Mittelalterlicher Kriminalfall
Bretagne, 1440: Das bisher so beschauliche Leben der Bewohner des Dörfchens Saint Mourelles gerät mehr und mehr aus den Fugen, als immer wieder Menschen verschwinden und viele von ihnen ermordet aufgefunden ...
Bretagne, 1440: Das bisher so beschauliche Leben der Bewohner des Dörfchens Saint Mourelles gerät mehr und mehr aus den Fugen, als immer wieder Menschen verschwinden und viele von ihnen ermordet aufgefunden werden. Trauer, Angst und gegenseitige Schuldzuweisungen prägen von nun an den Alltag, einige Leute bemühen sich aber auch, Hinweise zusammenzutragen und den Hintergründen der Verbrechen auf die Spur zu kommen.
Vieles deutet darauf hin, dass der Täter im Umfeld ihres Lehnsherrn, des Barons Amede de Troyenne, zu suchen ist.
Der Dorfpfarrer informiert schließlich den Bischof von Nantes und dieser beauftragt – nicht ohne persönliche Hintergedanken – seinen Notar, die Vorgänge zu untersuchen.
Liv Winterbergs Roman ermöglicht es wunderbar, in vergangene Zeiten einzutauchen und die Lebenssituationen von Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten nachzuvollziehen.
Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz und durch den häufigen Wechsel der Erzählperspektive sowie des Schauplatzes kann man die unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen der Protagonisten gut nachvollziehen und es entsteht eine interessante Dynamik. Man wird richtiggehend in die Geschichte hineingezogen und möchte immer weiterlesen.
Es wird viel Spannung aufgebaut und die nach und nach auftauchenden Indizien animieren zum Miträtseln.
Die Auflösung, wer für die Morde verantwortlich zeichnet, ist dann zwar so vorhersehbar, dass es schon fast wieder überraschend ist, der eigentliche Reiz besteht aber ohnehin darin, die auf unterschiedlichen Ebenen ablaufenden „Ermittlungen“ zu verfolgen und die wechselhaften persönlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten zu beobachten.