Vom Jäger zum Gejagten
Die Psychologin Alice Quentin, die die Polizei in Ermittlungen unterstützt, findet beim Laufen eine Frauenleiche, die brutal zugerichtet wurde. Der Mörder hat Kreuze in ihre Haut geritzt und die junge ...
Die Psychologin Alice Quentin, die die Polizei in Ermittlungen unterstützt, findet beim Laufen eine Frauenleiche, die brutal zugerichtet wurde. Der Mörder hat Kreuze in ihre Haut geritzt und die junge Frau am Crossbone Yard, dem Friedhof, auf dem Prostituierte namenlos begraben sind, abgelegt. Alles erinnert an den Fall Ray Benson, der junge Frauen gemeinsam mit seiner Frau ermordet hat. Der ist jedoch im Gefängnis verstorben und Marie Benson befindet sich noch immer in Haft und ist nahezu verblindet. Obwohl Alice die Arbeit mit Mördern nicht gewohnt ist, unterstützt sie die Polizei.
Doch auch privat hat sie viel zu tun, da ihr Bruder Will drogenabhängig und obdachlos ist, ihre Mutter nichts Schlechtes an sich heranlässt und Alice noch immer die den väterlichen Schläge aus ihrer Kindheit zu verarbeiten hat. Die Liaison mit dem Chirugen Sean beendet sie kurzerhand, weil sie keine feste Beziehung möchte.
Fesselnd berichtet Kate Rhodes im Prolog von Alices Kindheit, die von Schlägen und dem Alkoholismus des Vaters geprägt ist. Die sich daraus entwickelten Charakterzüge werden dem Leser durch Alices Gedanken und Flashbacks immer wieder vor Augen geführt.
Die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nur langsam voran und als Alice über eine zweite Frauenleiche stolpert, nimmt der Fall persönliche Züge an, da der Mörder Alice in sein Visier genommen hat.
Die Handlungen sind nachvollziehbar geschildert, durch neue Entwicklungen baut sich der Spannungsbogen konstant auf, es kommen während des Lesens immer neue Ansätze und Gedanken seitens des Lesers ins Spiel. Und obwohl die Auflösung kein unbekanntes Schema ist und für mich nicht vollkommen überraschend war, war der Weg dorthin spannend.