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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

Berührend

Ein Song bleibt für immer
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4,5 Sterne

Ich hab mit Absicht vorher nicht gegoogelt, wie die Geschichte der echten Alice ausgegangen ist. Ich wollte ganz unbefangen lesen, und würde das auch jedem anderen Leser empfehlen. Die Lieder ...

4,5 Sterne

Ich hab mit Absicht vorher nicht gegoogelt, wie die Geschichte der echten Alice ausgegangen ist. Ich wollte ganz unbefangen lesen, und würde das auch jedem anderen Leser empfehlen. Die Lieder kannte ich auch nicht, gibt sogar Videos dazu. Ein wirklich hübsches Mädchen, diese Alice. Die Musik ist poppig, kann man gut im Radio hören, ich habe mich aber nicht verliebt in die 2 Lieder, die ich mir angehört hab sobald ich das Buch ausgelesen hatte.

Wie Alice Peterson die Entstehung der Songtexte in das Buch integriert hat fand ich sehr passend. Es kamen manchmal nur einzelne Zeilen vor, aber auch ein gesamter Liedtext, und es hat sich immer gut ein gefügt. Alice schreibt sehr persönliche Texte, die alle mit ihr und ihren Gefühlen zu tun haben. Das Buch heisst ja auch "Ein Song bleibt für immer", und so dreht sich sehr viel um Alice' Traum eine berühmte Sängerin zu werden. Es ist aber auch eine Liebesgeschichte, denn etwa gleichzeitig lernt Alice Tom kennen. Und so sehr er sie auch liebt, so schwer ist es dennoch für ihn eine Beziehung mit jemandem einzugehen der unheilbar krank ist. Das erfordert sehr viel Stärke.

Darüber zu urteilen wie realistisch oder unrealistisch die Charaktere agieren oder das 'Märchen' vom Charterfolg ist, erübrigt sich bei einer wahren Geschichte. Die Art wie die Autorin diese erzählt hat mir jedenfalls gut gefallen. Und sie hat mir die Krankheit Mukoviszidose sehr viel näher gebracht. Vorher hatte ich den Begriff schon einige Male gehört, hätte aber nicht sagen können was das eigentlich ist.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Auf auf zu einem neuen Tag im Paradies

Tee mit Mrs Dallimore
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4,5 Sterne

Ich finde das Buchcover ganz entzückend! Auf so eine Teeparty wäre ich auch gerne mal eingeladen. Allerdings vermutete ich eine vom Stil her etwas andere Geschichte, und war mir deshalb auch ...

4,5 Sterne

Ich finde das Buchcover ganz entzückend! Auf so eine Teeparty wäre ich auch gerne mal eingeladen. Allerdings vermutete ich eine vom Stil her etwas andere Geschichte, und war mir deshalb auch gar nicht sicher ob das Buch was für mich wäre. Erst nachdem ich mir das Rating angeschaut hatte, entschied ich mich dafür. Und bin sehr froh darüber, denn meine Vermutung hat sich so gar nicht bestätigt! Und: Man bekommt hier sogar 2 Geschichten in einem, und beide haben mich gleichermaßen interessiert. Von den Erzählungen von Mrs. Dallimore war ich ebenso fasziniert von Lizzie. Und für letztere hatte ich genauso viel Mitgefühl wie die verständnisvolle Clarissa, auch wenn Lizzie ohne Zweifel an ihrer Misere selbst Schuld ist. Aber das weiß sie ja auch selbst und behauptet nie das Gegenteil, und hat dennoch das Herz am richtigen Fleck - und das zählt in meinen Augen schon eine ganze Menge.

Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut getroffen. Die anderen Bewohner der Seniorenresidenz waren so liebenswürdig, ~~ Achtung: kleiner SPOILER: und freuten sich wirklich mit Lizzie über ihren neuen Job, obwohl sie wussten dass sie selbst Lizzie dadurch verlieren würden. ~~ Spoiler Ende.
Auch Lizzies Familie wird reichlich Platz eingeräumt, und die Gedanken ihrer Eltern fand ich durchaus erwähnenswert. Ich wünschte, ich hätte manchmal auch so eine positive Einstellung zu allem wie Lizzies Vater. Das hat mir wirklich gefallen.

In der Kurzbeschreibung steht, dass Lizzie erkennt dass nicht nur sie Fehler gemacht hat. Falls damit gemeint ist, dass Clarissa welche machte, so kann ich nicht erkennen wo oder wann sie sich anders hätte verhalten sollen. Sie hat alles richtig gemacht, und trotzdem ließ das Schicksal sie so viele schwere Verluste erleiden. Dennoch ist sie nicht zu einer verbitterterten alten Frau geworden, sondern hat immer wieder nach vorn geblickt. Eine wirklich bemerkenswerte Frau, die so zwar sicher fiktiv ist, aber ich bin mir sicher dass es einige reale Frauen mit ähnlichen Biografien gibt bzw. mittlerweile wohl eher gab. Und da bin ich ganz Lizzie's Meinung: deren Geschichten sollten unbedingt aufgeschrieben werden für die Nachwelt.

Veröffentlicht am 20.08.2018

"Yesterday, all my troubles seemed so far away"

Das Ende ist erst der Anfang
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4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert ...

4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert auf einen Schlag die 2 einzigen Menschen, die ihr wichtig waren - und denen sie anscheinend wichtig war. Ihre Eltern haben nach dem Unfall ihres Bruders, der diesen zu einem Querschnittsgelähmten machte, keine Zeit mehr für sie. Und ihr Bruder Matt ist zu einem richtigen Ekel geworden. Bei allem Verständnis für seinen Gesundheitszustand - das hat mich schon einige Male wütend gemacht.
Doch ist das Grund genug, dass Lake das ihr aufgezwungene Versprechen bricht, und ihrem Bruder zu einem Leben ohne Behinderung verhilft? Kann sie ihren Bruder und ihre Eltern so enttäuschen? Ist Blut nicht trotzdem dicker als Wasser? Und für wen soll sie sich denn stattdessen entscheiden? Wer ist wichtiger? Die beste Freundin, die immer für einen da ist. Oder der erste feste Freund in den man so verknallt ist? Ich könnte mich da wohl nicht entscheiden und bin froh nicht in Lake's Haut zu stecken. Das ist ja wie bei Sophie's Choice!

Zum Glück ist Lake nicht vollkommen allein in dieser qualvollen Zeit. Sie trifft einen Jungen wieder, den sie noch aus der Grundschule kennt. Und sie redet endlich wieder mit Matt, und er mit ihr! Die beiden unterstützen sie auch bei ihrer Schnitzeljagd (stärke Ähnlichkeit zu 'Margo's Spuren'!), die ihr Freund Will als Geburtstagsüberraschung geplant und schon komplett vorbereitet hatte. Das war das Gerüst für Lake's Entscheidungsfindung und auch Trauerarbeit. Wieso sich Lake aber immer so viel Zeit ließ  mit dem Öffnen der einzelnen Hinweise, war mir unerklärlich. Sie wusste ja nicht, wieviele Stationen diese Jagd hat und wie schnell sie die Rätsel entschlüsseln würde.

Ich habe vorher keine der anderen Rezensionen gelesen, um nicht irgendeinen Hinweis aufzuschnappen wie die Geschichte ausgehen könnte. Werde ich jetzt alles nachholen, denn ich bin neugierig wie andere über das Ende denken. Ich bin da sehr zwiegespalten... Vielleicht ist es für alle Beteiligten und vor allem Lake die beste Wahl. Mein persönliches, rationales Ich hätte anders entschieden.

Auch wenn ich nicht die volle Punktzahl vergebe, so gebe ich trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung ab, besonders aber nicht nur an Teenager. Denn man kann mit diesem Buch nicht nur ein paar spannende Lesestunden verbringen, sondern sogar etwas lernen.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Schöner Auftakt einer neuen Reihe mit Luft nach oben

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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ch habe das Buch mit meinem Sohn (8) gelesen. Ihm hat das Buch gefallen, er wollte jeden Abend mindestens 2 Kapitel hören (auch wenn der kleine Bruder mangels Bilder schnell gelangweilt war und lieber ...

ch habe das Buch mit meinem Sohn (8) gelesen. Ihm hat das Buch gefallen, er wollte jeden Abend mindestens 2 Kapitel hören (auch wenn der kleine Bruder mangels Bilder schnell gelangweilt war und lieber was anderes hätte lesen wollen) und war auch sehr gespannt auf Fräulein Apfels Geheimnis. Bis es allerdings dazu kommt, dass Joelle die ersten Unstimmigkeiten in der kleinen Ferienpension entdeckt, vergeht schon einige Zeit (3 Kapitel), und die fand mein Sohn eher langweilig. Ich selbst fand es sehr nett, dass die Autorin so genau die Farbe der Tapeten und die Ausstattung in den Gästezimmern beschreibt, so hatte man ein richtiges Bild vor Augen. Für meinen Jungen war das unnötige Information. Vielleicht wissen es etwas ältere Leser aber mehr zu schätzen? Oder Mädchen vielleicht?
Die Erzählerin des Buches ist ja ein Mädchen, dennoch sorgen das Thema und auch die Tatsache, dass Joelle bei ihrem Abenteuer von ihrem Bruder begleitet wird, und sie gemeinsam noch einen Jungen kennenlernen, dafür dass dieses Buch sowohl für Mädchen als auch Jungen sehr gut lesbar ist.

Wie schon gesagt war mein Sohn dann auch sehr gespannt, wie es weitergeht mit den verzauberten Träumen, und ob sie es schaffen werden den Besitzer eines bestimmten Traumes zu finden.

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Achtung: SPOILER
Für mich war das Ende zu unbefriedigend, ich hätte mir da im Hinblick auf Bennys Mutter noch mehr gewünscht. Es gibt zwar bereits einen 2. Teil, aber laut Klappentext geht es dort um einen ganz neuen 'Fall'. Aber vielleicht taucht Benny ja als Nebenfigur trotzdem nochmal auf.
Spoiler Ende
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Illustrationen sind bei Kinderbüchern ja immer sehr wichtig, selbst im Alter wo sie auch schon selbst lesen. Hier gibt es ein sehr hübsches Cover und zu Beginn eines jeden Kapitels eine kleine Zeichnung. Ein paar mehr Bilder hätten es unserer Meinung aber sehr gern sein können!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Gehirngrippe und die crazy Catlady

Solange wir uns haben
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Das Cover lässt einen 'blumigen' Frauenroman vermuten, aber dem ist erfreulicherweise gar nicht so. Ich würde es sogar eher in die Kategorie Drama einordnen, obwohl es alles in einem doch recht leichten ...

Das Cover lässt einen 'blumigen' Frauenroman vermuten, aber dem ist erfreulicherweise gar nicht so. Ich würde es sogar eher in die Kategorie Drama einordnen, obwohl es alles in einem doch recht leichten Ton geschrieben ist. Ernstes Thema amüsant verpackt quasi.

Das Thema der psychischen Erkrankung hat mich nach Lesen der Kurzbeschreibung ja gleich interessiert. Ich habe bisher äußerst selten Romane gelesen, deren Hauptperson so etwas hat. Kann mich gerade nur an 3 Bücher erinnern, wo es in allen Fällen aber um Autisten / Personen mit Asperger Syndrom handelte. Und ich gebe zu, dass ich auch eher einer der Menschen bin die nicht so recht weiß, wie man einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung - wie im Fall von Jesscia - helfen kann, oder mit ihm umgehen soll. Dank Hildegard weiß ich nun zumindest: einfach daneben sitzen und dableiben ist manchmal das Beste.
Die Autorin hat gleich in der ersten Szene recht gut verdeutlicht, wie sich diese Panikattacken für Jessica anfühlen, und mein Verständnis dafür ist durchaus gestiegen.

Aber nicht nur das Thema war hier außergewöhnlich, auch das Setting wurde ab der Hälfte des Romans durchaus 'exotisch'. Viel mehr kann ich hier gar nicht verraten, ohne nicht etwas vorweg zu nehmen. Doch trotzdem es im 2. Teil spannender und interessanter wurde, hat mir der erste Teil doch besser gefallen. Wie sich Jessica mit Kleinigkeiten ihres Alltags, die für sie jetzt plötzlich gar nicht mehr so leicht zu bewältigen sind, arrangieren muss. Wie sie sich mit ihrem Chef rumplagen muss, der wie viele andere auch so gar kein Verständnis für ihre Krankheit hat. Wie sie sich mit ihrer Nachbarin anfreundet. Diese Hildegard war ehrlich gesagt meine Lieblingsfigur des Buches, und ihre Weisheiten alle sinnvoll und hilfreich.

Dass die Autorin dann auch noch das Thema der Umweltproblematik ansprach, fand ich sehr gut, da das Thema immer wichtiger für uns alle wird wenn wir auch unseren Nachkommen noch eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Dafür runde ich meine 'eigentliche' Bewertung von 3,5 Sternen auch gern auf 4 Sterne auf!