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Veröffentlicht am 24.08.2018

Gefangen zwischen Lüge und Wahrheit

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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„Es gibt solche Menschen. Menschen, die mehr sehen als die anderen. Die diesen Blick haben, verstehst du?“ (S. 135/36)

Die 18-Jährige June aus Deutschland möchte ihr Abschlussjahr bei ihrem Onkel in Cornwall ...

„Es gibt solche Menschen. Menschen, die mehr sehen als die anderen. Die diesen Blick haben, verstehst du?“ (S. 135/36)

Die 18-Jährige June aus Deutschland möchte ihr Abschlussjahr bei ihrem Onkel in Cornwall verbringen, wo es angeblich von Mythischem und Magie nur so wimmelt. Doch June glaubt nicht an sowas und will einfach nur eine entspannte Zeit auf Green Manor, dem riesigen Anwesen von Onkel Edgar haben. Leider hat sie die Rechnung ohne ihre Cousins Preston und Blake gemacht, die eigentlich auf Weltreise hätten sein sollen, in ihr nun aber ein unerwartetes Kribbeln auslösen.
Dazu geschehen manchmal merkwürdige Dinge, wenn einer der beiden in der Nähe ist, June sieht eine grün gekleidete Gestalt im Garten, bei der es sich um einen Geist handeln soll und dann gehen in ihr auch noch seltsame Dinge vor. Kann sie bei all den verbotenen Gefühlen und Geheimnissen einen klaren Kopf bewahren?

Als erstes muss angemerkt werden, wie gut gelungen ich das Cover finde. Man sieht ein Mädchen, das June darstellen soll, mit den charakteristischen strahlend grünen Augen, die bald auch noch entscheidend sein werden. Glänzende Kristallsplitter, welche ebenfalls im Buch Beachtung finden, umrahmen den Titel, im Hintergrund ist eine klassische Szenerie Cornwalls zu erkennen, nämlich ein Herrenhaus an den Klippen. Alles in allem passen die Motive definitiv zur Geschichte und im Geschäft würde ich aufgrund des Covers neugierig auf das Buch werden.

Begonnen wird das Buch mit dem Bericht über eine Sage von Green Manor, die auch im späteren Verlauf des Buches noch öfter eine Rolle spielen wird. Danach beginnt die eigentliche Geschichte, die aus Junes Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird. Ich konnte mich sehr gut in die Story hineinversetzen und Junes Gefühle und Gedanken nachvollziehen und gerade wegen der lockeren, jugendlichen Sprache hatte ich das Buch in kürzester Zeit fertig gelesen. Ich wurde regelrecht in einen Bann gezogen, dazu noch die witzigen Dialoge zwischen June und ihren Freunden hier und da, genau wie ich es mag. Die Geheimnisse überall um June herum verleihen dem Ganzen noch einen spannenden, mystischen Touch, der für zusätzliches Kribbeln beim Lesen sorgt.

Zwischen June und den Zwillingen Preston und Blake bahnt sich eine typische Dreiecksbeziehung an. Preston ist eher der charmante von beiden, er spielt in einer Band und gibt sich immer Mühe, June mit kleinen Nettigkeiten und Komplimenten näher zu kommen. Leider empfand ich sein Verhalten stellenweise als etwas zu schleimig und übertrieben, außerdem entblößt er später noch einen Aspekt seiner selbst, den ich alles andere als sympathisch finde.
Blake ist der klassische Bad Boy, düster, unfreundlich und unnahbar. Er zeigt June meistens die kalte Schulter, macht sie runter oder reißt Witze über sie und Preston, doch hinter der harten Schale blitzt manchmal Zuneingung für seine Cousine durch. Er versucht um jeden Preis, June von sich fern zu halten, doch die lässt sich nicht so leicht abschrecken.
Insgesamt gefällt mir Blake besser als Preston, selbst wenn er sich oft wie ein Idiot verhält. Mein Herz schlägt einfach immer für den bösen, undurchsichtigen Jungen der Geschichte.
June ist immer zwischen den beiden hin und her gerissen, auch wenn sie auffallend oft Blakes blaue Augen erwähnt. Eigentlich wollte sie nur ein ruhiges Abschlussjahr bei ihrem Onkel verbringen, doch nach und nach gerät alles aus den Fugen. Sie glaubt zunächt nicht an Magie und sieht alles nüchtern und realistisch. Mit ihren Freunden albert sie gern herum und in manchen Gesprächen haut sie auch den ein oder anderen sarkastischen Kommentar raus, doch sie muss ziemlich bald beweisen, dass sie auch emotionale Stärke bestitzt.
Die Charaktere June und Blake gefielen mir sehr gut, genau wie Junes neue Freude und ihr Onkel, ich habe mit ihnen allen mitgefühlt und -gelacht.

Die bildlichen Beschreibungen im Buch haben es mir leicht gemacht, mich auf Green Manor und den anderen Schauplätzen zurechtzufinden, auch wenn die ein oder andere Wiederholung in kurzer Zeit vielleicht hätte vermieden werden können. Viele der Wendungen und Überraschungen hatte ich mir so oder änhnlich beim Lesen bereits gedacht, aber trotzdem habe ich mich immer gefreut, wenn wieder etwas neues zu Tage gekommen ist oder sich bewahrheitet hat.
Das Buch ist zwar der erste Teil einer Trilogie, endet jedoch im Vergleich zu anderen Reihen nicht mit einem gemeinen Cliffhanger, sondern so, dass man zwar neugierig auf den nächsten Teil wartet, aber nicht komplett verzweifelt, weil man nicht gleich weiterlesen kann. Es bleiben auch noch genügend Fragen unbeantwortet, über die man sich den Kopf zerbrechen könnte, wenn man wollte.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes Romantasy-Buch des Autorinnenduos Rose Snow! Die Charaktere sind interessant gestaltet, die Schauplätze herrlich gewählt und beschrieben und die Idee mit der speziellen Magie finde ich auch spannend. Eine klare Empfehlung für alle Liebhaber dieses Genres, ich warte gespannt auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Redwood - Die Stadt mit dem großen Herzen

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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„Sie war seit zwei Jahren von ihrem Trottel von Eheman getrennt […]. Sie hatte eine Tochter, die nicht sprach, die sie nicht umarmen durfte. Sie hatte Probleme damit, Leuten zu vertrauen und Hilfe anzunehmen.
Weil ...

„Sie war seit zwei Jahren von ihrem Trottel von Eheman getrennt […]. Sie hatte eine Tochter, die nicht sprach, die sie nicht umarmen durfte. Sie hatte Probleme damit, Leuten zu vertrauen und Hilfe anzunehmen.
Weil sie vollkommen, unendlich allein gewesen war.“ (S. 208)

Avery, kürzlich von ihrem Ehemann geschieden, plant mit ihrer Tochter Hailey einen Neunanfang. Sie zieht nach Redwood, ein winziges Städtchen in Oregon, wo ihre Mutter sich niedergelassen hat, und wird dort mehr als herzlich aufgenommen. Nach ihrer ersten Begegnung mit dem attraktiven Tierarzt Cade versucht das halbe Dort sie zu verkuppeln, obwohl Avery eigentlich noch gar nicht bereit für eine neue Beziehung ist. Doch sie befürchtet, ihm nicht mehr allzu lange widerstehen zu können..

Das Cover dieses Buches hat durch die rustikale Holzoptik mit den Fotos irgendwas einladendes und gemütliches, ohne jedoch kitschig oder überzogen zu wirken.
Im Geschäft würde mir das Buch wegen seines Aussehens definitiv auffallen und mein Interesse erregen.

Geschrieben wurde es mal aus der Sicht auf Avery und mal auf Cade. Obwohl nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, kann man ihre Gefühle und Gedanken gut verfolgen und ich habe immer mit ihnen mitgelacht oder -getrauert.
Die Sprache ist, obwohl beide schon in den späten 20ern sind, nicht kompliziert, sondern leicht und flüssig, wie man es bei einem Liebesroman auch erwarten würde, durch die bildlichen Beschreibungen konnte ich mir die Schauplätze und Personen gut vorstellen und ich empfand das Buch als sehr angenehm zu lesen, sodass ich es an einem Nachmittag beenden konnte.

Avery hat in ihrer ersten Ehe keine leichte Zeit gehabt. Nachdem die Scheidung endlich vollzogen ist, braucht sie Abstand von allem und zieht mit ihrer autistischen Tochter Hailey in das malerische Redwood. Hier hofft sie, mit ihrer Vorgeschichte abschließen zu können. Durch die Ignoranz und Oberflächlichkeit ihres Ex-Mannes ist ihr Selbstwertgefühl ziemlich im Keller, und dass sie ihre Tochter aufgrund derer Einschränkung nicht umarmen darf und Hailey auch nicht redet, macht ihr zusätzlich zu schaffen. Doch Avery trägt ihr Päckchen tapfer und ist stärker als sie denkt. Zudem kommt ihr Organisationstalent ihr vielfach zugute, wie sich im Verlauf des Buches noch zeigen wird. In all dem Umzugs- und Neubeginnstrubel hat die junge Mutter eigentlich weder Zeit noch Interesse an einer Beziehung, doch ihr Vorsatz gerät ins Wanken, als sie Cade, einen der ortsansässigen Tierärzte kennenlernt.
Cade ist der jüngste der drei O'Grady-Brüder, die zusammen die Klinik Animal Instincts betreiben. Alle drei sind auf ihre Weise sehr attraktiv, doch Cade gilt als der absolute Frauenschwarm der drei, was sich gelegentlich auch im Kundenstamm bemerkbar macht. Als er Avery begegnet, macht er ihr gleich zu Beginn unberechtigt Vorwürfe und stapft auch danach noch von einem Fettnäpfchen zum nächsten. Doch mit seiner charmanten, herzlichen, offenen Art und damit, dass er seinen Job so ernst nimmt und gut mit den Tieren kann, kommt er bei Avery gut an. Doch auch Cade sucht nicht nach einer Beziehung, er glaubt, dass wahre Liebe zu große Schmerzen bereitet, wenn sie einmal vergeht. Doch Avery ist keine Frau für eine Nacht und Cade beginnt langsam aber sicher Gefühle für sie zu entwickeln.

Ich habe das Gefühl, dass in Redwood wirklich immer und zu jeder Zeit Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Zwar bin ich ein Fan davon, wenn alles gut läuft, aber in diesem Fall kam es kaum zu Wendungen oder unvorhergesehenen Ereignissen, was den ein oder anderen stören könnte. Es gab kein Drama oder sonstiges, jeder hatte sich lieb und durch Avery ist alles natürlich nur noch besser geworden. Aber darüber sehe ich gern hinweg, dafür haben mir die Umgebung und die Charaktere einfach zu gut gefallen. Besonders die Art und Weise wie die Menschen die autistische Hailey mit einbezogen haben, hat mir sehr imponiert. Die Gemeinschaft in Redwood ist wirklich einmalig, es würde mich interessieren, ob das Leben in ländlichen Gegenden tatsächlich so ablaufen kann und einem in Großstädten derart viel entgeht.

Die Beziehung zwischen Cade und Avery entwickelt sich zögerlich, doch ich finde, die beiden sind ein hervorragendes Paar. Avery ist die Ordentliche von beiden und behält alles im Blick, während Cade sie ab und zu mal aus ihrer Wohlfühlzone lockt und dafür sorgt, dass sie lernt, die Kontrolle auch mal abzugeben und anderen zu vertrauen.

Mein Fazit:
Für alle, die auf viel Drama in Liebesromanen stehen, läuft diese Geschichte wohl zu glatt ab. Aber ich habe es geliebt und das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Die Charaktere gingen mir allesamt ans Herz und haben mich total berührt.
Eine definitive Empfehlung, ich fiebere schon dem zweiten Teil der Trilogie entgegen!

Veröffentlicht am 07.08.2018

Second-Hand Herz

Für immer und einen Herzschlag
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„Und ich fange an zu verstehen, warum sie innerlich so zerrissen ist, fange an, Leo zu sehen, wie sie ihn sah – unmöglich, an ihn heranzureichen, sogar jetzt noch.“

Der herzkranke Jonny hat kaum noch ...

„Und ich fange an zu verstehen, warum sie innerlich so zerrissen ist, fange an, Leo zu sehen, wie sie ihn sah – unmöglich, an ihn heranzureichen, sogar jetzt noch.“

Der herzkranke Jonny hat kaum noch Hoffnung auf Genesung. Die Chancen, ein Spenderherz für ihn zu finden, stehen sehr schlecht, bis die etwa gleichaltrige Nia ihren Bruder bei einem Unfall verliert und das Herz des Toten Leo Jonny das Leben rettet. Organspenden sind immer anonym, doch Jonny spürt, dass das neue Herz erst zu ihm gehören wird, wenn er weiß, wer für ihn gestorben ist. Er macht sich auf die Suche nach in Frage kommen den Spendern und baut, um etwas über Leo zu erfahren, eine Freundschaft zu Nia auf, die sich bald zu mehr entwickelt. Doch die Wahrheit über sein Herz steht weiterhin zwischen ihnen.. wird er Nia den wahren Grund anvertrauen, aus dem er sie kennenlernen wollte?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Nia und Jonny erzählt. Man erlebt Leos Unfall aus der Ich-Perspektive durch Nia hautnah mit, und man erfährt auf der anderen Seite, wie Jonnys Alltag im Krankenhaus, abhängig von lebenserhaltenden Maschinen verläuft. Ab da nehmen die Geschehnisse ihren Lauf, man ist durch die Erzählweise direkt dabei und kann die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten sehr gut nachvollziehen.
Die Sprach ist einfach gehalten, wie man es von 15-Jährigen Erzählern auch erwarten würde. Nia ist oft mürrisch und genervt, besonders, wenn es um ihre Familie geht. Jonny hingegen verhält sich wie der nette, schüchterne Junge von nebenan, beide ergänzen sich gut. Das Buch liest sich sehr angenehm, leicht und locker, sodass man es schnell durch hat.

Schon vor Leos Tod stand Nia, obwohl sie als Zwillinge gleich alt sind, immer im Schatten ihres Bruders. Sie fühlte sich stets weniger wert, weswegen das früher gute Verhältnis zwischen den Geschwistern im Laufe der Jahre weiter und weiter abkühlte und Nia auf Provokationen oder Annäherungen ihres Bruders nur noch wütend oder abweisend reagierte. Auch von ihren Eltern bekommt sie nicht die gewünschte Aufmerksamkeit und Unterstützung, besonders nach Leos Tod, wo sie sie am meisten gebraucht hätte, ist jeder mit sich selbst und seiner eigenen Trauer beschäftigt und Nia fühlt sich im Stich gelassen. Der einzige Trost ist Jonny, mit dem sie sich anfreundet, denn er sieht sie unvoreingenommen, ohne Leo als Vergleich.
Jonny hat einen großen Teil seiner Jugend schon im Krankenhaus verbracht, angewiesen auf eine Maschine, die sein Herz unterstützt. Als er die Nachricht erhält, dass ein Spender für ihn gefunden wurde, kann er es zunächst nicht fassen und hat dann schließlich das Bedürfnis, aufzuklären, wem das Herz einst gehörte und wer dieser Mensch war, was er für ein Leben geführt hat. Nia ist für ihn zunächst nur ein Mittel zum Zweck, um mehr über Leo herauszufinden, doch schon bald verliebt er sich in sie, obwohl er ahnt, dass das kein gutes Ende nehmen kann.
Der herzensgute, freundliche Jonny, der keine Fliege was zu Leide tut, und die grimmige Nia mit der harten Schale sind wirklich ein gutes Team. Ihre Dialoge und die Nachrichten, die sie sich schreiben, sind oft geprägt von trockenem Humor, das liebe ich.

Dieses Buch war wirklich sehr außergewöhnlich. Die Themen Organspende und Kindestod sind gewiss nicht leicht zu einer Geschichte zu verarbeiten und erfordern einiges an Recherche und vor allem auch Feingefühl. Mich hat das Schicksal der Familien der beiden Hauptcharaktere sehr berührt und ich habe tatsächlich mit ihnen gelitten. Als jemand, der bisher noch nie einer solchen Trauer ausgesetzt war, wäre es für mich normalerweise schwer nachzuvollziehen, doch ich finde, wie die Autorin hat das Leid der Betroffenen rübergebracht hat, war glaubwürdig.
Die zarte Liebesgeschichte inmitten dem Drama hat mein Herz zum Schmelzen gebracht. Zunächst hat Jonny sich an Nias Art ganz schön die Zähne ausbeißen müssen, doch je näher sie sich kamen, desto mehr taute Nia auf. Es war so schön mitzuverfolgen, wie sich erst die Freundschaft und dann Liebe entwickelte, mit allen Höhen und Tiefen.
Einige Wendungen hielten die Geschichte spannend, besonders am Ende mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Mein Fazit:
Wenn ein Autor es schafft, mich zu Tränen zu rühren, hat er mit seiner Geschichte alles richtig gemacht. Einfach ergreifend und herzzerreißend, liebenswürdige Charaktere und eine großartige Idee. Schnappt euch die Taschentücher und begebt euch mit Nia und Jonny auf eine Reise gleichzeitig voller Trauer und doch auch voller Hoffnung.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 06.08.2018

Gegensätze ziehen sich an

Wie die Erde um die Sonne
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„Es war okay, das sie und ich das Leben unterschiedlich handhabten. Sie trug das Herz auf der Zunge, und ich meins in Stahlketten gewickelt tief verborgen in meiner Seele.“

Bestsellerautor Graham und ...

„Es war okay, das sie und ich das Leben unterschiedlich handhabten. Sie trug das Herz auf der Zunge, und ich meins in Stahlketten gewickelt tief verborgen in meiner Seele.“

Bestsellerautor Graham und seine Frau Jane waren sich einig: Niemals Kinder haben. Als Jane ungewollt schwanger wird, zieht sie sich aus der Verantwortung für die gemeinsame Tochter, indem sie ihre Koffer packt und Graham mit der Neugeborenen allein zurücklässt. In seiner Verzweiflung wendet der sonst verschlossene Autor sich an Janes Schwester Lucy und bittet sie um Hilfe. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass die junge Frau derart viel Freude und Liebe in sein Leben bringen und sein steinernes, sorgsam beschütztes Herz erweichen würde.

Dies ist bereits der 4. erschienene Teil der Romance-Elements-Reihe von Brittainy C. Cherry und auch, wenn ich einen davon bereits im Regal stehen habe, muss ich gestehen, dass dies der erste ist, den ich auch wirklich las. Wie ich aber festgestellt habe, bauen die Teile scheinbar nicht aufeinander auf und haben keinen gemeinsamen Plot, sodass man sie getrost getrennt voneinander oder in anderer Reihenfolge lesen kann, als sie rausgebracht wurden.

Abwechselnd wird aus der Sicht von Lucy und Graham erzählt. Durch Lucy erfährt man zunächst, wie sie und ihre Schwestern aufgewachsen sind, und bekommt damit gleich die Erklärung für die unterschiedlichen Lebensweisen von ihr und Jane geliefert. Im weiteren Verlauf erlebt man die Zeit, die Lucy und ihre zweite Schwester Mari zusammen verbringen, bis die Geschichte sich in der Gegenwart befindet und auch Graham seinen Auftritt hat. Seine Vergangenheit ist mithilfe von Rückblicken im späteren Verlauf des Buches dargestellt.
In der Erzählweise kommen auch schon die unterschiedlichen Wesenszüge der beiden Protagonisten raus, Lucy ist stets bemüht, gut gelaunt und freundlich zu sein, sie strahlt immer vor Hoffnung und Güte. Graham hingegen gibt sich oft nüchtern, unterkühlt oder genervt, insbesondere von seiner Frau oder wenn ihm jemand auf irgendeine mit Worten zu nah tritt.

Wie man es am Erzählstil schon merkt, ist Lucy etwas, das Graham als „Hippiebraut“ bezeichnet. Sie lebt ihr Leben voller Optimismus und Freude und ist ein absoluter Freigeist, was die von ihrer Mutter geerbt hat. Im Gegensatz zu Graham versteckt sie ihre Gefühle nie und hat das Herz offen auf der Zunge. Ihre Herzlichkeit und der Glaube an das Gute im Menschen haben dafür gesorgt, dass sie mir sofort unglaublich sympathisch war, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nie einem solch frohgemuten Buch-Charakter begegnet bin.
Der Autor Graham hat in früherer Kindheit vieles durchmachen müssen und sich deswegen nicht nur ein dickes Fell, sonder gleich ein ganzes Bataillon an Schutzmechanismen für sein Herz zugelegt. Emotionen müssten nicht immer zur Schau gestellt werden, ist seine Meinung, dadurch wirkt er oft kalt und unfreundlich. Allerdings hat er, wenn er mal Witze macht, einen sehr trockenen Humor, der mich oft zum schmunzeln gebracht hat.
Die beiden sind wie Erde und Luft, der eine unbeweglich und hart, die andere frei und leicht im Geiste, eine Kombination, wie sie mir so extrem noch nicht untergekommen ist.

Die Geschichte von Graham und Lucy ist wirklich außergewöhnlich. Die Veränderung, die Graham durchmacht, ist zunächst kaum spürbar, doch er kann sich Lucys Wirkung nicht entziehen. Bald ist sie nicht mehr nur diejenige, die ihm mit seiner Tochter Talon hilft, sondern auch die, die ihn selbst vor der Dunkelheit rettet und ihm begreiflich macht, dass Gefühle nichts schlechtes sind. Alles entwickelt sich für mich im genau richtigen Tempo, allerdings ist es für den aufmerksamen Leser kein Wunder, dass bei ungefähr zwei Dritteln des Buches einige Wendungen eintreten, die es mit ihrem Inhalt tatsächlich geschafft haben, mich zu schockieren. Das Ende jedoch ist wieder besser geworden, als ich mir erhofft habe.

Mein Fazit:
Dieses Buch hatte alles, was ich mir wünsche. Liebenswerte Charaktere, eine großartige Story-Idee, überraschende Wendungen, ein zauberhaftes Ende und das Wichtigste: Es hat mich aufrichtig berührt, zum lachen und zum weinen gebracht.
Eine definitive Kaufempfehlung für alle, die Liebesromane der besonderen Art zu schätzen wissen, egal ob schon Fans der Reihe, oder Ersttäter!

Veröffentlicht am 02.08.2018

Die Unsterblichen

Undying – Das Vermächtnis
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"Wisset, dass hinter der Tür sowohl Rettung als auch Verderben auf euch warten."

Amelia und Jules könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie stammt aus Chicago und kämpft seit Jahren ums überleben indem ...

"Wisset, dass hinter der Tür sowohl Rettung als auch Verderben auf euch warten."

Amelia und Jules könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie stammt aus Chicago und kämpft seit Jahren ums überleben indem sie wie viele andere im chaotischen, allmählich in sich zusammenfallenden Amerika plündert und raubt, Jules hingegen ist als Sohn eines berühmten Wissenschaftlers in Oxford aufgewachsen, hat im Gegensatz zu Amelia eine umfassende schulische Laufbahn hinter sich und war stets gut behütet.
Das Einzige, was sie miteinander verbindet, ist die Tatsache, dass sie sich beide auf einer Mission auf dem Planeten Gaia befinden, und auch wenn sie grundverschiedene Ziele haben, auf die Hilfe des anderen angewiesen sind. Im Laufe der Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen Zweckgemeinschaft und Freundschaft, doch können sie einander tatsächlich trauen? Und welche Geheimnisse werden sie auf ihrer Reise enthüllen?

Das erste, was mich bei diesem Buch angesprochen hat, war das Cover. Es wirkt mystisch und die Menschen scheinen in der Schwerelosigkeit zu schweben, was auch zu der „Weltraummission“ passt, die im Klappentext schon beschrieben ist. Mit den leuchtenden Farben definitiv ein Eye-Catcher, der mich im Laden anlocken würde.

Abwechselnd wird die Geschichte aus Amelias und Jules‘ Sicht erzählt, durch die Ich-Perspektive erhält man einen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken und kann sich sehr gut in sie hinein versetzen. Mir wurden beide schnell sympathisch, sowohl der nerdige „Wissenschaftsfreak“ als auch die unerschrockene junge Diebin, denn beide wollen auf ihrer Mission im Grunde nichts anderes, als ihren auf der Erde zurückgebliebenen Liebsten zu helfen, und entwickeln dabei (für sie) unerwartete Gefühle füreinander.
Geschrieben ist das Buch in einem lockeren Stil, hier und da Umgangssprache und Slang, wie ein 16-/17-Jähriger junger Mensch reden würde, gespickt mit beidseitigem Sarkasmus. Teilweise fiel es mir etwas schwer, die Beschreibungen der Umgebung, vor allem der Tempel auf Gaia, in meinem Kopf mit Bildern zu verknüpfen, aber ansonsten war das Buch sehr leicht und flüssig zu lesen.

Amelia hatte es bisher nicht leicht im Leben, sie musste hart kämpfen für das was sie hat und ist jetzt auf Gaia, um ihrer kleinen Schwester zu helfen. Hinter schlagfertigen, bissigen Kommentaren und, man kann schon fast sagen, Erfahrung als Verbrecher, versteckt sie, dass sie nicht nur eine toughe, sondern auch eine fürsorgliche Seite hat. Zudem steht sie Jules in Sachen Intelligenz kaum in etwas nach und erweist sich im Laufe ihrer Expedition als hilfreiche Stütze für ihn.
Jules wirkt am Anfang wie ein typische Nerd, unbeholfen in der Wildnis eines fremden Planeten und mit einem riesigen Vorrat an Equipment, der mehr Last ist als er Nutzen hat. „Oxford“ steht ihm quasi auf der Stirn geschrieben, daher entwickelt sich das auch zu seinem Spitznamen. Aber mit der Zeit wird auch er sich der ernsten Lage, in der die beiden sich befinden, bewusst und entwickelt sich zu einem ebensolchen zähen Genossen wie Amelie. Seine Faszination für die Wissenschaft und Archäologie wird gerade in den Tempeln Gaias besonders offensichtlich.

Dieses Buch war genau mein Fall. Eine düstere Zukunft bedroht die Menschheit und die Suche nach einem Ausweg beginnt, das alles gepaart mit einer sich langsam anbahnenden Liebesgeschichte und die Dystopie ist perfekt. Gerade der Weltraum, beziehungsweise ein fremder Planet als Schauplatz, der der Erde in vielen Sachen gar nicht so unähnlich ist, hatte seinen Reiz für mich. Die Beziehung zwischen Jules und Amelia hat sich im richtigen Tempo entwickelt, es wurde zu keiner Zeit zu kitschig oder unrealistisch meiner Meinung nach. Auch dass in diesem Fall mal der Junge den schüchternen, belesenen Part und das Mädchen wiederum den stürmischen, „gesetzwidrigen“ Teil in der Kombination darstellt, finde ich interessant.
Es wird eigentlich nie langweilig in der Geschichte, sondern bleibt konstant spannend durch viele unerwartete kleine Wendungen und Geschehnisse, besonders am Ende überschlagen sich die Ereignisse, sodass man sich schon denken kann, dass es in diesem Teil zu keiner Auflösung mehr kommen wird, sondern dies nur der erste Teil einer Reihe wird, in der Danksagung bestätigen die Autorinnen dies.

Mein Fazit:
Ein faszinierendes Fantasy-Buch, klare Kaufempfehlung!
Die Charaktere habe ich geliebt, der Schauplatz war faszinierend und die Idee hinter der Story ist genial. Das offene Ende verspricht einen zweiten Teil, den ich mir garantiert zulegen werde.