Cover-Bild Nicht weg und nicht da
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783453271593
Anne Freytag

Nicht weg und nicht da

Roman
Den Anfang kannst du nicht ändern, das Ende schon

Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2018

Mehr als berührend

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Ich sage es gleich im Voraus: Dies wird eine sehr persönliche Rezension. Dieses Buch hat mich sehr viel mehr berührt, als ich erwartet hatte. Aber vielleicht wollte ihr ja erst einmal etwas Genaueres ...

Ich sage es gleich im Voraus: Dies wird eine sehr persönliche Rezension. Dieses Buch hat mich sehr viel mehr berührt, als ich erwartet hatte. Aber vielleicht wollte ihr ja erst einmal etwas Genaueres über den Inhalt wissen:

Luises großer Bruder hat sich umgebracht - derjenige, der ihr am nahesten stand, ihr bester Freund. Luise hat sich kurz entschlossen die Haare mit seinem Rasierer abgeschnitten. Ihr Vater ist schon länger ausgezogen; ihre Mutter arbeitet sich kaputt, verdrängt den Tod ihres Sohnes und kümmert sich noch kaum um ihre Tochter. Wegen eines Zwischenfalls in der Schule muss Luise zu einem Therapeuten gehen - dessen Praxis ist zufällig im selben Haus wie Jacobs Wohnung, welche er sich mit seinem Halbbruder teilt. Er ist sofort fasziniert von dem Mädchen ohne Haare und muss immer wieder an sie denken. Währenddessen versucht der Psycho - Doc, Luise zum Reden zu bringen, aber es bringt nichts. Sie ist immer noch traumatisiert, davon, dass sie die Leiche ihres Bruders gesehen hat, nachdem er aus dem Fenster gesprungen ist - und vor allem davon, dass er nicht mehr leben wollte. Jacob beobachtet, wie sie einmal zusammenbricht, und hilft ihr. Diese Begegnung bleibt selbst Luise im Gedächtnis, die am nächsten Tag Geburtstag hat. Der Tag, an dem ihre Mutter sie mal wieder wegen der Arbeit versetzt. Der Tag, an dem sie die erste E-Mail von Kristopher bekommt. Er hat alles genau geplant: Er hat ein Geburtstagsgeschenk gekauft und alle Aufgaben, die er ihr im Laufe der Zeit stellt, vorbereitet. Diese Aufgaben sollen dem Zweck dienen, dass Luise trauern und Abschied nehmen kann. Während der ersten Aufgabe trifft sie zufällig Jacob wieder und verbringt einen schönen Abend mit ihm. Als die beiden sich das nächste Mal wieder sehen, rettet Jake sie zufällig vor einem Schlägertypen. Bei ihm zuhause öffnet Luise sich ihm ein bisschen, verleugnet, erst den Tod ihres Bruders, gibt ihn dann aber zu und weint zum ersten Mal seit Kristophers Tod. Jacob gibt ihr den Halt dafür. Und plötzlich sehen die beiden sich immer wieder. Zusammen mit Jake's Halbbruder Arthur und seiner Freundin Julia feiern sie Luises Geburtstag nach. Zum ersten Mal fühlt sie sich nicht komplett alleine gelassen und lernt nach und nach, zu trauern. Das es okay ist, glücklich zu werden. Und ganz langsam bahnt sich etwas besonderes zwischen Luise und Jacob an...

Ich denke, dass alleine schon das Cover viel aussagt. Darauf ist im Hintergrund Kristoph zu sehen, wie er nach den Sternen greift. Und im Vordergrund stehen Jacob und Luise, die Händchen halten.

Die Thematik, die Anne Freytag hier anspricht, ist ziemlich heikel. Immer, wenn eine Person sich das Leben nimmt, bleibt mindestens eine Person, die darunter leidet, wie bei Kristopher und Luise. Früher musste Luise sich immer sehr zurückhalten, da sie "gesund" war und Kristopher eine bipolare Störung (extreme Depressionen + manische Anfälle) hatte. Aber das hat sie gerne getan, denn sie liebte ihn von ganzem Herzen. Doch dann nimmt er sich plötzlich das Leben - und Luise kann nicht mit der Trauer umgehen. Sie redet weder mit ihrem Psychologen noch mit ihrer besten Freundin; ihre Mutter selbst traut sich fast gar nicht mehr in die Wohnung. Luise frisst alles in sich hinein und steckt in der ersten Trauerphase fest.

Dabei habe ich durch Freytag's Schreibstil mehr als nur Freude, Trauer, Hilflosigkeit, Hoffnung oder Wut gefühlt - ich habe es erlebt! Wie ihr vielleicht als meinem "Das bin ich" - Text entnehmen konntet, ist mein Vater nach relativ plötzlicher Krebserkrankung einfach so verstorben. Obwohl wir abgemacht hatten, dass wir noch zum Kirmes wollten, weil er kurz davor war, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Ich konnte zuerst auch nicht weinen, sondern war wütend auf Gott. Warum musste er einen so tollen und jungen Menschen so früh zu sich holen? Da stellt sich doch die Frage: Warum nimmt sich so jemand wie Kristopher das Leben? Es gibt viele Standpunkte. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch, solange er bei vollem Bewusstsein ist, selbst entscheiden darf, ob er sein Leben beendet, wenn es dies nicht mehr aushält, auch, wenn mein Vater aus dem Leben gerissen wurde. Natürlich kam diese Einsicht, einen Tod zu akzeptieren sowie bei mir als auch bei Luise nur durch Hilfe eines Therapeuten und eines Freundes. Ich hatte ebenfalls beides - und beide haben mir geholfen, mein Leben weiter zu leben und zu akzeptieren, dass mein Vater gewollt hätte, dass ich glücklich werde, dass ich weiterhin "ihn stolz mache" (seine letzten Worte).

Wieder zurück zum Buch: Anne hat wundervolle Haupt - und Nebencharaktere mit viel Liebe zum Detail erfunden. Luise und Jacob sind stille Menschen, die beide ihre eigenen Päckchen haben und sich doch perfekt ergänzen (Jacob ist mir sogar noch sympathischer als Oskar aus "Mein bester letzter Sommer!). Die Liebesgeschichte steht in diesem intensiven, berührenden Buch nicht im Vordergrund, sondern die einzelnen Phasen der Trauer, die jeder Mensch einmal durchmachen wird. Zusätzlich gibt es durch Kristophers Mails immer wieder neue Überraschungen bzw. Enthüllungen, die die Spannung aufrecht erhalten - ihr werdet wahrscheinlich wie ich mehrere Taschentücher benötigen und euch die Augen aus dem Kopf weinen.


Dieses Buch ist ab sofort mein neues Lieblingsbuch. Anne Freytag hat einen tiefgründigen, realen Schreibstil. Sie spricht in ihrem tiefgründigen Plot ein häufiges als Tabu gehandeltes Thema - den Selbstmord - an und hat wundervolle Charaktere erschaffen. Hauptsächlich geht es aber immer noch um die Trauerbewältigung: ein für mich ganz besonderes Thema, dass mich extrem berührt und mitgenommen hat. DANKE am Anne Freytag für dieses Literarische Meisterwerk, dass auch mir ein kleines Bisschen geholfen hat. ♥

Veröffentlicht am 24.09.2018

Berührend - Emotional - Intensiv - Wortgewaltig

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Kurzbeschreibung: Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand ...

Kurzbeschreibung: Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken ...

Cover: Das Cover ist wunderschön und absolut passend für diese Geschichte. Es ist dezent und doch aussagekräftig und stark. Und auch bei der Innengestaltung spürt man die große Liebe zum Detail.

Meine Meinung: Anne Freytag ist zurzeit eine wirklich gefeierte Autorin, deshalb gehe ich an ihre Bücher doch mit einem höheren Anspruch heran. Von "Mein bester letzter Sommer" war ich zwar berührt, aber nicht umgehauen worden. Aber mit diesem Buch hat die Autorin mich.

"Nicht weg und nicht da" transportiert eine Geschichte, die sensibel und emotional ist. Die einen berührt - zutiefst. Es geht neben Verlust und Trauerarbeit auch um Themen wie psychische Störungen und Selbstmord. Es geht nicht nur um die Situation nach dem Freitod von Luises Bruder, sondern auch um seine inneren Beweggründe. Kristophers E-Mails erzählen seine ganz eigene Geschichte. Die Liebe zu seiner kleinen Schwester spürt man in jeder Zeile. Und Stück für Stück bringt er Luise ins Leben zurück.

Eine ebenso große Rolle bei Luises Trauerarbeit spielt Jacob. Der stille, schweigsame Jacob. Zeit mit ihm zu verbringen, sich zu öffnen und mit ihm zu reden, bringt wieder kleine Lichtblicke in Luises Leben. Es entsteht langsam eine innige Liebe, geprägt von Vertrauen, Hoffnung, Verlust und Schmerz.

Anne Freytags wunderbarer leichter Schreibstil führt uns dabei durch die verschiedenen Phasen der Trauer. Die Autorin schafft es, in ihren kurzen Sätzen und Kapiteln mehr Tiefe und Bedeutung unterzubringen, als andere in ganzen Kapiteln. Sie scheint bei ihrer detailgetreuen Beschreibung immer den Fokus auf die wirklich wichtigen Details zu legen.

Man steckt gefühlstechnisch mitten im Geschehen. Man fühlt, was Luise fühlt. Man weint, wenn Luise weint. Taschentücher sollte man sich definitiv bereitlegen. Diese Geschichte ist sanft, aber gewaltig.

Fazit: Anne Freytag erzählt eine Geschichte von Trauer, Schmerz und Hoffnung. Man erlebt Luise in den Phasen der Wut, des Abschieds und des Loslassens. Man schöpft mit ihr neuen Mut, um wieder ins Leben zurückzufinden. Berührend, emotional, intensiv. Ein großartiges Jugendbuch und eine bewegende Geschichte.

Mehr Rezensionen & Buchtipps findet ihr auf https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Veröffentlicht am 31.07.2018

Rezension zu "Nicht weg und nicht da" von Anne Freytag

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Meine Meinung:
Der Schreibstil und die Story von Anne Freytag haben mich gleich, ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Durch ihre kurzen Kapitel, die ich übrigens liebe, fliegen die Seiten einfach ...

Meine Meinung:
Der Schreibstil und die Story von Anne Freytag haben mich gleich, ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Durch ihre kurzen Kapitel, die ich übrigens liebe, fliegen die Seiten einfach nur so unter den Fingern davon. Die Geschichte wird von Luise und Ben erzählt, die zwei wechseln sich immer in der Erzählssicht ab. Dadurch lernt man Luise und Ben noch besser kenne und verstehen, denn beide haben es in ihrem Leben nicht so einfach. Selbst Worte können nicht beschreiben wie genial und berührend dieses Buch ist. Nicht weg und nicht da hat mir mit den Charakteren und Ideen super gut gefallen! Besonders die Trauerbewältigung durch die E-Mails ist der lieben Anne Freytag grandios gelungen! Das Buch spricht ein sehr ernstes Thema an, was mich oft zu Tränen gerührt hat. Die Autorin hat es trotzdem geschafft, das schwierige Thema Trauerverarbeitung in eine liebenswerte, realistische und aber auch humorvolle Geschichte zu packen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Einfach nur WOW

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Mein erster Eindruck von dem Buch war einfach super.
Das Cover ist so wunderschön gestaltet. Durch die vielen Sterne lädt das Cover zum Träumen ein. Im Sternenbild erkennt man einen jungen der ganz bestimmt ...

Mein erster Eindruck von dem Buch war einfach super.
Das Cover ist so wunderschön gestaltet. Durch die vielen Sterne lädt das Cover zum Träumen ein. Im Sternenbild erkennt man einen jungen der ganz bestimmt Kristopher, den verstorbene Bruder der Protagonistin, darstellt. Auch das Pärchen ist wunderschön gezeichnet. Es ist super gelungen.
Da es mein erstes Buch von Anne Freytag ist, war ich sehr auf Ihren Schreibstil gespannt.
Ihr Schreibstil ist sehr authentisch, real und lässt alles sehr tiefgründig wirken.
Ich konnte die Gefühlsregungen von Luise und Jacob dadurch Hautnah miterleben. Lachen, weinen und hoffen sind die Emotionen die mich wären des ganzen Buches begleitet haben. Luise und Jacob sind zwei ganz besondere Seelen, die perfekt zueinander passen. Ich habe mich total in die beiden verliebt
Auch Kristopher war trotz seiner Abwesenheit für mich sehr greifbar. Mein größter Wunsch war es, das er einfach wieder durch die Tür kommt und wieder bei seiner Familie ist.
Ich habe dieses Buch sehr ins Herz geschlossen. Besonders gut hat mir der Bezug auf Musik gefallen, der sich durch alle Seiten zieht. Das hat alles sehr sehr emotional werden lassen.
Auch die kleinen Details in dem Buch, wie die Sterne neben den Nachrichten von Kristopher, waren sehr schön gemacht.
Aber mein Emotionaler Zusammenbruch war definitiv das ausräumen des Zimmers. Ich habe so sehr geweint, dass es einfach kein Halten mehr gab.
Dieses Buch hat definitiv 5 von 5 Sternen verdient.
Ich habe mein Herz an dieses Buch verloren. Es ist definitiv ein Jahreshighlight.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Trauer braucht keine vielen Worte.

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Trauer braucht keine vielen Worte.

Wir haben das ideale Sommerwetter. Bevor ich in’s Schwimmbad gehe, möchte ich mit diesem Buch beginnen. Das war war vor drei Tagen. Ich war nicht im Schwimmbad. Ich ...

Trauer braucht keine vielen Worte.

Wir haben das ideale Sommerwetter. Bevor ich in’s Schwimmbad gehe, möchte ich mit diesem Buch beginnen. Das war war vor drei Tagen. Ich war nicht im Schwimmbad. Ich war auf meinem Balkonstuhl wie festgetackert. Ich habe diese Geschichte auf einen Nachmittag gelesen. Das hab ich nicht zum ersten mal mit einem Buch der Autorin erlebt. Aber nun möchte ich Euch berichten warum das so war.

Der Klappentext verrät eine traurige Geschichte. Sie ist wirklich bittersüß. Luise ist ein junges Mädchen, die ihrer Trauer Ausdruck verleiht. Sie rasiert sich die Haare vom Kopf, lässt sich ein Lippenpircing verpassen und schweigt ihren Therapeuten an. Sie kann mit dem Tod ihres Bruders Kristopher nicht umgehen. Ihre Eltern sind geschieden. Ihre Mutter macht Überstunden ohne Ende. Sie ist die meiste Zeit allein daheim. Ihre beste Freundin Ming lebt nun in Berlin. Jetzt ist sie allein in München. Luise begegnet nach einer Therapiesitzung dem Mädchenschwarm Jacob. Jacob fühlt sich sofort von dem Mädchen mit den traurigen großen Augen angezogen.

In dieser Geschichte wird deutlich, dass man die Formulierung “Der Tod meines Bruders Kristopher” gerne mit anderen Worten umgeht. Möchtest du “Darüber” reden? Luise muss lernen, “Damit” umzugehen. Luise kann einfach nicht in Worte fassen, wie es in ihr aussieht. Die Autorin konnte jedoch das Geschehen wunderbar in Worte fassen. Ich weiß nicht, wie sie das wieder geschafft hat, dass ich mehrmals geweint habe. Noch dazu bin ich kein Mensch, der nah am Wasser gebaut hat. Ich konnte mit Luise mitfühlen. Habe eine große Sympathie für Jacob entwickelt. Konnte sogar ihre Mutter gut verstehen, von der ich Anfangs dachte: >>Du machst es dir aber einfach. Geh wenigstens ein paar Wochen mal eher von der Arbeit heim, und steh deiner Tochter bei. Sie braucht dich!<< Viel zu schnell vergisst man, dass jeder mit seiner Trauer anders umgeht.

In einer wunderschönen Sprache begleitet man zwei junge Menschen, die sich gegenseitig Balsam für die Seele sind. Jedes Kapitel beginnt mit einem Datum und einer passenden Zeichnung. Luise und Jacob kommen sich näher. Jacob lebt mit seinem Halbbruder zusammen. Jacob ist ein begnadeter Hobbykoch. Luise meint das solle er beruflich machen. Doch auch Jacob hat ein schweres Päckchen zu tragen. Lange Zeit verschließt er sich vor Luise, wenn es um sein früheres Leben geht. Er, der für Luise das Leben wieder lebenswert macht. Der Bad Boy, der seit er Luise kennt, keine oberflächlichen Affären mehr mag. Der hübsche Junge, der so gut Luises kranke Seele zu heilen vermag.

Zwei Jugendliche, mit schwierigen familiären Hintergrund, haben mich die Zeit vergessen lassen. Ich habe mich mit der bipolaren Störung befasst. Ich wollte wissen, was einen so jungen tollen Menschen dazu bringt, aus dem Leben zu verschwinden.



Wenn ich ein besonders intensives Erlebnis beim Lesen möchte, dann bin ich mit Anne Freytags Büchern gut beraten. Bei dieser Geschichte habe ich nicht gelesen. Ich habe mitgelebt. Weinend, lachend und oftmals unheimlich traurig, bin ich durch die Seiten geflogen. Im nächsten Moment wurde mein Gaumen mit leckeren Gerichten verwöhnt. In einem Moment total verzweifelt-, im nächsten voller Hoffnung! Alles wird gut. Und das wird es wirklich! VERSPROCHEN! Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ich sage nur: Phlegmarion! Wer und was das ist? Ja, habe ich vergessen, Euch etwas über die Stiefmutter von Luise zu erzählen? Seid bitte so nett. Lest es selber.

Danke Anne Freytag

Nun muss ich aus unzähligen wunderschönen Zitaten drei heraussuchen.

Über die Freundin Ming:

Sie ist der eine Mensch, der weiß, wie es hinter meiner Maske aussieht – der andere, der das wusste, ist tot. Seite 19.

Wenn jemand sich das Leben nimmt, nimmt er auch ein Stück von deinem. Seite 90.

Zeit bleibt nicht stehen, nur weil wir es tun. Vielleicht heißt es deswegen: Das Leben geht weiter. Seite 196.

….. es ist nicht schwach, eine Schwäche für jemanden zu haben. Seiten 270.

…. und auf einmal waren es vier!

Wir sind aus der Realität ausgebrochen, aber sie hat uns eingeholt. Das hat sie so an sich, die blöde Kuh.

Nun ist aber endgültig Schluss!!!