Für mich ein Monatshighlight - bewegend und gefühlvoll
Meeresrauschen und Inselträume
von Susan Mallery
Meine Meinung:
Mit „Meeresrauschen und Inselträume“ hat Susan Mallery mal wieder ein richtig tolles und bewegendes Buch geschrieben. Eine Familiengeschichte ...
Meeresrauschen und Inselträume
von Susan Mallery
Meine Meinung:
Mit „Meeresrauschen und Inselträume“ hat Susan Mallery mal wieder ein richtig tolles und bewegendes Buch geschrieben. Eine Familiengeschichte die mich nicht mehr losgelassen hat.
Nina und Averils Mutter hat Hummeln im Hintern und wenn sie eines nicht kann, dann ist es auf längere Zeit untätig zu Hause rum zu sitzen. Sie muss raus, am Leben teilhaben und irgendwo kann man sie da ja verstehen. Unvorstellbar, skandalös und unsagbar traurig wird das Ganze jedoch, wenn man sich vorstellt, dass sie diesem Drang sogar folgte als ihre Kinder noch klein waren. So musste Nina frühzeitig die Mutterrolle für die kleine Schwester übernehmen und irgendwann war es dann sogar so, das sie sich auch um all die Bedürfnisse der Mutter kümmert. Ihre eigenen Träume und Wünsche rückten in immer weitere Ferne und irgendwann waren sie total verschwunden. Ihre Schwester Averil war ihr dankbar dafür, Nina war ihr mehr Mutter wie Schwester und wenn Entscheidungen zu treffen waren, war stets Nina die, die Rat gegeben hat. Averil und ihre Mutter konnten sich immer auf Nina verlassen und während sich die beiden, im Laufe der Zeit, ihre Träume erfüllten, blieb Nina auf der Strecke. Noch nicht einmal für eine eigene Wohnung hat es gereicht, sie lebt noch im Elternhaus und steckt dort immer wieder ihr Erspartes rein damit, das in die Jahre gekommene Häuschen, nicht ganz auseinanderbricht. Nina arbeitet als Arzthelferin, nachdem sich der Traum vom Medizinstudium in Luft aufgelöst hat und nebenbei kümmert sie sich noch um das Antiquitätenlädelchen ihrer Mutter. Die Jahre vergehen und Nina erkennt das ihr ganzes Leben eigentlich nur eine Farce ist, das all ihre Träume sich in Luft aufgelöst haben und überlegt ob nun die Zeit gekommen ist ihre Träume in die Tat umzusetzen, denn wenn nicht jetzt, wann dann????
Aber auch Averil kommt irgendwann in ihrem Leben an einen Punkt an dem sie nicht mehr weiter weiß. Obwohl sie, durch ihre Schwester, eine tolle Kindheit hatte und einen wunderbaren Mann gefunden hat, ist sie nicht restlos zufrieden mit ihrem Leben. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, weiß aber nicht genau was es ist das so an ihr nagt. Eigentlich hat sie all das was sie wollte getan, aber wollte sie das wirklich? Oder lebte sie vielleicht den Traum ihrer Schwester den diese nicht verwirklichen konnte? Ihr Mann meint ja sie würde zuviel Wert auf die Meinung ihrer Schwester legen, aber war es wirklich so? Ihre Kindheit war glücklich, aber das hatte sie nur der Schwester zu verdanken. Nun will sie diese nicht enttäuschen, aber insgeheim weiß sie das mehr dahinter steckt.
Bei den Schwestern spürt man wie innig sie miteinander verbunden sind, aber sobald sie aufeinandertreffen gibt es Streit. An was liegt das? Nina und Averil erkennen das sie sich von der Vergangenheit lösen müssen, das sie ihre eigene Wege gehen müssen, aber das ist gar nicht so leicht wie gesagt. Zwischen den Problemen der Geschwister steht dann noch die Mutter, die ihre Kinder liebt, aber die Mutterrolle nie ausführen konnte. Auch das führt zu Problemen und als alle drei wieder zusammen im Elternhaus sind ist die Stimmung öfters mal explosiv. Nina macht zudem zu schaffen das ihre erste große Liebe wieder auf die Insel zurück kommt.
Eine richtig tolle, bewegende und gefühlvolle Geschichte bei der auch öfters mal geschnunzelt werden darf. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, dadurch sind sie einem von Anfang an sehr sympathisch. Ich konnte mich in alle gut reinversetzen, mit ihnen fühlen und oftmals habe ich mir überlegt was ich an ihrer Stelle tun würde. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich war gespannt wie die Schwestern es schaffen wollten ihren Weg zu finden und diesen dann auch zu gehen.
Für mich war „Meeresrauschen und Inselträume“ ein Monatshighlight und ich freue mich schon auf weiteren Lesestoff aus der Feder von Susan Mallery. Ihre Bücher sind einfach mega und ich habe noch nie eines von ihr gelesen das kitschig gewesen wäre, oder vor sich hin geplätschert ist.