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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2018

Spannender zweiter Teil

Totenhaus
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Bestatterin Blum genießt den langersehnten Urlaub mit ihren beiden Kindern, da entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Bild von einer Ausstellung, das ihre Pläne über den Haufen wirft. Sie bricht den Urlaub ...

Bestatterin Blum genießt den langersehnten Urlaub mit ihren beiden Kindern, da entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Bild von einer Ausstellung, das ihre Pläne über den Haufen wirft. Sie bricht den Urlaub ab, um herauszufinden, wer die Frau auf dem Foto ist. Währenddessen stößt die Polizei bei einer Exhumierung auf dem Innsbrucker Friedhof auf Blums großes Geheimnis. Blum bleibt auf der Flucht und findet überraschend Hilfe, doch es scheint, als hätte sie nicht nur Glück dabei… Wird ihr Traum von einem glücklichen Leben mit ihren Kindern überhaupt noch machbar sein?

Nach dem ersten Band „Totenfrau“ kommt mit diesem Buch die Fortsetzung zur Geschichte der Bestatterin Brünhilde Blum. Sehr schnell kommt der Leser in den Lesefluss, die kurzen Kapitel lesen sich schnell und gut weg. Blum wirkt oft gehetzt, schließlich wird ihr Leben gerade wieder völlig auf den Kopf gestellt. Das lässt die Erzählung immer wieder abgehackt erscheinen, als wäre der Leser selbst auf der Flucht. Obwohl ich Blums Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, sind auch diesmal die Sympathien sehr schnell wieder bei ihr. Der Autor Bernhard Aichner spart nicht mit überraschenden Wendungen, immer wieder ist Blum (und mit ihr der Leser) völlig orientierungslos und muss sich in übereilte Handlungen stürzen. Dadurch wird die Spannung konstant hochgehalten, man will wissen, wie es weitergeht.

Insgesamt ist die Atmosphäre in diesem Buch sehr düster gehalten, die Protagonistin wirkt eher getrieben von den Ereignissen. Damit wirkt dieser Band nicht ganz so überzeugend wie der erste Teil, spannend aber ist er allemal.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Gelungene Mischung

Die letzte Fahrt der Enora Time
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Eine Firma, die Zeitreisen anbietet; eine Fahrt durch das Universum; ein mysteriöses Motel an der Autobahn, das gar nicht existieren dürfte… Ganz viele verschiedene Szenarien stellt der Autor Andreas Gruber ...

Eine Firma, die Zeitreisen anbietet; eine Fahrt durch das Universum; ein mysteriöses Motel an der Autobahn, das gar nicht existieren dürfte… Ganz viele verschiedene Szenarien stellt der Autor Andreas Gruber in dieser Sammlung an Kurzgeschichten rund um das Thema Science Fiction zusammen. Originell ist jede davon, und jeder Leser wird hier sicherlich ein paar Häppchen für sich selbst finden.

Viele Facetten bedient der Autor hier mit seinen Geschichten, wird mal mehr heiter, mehr romantisch, lässt dem Leser viel Raum für die eigene Fantasie. Skurril wird’s, auch mal gruselig, bis hin zu „wissenschaftlichen“ Erklärungen. Überraschende Wendungen bringen Auflösungen, die anfangs noch gar nicht abzusehen waren. Leiser Hintergrundhumor ist immer dabei…

Eine gelungene Mischung für alle SciFi- und Dystopie-Fans, gut pointiert, für jeden Geschmack was dabei.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Spannender Kinderkrimi mit viel Nordseeflair

Küstenkids
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Die Zwillinge Fynn und Fenja und ihr Klassenkamerad Yannick sind gute Freunde. Auch die Herbstferien verbringen sie miteinander, und da geschieht gleich zweierlei: Zum einen fällt ihnen Merle auf, die ...

Die Zwillinge Fynn und Fenja und ihr Klassenkamerad Yannick sind gute Freunde. Auch die Herbstferien verbringen sie miteinander, und da geschieht gleich zweierlei: Zum einen fällt ihnen Merle auf, die Neue aus der Parallelklasse, zum zweiten fällt eine Möwe tot vor ihre Füße, und ein älterer Mann wird bewusstlos, so dass sie einen Krankenwagen für ihn anfordern. Was ist dem Mann nur zugestoßen? Die drei Freunde machen sich daran, selbst zu ermitteln, ob das vielleicht an dem Fischbrötchen lag, das der Mann gegessen hatte und von dem die Möwe einen Brocken abgekriegt haben könnte. Prompt sind die drei mittendrin in einer Detektivgeschichte, und auch Merle wird sich noch daran beteiligen…

In diesem ersten Band der „Küstenkids“ finden sich die vier Freunde zum ersten Mal zusammen, denn zunächst kann Fenja keine guten Worte finden für die Neue, die in ihrer Klasse ganz viel gehänselt wird. Dabei sind es gleich zwei Fälle, die die Freunde beschäftigen und in denen sie nicht nur ermitteln, sondern auch in große Gefahr geraten. Die Kinder sind sehr unterschiedlich in ihren Talenten, so dass sie sich gut ergänzen. Die Ermittlungen der Kinder sind sehr realistisch geschildert, auch, dass sie kein Gespür für die Gefahren empfinden, in die sie sich doch sehr unbedarft begeben. Der Spannungsbogen ist gut angelegt, die Auflösung dann doch recht überraschend, aber plausibel. Der Sprachstil ist dem Grundschulniveau angepasst und somit genau geeignet für eifrige junge Krimileser. Gut gelungen ist auch, dass Yannick als „wandelndes Lexikon“ seinen Freunden und dadurch auch dem jungen Leser einige Begriffe erklärt, die in dem Buch auftauchen und ansonsten vielleicht für Unverständnis hätten sorgen können. Ein paar Anklänge an das Plattdeutsche bringt das Buch auch, die sich im Wesentlichen aus dem Kontext erklären.

Insgesamt finde ich es eine spannende Detektivgeschichte mit einem interessanten regionalen Hintergrund, gut geeignet für lesegeübte Kinder, die sich für Kinderkrimis interessieren. Ich freue mich auf weitere spannende Abenteuer an der Nordsee mit den Küstenkids!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannende Lesestunden garantiert!

Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
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Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein müssen erneut ran: Ein Nachtwächter der Firma WindPro wird tot aufgefunden. Die Ermittlungen erfolgen im Umkreis einer Bürgerinitiative, ...

Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein müssen erneut ran: Ein Nachtwächter der Firma WindPro wird tot aufgefunden. Die Ermittlungen erfolgen im Umkreis einer Bürgerinitiative, die gegen einen geplanten Windpark kämpft. Doch bald gibt es einen weiteren Toten, wechselnde Verdächtige mit ihren je eigenen Motiven. Immer neue Wendungen bauen den Spannungsbogen vom Anfang bis zum (verblüffenden) Ende auf.

Dieses Buch ist der fünfte aus einer Reihe um das Ermittlerduo Kirchhoff/von Bodenstein. Anfangs war die hohe Anzahl der handelnden Personen sehr unübersichtlich für mich, doch dann habe ich mich gut zurechtfinden können. Die Geschichte ist raffiniert aufgebaut und fesselt den Leser bis zum Schluss. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen…
Bei der Suche nach dem Mörder schickt die Autorin den Leser immer wieder in die Irre, mir war bis zum Schluss nicht klar, wer es war. Die Motivation des Mörders ist plausibel dargestellt, ein absoluter Lesespaß!

Kein Wunder werden die Bände um dieses Ermittlerteam nacheinander verfilmt, sie sind äußerst spannend und empfehlenswert!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Rasante Verfolgungsjagd mit spannender Verschwörungstheorie

Dogma
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Reilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten ...

Reilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten in ein weiteres nervenzerfetzendes Abenteuer. Der Plot ist dabei geschickt auf zwei Zeitebenen angelegt: So wie Tess und Reilly den Templern auf die Spur kommen, lüftet sich auch die Geschichte um den Tempelritter Conrad und seine Begleiter.

Mit seinen 556 Seiten ist das Buch ein ganz schöner Wälzer. Ich habe ziemlich mitgefiebert bei der Jagd auf den Gegenspieler der beiden, allerdings hätte man die Geschichte auch gut straffen können, manche Wendung war mir einfach zu viel. Mit meinem vierjährigen Knirps hatte ich immer wieder Diskussionen darum, ob und warum er etwas machen soll, und wir drehten manche Ehrenrunde, bis endlich was passierte – das kann ich in einem Schmöker nicht auch noch gebrauchen… Was mir auch nicht so besonders gefiel, ist der Action-Schwerpunkt in diesem Buch, ich hätte mir mehr historischen Hintergrund erwartet. Aber das ist reine Geschmackssache, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Obwohl das Buch die Fortsetzung von „Scriptum“ ist, kann man es auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Wem diese Action-Geschichts-Thriller jedoch gefallen, wird sicher mit Freuden beide Bände lesen wollen.