Cover
Auf dem Bild ist ein Mädchen mit roten Haaren abgebildet, welches den Leser geradewegs anstarrt. Das Mädchen soll Emma darstellen, was man vor allem daran erkennt, dass unsere Hauptperson ebenfalls rote Haare hat. Den Hintergrund beschmücken Blumen. Die Schrift passt zur Atmosphäre. Da ich Personen auf Covers nicht all zu gerne habe, entspricht das Cover nicht zu 100% meinen Erwartungen, aber das stört mich weiter nicht, da es um den Inhalt und nicht das Aussehen geht.
Inhalt
An sich fand ich den Klappentext vielversprechend und ich habe mich auf eine süße und aufregende Story gefreut. Nun ist die Frage, ob ich dies auch bekommen habe.
Die Frage ist damit zu beantworten, dass dies nur zu 50% zutrifft.
Man ist auf jeden Fall von Anfang an mitten im Geschehen und es beginnt damit, dass Alain und Emma sich am Bahnhof in Deutschland voneinander verabschieden. Und im nächsten Kapitel ist sie eigentlich auch schon auf den Weg nach Frankreich, um ihn zu überraschen. Sie hat ihren Eltern gesagt, dass alles mit ihm ausgemacht ist und sie eine Bleibe hat und alles kein Problem sei. So, das ist auch gleich eine gute Überleitung zu meinem ersten Kritikpunkt. Unsere Protagonistin ist 16 Jahre alt. Und ich weiß nicht, wie andere Eltern das handhaben, aber meine Mutter hätte es mir in diesem Alter definitiv nicht erlaubt alleine in ein fremdes Land zu reisen, noch dazu ohne mit den Eltern des Jungen in Kontakt zu treten und sicher zu gehen, ob das der Wahrheit entspricht und es für sie klar geht. In der weiteren Story sind die Eltern kaum erwähnt worden und es schien, als hätte sie sich kaum bei ihnen melden müssen und es ihren Eltern mehr oder weniger egal war. Das alles war – meiner Meinung nach – etwas unrealistisch.
Dort angekommen erfährt sie die Sache mit dem Betrug und sie flüchtet in ein Hostel. Dort verweilt sie ein paar Tage und wagt sich endlich wieder ans Tageslicht und landet im selben Bistro wie Vincent. Dort machen sie sich den Pakt aus, sich nicht ineinander zu verlieben. Die beiden haben sich gefühlt zehn Minuten zu dem Zeitpunkt gekannt und müssen sich gleich einen Pakt ausmachen, der verbietet sich ineinander zu verlieben? Ich weiß ja nicht, wie das bei anderen ist, aber wenn ich eine Person eben erst kennenlerne, gehe ich nicht direkt davon aus, dass ich für die Person Gefühle entwickeln werde. Erst recht nicht wenn mein Herz eben erst gebrochen wurde.
Allerdings war es schön zu lesen, was die beiden in Paris erlebt haben und es hat einen wirklich Lust auf diese Stadt gemacht. Außerdem schreibt Emma Briefe an Paris, was quasi ihr Tagebuch war. Das fand ich eine ziemlich süße Idee.
Ich muss leider auch bemängeln, dass es echt lange gedauert hat, bis die Geschichte voranging. Es ist ungelogen erst in den letzten 50-60 Seiten viel passiert.
Zu Adrianas Schreibstil muss ich aber sagen, dass dieser sehr flüssig zu lesen ist und sie Charaktere, Orte und Gefühle sehr gut beschreiben kann. Im Großen und Ganzen hatte ich keine Probleme mit den Charakteren selbst. Vincent war ein humorvoller, charmanter und toller Protagonist, welcher ein Platz in meinen Herzen erobern konnte. Und auch Emma war süß und lebensfroh. Die Orte, welche die beiden besucht haben, waren so lebhaft beschrieben. Ich hatte alles genau vor Augen und wäre am liebsten selbst dort gewesen. Aber die Story hat sich nun einmal gezogen. Leider.
Am Ende ist eine Playlist beigefügt und die Songtitel der Liste waren auch gleichzeitig die Titel der Kapitel, was ich sehr cool und innovativ fand.
Fazit
Da mir der Schreibstil wirklich gut gefallen hat, bekommt das Buch ???/????? Sterne von mir. Es ist definitiv nicht mein letztes Buch dieser Autorin, nur dieses war einfach nichts für mich. Ich würde es aber auch jeden Fall jüngeren Lesern empfehlen oder Lesern, die einfach gerade in der Stimmung für eine lockerreichte, nicht anspruchsvolle Liebesgeschichte sind.