Inhalt:
„Ich hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee war, dem Kaninchen quer durch London zu folgen.
Doch wer hätte denn ahnen können, dass dieses seltsame flauschig weiße Ding mit der Taschenuhr mich hierher bringen würde? Ich meine, wo bin ich hier überhaupt?
Die Bäume bestehen aus Kupfer und ihre Blätter wiegen schwer wie Blei. Überall schwirren Käfer mit Flügeln aus Glas umher und am Firmament drehen sich gigantische Zahnräder, als würden sie allein diese Welt in Bewegung halten. Und dann … ist da noch Elric. Ein Junge, aus dem ich einfach nicht schlau werde und der so herz- und emotionslos scheint. Doch ich bin entschlossen, sein Geheimnis zu lüften, um zu erfahren, was der Grund für seine Gefühlskälte ist.
Oh, und falls ich es noch nicht erwähnt habe: Ich bin übrigens Alice. Und wie es scheint, bin ich im Wunderland gelandet… kennst du vielleicht den Weg hinaus?“
Meine Meinung
Noch nie war ich von einer Adaption so begeistert gewesen, wie von dem Werk der tollen Maja Köllinger. Da ich ein absoluter Alice im Wunderland Fan bin, war ich zu nächst skeptisch gewesen und wusste nicht so recht, was ich von einem Wunderland aus Technik halten soll. Schließlich habe ich seit meiner Kindheit ein perfektes Wunderland in meinem Kopf und möchte dieses eigentlich nicht zerstören. Doch nachdem ich mit Alice, die meiner Meinung nach voll der tolle Punk ist, halllloooo sie hat lila Strähnen wie cool ist das bitte, ins Kaninchenloch gekrochen bin und mich in einem völlig anderen Wunderland wiedergefunden habe, hat für mich das Abenteuer begonnen.
Durch den angenehmen, flüssigen und detailgetreuen Schreibstil von Maja konnte man sich die Umgebung von Alice wunderbar vorstellen. Das verdreckte London, mit seinen beschmierten Häusern, den dunklen Gassen, der viele Verkehr und ein Club, der echt bis zum Himmel stinkt und ein Wunderland, mit einem schwarz-weißen Boden, einem roten Himmel, Tiere aus Metall und Schrauben und Bäume aus Metall mit tickenden Uhren an den Ästen. Aber wie cool ist das denn bitte, ein Wunderland aus Metall? Seltsame Tiere, die man sich nicht einmal in seinen Träumen vorstellen könnte und dennoch hat es Maja geschafft, dass man sich genau diese Wesen direkt vorstellen kann.
Trotz des unterschiedlichen Wunderlands, erfreut mich mein Alice im Wunderland Fan Herz, dass es dennoch viele Parallelen zum Originalen Wunderland gibt. Sei es die Teegesellschaft, die Herzkönigin, die Raupe, das Kaninchen, der Kuchen "Iss mich", das kleine Fläschen "Trink mich" und der altbekannte Spruch "Zu spät zu spät":
Wenn ich mir die einzelnen Protagonisten so betrachte, bin ich natürlich ein absoluter Fan vom Grinser geworden. Die Katze ist einfach das Highlight aus dem Buch und möchte ihn gar nicht mehr wissen. Durch sein ständiges Verschwinden, sogt er für etwas geheimnisvolles und man fragt sich ständig, wo bitte möchte er schon wieder hin. Aber auch Alice hat einen ganz besonderen Platz in meinen Herzen bekommen. Sie ist nicht die typische schüchterne Protagonistin, sondern eine kleine verrückte Punkerin, die alles dafür tut zurück nach Hause zu kommen. Im Laufe ihrer Reise, beweist sie Kampfgeist und Mut und das bewundere ich so an ihr. Die Beziehung zum Hutmacher sehe ich leider etwas kritisch. Das wäre das einzige kleine Manko an dem Buch, was aber nicht wirklich ins Gewicht fällt. Ich stehe einfach nicht so auf Liebesstorys.
Zur Story möchte ich eigentlich weniger etwas erzählen, da ich finde, dass man das Buch einfach selber lesen muss, um ein Teil von diesem wunderschönen Wunderland zu werden. Zum Schluss möchte ich einfach nur noch ein großes Lob an die Zeichnungen im Buch aussprechen. Sie machen neben der Geschichte, das Buch zu etwas besonderem.
Fazit:
Ein außergewöhnliches Wunderland, mit noch so außergewöhnlichen Wesen. Eine Geschichte die mich an zwei Stellen zu Tränen gerührt hat und mich zu 100 % Prozent begeistert hat.