Zwischendurch lese ich gerne mal Darstellungen und der Klappentext hat mich sehr neugierig auf Hararis Werk gemacht, von dem ich bisher eigentlich noch nie etwas gehört hatte, umso gespannter war ich.
Zunächst werde ich die positiven Aspekte nennen, die mich vom Werk überzeugt haben, danach werde ich mit meinen Kritikpunkten fortfahren.
Ich habe öfter Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Historiker, aber Hararis Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu verstehen, wenn man ein paar fundierte Grundkenntnisse in Geschichte, der Wirtschaft, Geographie oder auch Allgemeinbildung hat. Ich habe eigentlich alles verstanden, was er aussagen wollte, obwohl ich teils Google für ein paar Fachbegriffe zu Rate ziehen musste.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Aufmachung. Diese ist sehr strukturiert, schön gestaltet und die grünen Akzente gefallen mir sehr gut. Die Einleitung, das Inhaltsverzeichnis und der sehr gründliche Anhang unterstützen seine qualitativ hochwertige Herangehensweise.
Bei seinen Lektionen muss ich leider ein wenig differenzieren. Seine ersten genannten Lektionen waren sehr argumentativ hochwertig aufgemacht und dargestellt. Er bezieht viele Beispiele ein, die durchaus überzeugend sind, leider wird das immer weniger, je weiter das Buch voranschreitet. Zum Ende hin wirkt es, als hätte er keine Lust mehr gehabt, sodass es durchaus immer langatmiger und langweiliger wurde. (Ich bin sogar einmal ausversehen eingeschlafen und bin mit dem Buch im Arm wieder aufgewacht)
Des Weiteren greift er teils immer und immer wieder dieselbe These auf, die er wieder und wieder wiederholt, sodass die Langatmigkeit noch mehr unterstützt wurde.
Die 21. Lektion hätte er durchaus weglassen können, weil er immer mehr eigene Erfahrungen mit einfließen lässt, die nicht wirklich zu seiner übergeordneten Thematik passt.
Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant, obwohl die wissenschaftliche Herangehensweise zum Ende hin immer mehr darunter leidet. Wer sich einen groben Überblick verschaffen möchte, kann durchaus zu diesem Werk greifen, weil der Schreibstil leicht und verständlich zu lesen ist.