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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

Gut geschriebener Jugendroman mit Schwächen

Liebe ist so scheißkompliziert
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Die 17-jährige Nele ist 1,90 m groß und hat noch nie einen Jungen geküsst, dabei sehnt sie sich schon lange nach einem festen Freund. Auf einer Party stürzt sie mit Jerome, dem Basketballstar der Schule ...

Die 17-jährige Nele ist 1,90 m groß und hat noch nie einen Jungen geküsst, dabei sehnt sie sich schon lange nach einem festen Freund. Auf einer Party stürzt sie mit Jerome, dem Basketballstar der Schule ab und am nächsten Tag kursiert ein Video von ihr im Internet, in dem sie eindeutig zu wenig an hat. Eigentlich kann nur Jerome das Video von ihr gedreht haben, doch Nele ahnt das die Wahrheit viel komplizierter ist...

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Nele erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und lässt sich gut lesen. Teilweise ist das Buch in Jugendsprache und mit viel Sarkasmus geschrieben.
Der Humor hat mir gut gefallen und ich konnte mir teilweise ein Grinsen nicht verkneifen.

Nele fand ich sympathisch und konnte sie in den meisten Dingen verstehen.
Mit ihrem besten Freund Tom bin ich hingegen nicht wirklich warm geworden. Zwar ist er meistens ein guter Freund für Nele, allerdings hat mich sein ständiger Cannabis Konsum massiv gestört. Eigentlich hat man ihn fast nie "nicht-kiffend" erlebt. Ich bin der Meinung, dass die Autorin im Buch die schlechten Seiten von Drogenkonsum hätte erläutern müssen. Immerhin handelt es sich um ein Jugendbuch mit der Altersempfehlung ab 14 Jahren.
Jerome's Charakter fand ich gut ausgearbeitet und authentisch.

Das Thema Mobbing spielt im Buch eine große Rolle, denn nicht nur Nele wird wegen ihrer Größe ausgegrenzt auch Schulschwarm Jerome hat eine ernste Vergangenheit.
Leider fand ich, dass mit dem ernsten Thema zu locker umgegangen wurde. Jeder weiß, wohin Mobbing führen kann und dieser Aspekt wurde zu wenig thematisiert.

Gestört hat mich auch, wie locker Nele mit dem Nacktvideo umgegangen ist und dass es ihr sogar egal war, wer dieses Video von ihr gedreht hat. Das wirkte auf mich etwas unrealistisch, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es selbst eine toughe Person so kalt lässt, wenn ein freizügiges Video von ihr rumgeht welches fast die ganze Schule gesehen hat.

Die Liebesgeschichte von Nele und Jerome hat mir gut gefallen. Die langsame Entwicklung und Annäherung wirkte realistisch und wurde gut beschrieben.

Das Ende des Buches hat mich leider nicht zufriedengestellt. Ich bin mir sicher, man hätte auch noch eine andere Lösung als Ausgang finden können.

Fazit: Ein schöner Jugendroman, der zwar gut geschrieben wurde, ernste Themen aber leider zu wenig thematisiert.
Von mir gibt es daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Starker Beginn, schwaches Ende

Never Loved Before
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8 Jahre ist es her, dass Katherine als 12-jährige von einem Mann entführt und vergewaltigt wurde. Damals rettete sie ein „Schutzengel“. Acht Jahre später gibt sie ein Fernsehinterview, in der Hoffnung ...

8 Jahre ist es her, dass Katherine als 12-jährige von einem Mann entführt und vergewaltigt wurde. Damals rettete sie ein „Schutzengel“. Acht Jahre später gibt sie ein Fernsehinterview, in der Hoffnung endlich damit abschließen zu können. Ihr Schutzengel sieht dieses Interview und möchte sie unbedingt ein weiteres mal beschützen. Allerdings darf sie niemals erfahren, wer er wirklich ist, denn dass könnte alle alten Wunden von neuem aufreißen.


Anfangs hat mir das Buch wirklich richtig gut gefallen und ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Der Schreibstil von Monica Murphy ist flüssig und lässt sich bequem herunterlesen.

Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven. Einmal die heutige Perspektive der beiden Hauptpersonen und einmal die damalige. Diese Perspektivwechsel fand ich sehr interessant, denn so kann man beide Personen besser kennenlernen und mehr über sie erfahren. Da aus der Ich-Perspektive berichtet wird, war es zwar teilweise etwas verwirrend, aber störte nicht den Lesespaß. Gut war, dass man dadurch erst nach und nach die näheren Hintergründe der Geschichte erfuhr und die Spannung gehalten wurde.

Leider wurde die Geschichte dann nach etwa 200 Seiten immer schwächer und gerade gegen Ende hin, habe ich mich sehr gequält noch weiterzulesen.

Katie fand ich anfangs sehr sympathisch. Ich habe mit ihr gelitten und finde es wirklich schrecklich was sie durchmachen musste. Allerdings fand ich ihr Verhalten, vor allem gegen Ende hin etwas widersprüchlich. Anfangs kann sie sich nicht einmal vorstellen von einem Mann angefasst zu werden und dann vertraut sie einem einfach so, ohne zu wissen wer er ist, geschweige denn ihn näher zu kennen?!

Denn männlichen Protagonist mochte ich anfangs ganz gerne, doch nach und nach hat er sich immer weiter in Lügen verstrickt und hatte auch eine geradezu besessene Art an sich.

Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten hat mir gut gefallen. Sie entwickelte sich langsam und war realistisch. Leider wurde sie dann auf den letzten Metern des Buches auch etwas überstürzt.

Das Hintergrundthema der Geschichte – Kindesmissbrauch – fand ich gut integriert und realistisch in Worte gefasst. Im Buch befinden sich auch einige gut geschriebene, wenn auch wirklich unschöne Szenen. Damit sollte man also rechnen. Auch damit, dass es sich trotz der Kategorie „Erotikroman“ um keinen klassischen in dem Sinne handelt und nur ein bis zwei erotische Szenen vorkommen.

Das Buch endet mit einem recht fiesen Cliffhanger, der mich allerdings nicht wirklich dazu animiert mit dem zweiten Teil weiterlesen zu wollen. Ich kann mir auch schon in etwa denken, wie es weitergeht.

Fazit: Eine anfangs wirklich gute Geschichte, die aber leider immer schwächer wird. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Daher gibt es von mir auch durchschnittliche 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.07.2018

Interessante Idee mit nicht immer gelungener Umsetzung

Forever again. Für alle Augenblicke wir
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Als Katherine Finchley und Matthew Galloway sich im Jahr 2039 an der Universität in Nottingham begegnen, kommen sie sich merkwürdig bekannt vor. Gemeinsam finden sie heraus, dass es über die Jahrhunderte ...

Als Katherine Finchley und Matthew Galloway sich im Jahr 2039 an der Universität in Nottingham begegnen, kommen sie sich merkwürdig bekannt vor. Gemeinsam finden sie heraus, dass es über die Jahrhunderte hinweg, immer wieder Paare mit den gleichen Namen und Gesichtern gab. Zur Zeit des Jakobiteraufstands 1745, während des Krimkrieges 1854 und zwanzig Jahre vor ihnen, im Jahr 2019. Und immer hatten die beiden eine wichtige Aufgabe und haben die Zukunft maßgeblich beeinflusst. Doch warum wurden die beiden immer wieder geboren? Und was ist die Aufgabe der Katherine und des Matthews im Jahr 2039? Gemeinsam kommen sie hinter eine Verschwörung, bei der die Gesetze der Zeit auf einmal nicht mehr gelten...

Das Hörbuch wird von Julia Meier gelesen, die eine sehr angenehme Stimme hat, der man gut zuhören kann.
Erzählt wird das ganze in einem personalen Erzählstil aus der Sicht von Katherine und Matthew und einer unbekannten Stimme aus dem off, bei der man nicht genau weiß, wer oder was sie ist und die leider sehr viel Verwirrung stiftet. Ich glaube ohne diese Stimme wäre vieles klarer gewesen.

Es folgen immer wieder sehr plötzlich Zeitsprünge zwischen den Jahren 1745, 1854, 2019 und 2039. Diese finden immer willkürlich statt und ohne feste Reihenfolge. Obwohl zwar immer das Jahr am Kapitelanfang genannt wurde, war ich dennoch oftmals sehr verwirrt. Denn anfangs tat ich mich sehr schwer damit die vier Handlungsstränge auseinander zuhalten. Irgendwann bei der zweiten CD hat es dann "klick" gemacht und diese und auch die dritte CD haben mich wirklich gut unterhalten.
Nachdem dann aber bei der vierten CD die Handlungsstränge zusammengeführt wurden wuchs meine Verwirrung wieder und ich habe leider den Sinn nicht so ganz erfassen können.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Geschichte unglücklich gekürzt wurde. Ich werde mir wahrscheinlich auch noch das Buch vornehmen, um zu schauen wie die Originalumsetzung ist.

Interessant war zu erfahren, welch winzig kleine Veränderung in der Vergangenheit einen beträchtlichen Teil der Zukunft verändert. Auch gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte zwischen Matthew und Katherine und dass sie über die Jahrhunderte hinweg immer wieder zueinander gefunden haben.

Die Auflösung des Grundes der ständigen Wiedergeburt der beiden war interessant, wenn auch ich die tragende Rolle dessen noch nicht so nachvollziehen kann. Da hoffe ich dann auf Band 2, bei dem hoffentlich auch die anderen offenen Fragen geklärt werden.


Fazit: Hinter dem Hörbuch steckt auf jeden Fall eine interessante Idee, die stellenweise leider nicht ganz glücklich umgesetzt wurde. Oft wurde ich wirklich gut unterhalten, manchmal hatte ich auch einfach nur ein großes Fragezeichen im Kopf.

Von mir gibt es daher gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.02.2018

Nicht ganz ausgeschöpftes Potenzial

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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"Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" war wieder ein Buch, bei dessen Klappentext ich eine komplett andere Story erwartet hätte.

Tess und Jonah haben sich nur ein einziges Mal in ihrem Leben ...

"Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" war wieder ein Buch, bei dessen Klappentext ich eine komplett andere Story erwartet hätte.

Tess und Jonah haben sich nur ein einziges Mal in ihrem Leben getroffen, obwohl sie 7 Monate zusammen waren.
In dieser Zeit haben sie über E-Mails und Chats ihr gesamtes Leben miteinander geteilt. Daher bricht für Tess auch eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass sich Jonah das Leben genommen hat.
In ihrer Verzweiflung schickt sie ihm weiterhin Nachrichten, bis sie eines Tages tatsächlich eine Antwort erhält...

Die Geschichte beginnt recht unvermittelt nach dem Tod von Tess' Freund Jonah. Sie ist daher ziemlich depressiv und die Stimmung ist düster. Ihre Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen, aber die Geschichte kam trotzdem nur sehr langsam in Fahrt und die Stimmung wurde immer mehr erdrückend. Eigentlich mag ich ja traurige Liebesgeschichten, aber diese depressive Stimmung hat mich teilweise beim Lesen echt runtergezogen, sodass ich stellenweise keine Lust mehr hatte weiterzulesen. Da konnte leider auch der schwarze Humor von Tess nichts mehr ändern, denn ich stellenweise auch etwas unpassend fand. Nach den ersten 50 Seiten hat sich dies aber zum Glück wieder gelegt.

Der Schreibstil von Peter Boganni hat mir dennoch sehr gut gefallen. Er ist locker und nachdem die düstere Phase überwunden war, kamen sogar einige ganz witzige Stellen im Buch vor.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Tess erzählt. Zu ihr stehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen. Teilweise hat mir ihr Charakter sehr gut gefallen. Teilweise wirkte sie aber auch etwas unreif und oberflächlich.
Jonahs besten Freund Daniel habe ich aber sehr gemocht.

Die Geschichte handelt hauptsächlich von der Verarbeitung des Todes einer sehr nahestehenden Person. Da ich leider eine ähnliche Situation schon erlebt habe, hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt und berührt.
Leider fand ich die Story daher an eingen Stellen aber auch etwas unrealistisch.

Ganz gut in die Story integriert war die Social Media Liebe von Tess und Jonah. Ein paar mehr Chats hätte ich zwar gerne noch gelesen, aber ansonsten wurde dieses Thema sehr gut umgesetzt.

Fazit: Obwohl das jetzt alles nach mittelmäßig klingt, konnte mich das Buch dennoch an einigen Stellen sehr berühren und ich konnte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören, weshalb es von mir 3 Sterne gibt. Das Potenzial hätte aber dennoch etwas besser ausgeschöpft werden können.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Interessantes Grundkonzept, in der Umsetzung leider einige Schwächen

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
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Nachdem ich die spannende Inhaltsangabe gelesen hatte, bin ich mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.

Vor zehn Jahren hat Nic Hals über Kopf ihren Heimatort verlassen und ihrer Vergangenheit ...

Nachdem ich die spannende Inhaltsangabe gelesen hatte, bin ich mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.

Vor zehn Jahren hat Nic Hals über Kopf ihren Heimatort verlassen und ihrer Vergangenheit den Rücken zugekehrt.
Doch um das Haus ihres kranken Vaters zu verkaufen, muss sie in ihr altes Leben zurückkehren und sich somit auch ihrer Vergangenheit stellen. Als sie einen geheimnisvollen Brief mit den Worten: „Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen.“, weiß sie, dass mit diesen Worten nur ihre beste Freundin Corinne gemeint sein kann, die vor zehn Jahren spurlos verschwand. Was ist damals wirklich geschehen? Doch noch am selben Abend verschwindet ein weiteres Mädchen...

Ehrlich gesagt hatte ich mir von dem Buch mehr erhofft, denn die Grundidee und das Konzept sind klasse.
Die Geschichte wird von der Autorin rückwärts erzählt. Sie beginnt am Tag als Nic den geheimnisvollen Brief erhält und endet mit der Todesnacht von Corinne.
Nach und nach erfährt man so auch immer mehr über die einzelnen Charaktere und deren Verstrickung in die gesamte Geschichte.

Eigentlich ein sehr gutes Konzept, jedoch wird es erst nach mehr als der Hälfte des Buches spannend und bis dahin zogen sich die Seiten nur so dahin.

Mit dem Schreibstil bin ich leider kaum warm geworden. Die Geschichte zog sich viel zu sehr in die Länge und es wurden auch öfter längere Monologe der Protagonisten geführt, die sich die Autorin auch durchaus hätte sparen können, oder zumindest etwas kürzen. Denn hätte man die Seitenzahl um 100 Seiten reduziert, wäre die Geschichte deutlich angenehmer zu lesen gewesen.
Ab etwa dem 9. Tag wurde es dann endlich etwas spannender und man erfuhr immer mehr über die betreffende Nacht. Das Finale hat mir dann auch ziemlich gut gefallen, jedoch konnte es nicht so ganz die Langeweile der ersten Kapitel wett machen.
Letztendlich erschließt sich mir auch nicht, warum das Buch in das Genre Thriller eingeordnet wurde, denn ich habe schon Jugendthriller gelesen, die deutlich spannender waren.

Mit den Protagonisten konnte ich mich leider auch nicht wirklich anfreunden. Sie waren zwar nicht unsympathisch aber eben auch nicht so, dass ich mit ihnen mitgefühlt habe. Sie waren halt eher durchschnittlich.

Das Konzept hingegen hat mir echt gut gefallen. Durch die andere Erzählweise wurden auch öfter Andeutungen gemacht, auf deren Auflösung man gespannt wartete. Teilweise wurde die Geschichte dadurch etwas verwirrend aber mit zurückblättern und nochmal nachlesen konnte man seine Verwirrung auch ganz gut lösen.

Fazit: Ein interessantes Grundkonzept, das auch ganz gut umgesetzt wurde. Jedoch könnte man die Geschichte um einige Stellen kürzen, damit die Geschichte anfangs nicht so langatmig ist und auch etwas schneller Fahrt aufnimmt.
Ein nettes Buch für zwischendurch, die ersten 100 Seiten kann man ja überspringen. ;)

3 von 5 Sternen!