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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2018

Leider sehr vorhersehbar, enttäuscht vom Setting

Das Herz der Kämpferin
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Ihr Leben lang schon kämpft die junge Aska Eelyn gegen die Blutsfeinde ihres Stammes, die Riki. Als sie eines Tages jedoch im Kampf unterliegt und von einem Riki in sein Dorf verschleppt wird, um ihm und ...

Ihr Leben lang schon kämpft die junge Aska Eelyn gegen die Blutsfeinde ihres Stammes, die Riki. Als sie eines Tages jedoch im Kampf unterliegt und von einem Riki in sein Dorf verschleppt wird, um ihm und seiner Familie als Untergebene zur Hand zu gehen, stößt sie dort auf jemanden, den sie schon lange für tot hielt. Und während sie noch mit sich selber und dem Geheimnis, das sie aufdeckte, zu kämpfen hat, lauert eine Bedrohung im Hintergrund, die nicht nur die Riki, sondern auch die Aska auszulöschen droht.

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir wirklich sehr gut. Der Leser wird mitten hinein ins Kampfgeschehen geworfen und begleitet Eelyn dabei, wie sie ihr Dorf gegen die feindlichen Riki verteidigt. Durch einen solchen Start in eine Geschichte voller Action und rasanter Handlung, wurde ich auf eine Handlung eingestimmt, die so leider nicht existierte. Die Spannung dieser ersten Kapitel nahm rapide ab, Kapitel reihte sich an Kapitel, ohne das großartig etwas passierte. Die Handlung wurde ausgetauscht durch Dialog über Dialog, ohne das etwas dabei herumkam. Es schien, als hätte die Autorin ihr gesamtes Pulver schon in den ersten Szenen verschossen.
Eelyn als Protagonistin gefiel mir nur in Maßen gut. Ich wurde irgendwie nicht vollkommen warm mit ihr und fand einige der Nebencharaktere deutlich besser ausgearbeitet und authentischer dargestellt als sie. Fiske wiederum gefiel mir sehr gut.
Leider hätte diese Geschichte in jedem anderen Rahmen auch Platz gefunden. Ich hatte mich zu Anfang sehr auf eine YA-Geschichte im Stile einer Wikinger-Erzählung gefreut. Doch die wenigen Stellen, an den dieses Feeling aufkam, waren so austauschbar, vorhersehbar und so gewollt klischeehaft, dass es mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Jedes andere x-beliebige Setting hätte für diese Geschichte auch funktioniert, sei es nun ein dunkler, gefährlicher Wald, eine Highschool in Texas oder wo auch immer. Sehr schade, ich hatte mit mehr Authentizität und Alleinstellungsmerkmalen gerechnet.
Das Problem mit dem Buch ist, dass es an sich gar nicht mal schlecht ist. Der Schreibstil ist toll, lässt sich sehr flüssig lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Das führt dazu, dass man wirklich sehr schnell in dem Buch vorankommt.
Aber auf mich wirkte die eigentliche Handlung oftmals einfach zu langweilig und die Charaktere nicht gut genug ausgearbeitet. Wenn die Handlung eher im Hintergrund dahinplätschert, dann müssen in der Phase die Charaktere noch besser beschrieben werden. Dann ist Zeit, um die inneren Konflikte darzustellen und ihnen eine Persönlichkeit zu verleihen. Aber leider passierte dies in einem zu kleinen Rahmen. Ja, ich wurde gut unterhalten und hatte auch wirklich Spaß beim Lesen, doch im Gedächtnis bleiben wird mir dieses Buch nicht lange. Schade, ich werde mich wieder auf die Suche nach einem authentisch Wikinger-Jugend-Buch machen müssen.
Auch wenn ich kein großer Fan von Eelyn war, so gefiel mir doch die Liebesgeschichte wirklich gut. Sie wurde nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt, war in gewisser Weise nachvollziehbar und traf genau meinen Geschmack. Hier muss ich ein großes Lob an die Autorin aussprechen, die sich nicht aller klassischen YA-Klischees bediente. Da ich sonst meine Probleme mit Liebesgeschichten in Jugendbüchern habe, fiel mir dieser Punkt deutlich positiver auf.
Auch wenn ich an sich kein großer Fan von Coverbewertungen bin, muss ich an dieser Stelle einmal anmerken, wie großartig ich dieses Cover finde. Es sticht schon sehr im mehr farbenfrohen YA-Bereich deutlich hervor und passt sehr gut zur Geschichte.

Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Leider nicht das, was ich erwartete

Menschen, Tiere und andere Dramen
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Warum lieben wir die eine Tierart, warum verachten wir die andere? Eine wirklich spannende Frage, die mich sehr neugierig auf das Buch des für den „Falter“ als Kolumnisten schreibenden Peter Iwaniewicz ...

Warum lieben wir die eine Tierart, warum verachten wir die andere? Eine wirklich spannende Frage, die mich sehr neugierig auf das Buch des für den „Falter“ als Kolumnisten schreibenden Peter Iwaniewicz machte.
Der Einstieg in das Buch gefiel mir unheimlich gut. Der Autor erzählt mit unglaublich viel Witz seinen Werdegang als Biologen, bringt eigene Anekdoten mit ein und erzählt etwas von den typischen und manches Mal auch untypischen Fragen, die ihm so auf Grund seines Berufes schon gestellt wurden.
Sehr positiv auf den Rest des Buches eingestimmt, fuhr ich mit der Lektüre fort und wurde leider immer mehr enttäuscht.
Ich hatte mir vor allem auf Grund des Titelzusatzes („Warum wir Lämmer lieben und Asseln hassen“) und des Klappentextes eine sehr viel tiefergehende Beschreibung der Beziehung Mensch und Tier vorgestellt. Doch werden das gesamte Buch hinweg sehr interessante Ansätze dem Leser als Brocken vorgeworfen, jedoch nie richtig erläutert. Eine Begrenzung dieser Ansätze auf mehr als die Hälfte und bessere Erklärungen und Ausführungen wären in meinen Augen hier angebracht gewesen. Einhergehend mit diesem ist meine Hauptkritik an diesem Werk. Es gab leider kein Literatur- oder Quellenverzeichnis, was mich immens störte. Viele der vom Autor aufgeführten Punkte waren nicht etwas, was der Allgemeinheit bekannt gewesen wäre. So wäre es schön gewesen, die von ihm herangezogenen Quellen nachlesen zu können. Vor allem, da die Behauptungen vom Autor wie schon erwähnt nur unzureichend bis überhaupt nicht erläutert wurden. Sehr schade!
Das angehangene Tier-Register hätte dafür wegfallen können, denn viel bringt auch dieses nicht. Schlägt man zum Beispiel in diesem den Panda nach, so erfährt man nur, dass eine Replik der „Venus von Milo“ für mehrere Zehntausend Euro versteigert wurde. Nicht mein Humor, für mich nicht interessant und auch die Mensch-Tier-Beziehung geht hier irgendwie an mir vorbei.
Humor ist eigen und ein jeder von uns hat einen ganz anderen. Zum Glück! Leider musste ich im Verlaufe des Buches feststellen, dass der Humor des Autors und mein eigener nicht komplett kompatibel sind. An sich wäre das nicht weiter tragisch, wären die einzelnen Abschnitte nur informativer gewesen. So jedoch las ich Abschnitt um Abschnitt, ohne etwas Neues zu lernen oder in irgendeiner Art unterhalten zu werden.
Der Schreibstil hingegen ist wirklich toll gewesen und sehr locker. Somit konnte ich die mir eher unliebsamen Abschnitte relativ fix lesen. Und auch wenn ich bisher viel Kritik geäußert habe, so konnte mich der Autor durchaus zwischendrin zum Lachen bringen.
Was mir unglaublich gut gefallen hat, sind die ganzen kleinen Illustrationen der Tiere. Die Aufmachung des Buches machte wirklich einiges was dem Inhalt fehlte wieder wett.
Im Endeffekt habe ich zwar durchaus interessante Ansätze mit auf den Weg bekommen, von denen werde ich nur schon die Hälfte wieder vergessen haben. Ein Tipp von mir also: Block neben sich legen und alles interessante notieren zum späteren Nachschlagen.
Ich werde nun auch etwas weiter über tierische Spione recherchieren. Bestimmt werde ich das Buch auch irgendwann einmal wieder in die Hand nehmen und selber mit Notizblock bewaffnet den tierischen und menschlichen Eskapaden, Querelen und Konflikten auf den Grund gehen. Dann werde ich auch besser wissen, was mich erwartet: ein rasanter Schnitt durch unser Zusammenleben, der mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Tolle Idee, Plot nicht immer mein Fall

Gork der Schreckliche
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Gork ist ein junger Drache und Kadett der WarWings Akademie. Zum Krönungstag muss er sich eine Königin suchen, die nach Akzeptanz der ihr angebotenen Krone mit ihm ins All rausfliegt, um Planeten zu erobern ...

Gork ist ein junger Drache und Kadett der WarWings Akademie. Zum Krönungstag muss er sich eine Königin suchen, die nach Akzeptanz der ihr angebotenen Krone mit ihm ins All rausfliegt, um Planeten zu erobern und Nachkommen zu zeugen. Gork hat es sich in den Kopf gesetzt, Runcita, Jahresbeste und in seinen Augen die großartigste Drachin der gesamten Akademie zu bitten, seine Königin zu werden. Doch leider hat Gork den Status „Kuschelbär“, ist weit davon entfernt ein ansehnlicher Drache zu sein, hat die kleinsten Hörner und generell nicht viel Glück bisher im Leben. Dass es vorkommt, dass eine Drachin einen unliebsamen Bewerber einfach tötet und Gork versklavt wird, falls keine Drachin seine Krone akzeptiert, macht die ganze Angelegenheit auch nicht leichter. Und wo steckt eigentlich sein Opa Dr. Schrecklich?

Gork ist für mich wie Koriander. Entweder man liebt es oder man hasst es. Oder aber, man braucht nur ab und an eine kleinere Prise davon. Und auch wenn ich Koriander absolut liebe, so trifft das auf Gork nicht zu. Hasse tue ich die Geschichte jedoch auch nicht.
Ich habe nur den auf der Rückseite abgedruckten Text überflogen und fand diesen zwar sehr knapp, aber auch sehr ansprechend. In meinem Kopf entstand ein Bild von einem süßen kleinen Drachen, der ein hoffnungsloser Romantiker ist und auf der Suche nach der wahren Liebe dem Leser ein paar nette Stunden bereitet. Hätte ich doch nur den Klappentext auch noch gelesen!
So wurde ich ganz schnell aus der romantischen Vorstellung eines Drachen im mittelalterlichen Settings gerissen, den schwupps befand ich mich im Weltall wieder und flog nach Blegwesia, dem Planeten der Drachen, auf dem die WarWings Akademie zu finden ist.
Raumschiffe, Roboter und fortgeschrittene Technologie sind nicht gerade Elemente, die man mit Drachen verbindet. Und nach einem ersten kleinen Schock fand ich genau diese Elemente wahnsinnig spannend. Alte Muster – in diesem Fall die Darstellung von Drachen – zu durchbrechen finde ich generell sehr interessant. Der Autor ist mit diesem Buch tatsächlich ein Wagnis eingegangen und hat seine sehr innovativen Ideen bis zum Ende hin durchgezogen. Toll, dieser sehr frische Wind im Fantasygenre!
Doch auch wenn ich diese wirklich neue Umsetzung sehr gelungen fand, so hatte ich auch meine Probleme mit dem Buch.
Angefangen mit Gork, der eben so überhaupt nicht meiner sehr naiven Vorstellung entsprach und mir leider auch im weiteren Verlauf der Geschichte nicht ganz ans Herz wuchs. Mein Hauptproblem jedoch ist die eigentliche Handlung. An sich könnte man den gesamten Plot des Buches problemlos auf gerade einmal 5-10 Seiten reduzieren. Doch der Autor bauscht unheimlich viele Kleinigkeiten auf, dass das Buch knapp über 400 Seiten lang ist. Verschwendete Lesezeit würde ich es nun nicht nennen, dafür fand ich zu viele Szenen und Passagen, die eigentlich unwichtig waren, viel zu amüsant. Doch an sich fliegt Gork circa 380 Seiten lang nur durch die Gegend, um Runcita aufzuspüren und gerät dabei in brenzlige und heikle Situationen. Ich habe lange überlegt, ob ich das nun einfach grandios, oder vollkommen überzogen finden sollte. Vor allem zum Ende hin war ich dann doch ziemlich genervt von dem Katz-und-Maus-Spiel und hätte mir entweder einen weiteren spannenden Handlungsstrang oder die Kürzung oder Streichung mehrerer Szenen gewünscht.
Das Ende hingegen fand ich wieder einfach toll und absolut passend. Auch ließ mich dieses etwas versöhnt und mit einem guten Gefühl im Leserherz zurück.
Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Viele Geräusche wurden ausgeschrieben, etliche Beschreibungen immer und immer wieder verwendet was auf Dauer immer mehr nervte. Die Länge der Kapitel variierten wirklich sehr von einer halben Seite bis hin zu normaler (10-20 Seiten) Länge. Das gefiel mir jedoch ganz gut, erhöhten diese abgehackten Kapitel durchaus die Spannung. Toll gemacht vom Autor!
Besonders gut gefallen haben mir die Kapitelüberschriften, die immer passend zum folgenden Kapitel waren und an sich schon sehr unterhaltsam klangen.

Ich habe mich dafür entschieden, Gork 3 Sterne zu geben. Phasenweise hätte es einer sein können, dann jedoch wieder fünf. Die Bewertung dieses Buches ist mir sehr schwer gefallen, weshalb ich mich mit der Punktzahl für den Mittelweg entschieden habe. Eine wirkliche Empfehlung spreche ich an dieser Stelle nicht aus. Ein jeder Leser muss sich bei diesem Buch ganz besonders dafür oder dagegen entscheiden.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir die Lektüre durchaus Spaß bereitet hat, ich die Geschichte unterhaltsam fand, jedoch phasenweise einfach zu abstrus. Die so tolle und neuartige Darstellung von Drachen finde ich einfach großartig!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Anfang eher schleppend, Ende dafür sehr spannend

Das Eis
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Sean und Tom könnten unterschiedlicher nicht sein. Tom ist Umweltschützer durch und durch, Sean erfolgreicher Unternehmer. Und doch verbindet diese beiden Männer seit ihrer Jugend etwas, das sie zu engen ...

Sean und Tom könnten unterschiedlicher nicht sein. Tom ist Umweltschützer durch und durch, Sean erfolgreicher Unternehmer. Und doch verbindet diese beiden Männer seit ihrer Jugend etwas, das sie zu engen Freunden werden lässt: Ihre geteilte Begeisterung für die Arktis.
Mit anderen Partnern bauen sie in Spitzbergen ein exklusives Hotel. Doch es kommt zu einem tragischen Unfall, der Tom das Leben kostet. Jahre später taucht seine bis dahin nie gefundene Leiche auf, was Vorgänge in Gang setzt, die das Leben eines jeden involvierten Partners verändern könnten.

Ich hatte zugegebener Maßen meine Probleme mit diesem Buch. Zum einen lag es an meinen viel zu hohe Erwartungen, die ich an ökologisch motivierte Bücher habe, zum anderen jedoch an den Charakteren und dem Schreibstil.
Ich wurde leider mit keinem der Charaktere wirklich warm, Sean als Protagonist war mir sehr unsympathisch. Charaktere können immer gerne Ecken und Kanten haben, an denen ich mich stoße, dann sind sie wenigsten interessant. Doch war mir Sean zu profitgierig und zu egoistisch. Es gab etliche Passagen, in denen er mir sehr sympathisch wurde. Diese waren meist aus seiner Zeit mit Tom oder beherbergten seine immer zu spürende Liebe zur Arktis. Die Nebencharaktere waren mir teilweise zu blass gehalten und bis auf Tom nahmen sie nicht viel Handlung ein. An sich würde ich mich daran nicht viel stören, da es in der Geschichte vor allem um Sean geht, doch da bereits zu Anfang so viele unterschiedliche Charaktere eingeführt wurden, hätte ich es besser gefunden, wenn dieses auch etwas tiefer gehend dargestellt worden wären. So kam ich mir als Leser phasenweise vor, als würden mir vielversprechende Charaktere als nette Dreingabe gegeben worden wären, nur um mir im nächsten Moment vor der Nase weggeschnappt zu werden.
Es gibt mehrere Erzählstränge, die sehr gekonnt miteinander verwoben waren. So folgte auf eine Passage in der Gegenwart oftmals ein Absatz aus Seans Vergangenheit. Die Verwendung von mehreren, temporär getrennten Stränge gefiel mir außerordentlich gut.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir auch durch den anfangs sehr monoton gehaltenen Schreibstil eher schwer. Emotionen wurden nicht wirklich in mir geweckt. Ausgenommen die Passagen, in den die Natur der Arktis beschrieben wurde. Dort packte mich regelmäßig das Fernweh. Ich hätte mir über das Buch hinweg viel mehr Schilderungen der Arktis gewünscht.
Auch das Erzähltempo war eher schleppend, ein Spannungsaufbau kaum zu spüren. Dies änderte sich jedoch im letzten Viertel des Buches, das mir wirklich sehr gut gefiel. Eben in diesem letzten Viertel kaum auch auf einmal so viel Spannung auf, so viele neue Fragen und langersehnte Antworten kamen hinzu, so viele lose Enden wurden miteinander verknüpft.
Man könnte meinen, das Buch ist in gewisser Weise eine reale Zukunftsvision. Der Klimawandel hat erschreckende Auswirkungen auf das Wetter gehabt, in London toben Sandstürme. Das Eis der Arktis ist geschmolzen, was neue Handelsrouten möglich macht. Spitzbergen ist zu einem viel zu beliebten Ausflugsziel für Kreuzfahrtschiffe geworden. Diese so realistische Darstellung einer möglichen Zukunft ist erschreckend und von der Autorin wirklich gut umgesetzt worden.
Ganz toll fand ich auch die jedem Kapitel voranstehenden Zitate aus unterschiedlichen Büchern von Arktisforschern. Diese Zitate erweiterten meine Leseliste um mehrere fantastische Bücher, die ich mir für die stürmischen und kalten Tage aufhebe.

„Das Eis“ ist ein Buch, für das man sich lieber viel Zeit nimmt, um es rasch und hintereinander weg lesen zu können. Da mir der Einstieg etwas schwerer gefallen ist, musste ich mich immer wieder selber dazu motivieren, das Buch zur Hand zu nehmen. Hatte ich es dann erst aufgeschlagen, sog mich die Geschichte so sehr in ihren Bann, dass ich kaum aufhören konnte, zu lesen. Für mich ist dieses Buch definitiv nichts für Zwischendurch.

Ich vergebe 3 Sterne. Ich werde die Autorin weiterhin im Blick behalten und „Die Bienen“ definitiv noch lesen.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Nett für zwischendurch, konnte mich jedoch nicht berühren

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Nach dem furchtbaren Unfalltod ihres Bruders Tim ist die Welt für Jana nie wieder dieselbe geworden. Vor sechs Jahren verursachte Leander, der beste Freund ihres Bruders, einen Autounfall, der für Tim ...

Nach dem furchtbaren Unfalltod ihres Bruders Tim ist die Welt für Jana nie wieder dieselbe geworden. Vor sechs Jahren verursachte Leander, der beste Freund ihres Bruders, einen Autounfall, der für Tim tödlich endete und ihre Familie in die Dunkelheit stürzte.
Und eines Tages steht vor Jana der Mensch, den sie seit sechs Jahren erfolgreich aus ihrem Leben verbannt hat. Leander. Und diese Begegnung ändert alles.

Ich habe noch vor einigen Jahren viel und gerne im YA/NA-Bereich gelesen. Doch irgendwann hatte ich die Nase voll von den tätowierten Bad Boys und Liebesdreiecken und nahm Abstand. Dann jedoch geisterte „Nichts ist gut. Ohne dich.“ durch jegliche von mir genutzten Portale und Foren. Meine Neugierde auf das Genre war endlich wieder geweckt und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Denn auch der Klappentext sagte mir zu, obwohl er nicht zu viel preisgibt. Und doch alles relevante beschreibt.
Aber nach ein paar Kapitel kam die Ernüchterung, da ich mit Jana einfach nicht warm wurde. Dies hielt sich leider auch über den Rest der Geschichte so. Jana war mir einfach unsympathisch. Sie verhielt sich zu oft sehr selbstsüchtig, egoistisch und kindlich. Außerdem bog sie sich ihre Wertevorstellungen sehr zurecht, wie zum Beispiel, dass es für sie in Ordnung war, eine Affäre mit einem vergebenen Mann zu haben, doch eine andere Frau, die ihren Freund betrog, absolut verteufelt wurde. Hinzukommt, dass ich viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen kann, da sie nur unzureichend erklärt wurden.
Wäre es nur bei Jana geblieben, hätte ich das Buch eventuell nicht weitergelesen. Doch zum Glück gab es da noch Leander, der mir wirklich gut gefiel. Während Leander in meinen Augen durchaus eine Charakterentwicklung durchlebte, trat Jana auf der Stelle. Außerdem war der Charakter an sich sehr interessant, denn wie geht man damit um, am Tode seines besten Freundes mit Schuld zu sein?
Doch auch wenn mir Leander besser gefiel als Jana, so fehlte es beiden einfach an Tiefe. Ich konnte mich in keinen von ihnen komplett hineinversetzen, mitfiebern oder –leiden. Phasenweise fand ich die Geschichte um Janas Schwester Marie sogar interessanter als die von Jana und Leander. Das lag für mich einfach daran, dass das Potential für interessante Dialoge zwar da war, jedoch nicht genutzt wurde. Zum Beispiel der Konflikt von Jana und ihren Eltern, Leander und das schwierige Verhältnis zu seinem Vater, Leander und Janas Familie und auch einfach Jana und Leander selber. Mir hat einfach zu vieles am Ende gefehlt, zu viel war ungeklärt, zu viel stand im Raum. Es ist für mich kein offenes Ende, das in einem zweiten Band weitergeführt wird. An sich ist die Geschichte für mich beendet. Doch es hängen zu viele lose Handlungsstränge noch in der Luft, als dass ich nun nach Beendigung des Buches zufrieden wäre. Ich hätte mir so viel mehr Auseinandersetzung mit dem Thema Tod eines Familienmitglieds, Schuld, Selbstzweifel und Stärke gewünscht.
Jegliche Nebencharaktere waren blass, farblos und irgendwie austauschbar, auf viele hätte man getrost verzichten können.
Emotional ließ mich die Geschichte zwischen den beiden vollkommen kalt. Und gerade die Emotionen sind für mich das wichtigste im YA/NA-Bereich. Es gab Bücher dieses Genres, die mich schon die ein oder andere Träne vergießen ließen, hier jedoch fieberte ich noch nicht einmal mit. Es war mir irgendwie klar wie es enden wird, überrascht wurde ich nicht wirklich.
Der Schreibstil gefiel mir an diesem Buch am besten. Er ist locker und leicht, passt also sehr gut in das Genre. Auch gelang es der Autorin, obwohl mir die Charaktere nicht zusagten, dass ich dennoch weiterlesen wollte. Hier muss also ein großes Lob ausgesprochen werden.
Die Aufteilung der Kapitel ist gut, der Perspektivwechsel von Jana und Leander gefiel mir sehr gut. So hat man als Leser die Möglichkeit, sich auf noch eine ganz andere Art und Weise in die Charaktere hineinzuversetzen.
Das Cover finde ich in Ordnung, es sticht auf jeden Fall durch die Farbgebung hervor, trifft nur einfach nicht vollkommen meinen Geschmack. Doch ist der an dieser Stelle ja nur eine Nebensächlichkeit.
Ich habe von der Geschichte mehr erwartet. Leider stellt mich das Ende auch einfach nicht zufrieden. Zu viele Konflikte sind mir offen geblieben oder nur mäßig gelöst worden.

Ich vergebe 3 Sterne.