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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener Psychothriller, der lange mit dem Leser spielt

Gefährlich nah
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Kate Parker fühlt sich, als ob ein Fluch auf ihrem Leben liegt. Denn ihr ist schon viel Schlimmes passiert. Jetzt tut sie alles, um ihren Sohn Jack und sich vor Gefahren schützen – aber die Leute sagen, ...

Kate Parker fühlt sich, als ob ein Fluch auf ihrem Leben liegt. Denn ihr ist schon viel Schlimmes passiert. Jetzt tut sie alles, um ihren Sohn Jack und sich vor Gefahren schützen – aber die Leute sagen, sie sei überängstlich und paranoid. Da lernt sie einen Oxford-Professor kennen, der ihr Hilfe verspricht. Aber seine Methoden sind ungewöhnlich. Wenn sie wieder Lebensfreude empfinden will, muss sie lernen, Risiken einzugehen.
Kate versucht es. Als ein Nachbar immer mehr Interesse an ihr und ihrem Alltag zeigt, bleibt Kate cool und ignoriert sein aufdringliches Verhalten. Aber was, wenn in diesem Fall die Gefahr tatsächlich nah ist?
...(Klappentext)

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Kate musste in ihrem Leben schon mehrere heftige Schicksalsschläge erleiden. Zum Einen den tragischen Unfalltod ihrer Eltern an ihrem Hochzeitstag, zum Anderen wurde ihr Mann vor 5 Jahren brutal ermordet.
Seither leidet sie an Paranoia, Angstneurosen und ist von Unfall- und Wahrscheinlichkeitsstatistiken besessen.
Dies wirkt sich natürlich auch auf ihren 10-jährigen Sohn Jack aus, dem das Getue seiner Mutter vor seinen Freunden peinlich ist und auch ihn selbst einschränkt. Auch deswegen weil auch er Ängste entwickelt.
Mit seinen 10 Jahren hat er Angst vor einem Monster in seinem Schrank, da er immer wieder Geräusche darin hört. Zudem verändert sich die Lage verschiedener Gegenstände in seinem Zimmer. Hat sich die Paranoia seiner Mutter schon auf ihn übertragen? Denn auch ihr fallen zunehmend unheimliche Dinge in ihrem Haus auf. Aus dem Kühlschrank fehlt Essen, ein Bild liegt nicht mehr so, wie sie es zuletzt hingelegt hat und auch an ihrem Laptop scheint sich jemand zu schaffen gemacht zu haben.
Schnell wird klar, daß diese Ängste nicht unbegründet sind, doch niemand scheint Kate zu glauben. Da tritt jedoch ein renommierter Professor in ihr Leben, der es sich zur Aufgabe macht Kate von ihren Ängsten zu befreien und das auf eine sehr unkonventionelle Art und Weise. Ein Mann der sie nicht auslacht oder für blöd ansieht, sondern ihre Ängste ernst nimmt. Haben sie und Jack endlich eine Chance ins normale Leben wieder zurückzufinden?

Hier wird abwechselnd aus der Perspektive von Kate, Jack und einem kleinen unbekannten Jungen erzählt.
Die Protagonisten sind durchwegs gut gezeichnet. Man spürt die Ängste und die Hoffnungslosigkeit, aber auch die Verzweiflung und den Wunsch in ein normales Leben zurückzukehren.

Der Schreibstil ist angenehm, locker und es liest sich wirklich schnell weg. Spannung kommt jedoch nur stellenweise und nur kurz auf und ich hatte bis gegen Ende das Gefühl, daß es hier nur um die Angstneurosen von Kate und ihrer wachsenden Liebe zu diesem Uni-Professor Jugo geht.
Lange wusste ich nicht wohin mich dieses Buch, die Autorin hinführen möchte. Wenn mich die psychologischen Aspekte nicht so interessiert hätten, hätte ich das Buch wohl schon nach der Hälfte in die Ecke geschmissen.
Doch da hätte ich das fulminante Ende verpasst, denn dieses ganze Vorspiel der Geschichte hat wirklich einen Sinn und gipfelt in eine überraschende Wendung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.
Am Ende steigert sich das Tempo sowie die Spannung. Man rast durch die Auflösung und kann es wieder und wieder nicht glauben was für Abgründe sich einem hier eröffnen.

Fazit:
Ein gelungener Psychothriller der lange mit dem Leser spielt, um dann mit einer äußerst überraschenden Wendungen aufzuwarten, mit der man nie und nimmer gerechnet hätte.
Zugegeben, diese Story nimmt wirklich nur sehr langsam an Fahrt zu und ich seufzte nicht nur einmal ungeduldig oder überdrehte die Augen, aufgrund der Hauptprotagonistin, aber am Ende hatte alles einen Sinn und ließ mich begeistert zurück.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Drum lass Geduld uns durch die Prüfung lernen

Sommernachtstraum
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Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, und die ...

Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, und die Feenkönigin liebt plötzlich einen Esel: willkommen in Shakespeares Sommernachtstraum! Während die Theatertruppe versucht, der verschlungenen Verwechslungskomödie um verwirrte Liebespaare Herr zu werdeinander: Struppi liebt Mireille, Mary Jane will Ben und Bens Freundin trien, geraten die Liebesgeschicke aller Beteiligten ziemlich durchfft sicntlich heimlich mit Mireilles Vater. Bald weiß niemand mehr, wer eigeh gerade in wen verliebt ist(Klappentext)

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Die Weihnachtsferien sind vorbei und für die Schüler einer renommierten Privatschule geht der Alltag wieder los.
Aber was bedeutet schon Alltag für Jugendliche, wo doch im Grunde nichts alltäglich ist? Da gibt es einen sitzengebliebenen Rowdie der den Klassenchef spielt, mit Drogen dealt und es so manchen nicht nur in der Schule schwer macht.
Mobbing, Gruppenzwang, Lehrerschikanen und als ob das noch nicht genug wäre muss sich der eine oder die andere noch mit der ersten Verliebtheit und nervenden Eltern rumschlagen. Kein leichtes Leben für so einen Jugendlichen.
Doch da gibt es diesen Englischlehrer Ben - jung, motiviert und nicht ohne Grund der Vertrauenslehrer der Schüler. Dieser hat sich vorgenommen die Tragikkomödie "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare mit den Schülern aufzuführen. Schafft es dadurch so manchen aus der Reserve zu locken und den Alltag vergessen zu lassen. Doch auch er und so manch anderer Erwachsener hat so eine Probleme und Hürden.

Der Schreibstil ist angenehm, locker und man fliegt nur so durch die Seiten.
Was mich persönlich jedoch begeistern konnte war die Erzählweise.
Wie in Shakespears "Ein Sommernachtstraum" wird hier quasi ein Stück im Stück gespielt. Die Protagonisten werden zu Beginn wie in einem Schauspiel in einem Personenverzeichnis vorgestellt, inkl. ihrer Rollen in der Schulaufführung.
Erzählt wird aus verschiednen Perspektiven, wobei die Geschichte von bestimmten Protagonisten in den Mittelpunkt gerückt wird.

Dieser Roman kann aber mit etwas ganz Besonderem aufwarten. Shakespeare und sein Oberon aus "Ein Sommernachtstraum" begleiten die Geschichte der Jugendlichen und des Lehrers Ben. Shakespeare sieht quasi von einer Wolke herab und gibt immer wieder seinen Senf dazu - manchmal tiefsinnig, manchmal aber auch mit Ironie und Witz.
Oberon hingegen wandelt als Bettler durch Park, Bahnhof und Straßen und kreuzt so immer wieder die Wege der Protagonisten.
Als Elfenkönig lässt er es sich natürlich nicht nehmen hin und wieder dem Schicksal nachzuhelfen.
Beiden wird klar, daß sich so manche Probleme über die Jahrhunderte nicht verändert haben, vor allem nicht in Bezug auf die Liebe und das Gebahren von Verliebten.
Die Kommunikation der beiden erscheint in Fußnoten und gibt der ganzen Geschichte etwas Mystisches - wie es sich für einen Sommernachtstraum gehört.

Der Plot lässt sich gut lesen, ist interessant, manchmal traurig, manchmal witzig - eine Tragikkomödie der modernen Zeit.
Er beinhaltet alles was Jugendliche so beschäftigt - das erste Verliebtsein, Gruppenzwang, Probleme mit Lehrern, aber auch Mobbing, Drogen, Alkoholismus, Magersucht, Verwahrlosung und, und, und,...
Das war fast zu viel des Guten. Die Autorin hat hier versucht zu viel reinzupacken und daher bleibt so manches Thema nur oberflächlich, wird nur angeritzt ohne in die Tiefe zu gehen und ohne zu einem Abschluß zu kommen. Dadurch bleiben am Ende auch einige Fragen offen.

Fazit:
Ein toller Jugendroman über Freundschaft, die erste Liebe und manch anderen Problemen, geschmückt mit Mystik und Phantastik eines Sommernachtstraums - ein moderner Sommernachtstraum mit Shakespeare und Oberon im Hintergrund.

Als Shakespeare-Liebhaberin konnte mich das Buch begeistern - vor allem der Erzählstil und die Idee Shakespeare selbst so ein wenig zu Wort kommen zu lassen.
Man tänzelt durch das Buch, manchmal mit einem lachenden, manchmal aber auch mit einem weinenden Auge, denn nichts ist schwieriger als das Erwachsenwerden mit all seinen Problemen und HÜrden und doch enthält es auch so ein bisschen etwas von einem Feenwald eines Sommernachtstraums.
Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Jugend-Psychothriller über obsessive Freundschaft und Manipulation, wo nichts ist wie es scheint - spannend und schockierend

Schöne Mädchen brennen nicht
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Als June die Nachricht auf ihrer Mailbox endlich abhört, ist es längst zu spät: Ihre beste Freundin ist tot – verbrannt im Schuppen ihres Stiefvaters. Selbstmord, heißt es. Doch June weiß, dass das nicht ...

Als June die Nachricht auf ihrer Mailbox endlich abhört, ist es längst zu spät: Ihre beste Freundin ist tot – verbrannt im Schuppen ihres Stiefvaters. Selbstmord, heißt es. Doch June weiß, dass das nicht wahr ist. Niemand kannte Delia besser als sie. Manchmal war es sogar, als könnte Delia ihre Gedanken lesen – und das konnte sich großartig anfühlen. Oder beängstigend – je nachdem, in welcher Stimmung Delia gerade war. June macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer besten Freundin und findet immer neue Abschiedsbriefe von ihr(Klappentext)

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June und Delia waren bis vor einem Jahr beste Freundinnen. Unzertrennlich, teilten all ihre Geheimnisse und dachten immer ein und dasselbe - sagt man.
Doch dann lebten sie sich auseinander und jede ging ihren eigenen Weg - sagt man.
Als June vom Selbstmord ihrer ehemals besten Freundin erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Vor allem die Art wie sich Delia umgebracht haben soll ist für June nicht nachvollziehbar. Denn Delia soll sich im Schuppen ihres Stiefvaters selbst in Brand gesetzt haben, sie hatte jedoch immer schon Angst vor Feuer jeglicher Art - sagt man.
June ist überzeugt, daß Delia ermordet wurde und macht sich auf die Suche nach deren Mörder. Sie beginnt alles zu hinterfragen, traut niemanden mehr, selbst nicht ihrem Freund und stößt immer wieder auf Ungereimtheiten...bis sie auf die Wahrheit stößt, die ihr nochmals den Boden unter den Füßen wegzieht.

Hier wird hauptsächlich aus June's Perspektive erzählt, mit Rückblenden in die Vergangenheit. Hier erhält der Leser Einblick, wie sich sich die Freundschaft zwischen den beiden Mädels entwickelt hat. Die zweite Perspektive wird aus Delias Sicht erzählt.
Schnell wird klar, daß dies keinesweg eine gesunde und innige Mädchenfreundschaft war, sondern eine Freundschaft der psychischen Abhängigkeit, bestehend aus Manipulation, Lügen und Egoismus.

Ein Jugend-Psychothriller mit einem rasanten und fesselnden Schreibstill, ungeahnten und schockierenden Wendungen und in dem nichts ist wie es scheint. Wo nicht nur June, sondern auch der Leser hinters Licht geführt wird.
So spannend, daß ich dieses Buch an nur einem Tag gelesen habe.

Doch eines habe ich doch zu bemängeln und zwar das Ende, welches mich dann doch etwas enttäuscht zurücklässt.
Nach so einer spannenden Story rechnete ich mit einem großen Showdown, doch es war schlicht und einfach vorbei und der Leser wird mit so einigen offenen Fragen zurückgelassen.
Fragen, die nun doch so Einiges unlogisch erscheinen lassen.
Selbst Delia ist lauter gestorben als das Ende - sagt man.

Fazit:
Ein unglaublich spannender und aufwühlender Jugend-Psychothriller, den ich an nur einem Tag verschlungen habe. Mit überraschenden und schockierenden Wendungen quer durch die Story.
Das Ende jedoch war einfach nur BLUBB. Als hätte sich die Autorin urplötzlich daran erinnert, daß eine Story auch ein Ende haben muss und dann einfach nur mal einen Punkt setzte.
Dadurch blieben für mich einige Fragen offen und ich selbst unzufrieden zurück.
Nichtsdestotrotz kann ich hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Allein schon weil mich diese Story so packen und überraschen konnte (das überraschend plötzliche Ende nicht mitgerechnet).

Veröffentlicht am 15.09.2016

2. Teil der Post Mortem-Reihe und wesentlich besser als der 1. Teil. Die Jagd geht weiter!!

Post Mortem - Zeit der Asche
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Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich. Eine Handschrift, die Interpol-Agentin Emilia Ness und Profi-Killer Avram ...

Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus in Südfrankreich. Eine Handschrift, die Interpol-Agentin Emilia Ness und Profi-Killer Avram Kuyper nur zu gut kennen. Jemand möchte, dass sie weiter auf die Suche gehen. Denn das kriminelle Netzwerk des Täters ist größer als gedacht. Und mächtiger als vermutet. Wer hat den Hinweis lanciert? Wer ist dieser große Unbekannte, der so machthungrig, erfolgsverwöhnt und unberechenbar aggressiv ist?
Sie heißt Emilia Ness und arbeitet bei Interpol. Er heißt Avram Kuyper und ist Profikiller. Gemeinsam jagen sie einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise
....(Klappentext)

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Hier handelt es sich um den 2. Teil der Post Mortem-Reihe und dieser schließt direkt an den 1. Teil an. Man sollte also den 1.Teil gelesen haben, um die Zusammenhänge verstehen zu können, denn die Jagd auf den Urheber der abartigen Snuff-Videos geht weiter

Achtung! Könnte Spoiler bezüglich des 1. Teils enthalten!

Der Leser begleitet hier wieder den Profikiller Avram und die Interpol-Agentin Emilia. Es wird wieder aus der Perspektive dieser beiden erzählt, aber es kommt diesmal noch eine Weitere hinzu - die des Wirtschafts- und Pharmagurus Claus Thalinger.
Er ist der Kopf dieses abscheulichen kriminellen und perversen Netzwerks. Mord und Folterung auf Bestellung.
Macht, Geld und das Spiel mit unvorstellbaren Perversitäten sind sein Metier. Skrupellos geht er für seine Geschäfte über Leichen - im wahrsten Sinne.
Schnell wird klar, daß Belial nur ein kleiner Fisch im Meer dieses perversen Netzwerkes war.

Avram und Emilia agieren wieder unabhängig voneinander, jeder auf seine Art und Weise.

Emilia bekommt wieder einen anonymen Tipp. Dieser führt sie zu einer verstümmelten Leiche eines angesehenen Bankers in einem abgelegenen Landhaus im Süden Frankreichs. Die Tatwaffe und somit der potenzielle Täter sind schnell gefunden. Doch ist es wirklich so wie es scheint? Der Tipp besagt, daß hier ein Zusammenhang zum Belial-Fall besteht, doch diesen scheint nur Emiliia zu erkennen.

Avram, der sympathische Profikiller, sinnt auf Rache für den Tod seines Bruders und Sohnes. Diesmal hat er aber gleich mehrere Baustellen zu bewältigen.
Ein Auftrag geht schief und so ist er nicht nur auf der Flucht vor der Polizei, sondern auch vor der russischen Mafia und ein anderer Profikiller möchte ihm ebenfalls ans Leder.
Er ist weiterhin mein Sympathieträger, wie auch schon im 1. Teil. Ein Profikiller mit Herz und Prinzipien. Ruhig und besonnen, jedoch furchtlos, gut organisiert und getrieben von seiner Rache.
Wie auch im ersten Teil macht er hier die ganze Arbeit. Kommt dabei aber an einen Punkt, wo auch er nicht mehr ohne Hilfe weiter agieren kann. So bleibt ihm nichts anderes übrig als sich an Emilia zu wenden - Die Jagd ist wieder eröffnet.

Emilia ist mir in diesem Teil der Post Mortem-Reihe wesentlich sympathischer. Zwar spielt auch hier ihr Privatleben eine Rolle, steht jedoch nicht mehr so sehr im Vordergrund - und es gibt diesmal auch kein notgeiles Geschmachte.
Was ich von ihrem Lebensgefährten Kessler, Kripobeamter in Frankfurt, halten soll, weiß ich immer noch nicht. Dieser Typ ist mir zu perfekt - er ist eine Augenweide, ausgezeichneter Koch (er kann Spaghetti Bolognese machen) und, eh klar, verdammt gut im Bett.
Was mich dann jedoch die Augen rollen ließ, sodass ich aussehen musste als hätte ich einen Schlaganfall war, als er für Emilia aus Liebe ein Lied komponierte, um es ihr dann auf seinem Klavier vorzutragen würg. Hr. Roderick, man kann es mit Kitsch auch übertreiben.
Gott sei Dank war dies nur der einzige Ausflug in kitschige Schmacht-Romantik.

Der Schreibstil, wie auch schon im ersten Teil, flüssig und bildhaft. Der Plot - aufwühlend und fesselnd. Ich flog nur so durch die Seiten.
Es war auch Spannung enthalten, diese wurde jedoch des Öfteren durch die ständigen Wiederholungen in Bezug auf den ersten Teil getrübt.
Auch die viel zu raschen Settingsprünge, die mich schon im ersten Teil störten, waren leider wieder vorhanden. Es war jedoch am Ende eines jeden Kapitels ein toller Cliffhanger eingebaut, sodass man immer und immer wieder weiterlesen musste.
Diese beiden Mankos besserten sich jedoch im Laufe der Geschichte und gegen Ende wurde es richtig gut.
Ob wir diese Settingsprünge dem Lektorat zu verdanken haben weiß ich nicht. Aber definitiv die grammatikalischen Schnitzer, die sich hier durch das Buch ziehen.

Fazit:
Ich musste mich in diesem Teil auf jeden Fall nicht mehr über Emilia und ihr schnulziges Geschmachte ärgern. Das war für mich schon mal ein großer Pluspunkt. Sie ist hier authentischer und der Fall rückt somit in den Vordergrund.
Der Plot und der Schreibstil sind fesselnd und trotz der oben angeführten Mankos (für die der Autor teilweise nichts kann) war der 2. Teil der Post Mortem-Reihe um Längen besser.
Noch mehr Spannung, dafür weniger Settingsprünge und grammatikalische Schnitzer und der Thriller wäre perfekt.
Daher gibt es von mir diesmal eine gute Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den 3. Teil - wer hätte das gedacht.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Neuübersetzung, die auch jüngere (modernere) Leser anspricht und somit diesen Klassiker nicht in Vergessenheit geraten lässt.

Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot
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Dr. Watson, Militärarzt und gezeichnet von seinem letzten militärischen Auslandsaufenthalt, sucht in London eine billige Bleibe. Durch einen ehemaligen Studienkollegen macht er die Bekanntschaft mit dem ...

Dr. Watson, Militärarzt und gezeichnet von seinem letzten militärischen Auslandsaufenthalt, sucht in London eine billige Bleibe. Durch einen ehemaligen Studienkollegen macht er die Bekanntschaft mit dem etwas schrulligen, aber hochintelligenten Sherlock Holmes. Dieser, ebenfalls auf der Suche nach einer leistbaren Unterkunft, ist von seinem zukünftigen Mitbewohner sogleich begeistert und sie beziehen eine Wohnung in der Bakerstreet.
Es dauert nicht lange und die Polizeiermittler Lestrade und Gregson (sich vom Charakter sehr ähnlich, aber Konkurrenten durch und durch) suchen den Rat Sherlocks in einem sehr komplizierten Fall - in einem unbewohnten Haus wurde die Leich eines Amerikaners entdeckt. Es sind weder äußerliche Verletzungen noch Kampfspuren auffindbar. Einzig eine Nachricht mit Blut an die Wand geschrieben: "RACHE".


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Dies ist der erste Fall von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Dieser Krimi aus dem 19. Jahrhundert besticht nicht durch Gewalt oder nervenaufreibende Spannung, sondern durch seine Sprache und natürlich durch seine ungewöhnlichen Charaktere - Sherlock Holmes und Dr. Watson, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ebenso kommt der Witz und der Englische Humor nicht zu kurz.

Hier wurde ein Klassiker aus der Versenkung geholt - sehr zu meiner Freude. Ich liebe die Geschichten mit Sherlock Holmes und Dr. Watson.
Diese vorliegende Ausgabe wurde in abgeschwächter Form modernisiert - vereinzelte Wörter wurden der gängigeren Sprache angepasst, die Sätze sind etwas knackiger und trotzdem bleibt der literarische Flair des 19. Jahrhunderts erhalten. Somit wird der Klassiker den heutigen Lesern schmackhaft gemacht, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Und dies ist dem Fischer Verlag mit dem Übersetzer Henning Ahrens sehr gut gelungen.
Also traut Euch an diesen Klassiker der Weltliteratur.

Fazit:
Eine absolut gelungene Neuübersetzung eines Klassikers. Nur leicht an die heute Zeit angepasst wird es dem Werk Sir Arthur Conan Doyle's mehr als gerecht.
Mir persönlich gefällt die "Urfassung" trotzdem besser (bin ich doch auch schon ein älteres Semester g). Bin jedoch schon auf die weiteren Neuübersetzung der Sherlock Holmes-Krimis gespannt - sind sie doch wesentlich handlicher als meine dicken Wälzer und ich Regal auch noch schön anzusehen.
Jugendlichen, bzw. moderneren Lesern kann ich diese Adaptierung eines berühmten Klassikers nur empfehlen, um auch in die Welt des Sherlock Holme's einzutauchen.
Von mir, Liebhaberin von literarischen Klassikern, gibt es daher eine absolute Leseempfehlung.