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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2018

"Yesterday, all my troubles seemed so far away"

Das Ende ist erst der Anfang
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4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert ...

4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert auf einen Schlag die 2 einzigen Menschen, die ihr wichtig waren - und denen sie anscheinend wichtig war. Ihre Eltern haben nach dem Unfall ihres Bruders, der diesen zu einem Querschnittsgelähmten machte, keine Zeit mehr für sie. Und ihr Bruder Matt ist zu einem richtigen Ekel geworden. Bei allem Verständnis für seinen Gesundheitszustand - das hat mich schon einige Male wütend gemacht.
Doch ist das Grund genug, dass Lake das ihr aufgezwungene Versprechen bricht, und ihrem Bruder zu einem Leben ohne Behinderung verhilft? Kann sie ihren Bruder und ihre Eltern so enttäuschen? Ist Blut nicht trotzdem dicker als Wasser? Und für wen soll sie sich denn stattdessen entscheiden? Wer ist wichtiger? Die beste Freundin, die immer für einen da ist. Oder der erste feste Freund in den man so verknallt ist? Ich könnte mich da wohl nicht entscheiden und bin froh nicht in Lake's Haut zu stecken. Das ist ja wie bei Sophie's Choice!

Zum Glück ist Lake nicht vollkommen allein in dieser qualvollen Zeit. Sie trifft einen Jungen wieder, den sie noch aus der Grundschule kennt. Und sie redet endlich wieder mit Matt, und er mit ihr! Die beiden unterstützen sie auch bei ihrer Schnitzeljagd (stärke Ähnlichkeit zu 'Margo's Spuren'!), die ihr Freund Will als Geburtstagsüberraschung geplant und schon komplett vorbereitet hatte. Das war das Gerüst für Lake's Entscheidungsfindung und auch Trauerarbeit. Wieso sich Lake aber immer so viel Zeit ließ  mit dem Öffnen der einzelnen Hinweise, war mir unerklärlich. Sie wusste ja nicht, wieviele Stationen diese Jagd hat und wie schnell sie die Rätsel entschlüsseln würde.

Ich habe vorher keine der anderen Rezensionen gelesen, um nicht irgendeinen Hinweis aufzuschnappen wie die Geschichte ausgehen könnte. Werde ich jetzt alles nachholen, denn ich bin neugierig wie andere über das Ende denken. Ich bin da sehr zwiegespalten... Vielleicht ist es für alle Beteiligten und vor allem Lake die beste Wahl. Mein persönliches, rationales Ich hätte anders entschieden.

Auch wenn ich nicht die volle Punktzahl vergebe, so gebe ich trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung ab, besonders aber nicht nur an Teenager. Denn man kann mit diesem Buch nicht nur ein paar spannende Lesestunden verbringen, sondern sogar etwas lernen.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Schöner Auftakt einer neuen Reihe mit Luft nach oben

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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ch habe das Buch mit meinem Sohn (8) gelesen. Ihm hat das Buch gefallen, er wollte jeden Abend mindestens 2 Kapitel hören (auch wenn der kleine Bruder mangels Bilder schnell gelangweilt war und lieber ...

ch habe das Buch mit meinem Sohn (8) gelesen. Ihm hat das Buch gefallen, er wollte jeden Abend mindestens 2 Kapitel hören (auch wenn der kleine Bruder mangels Bilder schnell gelangweilt war und lieber was anderes hätte lesen wollen) und war auch sehr gespannt auf Fräulein Apfels Geheimnis. Bis es allerdings dazu kommt, dass Joelle die ersten Unstimmigkeiten in der kleinen Ferienpension entdeckt, vergeht schon einige Zeit (3 Kapitel), und die fand mein Sohn eher langweilig. Ich selbst fand es sehr nett, dass die Autorin so genau die Farbe der Tapeten und die Ausstattung in den Gästezimmern beschreibt, so hatte man ein richtiges Bild vor Augen. Für meinen Jungen war das unnötige Information. Vielleicht wissen es etwas ältere Leser aber mehr zu schätzen? Oder Mädchen vielleicht?
Die Erzählerin des Buches ist ja ein Mädchen, dennoch sorgen das Thema und auch die Tatsache, dass Joelle bei ihrem Abenteuer von ihrem Bruder begleitet wird, und sie gemeinsam noch einen Jungen kennenlernen, dafür dass dieses Buch sowohl für Mädchen als auch Jungen sehr gut lesbar ist.

Wie schon gesagt war mein Sohn dann auch sehr gespannt, wie es weitergeht mit den verzauberten Träumen, und ob sie es schaffen werden den Besitzer eines bestimmten Traumes zu finden.

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Achtung: SPOILER
Für mich war das Ende zu unbefriedigend, ich hätte mir da im Hinblick auf Bennys Mutter noch mehr gewünscht. Es gibt zwar bereits einen 2. Teil, aber laut Klappentext geht es dort um einen ganz neuen 'Fall'. Aber vielleicht taucht Benny ja als Nebenfigur trotzdem nochmal auf.
Spoiler Ende
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Illustrationen sind bei Kinderbüchern ja immer sehr wichtig, selbst im Alter wo sie auch schon selbst lesen. Hier gibt es ein sehr hübsches Cover und zu Beginn eines jeden Kapitels eine kleine Zeichnung. Ein paar mehr Bilder hätten es unserer Meinung aber sehr gern sein können!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Gehirngrippe und die crazy Catlady

Solange wir uns haben
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Das Cover lässt einen 'blumigen' Frauenroman vermuten, aber dem ist erfreulicherweise gar nicht so. Ich würde es sogar eher in die Kategorie Drama einordnen, obwohl es alles in einem doch recht leichten ...

Das Cover lässt einen 'blumigen' Frauenroman vermuten, aber dem ist erfreulicherweise gar nicht so. Ich würde es sogar eher in die Kategorie Drama einordnen, obwohl es alles in einem doch recht leichten Ton geschrieben ist. Ernstes Thema amüsant verpackt quasi.

Das Thema der psychischen Erkrankung hat mich nach Lesen der Kurzbeschreibung ja gleich interessiert. Ich habe bisher äußerst selten Romane gelesen, deren Hauptperson so etwas hat. Kann mich gerade nur an 3 Bücher erinnern, wo es in allen Fällen aber um Autisten / Personen mit Asperger Syndrom handelte. Und ich gebe zu, dass ich auch eher einer der Menschen bin die nicht so recht weiß, wie man einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung - wie im Fall von Jesscia - helfen kann, oder mit ihm umgehen soll. Dank Hildegard weiß ich nun zumindest: einfach daneben sitzen und dableiben ist manchmal das Beste.
Die Autorin hat gleich in der ersten Szene recht gut verdeutlicht, wie sich diese Panikattacken für Jessica anfühlen, und mein Verständnis dafür ist durchaus gestiegen.

Aber nicht nur das Thema war hier außergewöhnlich, auch das Setting wurde ab der Hälfte des Romans durchaus 'exotisch'. Viel mehr kann ich hier gar nicht verraten, ohne nicht etwas vorweg zu nehmen. Doch trotzdem es im 2. Teil spannender und interessanter wurde, hat mir der erste Teil doch besser gefallen. Wie sich Jessica mit Kleinigkeiten ihres Alltags, die für sie jetzt plötzlich gar nicht mehr so leicht zu bewältigen sind, arrangieren muss. Wie sie sich mit ihrem Chef rumplagen muss, der wie viele andere auch so gar kein Verständnis für ihre Krankheit hat. Wie sie sich mit ihrer Nachbarin anfreundet. Diese Hildegard war ehrlich gesagt meine Lieblingsfigur des Buches, und ihre Weisheiten alle sinnvoll und hilfreich.

Dass die Autorin dann auch noch das Thema der Umweltproblematik ansprach, fand ich sehr gut, da das Thema immer wichtiger für uns alle wird wenn wir auch unseren Nachkommen noch eine lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Dafür runde ich meine 'eigentliche' Bewertung von 3,5 Sternen auch gern auf 4 Sterne auf!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Der schwierige Weg zum Glück

Frühstück in den Dünen
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Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich als Kind und auch als Jugendliche oft Urlaub auf dem Darß gemacht habe. Prerow, Zingst, Born - überall war ich schon. Und zum Glück lässt die Autorin die geografische ...

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich als Kind und auch als Jugendliche oft Urlaub auf dem Darß gemacht habe. Prerow, Zingst, Born - überall war ich schon. Und zum Glück lässt die Autorin die geografische Lage und den Ostseestrand mehrmals in die Geschichte einfließen. Wenn auch das titelgebende "Frühstück in den Dünen" nur einmal vorkommt.

Nora war mir sehr sympathisch, und ich konnte mich auch in vielen Punkten mit ihr identifizieren. Ich habe meine Mutter in einem ähnlichen Alter verloren wie Nora, wurde dann ein gutes Jahr später schwanger. Und ein Klassentreffen hatte ich auch kürzlich.
Den Rest ihrer Probleme musste ich zum Glück nicht erleben! Weder den Stress um das schwanger werden noch die Frage nach dem Vater des Kindes hätte ich gern mitgemacht.

Ich fand es ja schade, dass die kurze Inhaltsangabe schon so viel verraten hat von der Geschichte. Natürlich soll sie den potentiellen Leser neugierig machen, aber es hätte wahrscheinlich gereicht zu erwähnen, dass beim Klassentreffen die erste Liebe wieder auftaucht. Dieser Marco blieb für mich allerdings ein bißchen 'gesichtslos'. Auch wenn er äußerlich beschrieben wurde, so hatte in meinem Kopf dennoch kein richtiges Bild von ihm. Wie er jetzt ist, wie er und Nora früher zusammen gewesen sind. Er ist nur eine Randfigur. Anders als Noras Papa und Katha, die ich beide sehr sympathisch fand.

Dass in diesem Buch auch ernstere Themen vorkommen, finde ich sehr gut. Bei den Briefen von Noras Mutter wurde ich dann auch sehr emotional! Trotzdem kann man "Frühstück in den Dünen" getrost als leichte Unterhaltung für den Urlaub kaufen, vorzugsweise wenn man an die Ostsee fährt. Das wunderschöne Coverfoto allein versetzt einen ja schon in die richtige Stimmung dafür. Beide Daumen hoch also für Susanne Lieder, ich werde die Augen offen halten für weitere (oder auch ältere) Bücher von ihr.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Tolle Publicity für Stockholm

Stockholm Love Story
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Einen Krimi, der in Schweden spielt, habe ich ja schon öfter mal gelesen. Mankell, Marklund und vor allem sehr gerne Camilla Laeckberg. Aber einen Liebesroman findet man (bzw. ich) doch eher selten.

Hier ...

Einen Krimi, der in Schweden spielt, habe ich ja schon öfter mal gelesen. Mankell, Marklund und vor allem sehr gerne Camilla Laeckberg. Aber einen Liebesroman findet man (bzw. ich) doch eher selten.

Hier handelt es sich nun aber auch nicht um einen schwedischen Roman, sondern er wurde von einer deutschen Autorin geschrieben und die meisten Protagonisten sind ebenfalls deutsch. Trotzdem kommt das schwedische Flair sehr gut durch, Stockholm und dessen diverse Attraktionen werden mehrmals beschrieben und machten mir Lust, diese europäische Hauptstadt doch auch mal zu besuchen. Ich war eh noch nie nördlich von Rügen.

Der Schreibstil von Rebecca Timm lag mir, und ich fühlte mich auch mit Lisa sehr wohl. Auch wenn ich vielleicht nicht in allen Situationen genauso gehandelt hätte. Vor allem was die Frage anbelangt, wohin ihr Herz flattert, hätte ich mich anfangs wohl anders entschieden (was sich am Ende dann aber ja anscheinend eh als falsch entpuppt hätte). Und konnte ihre Gefühle auch nur schwer nachvollziehen, da es da ja eher mehr Cons als Pros gab. Aber was weiß ich schon, vielleicht war es ja auch so ein unerklärliches Gefühl. Soll ja in der Liebe mal vorkommen.

Insofern hab ich Lisa gern dabei 'zugeschaut' wie sie ihren neuen Job in einer anscheinend ganz tollen Stadt so meistert, aber wen sie am Ende kriegen wird, oder ob sie überhaupt jemanden kriegt oder nicht vielleicht ganz allein glücklich und zufrieden wird, war mir fast ein bißchen egal.

Dafür vergebe ich 3,5 Sterne. Weil die Autorin ganz in der Nähe meiner Heimatstadt ansässig ist, gibt's einen halben Extrapunkt, man muss die seinen ja unterstützen!