Kurzbeschreibung
Auf der Erde hätten Jules und Amelia sich gehasst: Er ein verwöhntes Oxfordgenie, sie eine Plünderin aus der Unterwelt Chicagos. Zwei wie Feuer und Wasser – doch als sie sich auf dem Planeten Gaia begegnen, ist sofort klar, dass sie einander brauchen werden. Eine pragmatische Zweckgemeinschaft für eine halsbrecherische Mission, nichts weiter. Oder ist da etwa doch mehr?
Meinung
"Undying - Das Vermächtnis" ist das neue Projekt der Spiegel Bestseller Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner. Das Buch ist am 25. Juli 2018 im Fischer Sauerländer Verlag erschienen, umfasst 496 Seiten und ist als gebundene Ausgabe oder als ebook erhältlich. Das Autorenteam der erfolgreichen "These Broken Stars" Reihe hat nun ein neues packendes Actionabenteuer für Jugendliche ab 14 Jahren herausgebracht. Vor 50 Jahren erhielt die Menschheit eine Funkbotschaft von intelligenten Lebewesen aus dem All. Diese waren bereits vor fünfzigtausend Jahren ausgestorben und hinterließen einen unbewohnten Planeten und ihre Errungenschaften. Da die von Menschenhand übel zugerichtete Erde immer unbewohnbarer wurde, lag die neue Hoffnung auf dem Planeten Gaia. Leider war Gaia nicht als neue Heimat geeignet, doch die Technologien der Ausserirdischen versprachen Rettung. Die Warnung des Nachrichtenübersetzers Dr. Elliott Addison wurde in den Wind geschlagen. Der von Gefahr, Verderben und Tod sprechende Mann wurde als Verräter eingesperrt. Sein Sohn Jules will auf Gaia den Ruf seines Vaters retten und das Geheimnis der Aliens lüften. Dort trifft er auf Amelia. Die Plünderin aus Chicago wurde mit einem Versorgungsshuttle eingeschmuggelt um in den Tempeln nach Artefakten zu suchen. Die zwei ungleichen Teenager mit unterschiedlichen Zielen werden zu Verbündeten. Gemeinsam wollen sie das Mysterium um die Ausserirdischen lösen und sie wollen überleben.
Die 16 Jahre alte Amelia ist schon vor ein paar Jahren von der Schule abgegangen. Sie verdient ihr Geld als Plünderin in der Chicagoer Unterwelt. Sie kennt nur dieses harte Leben, ist schnell, geschickt, intelligent und intuitiv. Sie überlegt nicht lange. Wenn etwas getan werden muss, dann tut sie es. Nicht immer ist das eine gute Entscheidung. Ihre Archillessehne ist ihre kleine illegale Schwester. Sie ist auch der Grund für das Wagnis das Amelia auf dem Planeten Gaia auf sich nimmt und sie ist der Grund warum sie unbedingt lebend zur Erde zurückkehren will. Jules Thomas Addison ist mit seinen 17 Jahren bereits ein kleines Genie. Der aus Oxford stammende und privilegiert aufgewachsene Junge hat eine Leidenschaft für Linguistik und Archäologie. Menschen wie Amelia und das Leben das sie führen sind ihm fremd. Er verabscheut das Tun der Plünderbanden und die Zerstörung von Kulturgut. Wie sein Vater ist er mit der Nachricht der Aliens vertraut und mit der unheilverkündenden Warnung ebenso. Jules ist brilliant, engagiert, leidenschaftlich, ein wenig weltfremd und naiv. Beide Charaktere sind durchaus interessant, ihre Beweggründe verständlich und ihr Wesen passend für die Erzählung. Auf weitere Protagonisten wird kaum eingegangen und sie bleiben dem Leser eher fern.
Der Bücherliebhaber wird sofort ins Geschehen geworfen. Auf den Planeten Gaia, der für die Menschen nur durch ein Portal erreichbar ist, und von zwei Sonnen erhellt wird. Dort herrscht großteils Trostlosigkeit und Ödnis. Es gibt Gravitation, Atemluft und Wasser. Ein paar Beschreibungen die dem Leser den Planeten näherbringen sollen, doch bei mir blieb das Bild eher karg und Gaia leider fern. Um bei den Planeten zu bleiben, komme ich auf die Erde zu sprechen. Die Lebensbedingungen dort werden immer schwieriger, die Ressourcen knapper und die Klimaveränderungen fordern Opfer. Genauer wird darauf leider nicht eingegangen. Die Handlung selbst wirkt wie eine abenteuerliche Schatzsuche wie sie Indiana Jones, Lara Croft oder Benjamin Franklin Gates in ihren Geschichten erleben. Geheimnisse, Rätsel, Prüfungen und Mysterien begleiten die Protagonisten auf ihrem Weg, gepaart mit Gefahren, Fallen, Action, Abenteuern und dem großen Unbekannten. Dies gestaltet sich durchaus spannend und ansprechend. Zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten kommen romantische Gefühle auf. Auf der Erde trennen sie Welten, aber auf Gaia schweißt sie ihre Mission zusammen. Hier muss ich leider sagen, das die Emotionen nicht so richtig bei mir ankamen. Am Ende bleibt der Leser mit einem neugierig machenden Cliffhanger zurück.
Erzählt wird abwechselnd von Amelia und Jules. Das hat mir sehr gut gefallen. Die zwei gegensätzlichen Hauptpersonen mit disparaten Beweggründen und polaren Ansichten bringen guten Kontrast in die Erzählung. Mit dem Schreibstil der Autorinnen kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig fliegt man durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.
Fazit: "Undying - Das Vermächtnis" ist das neue Projekt der Spiegel Bestseller Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner. Ein Abenteuer ala Indiana Jones, Lara Croft oder Benjamin Franklin Gates auf einem unbekannten und trostlosen Planeten. Ganz zufrieden konnte mich dieser Auftakt nicht stimmen, auch wenn er sehr nett zu lesen war. Mir fehlten ein paar Bilder vor Augen und eine emotionale Bindung zu den Protagonisten und ihrer Beziehung zueinander. Von mir gibt es gute *** Sterne.
Zitat
"...Dieser Ort ist schwer vor Bedeutung. Er ruft nach einem, so wie eine Kirchenglocke die Gemeinde zur Messe ruft oder der Muezzin die Gläubigen zum Gebet. Er wartet, gewichtig und schweigend, so erwürdig und gelassen wie eine mächtige Eiche. Ich muss die Stahlung in seinen Steinen nicht messen, um zu wissen, wie lange er schon auf uns wartet, weil ich ebenso lange gewartet habe: ewig."
( Pos. 1333 )
Reihe
Band 1: Undying - Das Vermächtnis
Band 2: Voraussichtlich Frühjahr 2019