Poetisch beschrieben, wie junge Menschen ihren Lebensweg gehen und sich verändern wollen.
Die Nacht der ZugvögelWir lernen Viola und Leo kennen, beide sind Ende 20 und sie begegnen sich zufällig, verlieren sich nach einer Nacht wieder aus den Augen. Wir begleiten sie ein Stück ihres jeweiligen Lebensweges. Sie besuchen ...
Wir lernen Viola und Leo kennen, beide sind Ende 20 und sie begegnen sich zufällig, verlieren sich nach einer Nacht wieder aus den Augen. Wir begleiten sie ein Stück ihres jeweiligen Lebensweges. Sie besuchen nach langer Zeit ihre Eltern, es gibt Wiedersehen mit alten Freunden und wir erleben ihren jeweiligen Roadtrip mit.
Dabei lassen uns besonders Leo und Viola an ihrer Gedankenwelt teilhaben. Ihre Träume und Pläne werden genau gezeichnet, sie haben mich berührt und dennoch blieben mir die Personen eigenartig fremd. Vielleicht ist mir ihre Art zu leben, so als Zugvogel durchs Leben zu ziehen, doch zu unbekannt. Alle Personen sind im Wandel, stecken in alten Gewohnheiten fest, suchen neue Ziele und Wege um sich zu finden und zu entwickeln. Diese Probleme kenne ich aus meiner Generation nicht so intensiv und eher um das 20. Lebensjahr und kann es daher durch die Vielfalt der Personen auch nur bedingt nachvollziehen. Hier scheint niemand seinen klaren Weg vor Augen zu haben und sie gehen als Einzelgänger durch ihr Leben.
Der Erzählstil dieses Entwicklungsromans ist sehr poetisch und gefällt mir sehr gut. Hier werden mit Metaphern Bilder gemalt, die Sprache wirkt sehr ansprechend und unterhaltsam. Das hat mir sehr gefallen, wobei die Grundstimmung des Romans mir ziemlich grau und trübsinnig vorkommt.
Das passt allerdings auch zu der Aufbruchstimmung der jungen Menschen, die allesamt Ende 20 nicht wirklich fest im Leben stehen, sondern immer noch auf der Suche sind.
Was mir leider nicht so gut gefallen hat, ist die personelle Zuordnung, denn hier erzählen Leo und Viola nebeneinander her. Auch gibt es zum Ende noch offenen Fragen, die in Andeutungen verlaufen, aber nicht endgültige Klarheit bringen.
Dennoch ist diese Geschichte so feinfühlig erzählt, dass mir das Lesen Spaß gemacht hat. Von dieser Autorin möchte ich noch mehr lesen.
Wahrscheinlich bin ich auch nicht die Zielgruppe, die sie mit ihrem Entwicklungsroman ansprechen will.
Dieser Gegenwartsroman hat einen einzigartigen Erzählstil und ist mit berührenden Worten geschrieben. Die Phase des Umbruchs kommt deutlich zur Sprache, mich hat das inhaltlich aber nicht angesprochen. Doch auf weitere Werke der Autorin bin ich sehr gespannt.