Zwei verwandte Seelen gegen Ende ihrer Leben
Der Narr und seine MaschineDer Suhrkamp-Verlag hat wohlweislich gut daran getan, dieses kleine Büchlein mit seinen nicht einmal 140 Seiten nicht in irgendeine Genreschublade zu stecken. Zwar ist der Protagonist (unter anderem) Tabor ...
Der Suhrkamp-Verlag hat wohlweislich gut daran getan, dieses kleine Büchlein mit seinen nicht einmal 140 Seiten nicht in irgendeine Genreschublade zu stecken. Zwar ist der Protagonist (unter anderem) Tabor Süden, der frühere Polizist und Privatdetektiv, doch mit einem Kriminalroman hat dieses Buch nun wirklich nichts zu tun.
Eigentlich wollte Süden es seinen 'Fällen' gleich tun: einfach verschwinden. Doch kurz bevor es soweit ist, erwischt ihn seine frühere Chefin und gute Freundin und bittet ihn, noch einmal einen Auftrag zu übernehmen. Ein früher berühmter Schriftsteller ist verschwunden und seine Freunde sorgen sich.
Weshalb Süden den Auftrag angenommen hat, bleibt unklar - vielleicht, weil er den Autor von früher kennt (und seine Bücher gelesen hat) und es damit für ihn eine Art Reise in die Vergangenheit ist. Als LeserIn folgt man den beiden Männern: dem Schriftsteller, der auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist; und Tabor Süden auf der Suche nach ihm. Beide ähneln sich, sowohl in ihrer Art wie auch ihren Absichten: Das bisherige Leben hat ihnen zuviel zugemutet und beide wollen verschwinden, wenn auch auf unterschiedliche Art.
Eine kleine, traurige Geschichte über zwei Menschen, die am Leben leiden und die wenig Hoffnung lässt, dass man über Tabor Süden noch einmal etwas lesen wird.