Etwas ernster als die bisherigen Bücher der Autorin
Drei Frauen am SeeBislang kenne ich von der Autorin ihre Bücher rund um Papa Heinz. Während diese einen oft schmunzeln lassen, ist der vorliegende Roman, den als Hörbuch die Schauspielerin Anneke Kim Sarnau vorliest, von ...
Bislang kenne ich von der Autorin ihre Bücher rund um Papa Heinz. Während diese einen oft schmunzeln lassen, ist der vorliegende Roman, den als Hörbuch die Schauspielerin Anneke Kim Sarnau vorliest, von eher ernsterem Grundton. Vier Frauen um die 50 verbindet seit ihrer Jugend eine besondere Freundschaft, die sie in Maries Ferienhaus am See bei regelmäßigen Treffen ausleben. Das hat 10 Jahre aufgrund eines Streits ein Ende. Als Marie stirbt (das weiß der Leser/Hörer von Anfang an), hinterlässt sie den anderen drei das Haus unter der Bedingung, dass sie das bevorstehende Pfingstfest dort gemeinsam verbringen, wozu es schließlich auch kommt und was für die Frauen zu einer Aufarbeitung ihrer Vergangenheit wird.
Anfänglich hatte ich erwartet, die vier Freundinnen nur schwer auseinanderhalten zu können, was schließlich doch nicht so war, da sie alle sehr unterschiedlich sind. Als einen Umstand, der das Zuhören dann aber doch erschwerte, erwies sich, dass immer wieder in die Vergangenheit zurück geblendet wird, und zwar auf verschiedene Jahre in nicht chronologischer Ordnung. Das geschieht in der Weise, dass aus Maries Tagebuchaufzeichnungen gelesen wird oder die Freundinnen eine gegenwärtige Begebenheit zum Anlass nehmen, sich an Vergangenes zu erinnern. Irgendwann fing ich an, zeitlich durcheinander zu geraten. Bei einer Druckversion hätte ich zurückblättern können, hier nicht.
Die Geschichte als solche ist ganz schön, wirkt besinnlich. Das Drumherum um den Streit erweist sich allerdings als etwas banal.
Die Sprecherin hat sehr gute Arbeit geleistet. Sie hat eine angenehme Stimme, der sich gut folgen lässt, und sie macht durch stimmliche Veränderungen und Betonungen deutlich, welche Romanfigur gerade spricht.