Herz über Kopf, schau in das innere eines Menschen
YOU MAY LOVE METeil 1 einer Geschichte über bedingungslose Liebe und dunkle Geheimnisse.
Von der Autorin Evy Winter kannte ich zuvor noch keinen Roman. Sie konnte mich überzeugen, mehr von ihr lesen zu wollen, vor allem ...
Teil 1 einer Geschichte über bedingungslose Liebe und dunkle Geheimnisse.
Von der Autorin Evy Winter kannte ich zuvor noch keinen Roman. Sie konnte mich überzeugen, mehr von ihr lesen zu wollen, vor allem auch die Fortsetzung. Sie hat für mich eine ganz besondere Art eine Geschichte gefühlvoll und ernsthaft zu erzählen.
Zum Inhalt: May Evans (26) Leben bietet keinen Platz für die Liebe. Wenn sie nicht gerade arbeitet, kümmert sie sich um ihre geistig behinderte Schwester June. Kein Mann würde sich je auf eine solche Beziehung einlassen. Das glaubt sie zumindest, bis sie Dean Summers (28) begegnet. Der vermeintlich freiwillige Helfer in Junes Wohnheim tut alles, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Was May nicht weiß: Dean ist ein verurteilter Straftäter. Und es hat einen Grund, dass er seine Sozialstunden in genau dieser Einrichtung ableisten muss. Was passiert, wenn May alles erfährt – aber nicht versteht?
Man befindet sich sofort in der Handlung und landet direkt mit Dean in einer Gerichtsverhandlung. Danach kommt man schnell zu den auferlegten Sozialstunden und findet dann auch den roten Faden zu May und ihrer Schwester June. Alles Weitere ergibt sich aus der Handlung und für mich ist auch keine Frage offen geblieben. Das Ende ist sehr offen gestaltet, aber es gibt ja noch einen 2 Teil, der erzählt werden möchte. Die Handlung hat recht schnell Fad aufgenommen, dennoch mit genügend Tiefe und Hintergrundinformationen erzählt. So festigten sich auch schnell meine Eindrücke von den Charakteren und ich lag auf der richtigen Spur. Der Roman hat einen ganz besonderen Charme, gespickt mit amüsanten Momenten und Wortgefechten sowie Dialogen, spannender Abwechslung, offenen Darlegungen und genau passende romantische sowie sinnliche Szenen. Auch die Mischung der Gefühlspalette wird gut gemischt und vom lachenden bis zum weinenden Augen ist alles dabei.
May ist eine sehr aufopfernde Person und macht alles für ihre Schwester, so dass ihr eigenes Leben und ihre Wohlfühlmomente so ziemlich auf der Strecke bleiben, an Liebe ist schon gar nicht zu denken, da viele mit der Behinderung von June auf Dauer nicht klarkommen. So hastet May täglich zwischen Arbeit und Pflegeheim nur hin und her. Als sie auf Dean trifft, ist sie zunächst skeptisch, aber er kann sich ganz schnell und heimlich in ihr Herz schleichen, denn er lässt nicht locker und zeigt ihr wie ernst es ihm ist. Auch mit June und den anderen Heimbewohner wird er schnell warm bzw. kann seine Vorzüge einsetzen. Doch May ist vorsichtig, möchte nicht verletzt werden und schon gar nicht June. Dennoch glaubt sie immer an das Gute im Menschen.
Dean lernt man ja in der Gerichtsverhandlung kennen und sein Umgang und seine Art passen so gar nicht zu dem was er getan haben soll, was ja erst später ans Licht kommt. Dean hat seinen Platz im Leben gefunden, ist ein Familienmensch, würde für seine Lieben alles tun. Als er May kennenlernt, wird ihm das erste Mal bewusst, was ihm zum glücklich sein noch fehlt und bevor er sie ganz verliert, versucht er vieles, um sie näher kennenzulernen und offenbart schnell seine Gefühle, aber immer mit Bedacht sie nicht zu verschrecken. Jedoch hat Dean auch eine dunkle Seite an sich und trägt ein Geheimnis mit sich herum. Doch die Karten legt er sehr spät offen. Vielleicht zu spät für eine gemeinsame Zukunft zu dritt?
Unter den anderen Charakteren ist mir besonders Deans bester Freund Paul positiv aufgefallen. Er kennt Dean schon viele Jahre, weiß alles von ihm und steht ihn auch immer mit Rat und Tat zur Seite und weiß auch, wann er Dean in den Hintern treten muss oder versucht zu retten. Auch mit anfänglicher Skepsis beweist er ein gutes Händchen in dem Umgang mit June.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker, leicht und mit viel Gefühl. Die unterschiedlichen langen Kapitel lesen sich daher sehr flüssig und schnell. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Dean und May im stetigen Wechsel wiedergegeben. Mir persönlich gefällt dieser Stil sehr gut, ich kann mich mit beiden Hauptcharakteren besser identifizieren, deren Gedanken, Taten und Gefühle nachvollziehen.
Das Cover ist zauberhaft schön und in rosa bis roten Tönen gehalten. Man erkennt schon einen Liebesroman, jedoch ist mehr noch nicht zu vermuten.
„Irgendwo tief in mir drin muss ein Leck sein und ich habe keine Ahnung, wie ich es stopfen kann.“
Mein Fazit: Eine sehr gefühlvolle und auch nachdenkliche Geschichte, die mich verzaubern konnte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich auf die Fortsetzung.