Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
online

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2018

Spannende Suche nach einem gefährlichen Buch zur Zeit des Konstanzer Konzils

Die Bücherjäger
0

Kurz zum Inhalt:
März 1417: Es tagt das Konzil von Konstanz im bitterkalten Winter. Der Sekretär des Papstes Johannes XXIII, Poggio Bracciolini, ist ein Bücherjäger und ein Meister im Aufspüren seltener ...

Kurz zum Inhalt:
März 1417: Es tagt das Konzil von Konstanz im bitterkalten Winter. Der Sekretär des Papstes Johannes XXIII, Poggio Bracciolini, ist ein Bücherjäger und ein Meister im Aufspüren seltener Texte. Und im Kloster St. Fluvius entdeckt er einen Folianten, der an eine Kette gelegt ist, mit einem verbogenen Text, einem sogenannten Palimpsest. Dieser Text könnte der das Gleichgewicht der Welt aus den Fugen bringen. Doch nachdem Poggio erst wenige Seiten entziffern konnte, ist der Foliant verschwunden.
Poggio macht sich auf die Verfolgung des Minnesängers Oswald von Wolkenstein, der den Folianten an sich gebracht hat, um ihn König Sigismund zu überreichen.
Und auch Papst Johannes XXIII, der abgesetzt wurde, schlägt sich im Laufe der Zeit auf die Seite Poggios, um den Folianten zu finden, jedoch aus einem anderen Grund...


Meine Meinung:
Der Schreibstil und die verwendete Sprache passt perfekt in die damalige Zeit und ist gut und flüssig zu lesen. Der Autor schafft es wunderbar, dass man ins Mittelalter eintaucht und er lässt alles lebendig erscheinen. Auch die handelnden Personen, allen voran Poggio, sind detailliert ausgearbeitet. Die Geschichte verbindet Historie mit Abenteuer.
Nachdem anfangs noch nicht so viel passiert, überwiegt nach dem ersten Drittel die Action. Und auch viel Witz ist in dieser Geschichte verpackt.
Mich hat dieser Roman mit der Mischung aus Fakten und Fiktion sehr gut unterhalten und ich konnte noch Einiges lernen und habe auch viel dazu recherchiert.
Die Kapitel mit der Bezeichnung "Stundenglas", die hauptsächlich über die früheren Jahre des Poggio berichten, haben die Geschichte aufgelockert und alles stimmig abgerundet.

Am Ende des Buches gibt es ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die Personen, die tatsächlich existiert haben, in Kursivschrift dargestellt sind, sowie ein Glossar, in dem viele alte Bezeichnungen, zB Foliant, Palimpsest und die Kunst des Illuminierens - des Kolorierens von Texten, beschrieben und erklärt sind.
Weiters findet sich am hinteren inneren Buchdeckel eine farbige Landkarte der Gegend um den Bodensee, in der die Orte der Handlung sowie bedeutende Städte eingezeichnet sind.
Ich finde solche Darstellungen und Verzeichnisse immer sehr hilfreich, besonders bei historischen Romanen.
Im Nachwort erklärt der Autor auch noch einmal genau, was tatsächlich geschichtlich belegt ist und was er sich ausgedacht hat.

Das Cover ist einfach nur toll! Wenn man das Buch in der Hand hält, hat man aufgrund der matten Reliefstruktur, des abgerundeten Buchrückens und der Schwere des Buches tatsächlich das Gefühl, ein altes, in Leder gebundenes Buch in der Hand zu halten. Die alt wirkende Schrift lässt sofort den Historischen Roman erkennen. Das abgebildete Schloss hingegen ist mit Glanzlack überzogen.


Fazit:
Interessanter, spannender und informativer Roman um die Geschehnisse des Konzils von Konstanz und der Jagd nach einem Folianten, der die Welt verändert könnte.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Mord bei der "Bauerlorette"

Veilchens Show
0

Kurz zum Inhalt:
Bei der "Bauerlorette", einer TV-Kuppelshow, liegt plötzlich - live im TV - einer der männlichen Kandidaten tot im Bett neben der Bauerlorette.
Manfred Stolwerk, der Kollege von Ermittlerin ...

Kurz zum Inhalt:
Bei der "Bauerlorette", einer TV-Kuppelshow, liegt plötzlich - live im TV - einer der männlichen Kandidaten tot im Bett neben der Bauerlorette.
Manfred Stolwerk, der Kollege von Ermittlerin Valerie "Veilchen" Mauser vom LKA Tirol, ist großer Fan dieser Show und vermutet sofort einen Kriminalfall.
Kurz darauf stirbt ein weiterer Kandidat beim Fallschirmspringen.
Um besser ermitteln zu können und direkt beim Geschehen dabei zu sein, dürfen Veilchen und Stolwerk bei den Dreharbeiten dabei sein, denn die Produzenten drehen fleißig weiter nach dem Motto "The Show must go on".
Doch wer ist der Täter? Einer der anderen Kandidaten, der die Million Preisgeld gewinnen will? Oder die Bauerlorette selbst, die durch die in die Höhe schießenden Einschaltquoten sogar in Deutschland Berühmtheit erlangt?


Meine Meinung:
"Veilchens Show" ist der 5. Teil um die Tiroler Ermittlerin Valerie "Veilchen" Mauser. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Alles, was man über Veilchen aus den vorigen Fällen wissen muss, ist geschickt in die Geschichte integriert.
Der Schreibstil ist wieder flüssig und toll zu lesen, mit viel Witz, Humor und Lokalkolorit.
Das Teufelchen auf Valeries Schulter greift mal wieder sehr humorvoll in ihr Denken ein.
Für meinen Geschmack ist diesmal der Fall leider eher zu sehr in den Hintergrund geraten; der Fokus liegt auf Humor und skurrilen Situationen - ich fand schon echt witzig, wie hier diverse gängige TV-Formate auf die Schaufel genommen werden.
Was jedoch sehr zu denken aufgibt: es geht nicht um die Menschen in solchen Formaten. Der Rubel muss rollen, die Einschaltquoten müssen steigen, komme was wolle - "The Show must go on". Und so ist es sicher auch im realen Leben.
Es war aber richtig interessant, auch ein bisschen Einblicke in den TV-Dreh-Alltag zu bekommen.
Die Auflösung bzw. das Tatmotiv hat mich jetzt nicht so aus den Socken gehauen, allerdings hat es mich überrascht, denn ich hatte den Täter und das Motiv zu keiner Zeit auf dem Schirm.


Fazit:
Leider überwiegt diesmal der Klamauk und es ist für mich persönlich etwas zu wenig Krimi. Der Humor, die Einblicke in den TV-Drehalltag und die Anspielungen auf gängige TV-Formate haben mich jedoch gut unterhalten und ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Der 4. Fall für Robert Hunter

Verwesung
0

Kurz zum Inhalt:
Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter kann eine Leiche, die in den Sümpfen von Dartmoor gefunden wurde, identifizieren. Der in Verdacht stehende Mörder, Jerome Monk, gesteht noch ...

Kurz zum Inhalt:
Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter kann eine Leiche, die in den Sümpfen von Dartmoor gefunden wurde, identifizieren. Der in Verdacht stehende Mörder, Jerome Monk, gesteht noch weitere drei Morde, doch er weigert sich zu verraten, wo er die Leichen vergraben hat. Eine großangelegte Suchaktion im Dartmoor endet jedoch in einem Desaster.
Acht Jahre später gelingt Monk die Flucht aus dem Gefängnis. David Hunter versucht gemeinsam mit der Psychologin Sophie Keller, die bei der damaligen Suche im Moor dabei war, Monk zu stoppen. Doch der kennt sich in der nebligen Einsamkeit des Dartmoors besser aus als jeder andere und möchte sich an allen, die damals an der Suche beteiligt waren, rächen. Es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit...


Meine Meinung:
"Verwesung" ist der 4. Fall für Robert Hunter. Ich mag die Reihe total gerne, aber dieser Band ist für mich eher schwach. Leider wird die Spannung hier nicht so konstant aufrecht gehalten wie in den Vorgänger-Bänden.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und schnell zu lesen, und es macht Spaß, Robert Hunters Arbeit mitzuverfolgen.

Das schwarz-weiße Cover lässt sofort einen Robert-Hunter-Thriller erkennen und passt optisch zur Reihe.


Fazit:
Trotz kleiner Schwächen ein solider Thriller mit dem forensischen Anthropologe Dr. David Hunter

Veröffentlicht am 31.07.2018

Eine Leiche im Kurhotel?!

Der Metzger geht fremd
0

Kurz zum Inhalt:
Willibald Adrian Metzger, eigentlich Restaurator von Beruf, ermittelt jedoch immer wieder mal in Mordfällen, mehr oder weniger freiwillig.
Diesmal folgt er - nur widerwillig - dem Hilferuf ...

Kurz zum Inhalt:
Willibald Adrian Metzger, eigentlich Restaurator von Beruf, ermittelt jedoch immer wieder mal in Mordfällen, mehr oder weniger freiwillig.
Diesmal folgt er - nur widerwillig - dem Hilferuf seiner Freundin Danjela, die sich gerade in einem Kurhotel befindet. Dort hat sie einen Toten im Schwimmbecken gefunden.



Meine Meinung:
"Der Metzger geht fremd" ist der 3. Teil der Reihe um Adrian Willibald Metzger. Jeder Band ist jedoch in sich abgeschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Adrian Metzger ist ein etwas eigenbrötlerischer schrulliger Typ, dem es aber doch Spaß macht zu ermitteln.
Und dem Leser macht es Spaß, ihn dabei zu begleiten.
Der Schreibstil von Thomas Raab gefällt mir sehr gut, es anschaulich beschrieben und flüssig zu lesen, mit österreichischem Wortwitz. Und das Ermittlerpaar Adrian und Danjela ist irgendwie herzig ;)



Fazit:
Solider Heimatkrimi mit skurrilen Protagonisten.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Wirst du zum Mörder, nur weil eine Bettlerin es dir sagt?

Der Schatten
0


Kurz zum Inhalt:
Norah Richter zieht von Berlin nach Wien, um dort ihre neue Stelle als Journalistin anzutreten.
Eines Tages sagt ihr eine alte Bettlerin, dass sie am 11. Februar im Prater einen Mann ...


Kurz zum Inhalt:
Norah Richter zieht von Berlin nach Wien, um dort ihre neue Stelle als Journalistin anzutreten.
Eines Tages sagt ihr eine alte Bettlerin, dass sie am 11. Februar im Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten wird. Aus freien Stücken und aus gutem Grund.
Norah glaubt natürlich nicht an diesen Humbug - kennt sie doch nicht mal einen Arthur Grimm. Trotzdem geht ihr diese Frau nicht aus dem Kopf und sie macht sich auf die Suche nach ihr.
Und plötzlich taucht auch der Name Arthur Grimm immer öfter in ihrem Leben auf. Und weitere unheimliche Dinge geschehen.
Wird Norah wirklich zur Mörderin werden?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist aus der Erzählperspektive von Norah geschrieben. An den Schreibstil selbst musste ich mich anfangs erst gewöhnen, aber dann lässt es sich flüssig und schnell lesen, auch aufgrund der kurzen Kapitel.
Für mich ist jedoch leider die ganze verworrene Erzählweise etwas verwirrend; auch dass einem viele kleine Häppchen aus Norahs Leben hingeworfen werden, die man anfangs überhaupt nicht zuordnen kann. Ich war teilweise etwas frustriert, weil ich mir einfach kein ganzes Bild machen konnte. Das löst sich aber nach und nach auf.
Auch Norahs Handlungsweise bzw. das Unterlassen von Nachfragen und dass sie einiges einfach so hinnimmt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Die Auflösung dieses wundersamen Rätsels ist jedoch schlüssig und gut gelungen!
Das Cover erschließt sich mir leider nicht, aber man erkennt sofort einen Thriller.


Fazit:
Fesselnder, anfangs etwas verworrener Thriller, der leider langsam loslegt; aber mit interessanter und schlüssiger Auflösung. Hat mich dann doch gepackt, daher 4 Sterne von mir.