Tolle Story - nachdenklich und mitreißend
Finding Back to UsSeitdem ich das Buch in der Verlagsvorschau des Lyx-Verlags gesehen habe, freute ich mich auf die Veröffentlichung.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, so gelang mir der Einstieg ins Buch ohne ...
Seitdem ich das Buch in der Verlagsvorschau des Lyx-Verlags gesehen habe, freute ich mich auf die Veröffentlichung.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, so gelang mir der Einstieg ins Buch ohne Probleme.
Callie hatte es bisher nicht leicht im Leben, den frühen Tod beider Eltern zu verkraften, ist wahrlich nicht leicht, noch schwerer aber zu wissen, dass der Stiefbruder Verursacher des tödlichen Unfalls ihres Vater ist. Zudem läuft ihr Medizinstudium eher schleppend voran. Nach sieben Jahren kehrt sie nun zurück in ihre Heimatstadt, um einen letzten gemeinsamen Sommer mit ihrer Schwester, die anschließend zu einer Weltreise aufbricht, und ihrer Stiefmutter Stella zu verbringen. Doch statt einem fröhlichen Beginn der Semesterferien, sieht sie sich plötzlich wieder all dem Schmerz und der Wut gegenüber gestellt, denn nicht nur Callie ist zurück in der Stadt sondern auch Keith. Und obwohl ihr Verstand in ihm noch immer den Übeltäter für das frühe Ableben ihres Vaters sieht, weiß ihr Herz doch längst, das es an der Zeit ist, sich den Erinnerungen und Geschehnissen von vor sieben Jahren zu stellen.
Die Autorin schaffte es wahrlich mich vom ersten Moment an zu fesseln, besonders spannend und unterhaltsam zu verfolgen sind dabei die ersten Zusammentreffen zwischen Callie und Keith, die mich so sehr einnahmen, dass ich den Kindle nicht mehr beiseite legen konnte. Und obwohl Callie ihrem Stiefbruder so viel Hass entgegenbringt, konnte ich nicht anders als bei diesen Szenen zu schmunzeln, was hauptsächlich an Keiths Art und Weise des Umgangs mit Callie liegt.
Die Autorin hat mit Callie und Keith zwei sympathische Charakteren geschaffen. Da das Buch aus Callies Sichtweise geschrieben ist, kennt man natürlich ihre Gedanken und ihre, noch sehr verletzten, Gefühle. In ihr herrschen noch immer Wut und Trauer, die sie vor allem Keith des öfteren spüren lässt und die Callie zeitweise auch sehr abwesend wirken lassen.
Trotz der Abneigung gegenüber ihres Stiefbruders hat die Autorin einen sehr schönen Übergang zu einem recht freundlichen Miteinander der beiden geschaffen, sodass die gegenseitige Anziehungskraft deutlich spürbar wurde.
Auf einige Szenen der Zweisamkeit habe ich regelrecht entgegengefiebert, wie dem Geschehnis im Hinterzimmer des Clubs an Callies Geburtstag. Dabei muss ich noch einmal den wirklich tollen Schreibstil der Autorin loben, der mir die Szene deutlich wie ein Film vor meinem Auge ablaufen ließ.
Ein Lob gibt es auch für die auftretenden Nebencharakter, wie Callies Schwester Holly und ihrer Stiefmutter Stella ebenso wie den Freunden, allen voran Parker, der wohl eine ähnlich schwere Bürde wie Callie und Keith, trägt.
Obwohl man die Konfliktthemen schon beim Lesen des Klappentextes erkennen kann, hat sich die Autorin noch viel mehr einfallen lassen, die einem erst beim Lesen vors Auge geführt werden, mich nachdenklich zurückließen und vor allem Keith in ein anderes Licht rückten und mein Herz (für ihn) sprengten.
Bewertung
Mit Wehmut beende ich „Was auch immer geschieht“, nicht weil es meinen Anforderungen nicht gerecht wurde, das wurde es allemal, sondern eher weil Callie und Keith ihren Weg nun gemeinsam, ohne mich, weitergehen und ich gerne noch etwas länger zu Besuch bei ihnen geblieben wäre!