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Veröffentlicht am 07.08.2018

Flätschermäßig spannend und witzig!

Flätscher (4)
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Flätscher, das coolste und schlauste Stinktier der Stadt ist zurück! Diesmal ist er in argen Nöten! Spitzenkoch Bode, der Vater seines Detektiv Assistenten Theo und zuverlässiger Lieferant von Flätschers ...

Flätscher, das coolste und schlauste Stinktier der Stadt ist zurück! Diesmal ist er in argen Nöten! Spitzenkoch Bode, der Vater seines Detektiv Assistenten Theo und zuverlässiger Lieferant von Flätschers Leibspeise Semmelknödeln ist verreist und das ohne den von seinem Sohn erbetenen Semmelknödelvorrat da zu lassen! Flätschers Magen knurrt, er ist der Verzweiflung nahe, wie soll ein Detektiv so denken können? Doch auch Theo hat es nicht leicht, immer wenn sein Vater verreist, behält Haushälterin Hannelore ihn stets im Auge. Keine Semmelknödel, keine Freiheit! Äußerst schlecht gelaunt begibt sich Flätscher auf den Wochenmarkt, wo er sich früher auch mit Lebensmitteln versorgt hat. Während er die Reste von Hildas-Fischköppe-Stand verspeist macht der gerissene Detektiv, ohne aktuellen Auftrag, eine Entdeckung: immer mehr Wochenmarktbesucher vermissen ihr Portmonnaie und ihre Schlüssel. Als sich auch Hannelore und Theo dem Stand eines windigen und höchst verdächtigen Wunderpastenverkäufers nähern, wird Flätscher misstrauisch und versteckt sich unter dem Stand. Dabei fällt sein Blick auf eine Kiste mit unerwartetem Inhalt! Ein klarer Fall für den Meisterdetektiv und seine Helfer!

Flätscher is back! Und das ist auch gut so! Autorin Antje Szillat und Illustrator Jan Birck sind ein eingespieltes Team. Da stimmt einfach das Zusammenspiel von Text und Bild auf jeder Seite dieses Comic-Romans für junge Lesemuffel und Jungdetektive. Denn dies ist einer von Flätschers spannendsten Fällen und er und Theo machen dabei eine ganz unglaubliche Entdeckung, die wahrscheinlich den Fortgang der nächsten Bände erheblich beeinflussen wird. Aber psst, streng geheim!
Sehr schön finden wir als weibliche Leser, daß die Rolle von Cloe der Zwergwieseldame, die nicht nur eine begnadete Sängerin, hinreißend schön und lieblich ist, sondern auch die Sekretärin und gute Seele der Detektei, immer mehr zum heimlichen Star aufsteigt. Während Flätscher versucht sie zu beschützen, rettet sie ihn. Herrlich! Hierdurch gewinnt die Reihe dicke Sympathiepunkte bei den weiblichen Lesern. Die garstige Knesemeier und Haushälterin Hannelore eignen sich ja nicht wirklich als Identifikations-Figuren für weibliche Leser.
Außerdem lernen alle Leser, egal welche Alters und welchen Geschlechts noch einen Trick, um Angst abzubauen, den Theo verrät. Woher er den Trick hat? Na, aus den Comic-Romanen der Rick-Reihe der Autorin. Wem das Konzept gefällt und nach 4 Bänden noch nicht genug hat, aber immer noch keine Lust auf „normale“ Bücher ohne Anleihen aus der Comic-Sprache und Sprechblasen und lustigen Illustrationen, dem wird somit empfohlen einfach mit die Rick-Reihe der Autorin weiter zu lesen (geschickte Eigenwerbung im Buch, Frau Autorin!)
Das Konzept dieser Reihe? Flätscher ist ein echtes Großmaul und so spricht und denkt er „verträufelt nochmal“. Er hat seine ganz eigene, liebenswert großspurige Sprache, ist ja wohl logissimo! Schon an seinen charakteristischen Sprachschöpfungen ist Flätscher eindeutig zu erkennen. Meine Töchter lieben das und sprechen fast schon mit, ist ja wohl stinkologisch! Wegen der vielen farbigen Illustrationen von Jan Birck in der Buchvorlage waren wir ja sehr skeptisch, ob das Konzept als Hörbuch eigentlich aufgeht. Wie soll der Sprecher Erkki Hopf denn bloß den Comic-Style von Jan Birck und eine unschlagbaren Illustrationen umsetzen. Na ja, so ganz ohne weiteres geht es tatsächlich nicht. Das Buch wurde für audiolino mit Antje Szillat umgeschrieben, um die Illustrationen hörbar zu machen. Erkki Hopf ist es tatsächlich auch gelungen, den großmauligen Knödelgierigen Ermittler zum Klingen zu bringen. Facettenreich bringt der Ohnesorg-Theatermime die verschiedenen tierischen Helden plus Theo und die fiese Knesebeck zum Leben. Zwergwieseldame Chloe natürlich mit französischen Akzent n’est-ce pas! Sehr lebendig und lustig, finden wir.
Wer möchte, daß die Kinder nur sprachlich ausgefeilte Sätze lesen, die sie eins zu eins in Schulaufsätze übernehmen könnten, sollte wohl andere Geschichten wählen. Wer aber möchte, daß sein Lesemuffel endlich mal Spaß am Geschichtenerzählen hat, der ganz gewiss sein, freudiges Gegiggel der Kinder zu hören. Es könnte passieren, daß die Kinder anschließend anders reden und eventuell auch noch nach dem Comicroman fragen, um ihn zu lesen. So soll es ja sein, diese Reihe ist spannend, lustig und soll Lust auf Bücher wecken!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Auch Freundschaft braucht Regeln

Bim, die Zauselmaus: Das Freundschaftsfest (Lesenlernen mit Spaß + Bim 2)
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Bim die Zauselmaus ist ein Ableger der Abenteuerreihe „Im Zeichen der Zauberkugel“ in der Bim sich zum heimlichen Liebling der Kinder entwickelt hat. Daher eine eigene Reihe mit Bim für jüngere Kinder, ...

Bim die Zauselmaus ist ein Ableger der Abenteuerreihe „Im Zeichen der Zauberkugel“ in der Bim sich zum heimlichen Liebling der Kinder entwickelt hat. Daher eine eigene Reihe mit Bim für jüngere Kinder, um mit viel Spaß Lesen zu lernen. In Band 1 hat Bim sich aus dem Haus von Alex, in welchem er wohnt gewagt und seine neuen tierischen Freunde, die er in allerlei misslichen Situationen getroffen hat, kennengelernt. Auf dem Dachboden haben es sich der witzige Hamster Lutz, der starke Degu Arnie, der verschlafene Siebenschläfer Schnarchibald, das dichtende Frettchen Sonnett bei Bim gemütlich gemacht. Sie planen und bauen gemeinsam ein kuscheliges Nest für alle. Als sie gerade fertig sind und stolz ihr Werk bewundern, geht plötzlich ein Nusshagel auf sie nieder. Mutig gehen die Freunde der Quelle des Nussregens nach und entdecken ein fremdes Eichhörnchen, das sie mürrisch und herausfordernd ansieht. Während Arnie den Eindringling fortjagen will, setzt Bim auf Freundlichkeit. Geduldig erfährt er den Namen des abweisenden Neulings und lädt ihn zum Essen ein. Das gefällt den anderen gar nicht, aber Eichhörnchen Brutus ist völlig überrascht, so viel Freundlichkeit kennt es nicht und kann auch nicht wirklich damit umgehen. Eine Geschichte über eines Widerspenstigen Zähmung und wahre Freundschaft.

Freundschaftsgeschichten für Kinder gibt es viele. Hier geht es aber mal um einen wirklich wichtigen Aspekt, den Kinder auch erst lernen müssen. Teilen. Zur Freundschaft gehört das Teilen dazu, denn wie Sonnett schon meint: „ Ein Essen schmeckt besonders dann, wenn man es mit Freunden teilen kann, und auch mit Glück ist's ebenso: Geteiltes Glück macht doppelt froh!“. Aber Freundschaft und Teilen sind kein Kommunismus. Nur weil Freunde untereinander teilen, heißt das nicht, daß sich jeder nehmen kann was er möchte. Dein und Mein bleiben bestehen, doch wer freundlich fragt, der erhält gerne von den Freunden etwas ab. Dies sollte sich aber auf Gegenseitigkeit beziehen und niemals dem Gebenden alles nehmen. Anders als beim Sterntaler wird hier schon in gewisser Weise auf Nachhaltigkeit geachtet. So regnet es keine Goldtaler vom Himmel, aber es wird eine solide Basis für echte Freundschaft und ein glückliches geregeltes Miteinander gesetzt. Denn funktionierende Gemeinschaften brauchen allgemeinverbindliche Regeln, die alle zu respektieren haben. Das klingt nun furchtbar trocken und für Kinder viel zu theoretisch, aber wenn es in Form von Nüsse werfenden diebischen Eichhörnchen erzählt wird, ist es für Kinder sehr gut nachvollziehbar und gar nicht langweilig. Wenn alle einander helfen, bleibt am Ende auch Zeit und Energie für eine tolle Party, ein Freundschaftsfest eben!

Wie schon Sonnetts Reim zeigt, geht es nicht nur um Regeln in der Gemeinschaft, sondern auch daran Spaß zu haben und jedes Tier hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Sonnett ist zum Beispiel furchtbar vergesslich, sobald der Gedanke jedoch in Reimform verfasst ist, kann sie ihn sich prima merken, weshalb sie meist in Reimen spricht. Das kommt bei Kinder sehr gut an und bleibt nicht nur besser im Gedächtnis, sondern weckt auch die Freude am Spiel mit Sprache.

Als Buch, welches sich gezielt an Leseanfänger ab 6 Jahren richtet, ist die Geschichte von kurzen und einfachen Sätzen geprägt und bei Antolin zum Erwerb von Punkten gelistet. Gedruckt ist sie in großer Fibelschrift (die Schriftart der Lesebücher der 1. Klasse) mit einem hohen Anteil an farbigen Illustrationen. Hierbei wurde absichtlich eine andere Illustratorin als für die Hauptreihe engagiert, da diese Bilder spannend und geheimnisvoll wirken sollen, während für Leseanfänger fröhliche, farbenfrohe Bilder ansprechender sind. Elli Bruder lebt mit ihrem Mann und einem Stall voller Tiere in Norddeutschland und liebt es ganz besonders Tiere zu zeichnen.

Stefan Gemmel 1970 in Morbach geboren schreibt schon seit einiger Zeit erfolgreich Kinder- und Jugendbücher, die in 18 Sprachen übersetzt wurden. Neben Literaturprojekten und Schreibwerkstätten für Kinder, wagt er sich immer wieder an neue Weltrekordversuche auf dem Gebiet der Literatur Lesungen. Für seine ungewöhnlichen Lesungen, Lesenächten und Workshops, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter „Lesekünstler des Jahres 2012“ - zu recht, wie wir finden, seine Erklärungen zu den unterschiedlichen Arten von Büchern, einschließlich Taschenbüchern, haben meine Töchter nachhaltig beeindruckt.

Eine wirklich schöne Reihe, von der nun auch gerade der 3. Band „Bim die Zauselmaus: Der gemeine Kuchendieb“ erschienen ist.

5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Meine Tochter liebt die Reihe!

Henry Smart 2. Götteragent im Einsatz
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Henry Smart (13) sitzt in San Francisco in der Schule und ist sogar über den langweiligen Matheunterricht froh, um sich von dem aberwitzigen Heldenabenteuer des letzten Sommerurlaubs in Bayreuth zu erholen. ...

Henry Smart (13) sitzt in San Francisco in der Schule und ist sogar über den langweiligen Matheunterricht froh, um sich von dem aberwitzigen Heldenabenteuer des letzten Sommerurlaubs in Bayreuth zu erholen. Die Rettungsaktion mit den Helden der Nibelungensage war zwar aufregend, aber auch anstrengend. Doch ausgerechnet jetzt wird Henry durch Walküre Hilda zu einem neuen Agentenfall abgeordert. D'Artagnan aus der Pariser Niederlassung hat einen Zwergenüberfall auf den Louvre gemeldet, das kann nur heißen, das dort weiteres Nibelungengold lagert, aus welchem Zwergenkönig Alberich einen Ring zum Erhalt der Weltherrschaft zu schmieden gedenkt. Doch die Zwerge haben den goldenen Kelch von König Annas Zofe bereits in ihrer Gewalt. Um das Schlimmste zu verhindern, müssen die Nibelungenagenten mit Hilfe von Norne Urd in die Zeit reisen, um den Kelch an sich zu bringen, solange es geht. Dabei müssen aber tunlichst den Lauf der Geschichte nicht verändern, was mit einem hirnlosen Begleiter wie Muskelprotz Siegfried alles andere als einfach ist.

Meine damals 10 jährige Tochter hat Band 1 geliebt und Band 2 sehnlichst entgegen gefiebert. In Band 1 bekam man die Helden der Nibelungensage wunderbar verständlich präsentiert. Das ist sehr geschickt und unterhaltsam gemacht, wird aber für Band 2 vorausgesetzt, zumindest werden die Zusammenhänge nicht mehr groß erklärt. Es empfiehlt sich daher dringend mit Band 1 zu beginnen, wenn Band 2 auch für sich steht und alleine verständlich ist. Man versteht die Nibelungen dann nur nicht so gut. Diesmal dreht es sich jedoch um D'Artagnan, die Musketiere Athos, Aramis und Portos, Kardinal Richelieu, König Louis XIII und seine Gemahlin Anna von Östereich. Meiner Tochter war dieser Klassiker von Alexandre Dumas noch kein Begriff, daher hat Frauke Scheunemann diesmal eine noch größere Bildungslücke meiner Tochter unterhaltsam geschlossen, mit einem Agentenabenteuer das gekonnt einen Literaturklassiker mit dem Agentengenre mixt. Wie schon James Bonds Q gibt es auch für Wotans Männer einen Gadget Ausstatter namens Loge, der als Unsterblicher natürlich noch ganz andere Möglichkeiten zu seiner Verfügung hat als Q. Eine Erfindungen heißen immer Loge gefolgt von einer ziemlich großen Zahl. Da ist es gerade mir nicht immer ganz leicht gefallen den Überblick zu behalten, aber das macht nichts, denn man merkt ja ziemlich schnell durch seinen Einsatz in der Not, was dieses Gadget diesmal kann. Walküre Hilda hat sich für eine Gestalt in Henrys Alter (13) entschieden und sich geschworen, keine ihrer göttlichen Kräfte einzusetzen, sondern sich auf ihre Intelligenz und Loges Trickkiste zu verlassen. Aber wie Frauen und Mädchen nun mal so sind, gelingt es ihr nicht immer sich an ihre eigenen Prinzipien zu halten. Das macht diese Heldin doch auch irgendwie herrlich menschlich.

Henry erzählt die Geschichte auch dieses Mal aus seiner persönlichen, rein subjektiven Perspektive, in der Ich-Form, im Präsens. Man fühlt sich also unmittelbar im Geschehen drin, wenn man Henrys bisweilen verzweifelten oder abschätzigen Gedanken folgt (ja, Siegfried ist hier der Depp vom Dienst und bekommt ganz schön sein Fett weg. Selbst schuld, so herablassend, wie er Henry gegenüber auftritt!).

Diese Reihe hat Frauke Scheunemann extra für ihren Sohn entwickelt, der endlich auch mal einen männlichen Helden in den Büchern seiner Mutter finden wollte. Er hat es auch auch nicht so leicht mit drei Schwestern, ist er mit seinem Vater in der Familie in der Unterzahl. Im letzten band empfanden wir ja Hilda dennoch als die eigentliche Heldin des Buches, aber Henry hat eine Menge dazu gelernt und sich stark entwickelt (wahrscheinlich hat dies Sohnemann auch so empfunden).
Mein Mann ist ja völlig verwundert, wieso eine promovierte Juristin denn Kinderbücher schreibt, aber ehrlich, ich kenne keine Juristin mit 4 Kindern, promoviert oder nicht, die in einem entsprechenden Beruf arbeitet (da muß sich in der Gesellschaft noch was ändern). Wir sind zumindest sehr froh, daß Frauke Scheunemann sich für die Schriftstellerei entschieden hat, wobei sie auch Frauenromane schreibt, z.T. Zusammen mit ihrer Schwester unter dem Pseudonym Anne Hertz.
Wir als Rheinländer finden es super, daß mit Henry Smart neben all den Romanen über die Götter der Antike für Kinder und Jugendliche, endlich auch mal die Nibelungen zu ihrem Recht kommen. Dabei geht es echt spannend und sehr witzig zu. Denn Helden hin oder her, da wird nicht weniger gefrotzelt und gestichelt, als unter uns Normalsterblichen.

Sehr kurzweilig und spannend, hat es uns richtig gepackt und meine Tochter hat wieder neue Helden kennengelernt! Wir hoffen ja unbedingt auf eine Fortsetzung und geben begeisterte 5 von 5 Sternen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Oetinger Verlag für dieses heiß ersehnte Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Quatschgeschichten, zum Weiterspinnen!

Der kleine Warumwolf macht Ferien
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Dies ist der zweite Band mit verrückten Vorlesegeschichten von Sylvia Englert, die als Katja Brandis regelmäßig mit ihren Jugendbüchern die Bestsellerlisten erobert. Auch bei diesen Geschichten für neugierige ...

Dies ist der zweite Band mit verrückten Vorlesegeschichten von Sylvia Englert, die als Katja Brandis regelmäßig mit ihren Jugendbüchern die Bestsellerlisten erobert. Auch bei diesen Geschichten für neugierige Kinder geht es tierisch zu.
Finn hätte ja gerne einen Hund, aber Mama und Daniel (er ist zwar nicht sein Papa, aber für ihn schon) sind dagegen. Wie gut, daß es da den kleinen Warumwolf gibt, der Finn stets zur Schule begleitet und ihn dort auch wieder abholt. Dann ist der Schulweg nicht so langweilig, denn der Warumwolf liebt es Finn mit den aberwitzigsten Fragen zu löchern und Finn liebt es, sich für ihn verrückte Antworten auszudenken. Wie schade, daß er nicht überall hin mit darf, wie z.B. in den Zoo. Aber das macht ja nichts, denn Finn erklärt ihm ja danach die tollsten Sachen z.B. warum Schnee weiß ist, so weiß wie Eisbären (ja ja, dazwischen besteht ein Zusammenhang!). Zum Glück merkt niemand außer Finn, daß der Warumwolf ein Wolf und kein Hund ist, denn sonst hätten ja alle Angst, auch Mama und Daniel, die ihn sonst auch nie ins Haus lassen würden. Wo kommen denn Warumwölfe eigentlich her? Natürlich aus Weilheim, weil es dort so viele Antworten gibt!

Meine Jüngste (gerade 9 Jahre) fand das Cover und den Titel so witzig, daß sie richtig Lust auf diese verrückten Vorlesegeschichten bekam und weil es ja Vorlesegeschichten sind, habe ich sie ihr vorgelesen. Sie kicherte und gluckste total süß und meinte: „ Das ist ja alles totaler Quatsch Mama!“. Ja und darin liegt der Spaß! Auch wenn Sylvia Englert schon einige Bände der Reihe „Frag doch mal die Maus!“ verfasst hat, allerdings mit ernsthaften Antworten auf Kinderfragen, so geht es hier einfach nur um das gemeinsame Lachen und der Fantasie freien Lauf lassen. Vor dem Einschlafen kann man so die Geschichten weiter spinnen und sich eigenen Quatsch einfallen lassen, um dann gut gelaunt und mit einem Lächeln im Gesicht einzuschlafen. Die Geschichten sind dabei sehr originell und direkt aus dem kindlichen Gedankenkosmos. Dabei erleben Finn und sein Warumwolf die unterschiedlichsten Abenteuer die Grund zum Nachfragen geben, sei es das Schlittenfahren, der Hausmeister der Schule, ein Wochenendausflug, ein Nachmittag bei Oma und Opa, ein Ausflug in den Zoo oder aber man erfährt, warum eine Mäuse gefressen werden, während andere den Katzen entkommen können. Finn hat einfach auf alles eine Antwort, auch wenn sie vollkommener Blödsinn ist, macht nichts, Lachen ist gesund. Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn, das haben Finn und sein Warumwolf bestens verstanden!
Dies ist bereits der zweite Band. Wie Finn und der Warumwolf sich gefunden haben, wissen wir leider auch nicht, aber wir sind nun echt mächtig neugierig, wie das denn wohl gewesen sein könnte. Bis wir es wissen, können wir ja allerhand wilde Geschichten entwickeln. Unsinn macht nämlich kreativ!

Die Illustrationen von Sabine Dully sind echt richtig lustig und machen einfach gute Laune genau wie auch die abwechslungsreichen Geschichten, egal ob es um den Regenwurmkönig in seinem unterirdischen Schloss geht oder den ertrunkenen Regenwurm, der nun auf einer Wolke sitzt und Harfe spielt, die größtenteils farbigen Illustrationen regen zum Geschichten weiterspinnen und Lachen an. Da wird einfach Lust auf Bücher und Geschichten gewickt, die Fantasie gefördert und man kann herrlich vor dem Einschlafen gemeinsam Kuscheln.

Ein wirklich wunderbar fantasievolles Buch, auch ohne Gestaltwandler oder andere magische Wesen. Einfach zauberhaft durch die Kraft der Fantasie und des Unsinns, wir finden es sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.08.2018

Originell-kreative Vorlesegeschichten

Fritzi Flitzeflink
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Tief im Zweiflüssewald in einem Loch hoch oben auf einem Tannenbaum lebt Fritzi Flitzeflink. Was sie für ein Wesen ist, weiß niemand. Sie ist kein Tier, aber auch kein Mensch – vielleicht ein Kobold. Sie ...

Tief im Zweiflüssewald in einem Loch hoch oben auf einem Tannenbaum lebt Fritzi Flitzeflink. Was sie für ein Wesen ist, weiß niemand. Sie ist kein Tier, aber auch kein Mensch – vielleicht ein Kobold. Sie hat dichtes wuscheliges Fell und spielt am liebsten den ganzen Tag mit ihren Freunden, den Waldtieren. Sie besitzt etwas Zauberkraft, kann sie aber leider nicht kontrollieren, daher geht immer etwas daneben. Das wird dann verblüffend, manchmal schön und manchmal nervig. Lustig ist es mit Fritzi aber immer! Denn es sprühen nicht nur magische Funken aus ihren Fingern, die ganze Fritzi sprüht nur so vor aufregenden Ideen. Weil bei ihr immer was los ist, dürfen die Vorleser und Zuhörer ihr mit 12 Geschichten durch das ganze Jahr folgen. Es beginnt mit dem Frühjahrsputz, geht weiter mit einer abenteuerlichen Blattbootfahrt (ja wenn man nicht so groß ist, kann man auch auf Blättern über das Wasser rauschen), einem tückischen Stinkehüpfer (sowas wie ein selbstgebauter Flummi, mit stinkender Ladung), und endet im Winter natürlich mit einer nicht gewöhnlichen Schneeballschlacht, einer Schlittenfahrt und Schneegezauber. Kleine feine Geschichten aus dem Leben von Tierkindern im Wald, mit einem Schuß Magie, aber nur ein bißchen.

Es ist schön mit Fritzi das Leben im Wald rund um das Jahr zu entdecken. Da es sich um Vorlesegeschichten handelt, dürfen die Sätze ruhig etwas länger und abwechslungsreicher, als bei Erstlesebüchern sein. Dennoch sind die Geschichten wirklich gut verständlich, ohne Fremdwörter oder Bandwurmsätze. Meine Jüngste (damals noch 8) hat das Buch als eBook gelesen, um sich die Schrift zu vergrößern, weil beide Kinder gerne große Schrift mögen. In der Printausgabe ist die Schrift kleiner, aber für geübte Vorleser kein Problem, selbst für mich nicht.
Eigentlich sind es kleine Alltagsgeschichten, über Dinge die Kinder am meisten interessieren: Spielen und Abenteuer! Da es sich um kleine Waldbewohner handelt, können die Mütter auch unbesorgt sein, daß ihre Kinder nicht auf die Idee kommen werden, alle Spiele nachzumachen, da Blätter Menschenkinder weder durch die Luft, noch über Wasser tragen können. Dafür sind Kinder offensichtlich zu groß, aber davon zu träumen und es sich vorzustellen, das bleibt ihnen ja unbenommen!
Fritzis Freunde sind sehr unterschiedlich mit ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Da gibt es z.B. Mira Maus, Mauli Maulwurf und Schnecke Schneck. Der Tunichtgut, der die Kinder immer ärgert ist Magnus, ebenfalls eine Maus, aber natürlich lassen sich die Freunde von ihm nicht alles bieten und wehren sich, aber stets mit Köpfchen und niemals gemein, egal wie fies Magnus zuvor war. Das finden wir eine sehr schöne Botschaft in diesem Buch. Aber keine Sorge, nur zu Beginn spielt Magnus eine Rolle, es gibt auch viele Geschichten, in denen die Waldkinder einfach nur Spaß haben. Wir auch normalen Kindern, ist ihnen manchmal furchtbar langweilig, weil sie ja alles schon so oft gemacht und gespielt haben..... Zum Glück macht Langeweile kreativ und so fällt Fritzi immer wieder etwas Neues ein, so wie freispielenden Kindern immer wieder etwas einfällt, wenn sie sich nur lange genug gelangweilt haben.
Sehr schöne Geschichten, die aus der Masse der Neuerscheinungen hervorsticht, da sie mit Herz und nicht nach Schema-F geschrieben wurden. Sie bestechen einfach durch Originalität, statt durch Glitzer, auch wenn Fritzis Zauber Funken sprüht.

Marit Bernson wurde 1977 in Mecklenburg geboren und studierte in Kassel und Berlin. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Oberfranken, wo sie sich Kinderbücher, Liebesromane und humorvolle Geschichten ausdenkt.

Corinna Arauner, geboren 1982, ist Diplom-Designerin (FH) und freiberufliche Illustratorin spezialisiert auf Kinderbuch und Tierillustrationen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Nürnberg. Ihre bunten Illustrationen sind wirklich sehr süß und ausdrucksstark, da konnten wir uns Fritzi und ihre Abenteuer noch viel besser vorstellen.

Wirklich kreativ-originelle Vorlesegeschichten: 5 von 5 Sternen.