Cover-Bild Was ihr nicht seht
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 16.04.2018
  • ISBN: 9783442205486
Nuala Ellwood

Was ihr nicht seht

Psychothriller
Elke Link (Übersetzer)

Kate ist eine mutige Frau, die als Kriegsreporterin kein Risiko scheut. Ihre Vergangenheit an der südenglischen Küste hat sie lange hinter sich gelassen. Erst als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück nach Herne Bay, wo ihre Schwester Sally noch immer lebt. Aber Kate spürt vom ersten Tag an, dass die Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Sie hat furchtbare Albträume und hört Stimmen, die ihr keine Ruhe lassen. Und so glaubt ihr auch niemand, als sie meint, die Schreie eines Jungen aus dem Nachbargarten zu hören. Doch Kate will der Sache auf den Grund gehen – nicht ahnend, dass sie und ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr geraten …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2018

Packender Psychothriller!

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Das rote Cover mit den ausgeschnitten Buchstaben gefällt mir äußerst gut. Es wirkt schlicht, edel und hat etwas zum Fühlen.


Die Geschichte wird in drei Teile untergliedert. Im ersten und längsten Teil ...

Das rote Cover mit den ausgeschnitten Buchstaben gefällt mir äußerst gut. Es wirkt schlicht, edel und hat etwas zum Fühlen.


Die Geschichte wird in drei Teile untergliedert. Im ersten und längsten Teil wird abwechselnd aus der Sicht der Hauptprotagonistin Kate sowie in Form von einer polizeilichen Befragung Kates nach einer Verhaftung ihrerseits erzählt. Dieser Teil zieht sich ziemlich in die Länge, da die Vergangenheit sehr ausführlich ausgeschmückt wird. Es geht um einen Einsatz im Kriegsgebiet, wo Kate schlimme Dinge gesehen hat, die sich jetzt, nach der Rückkehr in ihre Heimat, immer stärker mit der Realität vermischen. Hier finde ich es äußerst gelungen, wie der Leser selbst auch immer mehr in Verstrickungen verwickelt wird. Bald wusste ich überhaupt nicht mehr, was zur Realität gehört. Was sind Kates Albträume? Wo hat sie Wahnvorstellungen, die ihr unterstellt werden?


Kates Schwester Sally ist ihr auch keine Hilfe, da diese als schwere Alkoholikerin verwahrlost und zurückgezogen lebt. Es werden immer wieder Ereignisse aus der Kindheit thematisiert, und Kate wurde mir schnell sehr sympatisch als eine Frau, die viel mitgemacht hat, sowohl privat als auch beruflich. Trotz allem was sie erlebt und geschafft hat, fühlt sie sich doch im Hier und Heute verloren, und diese Verlorenzeit, diese Leere, konnte ich gut nachspüren.


"Das ist das Leben, sage ich mir, als ich die Tür schließe. Nicht Krieg und Krankheiten und ausgebrannte Hotels, sondern Männer und Frauen in beengten Häusern mit ihren Babies und ihren Kaffeemaschinen und ihren Ferien, so sollte das richtige Leben aussehen. So sieht das Leben von Chris aus. Und ich bin ganz am Rand von alledem, ein Geist ohne Fundamente, ohne Wurzeln. Als ich zurück in das dunkle Haus meiner Mutter gehe und die Tür schließe, kommt es mir vor, als wäre ich der letzte Mensch auf der Erde." (S.194)


Kate ist einsam und auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Sie hat keinen Menschen um sich, der wirklich zu ihr steht. Wir bekommen einen tiefen Einblick in ihre seelischen Konflikte, ihre Traumatisierung und Unsicherheiten. Diese Erzählung zieht sich relativ lang, und zwischendurch wurde es mir zu zäh.


Das alles änderte sich jedoch mit Beginn von Teil 2. Hier gibt es eine grundlegende Wendung, welche ich aus Spoilergefahr nicht konkretisieren möchte. Nur so viel steht fest: Ab hier gewinnt das Buch wahnsinnig an Tempo. Es passiert einfach richtig viel. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte, was real und was erfunden ist, was wirklich hinter den Ereignissen steckt und wer wie in die Dinge verwickelt ist. Wir lernen außerdem Sally besser kennen sowie ihre Gefühle und Motivationen, die dadurch greifbar und spürbar werden.



Habe ich in Teil 1 noch gedacht, es handele sich nicht wirklich um einen Psychothriller, sondern eher um einen Roman, so hat das Buch ab Teil 2 alles, was ein Psychothriller braucht. Immer wenn ich dachte: "Jetzt kommt gleich Mal eine kleine Verschnaufpause zum Durchatmen!", passierte schon wieder etwas, dass ich so nicht absehen konnte. Der Spannungsbogen hielt sich bis zum Schluss auf sehr hohem Level und die Details verlangten mir beim Lesen so einiges ab, denn der Einblick in psychische Abgründe ist tief und schonungslos.

Fazit: Ein anfangs etwas lahmer Psychothriller, der aber im Verlauf so stark Fahrt aufnimmt, dass ich ihn nicht mehr weglegen konnte. Eine klare Empfehlung für Leserinnen und Leser, die den Einblick in tiefe menschliche Abgründe gut vertragen können und auch vor psychisch packenden Details nicht zurückschrecken.

(Recensio Online)

Veröffentlicht am 03.08.2018

Eine zerrüttete Familie und eine Frau der niemand glaubt

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Bei dem Wort „Kriegsreporterin“ war ich mir nicht sicher, ob dieses Buch etwas für mich ist. Ich bin kein Fan von politischen Geschichten - wir müssen uns in Deutschland aktuell jeden Tag mit diesem Thema ...

Bei dem Wort „Kriegsreporterin“ war ich mir nicht sicher, ob dieses Buch etwas für mich ist. Ich bin kein Fan von politischen Geschichten - wir müssen uns in Deutschland aktuell jeden Tag mit diesem Thema beschäftigen. Doch dieses Buch hat mich überrascht. Nuala Ellwood trieb mir die Tränen in die Augen. In den ersten beiden Teilen berichtet Protagonistin Kate aus der Gegenwart und der Vergangenheit. Das Finale war überraschend. Ein emotionaler Thriller, der mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Was ihr nicht seht – Viel mehr als ein Psychothriller

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Inhalt

Schon mit den ersten Seiten war ich komplett in der Geschichte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nuala Ellwood schafft es in diesem Thriller so viele Themen anzusprechen und dennoch ...

Inhalt



Schon mit den ersten Seiten war ich komplett in der Geschichte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nuala Ellwood schafft es in diesem Thriller so viele Themen anzusprechen und dennoch wirkt es nicht überladen. Ich bin selten wirklich emotional, was Bücher betrifft, aber diese Geschichte hat mich teilweise doch sehr berührt.

Themen in „Was ihr nicht seht“

Krieg, Kriegsgebiete
Tod, Verlust
Alkoholismus, Medikamentenkonsum
Häusliche Gewalt

„Was ihr nicht seht“ enthält ohne Zweifel Elemente des Psychothrillers und baut Spannung auf, dennoch würde ich das Buch lieber als einen Roman bezeichnen, da ich von einem Thriller ein eher überraschenderes Ende erwarte, während dieser Ausgang doch (zumindest in Teilen) vorhersehbar war. Nichtsdestotrotz habe ich mich beim Lesen nicht einmal gelangweilt. Im Gegenteil ich würde diese Geschichte als eine meiner Highlights 2018 bezeichnen, denn die Erfahrungen von der Protagonistin Kate in ihrer Vergangenheit und in Aleppo, machen das Buch zu soviel mehr als einem Psychothriller.

Charaktere



Die von Ellwood entwickelten Charaktere haben alle ihre Hintergrundgeschichte und dadurch werden ihre Handlungen und Gedanken schlüssig. Besonders Kate und ihrer Schwester wird in diesem Buch viel Aufmerksamkeit geschenkt und teilweise ist dem Leser nicht klar, wem er glauben soll. Gerade diese Charakterdarstellung zeigt deutlich, dass es immer mehrere Sichtweisen auf Situationen und es dabei kein Falsch oder Richtig gibt. Ich möcht hier nicht zu viel von der Geschichte verraten, also nur soviel: es ist nicht alles, wie es im ersten Moment scheint.

Schreibstil



Insgesamt kann „Was ihr nicht seht“ durch einen angenehmen flüssigen Schreibstil überzeugen. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und trotz der Zeit- und Raumsprünge konnte ich der Story sehr gut folgen.
Die Geschichte ist durchweg in der Ich-Perspektive geschrieben, was mir immer sehr gut gefällt, da ich gerne gemeinsam mit den Protagonisten erlebe.

Fazit



„Was ihr nicht seht“ ist viel mehr als ein 0815-Thriller und das macht das Buch so besonders. Trotz zu erwartendem Ende wollte ich das Buch nicht an die Seite legen. Für mich wurde die Geschichte nicht (nur) durch die Spannungsmomente ausgemacht, sondern vor allem durch die Hintergrundgeschichten der Charaktere. Ich möchte eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein Blick in menschliche Abgründe

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Kate Rafter hat als Kriegsreporterin schon viele schlimme Dinge gesehen. Sie hat Panikattacken, leidet unter Albträumen und hört Stimmen. Doch das ist nicht alles. Die 39-Jährige muss auch erfahren, dass ...

Kate Rafter hat als Kriegsreporterin schon viele schlimme Dinge gesehen. Sie hat Panikattacken, leidet unter Albträumen und hört Stimmen. Doch das ist nicht alles. Die 39-Jährige muss auch erfahren, dass ihre Mutter gestorben ist. So kehrt sie zurück an die südenglische Küste in ihre Heimat, die Kleinstadt Herne Bay. Dort lebt ihre alkoholkranke Schwester Sally noch immer. Aus einem Nachbargarten hört Kate die Schreie eines Jungen. Doch niemand will ihr glauben. Bildet sie sich das Ganze nur ein? Kate weiß nicht, in welcher Gefahr sie sich befindet.

„Was ihr nicht seht“ ist der spannende Debütroman von Nuala Ellwood.

Meine Meinung:
Der Roman ist in drei Teile aufgeteilt, die wiederum 48 relativ kurze Kapitel umfassen. Zudem gibt es einen Pro- und einen Epilog. Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive – zunächst aus der Sicht von Kate, später auch aus der von Sally. Die Ereignisse spielen sich vorwiegend im Jahr 2015 ab. Dabei gibt es zum Teil Sprünge zwischen den zeitlichen Ebenen und einige Rückblenden. Der geschickt konstruierte Aufbau hat mir gut gefallen.

Auch sprachlich ist der Psychothriller gelungen. Der Schreibstil ist klar, flüssig, anschaulich und sehr eindringlich. Nach dem Prolog, der neugierig macht, schafft es die Autorin, eine unheimliche, fesselnde Atmosphäre zu erzeugen, die mich bis zum Ende des Buches nicht mehr losgelassen hat.

Im Mittelpunkt steht Kate, deren Gedanken- und Gefühlswelt der Leser sehr gut kennenlernt. Es fiel mir leicht, mich in sie hineinzudenken. Obwohl sie durchaus ein Mensch mit Fehlern ist, löst ihre Geschichte Mitleid und Betroffenheit aus. Ein weiterer Charakter ist ihre Schwester Sally, die für mich zunächst keine Sympathieträgerin war, aber durch ihre Vielschichtigkeit ebenfalls interessant ist. Auch die übrigen Personen wirken authentisch.

Inhaltlich bietet der Thriller wegen der psychischen Probleme aufgrund der traumatischen Kindheits- und Kriegserlebnisse viel Tiefgang. Menschliche Abgründe in unterschiedlicher Form werden dargestellt. Dadurch regt die Geschichte zum Nachdenken an und ist keine leichte Kost.

Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist es, dass das Geschehen lange Zeit verwirrend und dennoch packend bleibt. Als Leser rätselt man, was real und was Einbildung ist. Zudem werden viele offene Fragen aufgeworfen. Die Handlung ist dabei glaubwürdig, gut durchdacht und größtenteils unvorhersehbar. Vor allem im dritten Teil bietet sich dem Leser eine unerwartete Wende. Überrascht und geschockt haben mich vor allem die letzten Kapitel. Die Auflösung wirkt absolut überzeugend. Insgesamt ist die Handlung innovativ und unterscheidet sich von dem, was ich bisher gelesen habe.

Das Cover mit den ausgetanzten Buchstaben macht die Gestaltung des Buches besonders und gefällt mir. Der deutsche Titel weicht stark vom englischen Original („My Sister’s Bones“) ab, ist aber dennoch sehr treffend.

Mein Fazit:
„Was ihr nicht seht“ von Nuala Ellwood ist ein gelungener Roman mit psychologischem Tiefgang, der sich in seiner Kreativität positiv von anderen Thrillern abhebt. Ich kann die Lektüre allen Fans von spannender Literatur empfehlen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Überzeugender Psychothriller

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Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es hat eine tolle Farbwahl und die Haptik, mit den ausgestanzten Buchstaben, ist einfach klasse. Auch der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht auf das Buch.

Klappentext: ...

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es hat eine tolle Farbwahl und die Haptik, mit den ausgestanzten Buchstaben, ist einfach klasse. Auch der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht auf das Buch.

Klappentext:
Kate ist eine mutige Frau, die als Kriegsreporterin kein Risiko scheut. Ihre Vergangenheit an der südenglischen Küste hat sie lange hinter sich gelassen. Erst als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück nach Herne Bay, wo ihre Schwester Sally noch immer lebt. Aber Kate spürt vom ersten Tag an, dass die Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Sie hat furchtbare Albträume und hört Stimmen, die ihr keine Ruhe lassen. Und so glaubt ihr auch niemand, als sie meint, die Schreie eines Jungen aus dem Nachbargarten zu hören. Doch Kate will der Sache auf den Grund gehen – nicht ahnend, dass sie und ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr geraten …


Der Anfang des Buches ist noch sehr ruhig und seicht und entsprach nicht ganz meinen Erwartungen an einen Psychothriller. Aber das letzte Drittel des Buches hat das definitiv wieder ausgleichen können. Der Schreibstil hat mich von Anfang an fasziniert und begeistert. Die Autorin hat es direkt zu Beginn geschafft, eine düstere Stimmung zu vermitteln, die mich das Buch kaum aus der Hand legen ließ. Ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt und wie es ausgeht. Der Schluss konnte mich absolut überzeugen und hat mich begeistert. Die handelnden Personen sind gut beschrieben und ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Auch von den Handlungsorten hatte ich beim Lesen ein klares Bild vor Augen.
Mich haben das Ende und die Auflösung des Buches wirklich stellenweise sprachlos zurückgelassen, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte.
Für mich ein wahnsinnig toller Psychothriller, der die anfängliche „Nicht-Spannung“ durch das letzte Drittel absolut vergessen lässt und somit eine klares Leseempfehlung und voll 5 Sterne von mir!