weiteren Verlauf des Buches und dem überraschenden Ende keinen Abbruch!
Ich sage nur, es müssten dann aber 2 Universen parallel laufen, ansonsten würde das Ende des Buches physikalisch nicht funktionieren - also ein echter SF Thriller, welchen ich jedenfalls vorbehaltlos empfehlen kann! Einfach "zeitlos" klasse!

Veröffentlicht am 11.12.2022

Erst Liebeskummer, dann pure Spannung!

Kalt und still
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Viveca Sten und "Kalt und Still". Ich hatte keine wirliche Ahnung, um was es in dem Kriminalroman eigentlich geht. Eine junge Frau, fast noch ein Mädchen verschwindet nach einer Party, nur ein ...

Viveca Sten und "Kalt und Still". Ich hatte keine wirliche Ahnung, um was es in dem Kriminalroman eigentlich geht. Eine junge Frau, fast noch ein Mädchen verschwindet nach einer Party, nur ein Schal von ihr ist die einzige Spur, welche Daniel und Anton als Ermittler der Polizei in Are, im schwedischen Hochland haben. Eine Ermittlerin aus Stockholm, versucht dem Alltag zu entfliehen und den Lebensgefährten zu vergessen, welcher sie hat sitzen lassen und aus der gemeinsamen Wohnung rausgeschmissen hatte. Hanna versucht Abstand zu gewinnen im Haus der Schwester in Are und kommt über die Suchaktionen zu Amanda, der Schülerin, welche nach einer Party verschwunden ist, in die Polizeiarbeiten mit hinein. Soweit so gut. Aber der Anfang handelte für mich zu viel um Hanna und ihre Beziehung, als das ich es als Kriminalroman empfunden hatte. Nach dem ersten Viertel des Romans wurde die Handlung für mich eher zu einem Kriminalroman. Vor allen Dingen die düstere Welt in einem Winter im Bergland von Schweden konnte man als Leser sehr gut erahnen. Auch viele "Nebelkerzen" welche Viveca Sten in die Handlung einstreute, waren meines Erachtens sehr gut gesetzt und hielten die nun stark aufkommende Spannung in der Handlung: "Ei wer ist es nun gewesen" auf einem hohen Niveau. Auch fand ich es erschütternd realistisch geschrieben, wie die Familie Halvorssen langsam aber sicher auseinanderbricht angesichts des Dramas um die Tochter. Der Anfang fand ich ein wenig schlapp, aber 2/3 des Romans haben dafür mehr als entschädigt und einen echt spannenden Kriminalroman entstehen lassen.

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