Cover-Bild Bülent Rambichler und die fliegende Sau
Band 1 der Reihe "Bülent Rambichler ermittelt"
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inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 14.05.2018
  • ISBN: 9783442716760
Anja Bogner

Bülent Rambichler und die fliegende Sau

Ein Provinzkrimi
»Allmächt, des is doch die Gelbwurscht-Pflunzn!« Ja, da liegt sie nun, die Gelbwurst-Pflunzn, eigentlich Kerstin und Fleischereifachverkäuferin. Mausetot und nackert. Und einer soll's aufklären: Bülent Rambichler, Kriminaler aus Nürnberg, Sohn eines türkischen Vaters und einer Strunzheimer Mutter, der wenig Lust darauf hat, seine neue Kommandozentrale im elterlichen Gartenschuppen einzurichten. Aber da muss er jetzt durch, der »Büli« - meint auch seine Kollegin Astrid, eine Veganerin im Land der Rostbratwürstel. Gemeinsam fördern sie so einiges zu Tage: Manipulation beim Presssack-Wettbewerb, amouröse Umtriebe des Pfarrers - viele haben Dreck am Stecken, doch wer hat die Gelbwurst-Pflunzn auf dem Gewissen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

Humorvoller bayrischer Krimi

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„...Topkriminaler, ja so ein Unsinn.Du weißt doch ganz genau, dass unser Bülent noch nie wirklich was gerissen hat und bloß da hockt, wo er hockt, weil sein Chef so ein netter Kerl ist....“

Es ist früher ...

„...Topkriminaler, ja so ein Unsinn.Du weißt doch ganz genau, dass unser Bülent noch nie wirklich was gerissen hat und bloß da hockt, wo er hockt, weil sein Chef so ein netter Kerl ist....“

Es ist früher Morgen in Strunzheim in Franken. Erna und Trudl sind mit ihrem froschgrünen Opel unterwegs. Zuerst begegnen sie Suff und bauen fast einen Unfall. Dann liegt vor ihrem Auto eine tote junge Frau., die Metzgereifachverkäuferin Kerstin Rummsler. Bald steht das halbe Dorf an der Stelle. Der Deutsch-Türke Erkan Rambichler, der mit einer Strunzheimer verheiratet ist und auf einen Platz im Gemeinderat bei der nächsten Wahl hofft, sieht seine Chance gekommen. Sein Sohn ist Kriminalkommissar und soll seiner Meinung nach den Fall übernehmen. Seine Frau allerdings schätzt ihren Sohn sehr gut ein, wie das obige Zitat zeigt. Bülent liebt es bequem. Trotzdem wird er zusammen mit Astrid ins Dorf abgeordnet. Astrid freut sich, endlich zeigen zu dürfen, was sie kann. Allerdings hat sie mit Dorfleben keinerlei Erfahrung.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Er zeichnet sich dadurch aus, das viele Situationen leicht überspitzt dargestellt werden. Das geht schon damit los, dass am Fundort der Toten fröhliches Dorftreiben herrscht, als die Kriminalisten erscheinen. Ab und an gibt es allerdings auch ziemlich derbe Ausdrücke. Astrids Eindrücke lesen sich so:

„...Mir scheint, hier kennt nicht nur jeder jeden, hier fließt auch gerne mal das gleiche Blut durch zu viele Adern...“

Die Ermittlungen ziehen sich hin. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen. Dazu gehört die Freundin der Toten und ausgerechnet der ehemalige Jugendfreund von Bülent. Der wird wegen seines Alkoholkonsums nur Suff genannt. Während des Handlungsverlaufs erfahre ich als Leser, warum der Lebensweg der beiden Freunde so unterschiedlich verlaufen ist.
Gekonnt kreiert die Autorin besondere Protagonisten. Dazu gehören die schon erwähnten Schwestern Erna und Traudl. Mit fast 80 Jahren haben sie im Dorf noch alles unter Kontrolle, wobei Erna das Sagen hat und Traudl stets um Ausgleich bemüht ist.
Der katholische Pfarrer hat ebenfalls eine eigenartige Lebensauffassung.

„...Aber irgendwann...also wissen Sie, es ist bei mir mit den Frauen wie mit dem Essen, immer das Gleiche geht halt nicht. Irgendwann schmeckt auch der schärfste Braten nach nichts mehr...“

Zu humorvollen Situationen führt die Tatsache, dass Astrid Vegetarierin ist. Als sie Kerstins Arbeitgeber, den Metzger, befragen, der gerade bei der Herstellung von Würsten ist, wird die Situation so beschrieben:

„...Bülent trieb zur Eile. Er befürchtete schwer, dass seine Kollegin demnächst über alle Hygienevorschriften hinwegspeien würde...“

Außerdem sehen Bülents Eltern in Astrid eine potentielle Schwiegertochter.Da sieht man gern über Kleinigkeiten hinweg.
Teilweise verwendet die Autorin im Buch den fränkischen Dialekt. Damit hatte ich keinerlei Probleme. Er gibt der Geschichte eine lokale Authentizität. Im Glossar werden die wichtigsten Begriffe erläutert.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Franken Krimi

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"»Allmächt, des is doch die Gelbwurscht-Pflunzn!« Ja, da liegt sie nun, die Gelbwurst-Pflunzn, eigentlich Kerstin und Fleischereifachverkäuferin. Mausetot und nackert. Und einer soll's aufklären: Bülent ...

"»Allmächt, des is doch die Gelbwurscht-Pflunzn!« Ja, da liegt sie nun, die Gelbwurst-Pflunzn, eigentlich Kerstin und Fleischereifachverkäuferin. Mausetot und nackert. Und einer soll's aufklären: Bülent Rambichler, Kriminaler aus Nürnberg, Sohn eines türkischen Vaters und einer Strunzheimer Mutter, der wenig Lust darauf hat, seine neue Kommandozentrale im elterlichen Gartenschuppen einzurichten. Aber da muss er jetzt durch, der »Büli« - meint auch seine Kollegin Astrid, eine Veganerin im Land der Rostbratwürstel. Gemeinsam fördern sie so einiges zu Tage: Manipulation beim Presssack-Wettbewerb, amouröse Umtriebe des Pfarrers - viele haben Dreck am Stecken, doch wer hat die Gelbwurst-Pflunzn auf dem Gewissen?" (Kruzbeschreibung vom Buchrücken)

Was für ein humorvolle und unterhaltsamer Krimi. Der Schreistil ist sehr flüssig und es ist auch etwas Dialekt in dem Text verarbeitet. Das mich dann noch etwas gestört hat. War wohne ich nicht so weit von den Gebiet entfernt. Aber trotzdem hat mir das nicht so gefallen, obwohl es gut zu den Personen passt, die sehr gut geschrieben sind. Vielleicht weil es sich um ein türkisch-fränkischer Emitller handelt und man sich dann anderes erwartet und nicht bei seinen Eltern fränkisches Essen. Der Fall spielt im Dorf in dem Bültent Eltern wohnen und ist sehr humorvoll aufgebaut. Aber was mich auch noch etwas gestöhrt hat und deshalb das Buch keine 5 Sterne bekommen hat. Es hat mir an der Spannung eines Krimis gefählt. Aber wer gerne ein sehr unterhaltsames und witziges Buch lesen will. Ist hier total richtig und wird nicht entteuscht werden.

Veröffentlicht am 31.07.2018

​Gewöhnungsbedürftig, aber witzig

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Der Kriminalkommissar Bülent Rambichler wird aus seiner Komfortzone-das Nürnberger Revier gerissen, denn er muss einen waschechten Mord aufklären. Und das passt überhaupt nicht zu seinen Plan(warten bis ...

Der Kriminalkommissar Bülent Rambichler wird aus seiner Komfortzone-das Nürnberger Revier gerissen, denn er muss einen waschechten Mord aufklären. Und das passt überhaupt nicht zu seinen Plan(warten bis die Pensionierung kommt ohne eine Leiche zu sehen). Doch seine vegane Assistentin ist da anderer Meinung. So treffen das Duo an dem Tatort in Bülent's Heimatdorf ein. Und versuchen den Mord an einer nackten Toten mit Engelsflügel zu lösen. Doch die Dorfbewohner sind weniger kooperativ und der Bülent muss seine Ermittlungsmethode überdenken um den Fall zu lösen.

Ich finde die Figuren sehr authentisch, denn man erfährt einiges aus ihrem Leben und ihren Macken. Das wiederum macht sie sympathisch.

Den Dialekt finde ich anstrengend zu lesen, wodurch auch der Lesefluss ins stocken kam, weil ich manche Sätze mehrmals lesen musste. Jedoch war der Aufbau des Romans schlüssig und der Humor hat auch den richtigen Ton getroffen. Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 27.07.2018

In Franken wird ermittelt

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So wirklich gern ist Bülent Rambichler, Sohn einer Fränkin und eines Türken, nicht Kriminaler geworden. So irgendwie und überhaupt ist das eher auf sanften Druck von Daheim so gekommen. Kein Wunder also, ...

So wirklich gern ist Bülent Rambichler, Sohn einer Fränkin und eines Türken, nicht Kriminaler geworden. So irgendwie und überhaupt ist das eher auf sanften Druck von Daheim so gekommen. Kein Wunder also, dass er so gut wie möglich jede Aktivität außerhalb des Schreibtischplatzes vermeidet. Sehr zum Missfallen seiner Assistentin Astrid – und seines Vaters Erkan. Der nutzt die Chance, seinen Sohn aus Nürnberg „nach Hause“ nach Strunzheim zu holen, als ein Mord geschieht. Seiner Meinung nach kann ein „Einheimischer“ den Fall am besten lösen. Dass er das alles auch für seine Wahl in den Gemeinderat nutzen möchte, tut ja nix zur Sache. Blöd nur, dass alles anders läuft, als sich alle so denken …

Was der Eberhofer für Bayern, ist der Rambichler für Franken – und mir persönlich sagt der Frankenkrimi tatsächlich eher zu. Ja, die Franken bekommen hier ihr Fett weg, besonders die aus der ländlichen Gegend. Aber Anja Bogner bedient die Klischees mit einem zwinkernden Auge und mit so viel Herz, dass es kein bisschen fies rüberkommt, sondern einfach nur zum Schmunzeln und Wohlfühlen.

Die Figuren muss man einfach mögen. Ein Türke, der kein bisschen türkisch ist und den Nachnamen seiner Frau angenommen hat, ein Kommissar, der keiner sein will, eine Assistentin, die herzensgut und total esoterisch ist, eine Dorfgemeinschaft, die alles toppt – und ein Kriminalfall, der recht verzwickt ist und ebenfalls ein paar Vorurteile beinhaltet und andere dafür wieder über den Haufen wirft. Wunderbar schräg und ein klein wenig bissig, aber vor allem mit ganz viel Liebe zu ganz besonderen und speziellen Charaktereigenschaften. Das Lesen macht durchweg Spaß! Es gibt massig skurrile Sätze wie: „Ein zweistimmiges Schweigen erfüllte den Raum.“. Ich hab so etwas dann immer bildhaft vor Augen und kann mich königlich amüsieren!

Da ist noch viel Raum für weitere Entwicklungen der beiden Kriminalbeamten Bülent und Astrid. Das ist auch wichtig für einen Serienstart. Und auch wenn klar abzusehen ist, dass sich eine kleine Romanze anbahnt, ist das nicht abgedroschen.

Die Autorin bringt viel Fränkisch rein, aber so, dass auch Nicht-Franken verstehen, um was es geht. Der Humor ist nicht zu platt, die Figuren sind glaubwürdig. Nervenaufreibend spannend ist der Krimi nicht, aber durchaus unterhaltsam. Vor allem kommt zwar kein explosiver Showdown, dafür aber eine kleine Wendung am Ende, die mehr oder weniger alle aufatmen lässt. Die Idee finde ich sehr gelungen und sie passt zum kompletten Buch.

Wer sich gern hin und wieder einfach nur entspannen möchte beim Lesen und Spaß an Sprachwitz hat, der liegt hier genau richtig. Für den einen oder anderen Holperer (manche Witze lassen mit der Zeit einfach nach) ziehe ich einen Stern ab. Dennoch bleiben sehr gute vier Sterne für diesen Reihenauftakt!

Veröffentlicht am 26.07.2018

Turbulent mit viel derbem Humor

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Im fränkischen Strunzheim wird die Fleischereifachverkäuferin Kerstin tot und völlig nackt aufgefunden. Erkan Rambichler ist sich schnell klar, dass hier sein Sohn ermitteln muss, ist er doch schließlich ...

Im fränkischen Strunzheim wird die Fleischereifachverkäuferin Kerstin tot und völlig nackt aufgefunden. Erkan Rambichler ist sich schnell klar, dass hier sein Sohn ermitteln muss, ist er doch schließlich bei der Mordkommission Nürnberg tätig. Dafür setzt er alle Hebel in Bewegung, auch wenn er dafür die Wahrheit etwas krummbiegen muss. Dass der Sohn diese Ermittlung gar nicht möchte, ist völlig nebensächlich, und so fliegt er ein, der Bülent, zusammen mit seiner Assistentin Astrid. Eine Ermittlung wird in Gang gesetzt, wie sie so nur in Strunzheim im Fränkischen stattfinden kann.

Mit viel Augenzwinkern und noch mehr Lokalkolorit hat die Autorin Anja Bogner einen Krimi um diesen Ermittler wider Willen geschrieben. Die Geschichte nimmt sich selbst und auch seine Protagonisten nicht immer ganz ernst. Man kennt sich in Strunzheim, da fährt man auch schon mal seit Jahrzehnten ohne Führerschein (wissen alle im Dorf), spricht voneinander in lieblichen Spitznamen (die Tote ist die „Gelbwurscht-Pflunzn“, der ewig betrunkene Franz der „Suff“). Dazu passen auch die beiden Ermittler, der türkischfränkische Bülent mit dem Spleen um seine Körperpflege und die vegane Assistentin mit den Yoga-Allüren, von denen der eine so gar keinen Ehrgeiz und die andere dafür umso mehr zeigt. Es gibt kein Klischee, das nicht bis zum Anschlag ausgereizt wurde, kein Lacher, der hier verschenkt wurde. Und es geht eigentlich auch gar nicht so sehr um die Tote, sondern um das Biotop Strunzheim mit all seinen urigen Individuen.

Turbulent, chaotisch, mit viel derbem Humor - wer das mag, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Das Buch benutzt viele lokale Ausdrücke, doch keine Sorge, es gibt eine Übersetzung dazu, so dass sich alle in die Seele dieser fränkischen Gemeinde einlesen können. Mir hat die besondere Geschichte um den türkischfränkischen Ermittler wider Willen und seine clevere Assistentin gut gefallen, ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieser Reihe.